Pressemitteilung des Ministeriums. - Christian-Albrechts

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Ministerium für Justiz,
Kultur und Europa
des Landes Schleswig-Holstein
Medien-Information
08. April 2013
Justizministerin Spoorendonk eröffnet deutsch-russisches Symposium zur
Kriminalprävention
KIEL. Praktische Fragen moderner Kriminalprävention und deren wissenschaftliche
Begleitung und Datenauswertung stehen im Mittelpunkt der deutsch-russischen
Fachtagung „Innovative Kriminalprävention und empirische Forschung“, die
Justizministerin Anke Spoorendonk heute (8.4.) im Justizministerium eröffnet.
Kriminalwissenschaftler deutscher und russischer Universitäten, Strafrechtler und
Praktiker aus beiden Ländern diskutieren über internationale Praxis-Projekte und
Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit.
„Eine systematisch entwickelte Kriminalprävention bietet die Chance, zu rückläufigen
Verbrechenszahlen, zu sinkenden Häftlingszahlen in den Gefängnissen und damit zu
geringeren Kosten für den Staatshaushalt zu gelangen“, so Justizministerin
Spoorendonk in ihrer Begrüßung. „Vor allen Dingen aber bewirkt eine gelungene
Präventionsarbeit, dass weniger Menschen Straftaten zum Opfer fallen, weniger
Schäden entstehen und den Opfern besser geholfen werden kann – materiell wie
immateriell.“ Um eine innovative Kriminalpolitik und für die Alltagspraxis eine
zeitgemäße Kriminalprävention entwickeln zu können, sei eine entsprechende
wissenschaftliche Begleitung und Auswertung wichtig und notwendig, so
Justizministerin Spoorendonk weiter.
Das viertägige deutsch-russische Symposium wird ausgerichtet vom Ministerium
für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein, dem
Institut für Osteuropäisches Recht, dem Institut für Kriminalwissenschaften und dem
Institut für Psychologie der Christian-Albrechts-Universität sowie dem
Verein CUP - Collegium of Universal Prevention e.V. aus Kiel. Zahlreiche weitere
Organisationen – darunter der Schleswig-holsteinische Verband für soziale
Strafrechtspflege e.V., das Deutsch-Russische Juristische Institut und der Verein
Ostrecht Kiel e.V. – unterstützen die Veranstaltung.
Auf russischer Seite sind beteiligt

Nördliche Arktische Föderale Universität (SAFU) in Archangelsk,

Baltische Föderale Immanuel-Kant-Universität Kaliningrad

Oblastregierungen der Gebiete Archangelsk und Kaliningrad,

Justizministerium der Russischen Föderation

Universität Saratov

Expertinnen und Experten aus durchgeführten Projekten.
Ziel des Arbeitstreffens ist insbesondere, die Zusammenarbeit von Wissenschaft und
Praxis in deutsch-russischen Entwicklungsprojekten fortzuentwickeln. Dies geschieht
vor dem Hintergrund der bereits seit über 12 Jahren gemachten Erfahrungen in
gemeinsamer Projektarbeit in den Städten Archangelsk und Kaliningrad, wie in den
Projekten:

bilaterale Projektarbeit zwischen den Vollzugsverwaltungen von
Schleswig-Holstein und Archangelsk zur Einführung professioneller
Sozialarbeit in den Gefängnissen der Oblast Archangelsk (2002 – 2007
– gefördert durch den Europarat)

Entwicklung eines Netzwerks der Straffälligenhilfe in der Oblast
Archangelsk (2005 – 2007 - TACIS- Programm der EU)

Entwicklung von Mechanismen zur Vermeidung stationärer
Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in der Oblast Archangelsk
(2007 – 2009 – gefördert durch die „Aktion Mensch“)

Einführung einer spezialisierten Jugendgerichtsbarkeit und einer
Jugendgerichtshilfe in zwei Gerichtsbezirken der Stadt Archangelsk
(2008 – 2010 - ENPI-Projekt der EU)

Gründung einer Vereinigung von NGO’s auf dem Gebiet der
Kriminalprävention in der Oblast Kaliningrad

Beteiligung russischer Expertinnen am multilateralen EU Projekt zur
Entwicklung einer „Restorative Justice“/Täter-Opfer-Ausgleich (2010 –
2012)
Schleswig-Holstein bietet dieses Treffen eine weitere Möglichkeit, die seit langem
existierenden Kooperationsbeziehungen mit dem Nordwesten Russlands und der
schleswig-holsteinischen Partnerregion Kaliningrad auf dem gesellschaftspolitisch
bedeutsamen Feld der Kriminalrechtspflege und beim bürgerschaftlichen
Engagement zu vertiefen und zu festigen.
Verantwortlich für diesen Pressetext: Dr. Wolf Gehrmann | Ministerium für Justiz, Kultur und Europa | Lorentzendamm 35,
24103 Kiel | Telefon 0431 988-3705 | Telefax 0431 988-3805 | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell
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