Veronika Baran 5 HBA 2012/2013 Interview mit Dr. Thomas Czypionka am 14.11.2012 Seit 2007 ist Thomas Czypionka Senior Researcher am IHS in Wien, wo er für das Team IHS HealthEcon verantwortlich ist. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der angewandten Gesundheitsökonomie, insbesondere zu Fragen der Finanzierung, Effizienz und Reformen von Gesundheitssystemen. Forschungsfrage: Welche Auswirkungen haben – durch Alkohol –bzw. Tabakkonsum auftretende - externe Effekte auf unsere Gesellschaft und was kann zu deren Internalisierung unternommen werden? Verursacher/innen 1. Wie schon in der Forschungsfrage erwähnt, beschäftige ich mich mit den externen Folgen des Alkohols- und Tabakkonsums. In diesem Zusammenhang wären die aktuellen Zahlen der Drogenkonsumenten/innen in Österreich interessant. Es gibt ungefähr 340.000 Menschen in Österreich, die alkoholkrank sind und ungefähr 24 % der Bevölkerung sind Raucher/innen. 1.1. Wie interpretieren Sie diese Zahlen? 1.2. Welche Altersgruppe ist am meisten betroffen? Ausmaß der Schäden – Betroffene 2. Die Schäden des Konsums betreffen nicht nur die Verursacher/innen sondern auch die Allgemeinheit. Folgende Betroffene werden oft genannt: Passivraucher/innen familiäres Umfeld (Förderung der Sucht/psychische Belastung) Staat (Sozialkosten, medizinische Behandlung) Arbeitgeber/innen (eventueller Verlust einer Arbeitskraft) Veronika Baran 5 HBA 2012/2013 2.1. Sind Sie mit dieser Gliederung einverstanden bzw. möchten Sie Ergänzungen anbringen? 3. Wie schätzen Sie das Ausmaß der Betroffenheit der einzelnen der oben genannten Gruppen ein? Soziale Kosten 4. Direkte Kosten wären Medizinbehandlungen in Folge von Alkoholsucht/raucherverursachten Krankheiten. 4.1. Werden Krankheiten in Folge von Tabak und Alkoholkonsum gleich bewertet? 4.2. Welchen Teil übernimmt die Krankenkasse im Falle einer medizinischen/psychologischen Behandlung? 4.3. Übernimmt die Versicherung bei alkoholbedingten Autounfällen einen Teil der Reparatur-, Gerichts- und Einsatzkosten der Polizei/Rettung? 4.4. Welche Auswirkungen haben diese Kosten auf das Gesundheitssystem? 5. Indirekte Kosten erfassen Erwerbsausfallskosten durch Krankheitstage, Invalidität und frühzeitigen Tod. Kennen Sie Studienergebnisse, die die Anteile dieser Alkohol/raucherbedingten Ausfälle bzw. Kündigungen am Arbeitsplatz erforscht haben? 5.1. Welche indirekten Kosten sehen Sie noch in diesem Zusammenhang? 5.2. Wie sehr wird die Volkswirtschaft durch die indirekten Kosten belastet? 6. In der dritten Kategorie befinden sich die immateriellen Kosten, die die Lebensqualität der Betroffenen und deren Angehörigen stark beeinflussen und meistens privat von den Verursacher/innen beglichen werden müssen. 6.1. Stellt der Staat den betroffenen Personen Hilfe zur Verfügung? (Betreuung etc.) 6.2. Wie sehen Sie das Konzept der immateriellen Kosten? 6.3. Fallen Ihnen noch weitere Beispiele für diese Kategorie ein? Veronika Baran 5 HBA 2012/2013 Internalisierung Internalisieren kann man auf 2 Arten: a) indem man die entstandenen Schäden dem/der Verursacher/in zurechnet b) indem man durch die Reduktion des Konsum, die Schäden nicht auftreten lässt 7. Die bekannteste Internalisierungsmöglichkeit ist die Besteuerung von Alkohol und Tabak, die dem fiskalischen Zweck und der Konsumreduzierung dient. 7.1. Was halten Sie von dieser Maßnahme? 7.2. Gibt es eine Zweckwidmung, der aus der Besteuerung eingenommenen Mittel, zur Reduktion des Konsums dieser Drogen? 8. Bei dem Tabakpräventionsfond investiert man die Beträge von Straf-, bzw. Bußgeldern, die infolge eines unkorrekten Umgangs mit den Tabakverordnungen entstehen. 8.1. Gibt es so einen Fond in Österreich, wenn ja wie hoch sind die Einnahmen? 8.2. Gibt es in Österreich Regelungen die den Vertrieb von Tabak erschweren bzw. kontrollieren? 9. Für wie wirksam halten Sie ein Rauchverbot in Lokalen? 10. Soll der Schutz Minderjähriger durch stärkere Kontrollen bzw. das Hinaufsetzen des Alters ausgebaut werden? 11. Welche Internalisierungsmöglichkeiten gibt es noch, abgesehen von den oben genannten? Veronika Baran 5 HBA 2012/2013 12. Folgende Maßnahmen werden in Österreich zur Internalisierung umgesetzt: (Jeweils für Alkohol und Tabak) Besteuerung Verbote Präventionsfond Aufklärung Sonstige 12.1. Wie schätzen Sie die Wirksamkeit der oben genannten Maßnahmen? 12.2. Welche Maßnahmen sollten Ihrer Ansicht nach verstärkt werden? 12.3. Welche Maßnahmen werden nicht optimal umgesetzt und sind noch ausbaufähig? 13. Welche Organisationen beteiligen sich an der Internalisierung dieser externen Effekte?