stress_handout

Werbung
Katharina Faltin & Anna Plenk
Stress
Lernziele:



Die SchülerInnen wissen über die Entstehung von Stress und die biologischen Hintergründe
Bescheid.
Die SchülerInnen haben ihre eigene Wahrnehmung von Stress reflektiert.
Die SchülerInnen kennen präventive Strategien und Copingmechanismen gegen Stress.
Zeit
5
5
Thema/Inhalt
Hinführung zu Thema
Was stresst dich?
12
Theorieinput
5
Stressoren
3
Subjektive Strategien gegen
Stress
Präventive Maßnahmen und
Copingstrategien
Präventive Mßnahmen und
Copingstrategien
9
10
1
Ausblick auf die nächste
Stunde
Methode
Experiment
Sammeln von Stressoren an der
Tafel
Lehrerinnenvortrag, L-S
Gespräch
Diskussion der vorhin
genannten Stressoren Plenum
Einzelarbeit + Diskussion im
Plenum
Gruppenarbeit
Material/Medien
Zetteln, CD, CD-Player
Tafel, Kreide
PPP, PC, Beamer
Gesammelte Begriffe an der
Tafel
Kärtchen
Plakat, Stifte
Kritische Reflexion im Plenum
und ergänzender
Lehrerinneninput
Praktische Erprobung von
Copingstrategien:
Entspannungstechniken
Definition Stress:
„Stress ist die unspezifische Körperreaktion auf jede Art von Beanspruchung.“ (Selye, 1973)
„Stress ist ein Muster spezifischer und unspezifischer Reaktionen eines Organismus auf
Reizereignisse, die sein Gleichgewicht stören und seine Fähigkeit zur Bewältigung strapazieren oder
überschreiten. Diese Reizereignisse umfassen eine ganze Bandbreite externer und interner
Bedingungen, die als Stressoren bezeichnet werden. Ein Stressor ist ein Reizereignis, das vom
Organismus eine adaptive (anpassende) Reaktion verlangt.“ (Zimbardo)
Physiologische Stressreaktionen: Was hat die Menschen früher gestresst?  äußere Bedrohungen
(Angreifer)  physiologische Veränderungen, die den Organismus auf Flucht oder Kampf vorbereiten
 Alarmreaktion  sinnvoll, um genug Energie zu haben und für Flucht/Kampf vorbereitet zu sein
Psychische Stressreaktionen: Heute  dieselben Stressreaktionen auf psychische Stressoren 
ABER Organismus kann Stress nicht durch körperliche Aktivität abbauen
Stressreaktion:
Hans Seyle = Erforscher der Stressreaktion  Stressoren bedrohen Körperfunktionen  erfordern
eine Anpassung des Organismus = allgemeines Adaptationssyndrom
Allgemeines Adaptationssyndrom  3 Phasen:
1
Katharina Faltin & Anna Plenk
1)
2)
3)
Alarmreaktion: physiologische Veränderungen; körpereigene Abwehr zur Wiederherstellung
des inneren Gleichgewichts
Phase der Resistenz: wenn stressauslösende Situation anhält; Organismus passt sich dem
einen Stressor an, ist aber anderen Stressoren gegenüber reduziert
Phase der Erschöpfung: erhöhte Hormonausschüttung kann nicht aufrecht erhalten werden,
Organismus kann sich nicht an den Dauerstress anpassen
Psychische Stressreaktionen  sind erlernt und von unseren Wahrnehmungen und Interpretationen
der Welt abhängig:
1)
2)
3)
Verhalten: leichter Stress aktiviert; mäßiger Stress führt zum Abbruch von Verhaltensweisen;
schwerer Stress hemmt; andauernder Stress führt zu Reizbarkeit, Ungeduld,
Konzentrationsstörung
Emotion: selten freudige Erregung; eher negative Gefühle wie Wut, Ängstlichkeit,
Mutlosigkeit, Depression; posttraumatische Belastungsstörung
Kognition: Teil der Aufmerksamkeit wird für Stressbewältigung verwendet  Ablenkung,
alternative Möglichkeiten beim Problemlösen wird nicht erkannt, Probleme bei
Entscheidungsfindung
Yerkes-Dodson-Kurve:
Das Yerkes-Doson-Gesetz eschreibt die menschliche Leistungsfähigkeit in unterschiedlichen
Umständen: Zwischen der physiologischen Aktivierung und der Leistungsfähigkeit besteht ein
umgekehrt U-förmiger Zusammenhang = Aktivationsmodell.
Der Leistungsverlauf ist bei jedem Menschen veränderlich und hängt von der emotionalen
Aktiviertheit ab  benötigt wird ein Mittelmaß = individuelles Aktivierungsniveau
Eustress = positiver Stress  wirkt aktivierend, ist biologisch sinnvoll, fördert eine erhöhte Zufuhr
von Energiestoffen, erhöht die Aufmerksamkeit
Disstress = negativer Stress  wirkt hemmend, kein körperlicher Ausgleich möglich, führt zu stark
erhöhter Anspannung des Körpers, senkt die Aufmerksamkeit
Psychosomatische Krankheiten:
 Stress verursacht viele Krankheiten mit
 Viele psychosomatische Störungen (zB Magengeschwüre) können ihre Ursache in
physiologischen oder in psychischen Faktoren haben
2
Katharina Faltin & Anna Plenk
 Wenn Mechanismen des allgemeinen Adaptationsniveau nicht angemessen funktionieren
 Erschöpfung, die aus ständigem Anpassungsprozess resultiert, kann zu körperlicher
Erkrankung führen
 Langzeitwirkung von Disstress: Burnout Syndrom
Präventive Maßnahmen und Copingstrategien:
1) Problemzentrierte Bewältigung  Stressor beeinflussen: Zerstören, Entfernen, Verringern
2) Emotionszentrierte Bewältigung  Veränderung der Gedanken und Gefühle:
a. Abwehrmechanismus des Ich
b. Veränderung der Körperreaktion: Biofeedback und Entspannung
c. Veränderung kognitiver Strategien: Veränderung des Denkens
Bei Traumata und Langzeitstress reichen die organismuseigenen Abwehrkräfte und
Anpassungsstrategien oft nicht mehr aus, daher sind unterstützende Therapien notwendig. Diese
können einmal im Bereich der sozialen Betreuung (Familie, Freunde, Sozialsysteme) oder im
medizinisch/psychotherapeutischen Bereich und über somatische Therapien wie richtige Ernährung,
Bewegung, Entspannung geleistet werden. Je nachdem, welche Stressoren dominieren, kann die
Unterstützung mehr auf die Stabilisierung der psychischen oder der physischen Funktonen und
Zustände ausgerichtet sein – optimal auf beide.
Die Art und Weise des Umgangs mit Stresssituationen im psychischen Bereich hängt auch von dem
jeweils existierenden Menschenbild ab: bei dem Verlust von Angehörigen oder unserer Angst vor
dem Tode, vor Isolation, Sinnlosigkeit oder absoluter Freiheit kann die Auseinandersetzung damit zu
einem reifere, einsichtsvolleren Verständnis des Lebens führen.
Zahlreiche Vorschläge für Stresstherapien empfehlen kognitive Vermeidungsstrategien,
Expositionstraining gegenüber den Stresssituationen oder Entspannungs- bzw.
Meditationsstrategien.
Bei Traumata oder sozialen Beziehungskonflikten, die ja häufig mit starken emotionalen Belastungen
(Angst, Hilflosigkeit, Depression, Wut) einhergehen, werden am besten therapeutische Hilfen
herangezogen. Diese liegen im psychotherapeutischen Bereich, in dem es um die Möglichkeit der
interaktionellen Beeinflussung und Therapie der Störungen im Selbstsystem geht, aber auch in
psychiatrisch-medikamentösen Ansätzen oder in einer Kombination von beiden.
Pharmakotherapeutisch lassen sich sowohl Angst- wie Depressionszustände behandeln. Dabei muss
man sich jedoch immer das komplexe Stresswirkungsgefüge bewusst machen, das durch Änderungen
einzelner Signalmoleküle darin oft nur unzureichend verändert wird und zahlreiche Nebenwirkungen
zur Folge haben kann.
Bei physischen exogenen Stressoren (Strahlung, UV, Umweltgifte, hohe Verkehrsdichte, Lärm,
Infekte) sind natürlich Vermeidungsstrategien, aber auch die Gesundheitspolitik der Gesellschaft
(Regierung) wichtig: Man muss sich als Einzelner vieler dieser Stressoren nicht aussetzen, muss das
Handy nicht eingeschaltet lassen, nicht alle Fahrten mit dem Auto bewältigen oder sich ungeschützt
der UV-Strahlung aussetzen. Ebenso wichtig sind gesetzliche Regelungen im Hinblick auf
Umweltchemikalien, Lärm, Ozon, Rauchen und vieles mehr.
Literatur:
Rensing, L., Rippe, B., Koch, M. & Rippe, V. (2006). Mensch im Stress. Psyche, Körper, Moleküle. München: Elsevier.
Konecny, E. & Leitner, M.-L. (2006). Psychologie (9. Aufl.). Wien: Braumüller.
http://www.bernergesundheit.ch/download/Stressbewaeltigung_A2.pdf, Zugriff am 25.11.2011
3
Herunterladen