Plattform Zivilgesellschaft Kärnten gegründet BürgerInnen wollen die Zukunft Kärntens aktiv und gemeinsam gestalten „Wir verstehen uns als proaktiver Partner und Botschafter für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Gesellschaft in Kärnten.“ Das sagen die Vertreterinnen und Vertreter von 13 Initiativen, die sich zur überparteilichen Plattform Zivilgesellschaft Kärnten zusammengeschlossen haben. Am Dienstag, 10. Juni, stellten die Gründungsmitglieder in Klagenfurt den Medien erstmals ihre Ideen für ein Miteinander im Sinne des Gemeinwohls vor. Dazu zählen auch acht Themenschwerpunkte, die für die Zukunft des Landes als essentiell angesehen werden. Die Mitarbeit vieler weiterer Initiativen ist ausdrücklich erwünscht. Mehr Wertschätzung für gesellschaftliche Anliegen Ausgangspunkt für die nun gegründete Kooperation waren Erlebnisse, die alle Plattformmitglieder teilen: „Ziviles Engagement wird in diesem Land von öffentlichen Stellen noch immer zu wenig wertgeschätzt. Als einzelne Initiative ist es sehr schwer, Gehör zu finden. Gemeinsam und mit Tausenden Menschen im Hintergrund, die wir vertreten, wollen wir nun mehr für gesellschaftliche Anliegen in diesem Land erreichen“, sagt Gründungsmitglied Mag.a Elisabeth Tropper-Kranz von vitamin-R in Radenthein. Vitamin R, Dorfservice und FamiliJa haben das Netzwerk Kraftfeld in Oberkärnten gegründet und arbeiten seit Jahren in einer gelungenen Kooperation. Regierungsprogramm als weiterer Impuls „Ein zusätzlicher Impuls war das Regierungsprogramm der Kärntner Zukunftskoalition“, sagt Harald Schellander, Geschäftsführer des Instituts für Zukunftskompetenzen und ebenfalls Gründungsmitglied. „Wortwörtlich heißt es da zum Beispiel: ‚Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger, die anderen politischen Parteien, die Sozialpartner, Interessensvertretungen und NichtRegierungs-Organisationen dazu ein, gemeinsam mit uns am Aufholprozess für unser Land zu arbeiten.’ Weiters betont die Koalition, der BürgerInnenbeteiligung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. So soll die Einbindung der Zivilgesellschaft (NGOs) in die parlamentarische Willensbildung verstärkt erfolgen“, zitiert Schellander. „Wir nehmen das Angebot der Kärntner Landesregierung an, die Zukunft Kärntens aktiv und gemeinsam zu gestalten und bieten uns als Plattform, Stimme und Anlaufstelle zivilgesellschaftlicher Initiativen in Kärnten an.“ Die Ziele der Plattform Unter Zweck und Ziel der Plattform steht zu lesen: Wir stellen unseren Erfahrungsschatz, unser Wissen und konkreten Input zur Verfügung o um die zentralen Herausforderungen für das Gemeinwohl zu identifiziere o und daraus abgeleitete machbare und akzeptierte Lösungen zu entwickeln o um bestehende und neue Initiativen und Projekte zu fördern und zu unterstützen. Wir sehen uns als proaktiver Partner und Botschafter für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Wir laden ein, durch das fruchtbare Zusammenwirken aller, Mehrwert und Wohlstand im Dienste einer funktionierenden Demokratie zu fördern und zu schaffen. Dafür steht die Plattform: Gemeinwohl als Basis für Demokratie Neue Lösungsansätze für Gesellschaft und Wirtschaft Zukunftsfreude, Zukunftsverantwortung, Zukunftsgestaltung Überparteilichkeit als Form des Politik-Machens Wertschätzung von Vielfalt („Anderheitsfähigkeit“) Weltoffenheit und Willkommenskultur Dialog und Interaktion Umsetzung Acht Fragen für die Zukunft Kärntens Im Rahmen des Gründungsprozesses stellten sich die Mitglieder der Plattform auch die Aufgabe, die wichtigsten Themenschwerpunkte, mit denen sie sich selbst und politische Entscheidungsträger in Kärnten beschäftigen sollen, herauszuarbeiten. Das Ergebnis ist eine Liste mit 8 essentiellen Fragen für die Zukunft Kärntens: TRANSPARENZ und BETEILIGUNG: Wie kann die Zivilgesellschaft (Werte- und Visionsträger) sowie die wissenschaftlichen Institutionen (Wissensträger) aktiv in die politischen Gestaltungsprozesse eingebunden werden? Welche Strukturanpassungen sind dazu nötig? VIELFALT: Wie gelingt es die Vielfalt (Sprachen, Kulturen, Landschaft, Wirtschaft) in Kärnten wirklich als Vorteil zu sehen und Anderheit als Quelle der Kreativität zu nutzen? WIRTSCHAFT und ARBEIT: Wie kann die regionale Wirtschaft zukunftsfähig organisiert und Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden? ÖKOLOGIE: Welchen Beitrag können wir in Kärnten zu einer ökologisch und sozial nachhaltigen Ressourcennutzung leisten? BILDUNG: Welche Bildung und Fähigkeiten braucht es, um den neuen Lebensaufgaben gewachsen zu sein? DEMOGRAPHISCHER WANDEL: Wie können Regionen für die geänderten Bedürfnisse der Menschen attraktiv bleiben bzw. werden? SOZIALES: Wie können wir gesellschaftlichen Zusammenhalt (Soziales Kapital) stärken und Gemeinwohl in Kärnten fördern? FINANZIERUNG: Welche Finanzierungsformen braucht es, um in Kärnten Zukunftsprojekte realisieren zu können? Weitere Initiativen herzlich willkommen Bereits im Mai erfolgte der erste Schritt, die Plattform für weitere zivilgesellschaftliche Initiativen zu öffnen. Das Interesse ist groß, insgesamt ist die Plattform dadurch bereits auf über 20 Mitglieder gewachsen. „Wer sich mit unseren Zielen identifizieren kann und aktiv die Zukunft in diesem Land mitgestalten will, ist herzlich willkommen“, sagt Elisabeth Tropper-Kranz. Die Email-Adresse: [email protected] Bei den Tagen der Zukunft vom 25. bis 27. Juni im Stift Ossiach, die dem Thema „Unternehmergeist trifft Zivilengagement“ widmen, wird sich die Plattform Zivilgesellschaft Kärnten den internationalen Teilnehmern präsentieren und einen Workshop gestalten. Im Sommer und Herbst gibt es Workshops, in denen Lösungen für die acht Themenschwerpunkte erarbeitet werden. Bis dahin, so hoffen die Gründungsmitglieder, wird die Zukunftskoalition das Angebot der Plattform zur aktiven Mitarbeit angenommen haben. Die Gründungsmitglieder der Plattform für Zivilgesellschaft: Bank für Gemeinwohl, Ingun Kluppenegger Dorfservice, MMag.a Alice Ebenberger fairsign.at, Oliver Hönigsberger FamiliJa-Familienforum Mölltal, Mag.a Ursula Blunder Gemeinwohlökonomie Kärnten, Roland Jaritz, Mag. Alfred Rindlisbacher IAAI - Zentrum für globale Herausforderungen u Innovation Klagenfurt, Dr. Miroslav Polzer Institut für Zukunftskompetenzen, Harald Schellander, Mag. Martin Maitz International Summer University Carinthia, Mag. Peter Weidinger ÖH Klagenfurt/Celovec – Ref f Ges.politik, Menschenrechte u Ökologie, Alexander Brenner Oikocredit Austria, Marion Fercher Societal Development, Dr. Walter Lichem Verein zur Förderung von Kulturaustausch u Nachhaltigkeit, Mag.a (FH) Sabrina Schifrer vitamin R, Zentrum für Familie, Soziales u Gesundheit, Mag.a Elisabeth Tropper-Kranz Presseinformation: Harald Schellander [email protected] 0664-2208769