, sowie Die vorwissenschaftliche Arbeit – eine Einführung Eine Handreichung für die Schülerinnen und Schüler & Lehrerinnen und Lehrer des BG /BRG Klosterneuburg Inhaltsverzeichnis 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung ............................................ 1 1. Allgemeines ..................................................................................................................................... 2 1.1 1.2 1.2.1 1.3 1.3.2 1.4 1.5 Die Ziele einer vorwissenschaftlichen Arbeit ........................................................................................ 2 Wichtige Meilensteine und Termine für die vorwissenschaftliche Arbeit ................................ 3 Termine.............................................................................................................................................................. 3 Betreuung der vorwissenschaftlichen Arbeit ........................................................................................ 4 Auswahl der BeutreuerIn ........................................................................................................................... 9 Beurteilung........................................................................................................................................................... 9 Entscheidend für das Gelingen einer VWA ........................................................................................... 11 2. Die Themenfindung ....................................................................................................................... 12 2.1 2.1 Kriterien guter Themenstellungen........................................................................................................... 12 Tipps und Übungen für die Praxis ............................................................................................................ 14 3. Die Forschungsfrage – „Leitfrage“ ............................................................................................ 17 4. Die Recherche .................................................................................................................................. 22 4.1 Warum recherchieren? ........................................................................................................................ 22 4.2 Was wird recherchiert ? ...................................................................................................................... 23 4.2.1 Primär-, Sekundär – und Tertiärquellen ................................................................................................ 24 4.3 Recherche in Suchmaschinen und Onlinekataloge ............................................................................ 27 5. Der Erwartungshorizont........................................................................................................... 29 5.1 Allgemeine Richtlinien .................................................................................................................................. 29 6. Die Bausteine einer vorwissenschaftlichen Arbeit ............................................................ 34 6.1 Der Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit ................................................................................ 34 7. Das wissenschaftliche Schreiben .............................................................................................. 37 7.1 Was ist ein wissenschaftlicher Text? ............................................................................................... 38 8. Richtlinien zum vorwissenschaftlichen Schreiben............................................................. 40 8.1 Hinweise zur inhaltlichen Gestaltung ............................................................................................. 42 8.2 Inhaltliche Ausführung ......................................................................................................................... 44 9. Zitation ............................................................................................................................................... 46 9.1 Inhaltliche und wörtliche Zitation ................................................................................................... 47 9.1.2 Sekundärzitate .................................................................................................................................................. 49 9.1.3 Blockzitate .......................................................................................................................................................... 50 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung ii ii 9.2 Zitation im Literaturverzeichnis ....................................................................................................... 50 9.2.1 Gedruckte Quellen ........................................................................................................................................... 51 9.3 Elektronische Quellen........................................................................................................................... 53 10. Formale Richtlinien..................................................................................................................... 54 10.1 Formale Gestaltung ............................................................................................................................. 54 Abstract .................................................................................................................................................... 2 Vorwort ..................................................................................................................................................... 3 Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................................ 4 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ........................................................................................... 5 Einleitung und Fragestellung ............................................................................................................ 6 Hauptteil der Arbeit ............................................................................................................................. 7 Formatvorlagen ................................................................................................................................................. 7 Quellen.................................................................................................................................................................. 7 Grafiken, Tabellen, Quellenangaben ......................................................................................................... 7 Weitere formale Hinweise ............................................................................................................................. 8 Ergebnisse und Zusammenfassung ................................................................................................ 9 Literaturverzeichnis .......................................................................................................................... 10 Anhang .................................................................................................................................................... 11 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung iii ii 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung Die vorliegende Handreichung ist als Hilfestellung für die Schülerinnen und Schüler, sowie für die Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums Klosterneuburg konzipiert. Zum einen werden essentielle Informationen zu den rechtlichen Grundlagen näher erläutert, zum anderen werden inhaltliche Aspekte beleuchtet. Die vorgestellte Zitationsform ist lediglich eine Hilfestellung für Lehrerinnen und Lehrer, sowie für die KandidatenInnen. Jede Wissenschaft hat ihre eigenen Zitationsregeln und Präferenzen, die angeführte Zitationsform ist daher nicht verpflichtend. Abschließend möchte ich noch betonen, dass alle Ausführungen dieser Handreichung, lediglich als Hilfestellung dienen und keinerlei Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit erheben. Die Arbeit wird im Laufe des Semesters immer wieder modifiziert und erweitert. Das schon der alleine der Begriff „Vorwissenschaftlich“ problematisch ist, sei noch ein letzter Gedanke, denn ich auf den Weg geben möchte. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 1 Einführung ii 1. Allgemeines 1.1 Die Ziele einer vorwissenschaftlichen Arbeit Die vorwissenschaftliche Arbeit stellt eine Säule der neuen Matura dar. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Studierfähigkeit unter Beweis stellen, und zeigen, dass Sie in weiterer Folge in die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens einsteigen können. Demnach müssen folgende Ziele erreicht werden: Praxis des vorwissenschaftlichen Arbeitens erlernen ( Themengebiet selbständig auswählen und eingrenzen, Forschungsfrage definieren, Recherchieren, Umgang mit Quellen, Zitieren, Anwendung (vor)wissenschaftlicher Forschungsmethoden) Selbstständiges Arbeiten unter Beweis stellen: das eigenständige Auswählen und Bearbeiten eines Themas ohne Vorgabe der Lehrperson Präsentationsfähigkeit Diskursfähigkeit Im Zentrum des vorwissenschaftlichen Arbeitens steht für die Schülerinnen und Schüler das selbständige Arbeiten, Verfassen und Präsentieren, ihres vorangegangen Arbeitsprozesses. Dabei soll gezeigt werden, dass sie die Fähigkeit besitzen, sowohl Termin und Zielvereinbarungen, als auch eigenständige Arbeits – Forschungsschritte außerhalb der Unterrichtszeit zu erledigen. Die vorwissenschaftliche Arbeit soll außerdem umfangreiche inhaltliche Kenntnisse, des jeweils gewählten Bereichs der Kandidatinnen und Kandidaten zeigen. In Abhängigkeit von Themenwahl und Fragestellung kann die Arbeit eine reine Literaturarbeit darstellen, aber natürlich auch die Einbeziehung qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden beinhalten. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 2 Einführung ii 1.2 Wichtige Meilensteine und Termine für die vorwissenschaftliche Arbeit Um die Organisation einer vorwissenschaftlichen Arbeit erfolgreich zu gestalten, ist es unumgänglich gewisse Meilensteine bzw. Zieldefinitionen vorzunehmen. Dazu müssen natürlich, die gesetzlich festgelegten Termine in der Planung der berücksichtigt werden. In Abhängigkeit davon sollen persönliche Meilensteine und Ziele definiert werden. Es empfiehlt sich einen Projekt – bzw. Zeitplan zu erststellen um eine möglichst ökonomische Arbeitsweise zu erreichen. 1.2.1 Termine 7. Klasse Ab September 31.1.2014 28.2.2014 – 31.3.2014 Bis 30.4.2014 Dezember 2013 -31.6.2014 Sommerferien Themenfindung und Wahl des Betreuers Abgabe der Themenstellung und des Erwartungshorizonts über die Datenbank Einreichung der Themenstellung über die zentrale Datenbank. Kontrolle und Weiterleitung an die Schulbehörde durch die Direktion Approbation durch die Schulbehörde Erwartungsgespräch mit dem Betreuer / der Betreuerin & weitere Vorgangsweise besprechen Beginn der Recherchearbeit Beginn des Schreibprozesses & Forschungsprozesses Fortsetzung Schreibprozess 8.Klasse Ab September 31.1.2015 2.Semester 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 3 Einführung Fortsetzung Schreibprozess & kontinuierliche Betreuung durch Lehrperson Abgabe der fertigen Arbeit Weiterleitung der korrigierten Arbeit an den Vorsitz Abschluss – Präsentationsbesprechung mit der Betreuungsperson Präsentation der Arbeit im Rahmen der mündlichen Matura ii an einem Sondertermin. 1.3 Betreuung der vorwissenschaftlichen Arbeit Grundsätzlich sieht das Gesetz vor, das ein Lehrer bis zu 5 VWAS betreuen kann /darf. Um aber die qualitative Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Schülern in einem gewissen Ausmaß zu gewährleisten, wird versucht diese Zahl auf maximal 3 Arbeiten zu senken. Die konkrete Auswahl / Wahl der jeweiligen Betreuungspersonen, obliegt den Schülerinnen und Schülern im gleichzeitigen Einverständnis mit den jeweiligen Lehrpersonen. Da dieser Prozess im Schuljahr 2013 / 2014 noch nicht zur Zufriedenheit aller verlaufen ist, wird versucht ein besseres Modell für die zukünftigen Auswahlprozesse zu entwickeln. Die Schülerinnen und Schüler haben folgende Vorgangsweise zu beachten: Themenfindung & unverbindliche Kontaktaufnahme mit der Lehrperson Abgabe eines voraussichtlichen Themas mit jeweils fünf(?) Betreuungsvorschlägen Auswertung der gewählten Betreuer durch die Schulleitung & Vergabe der Betreuungspersonen. Lehrpersonen die sehr viele Interessenten haben, sollen die Möglichkeit bekommen, in den Entscheidungsprozess eingebunden zu werden. Bekanntgabe der jeweiligen Betreuer bis Ende Oktoberder 7. Klasse Kontaktaufnahme mit der jeweiligen Betreuungsperson& Erwartungsgespräch Weitere Modifikation des Themas / Fragestellung sowie die Erstellung des Erwartungshorizonts Nach dem dieser Entscheidungsprozess stattgefunden hat, beginnt die persönliche Zusammenarbeit zwischen Betreuerinnen und Betreuer und den KandidatenInnen. Die Betreuungsperson hat zu Beginn eine beratende und hinführende Rolle und nimmt im Laufe des Arbeitsprozesses eine coachende Funktion ein. Ein wesentlicher Aspekt der Betreuung (aus gesetzlicher Sicht!!) ist,dass die Lehrperson keine korrigierende (!!!!)Rolle einnimmt, sondern ausschließlich als Beraterinnen und Berater fungiert. Folgender Ablauf ist von gesetzlicher Seite vorgesehen: 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 4 Einführung ii Beratung und Contracting (Anfangsstadium, Erwartungsgespräch) Kontinuierliche Betreuung (Recherche und Schreibprozess) Abschlussgespräch und Präsentationsvorbereitung Wie der genaue Betreuungsprozess abläuft liegt in der autonomen Entscheidung der SchülerInnen und der BetreuerInnen. Die BetreuerInnen sind jedoch verpflichtet mindestens zwei Gespräche (Erwartungsgespräch, sowie Abschluss – Präsentationsgespräch) durchzuführen und den Arbeitsfortschritt zu Protokollieren. Auch die Schülerinnen und Schüler müssen sowohl an den beiden Gesprächen teilnehmen, als auch Aufzeichnungen zu ihrem Arbeitsfortschritt führen (vgl. bmukk, 2014). 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 5 Einführung ii Das Begleitprotokoll soll enthalten: • eine Dokumentation des Arbeitsverlaufs • eine Nennung der verwendeten Hilfsmittel und Hilfestellungen • eine übersichtliche Auflistung der Besprechungen und der Vereinbarungen mit dem/der Betreuungslehrer/in Das Begleitprotokoll ist bei der Abgabe der vorwissenschaftlichen Arbeit beizulegen. Name des Schülers / der Schülerin: Thema der Arbeit: Name der Betreuungsperson: Blatt: Datum Vorgangsweise, ausgeführte Arbeiten, verwendete Hilfsmittel, aufgesuchte Bibliotheken, … Ort, Datum: Begleitprotokoll Raster für Begleitprotokoll des Schülers / der Schülerin zur vorwissenschaftlichen Arbeit Besprechungen mit der betreuenden Lehrperson, Fortschritte, offene Fragen, Probleme, nächste Schritte Unterschrift des Schülers / der Schülerin: Abbildung 1Begleitprotkoll (bmukk, 2014) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 6 Einführung ii des zur Das Betreuungsprotokoll soll enthalten: • Aufzeichnungen der betreuenden Lehrperson über die wesentlichen Meilensteine • Beobachtungen über den Entwicklungsprozess bei der schriftlichen Arbeit. Das Betreuungsprotokoll ist vom Betreuungslehrer der vorwissenschaftlichen Arbeit bei der Weiterleitung an die Prüfungskommission beizulegen. Name des Schülers / der Schülerin: Thema der Arbeit: Name der Betreuungsperson: Blatt: Datum Inhalt der Besprechungen mit dem Schüler / der Schülerin Ort, Datum: Betreuungsprotokoll Raster für Betreuungsprotokoll Lehrers/der Lehrerin vorwissenschaftlichen Arbeit Fortschritte, offene Fragen, Probleme, nächste Schritte Unterschrift des Lehrers / der Lehrerin: Abbildung 2 Betreuungsprotokoll (bmukk, 2014) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 7 Einführung ii 1.3.1 Das Begleitprotokoll Wie bereits erwähnt, müssen sowohl die Betreuungspersonen, als auch die Schülerinnen und Schüler, ihren Arbeitsfortschritt protokollieren. Es empfiehlt sich einen eigenen Order bzw. ein Notizbuch über die jeweiligen Treffen, Zielsetzungen und Meilensteine anzulegen. Die VWA Betreuer müssen Aufzeichnungen über die wesentlichen Meilensteine, sowie Beobachtungen zum Entwicklungsprozess aufzeichnen. Diese Protokolle müssen nur bei negativer Beschreibung der Arbeit beigelegt werden. Im Hinblick auf die Präsentation ist es sicher auch hilfreich zu notieren, wie der Forschungsprozess abgelaufen ist- welche Probleme und Schwierigkeiten aufgetreten sind und wie man die jeweiligen Situationen gemeistert hat. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 8 Einführung ii 1.3.2 Auswahl der BeutreuerIn Die vorwissenschaftliche Arbeit ist fachunabhängig und kann von jedem geeigneten Lehrer betreut werden. Es darf seitens der Lehrperson keine Person abgelehnt werden, jedoch ein Thema .Die Themenstellung muss nicht unbedingt im Fachbereich der Betreuungslehrerin liegen, sofern sich diese als kompetent erachtet. Deshalb ist für die Schüler anzuraten, sich dahingehend nicht einzuschränken und auch Lehrpersonen zu wählen, die nicht unmittelbar einen Gegenstand in der jeweiligen Klasse unterrichten 1.4 Beurteilung Die Beurteilung der VWA ist durch drei Prüfungsteile gekennzeichnet: Der schriftlichen Arbeit Der Präsentation Der Diskussion. Eine Arbeit kann dann als positiv bewertet werden, wenn alle drei Teilbereiche im wesentlichen Bereich überwiegend erfüllt sind. Ist auch nur einer dieser wesentlichen Bereiche nicht überwiegend erfüllt, so ist die gesamte Arbeit als negativ zu bewerten (vgl. bmukk) Nach der Korrektur der schriftlichen Arbeit und der Ablegung der beiden weiteren Prüfungsteile "Präsentation“ und „Diskussion“folgt in einem nächsten Schritt die Bewertung aller Teilkompetenzen durch die Prüferin, sowie die Gesamtbeurteilung des Prüfungsgebiets. Diese Beurteilung wird danach der Prüfungskommission vorgeschlagen „Um insgesamt eine positive Beurteilung des Prüfungsgebietes „Vorwissenschaftliche Arbeit“ zu erreichen, müssen alle (Teil)Kompetenzen zumindest mit dem Kalkül „überwiegend bewertet worden sein. Wurde auch nur in einer (Teil)Kompetenz das Kalkül „überwiegend nicht erreicht, ist das Prüfungsgebiet „Vorwissenschaftliche Arbeit“ mit „Nicht genügend“ zu beurteilen.“(vgl.bmukk, 2014) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 9 Einführung ii Die Graphiken und Ausführungen des Bmukk veranschaulichen auf komplexe Art und Weise, wie die Beurteilung erfolgt, die folgenden Punkte beinhalten grundlegende Aspekte der Beurteilung: Berücksichtigt die Einhaltung der vorgegebenen Länge unter Würdigung • der Qualität der Arbeit Bewertung der drei Prüfungsteile zusammengefasst zu einer Gesamtbeurteilung Vorschlag an die Prüfungskommission Vergabe der Gesamtnote Jede/r Schüler/in hat dasRecht auf Präsentation und Diskussion (auch mit negativer Beschreibung) Achtung: inabschließendem Gespräch keine Note bekanntgeben! Bei einer negativen Beurteilung: kann Schüler/inmit neuer Themenstellung (Veränderung in best. Rahmen, z.B. Weiterarbeit in der vorigen Thematik) beim nächsten Termin antreten; Zeitfenster kann unterschiedlich sein; neuer Betreuer kann, aber muss nicht sein (z.B. Chemie zwischen beiden passt nicht); -> Schüler/in hat seinen Betreuungsaufwand schon einmal konsumiert!!!.......? (Rittman – Pechtl, 2013) Abschließend ist noch zu bemerken, dass es gesetzlich nicht vorgesehen ist die Kandidatin nach Korrektur der Arbeit über den momentanen Notenstand zu informieren. Im Falle einer negativen Beurteilung der VWA,hat der Kandidat und die Kandidatin in der Folge keinen Anspruch auf eine weitere Betreuung (!!!!!). Genaue Beurteilungsraster siehe Homepage VWA BMUKK. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 10 Einführung ii 1.5 Entscheidend für das Gelingen einer VWA Die genaue Formulierung einer Fragestellung zieht nach sich: Genaues Recherchieren Gezieltes Exzerpieren Eigenständiges Formulieren verhindert: 1. Copy and paste 2. Plagiieren (vgl.Rittman – Pechtl, 2013) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 11 Einführung ii 2. Die Themenfindung Ein wesentlicher Bestandteil eines guten vorwissenschaftlichen Forschungsprozesses stellt eine für den Kandidaten / Kandidaten passende Themenformulierung dar. Die Themenstellung sollte sich vor allem an den Interessen und an den jeweiligen Talenten der Schülerinnen und Schüler orientieren, da eine Bearbeitung eines solchen Themas wesentlich mehr Motivation und Leistungsbereitschaft mit sich bringt. Voraussetzung ist jedoch, dass es eine Person an der Schule gibt, die diesen Fachbereich auch betreuen kann. Es ist zu beachten, dass die Themen nicht fachorientiert sein müssen. Es besteht daher nicht die Notwendigkeit ein Thema einem bestimmten Unterrichtsgegenstand zuzuordnen. Der neuralgische Punkt liegt, in der für den Kandidaten / Kandidaten individuell passenden Eingrenzung seiner Themenstellung & Leitfrage(Forschungsfrage). Die generelle Schwierigkeit der Themenfindung und Formulierung, liegt in der für die Schülerinnen und Schüler ungewohnten Eingrenzung und Definition. Deshalb muss man diesem Arbeitsschritt in der Planung viel Raum geben und auch immer wieder Gedanken verwerfen bzw. und neu formulieren. Außerdem hat sich im ersten Durchgang gezeigt, dasdie Schülerinnen und Schüler in großem Maße auf Feedback und Gedanken der Betreuungspersonen angewiesen sind. 2.1 Kriterien guter Themenstellungen Grundsätzlich kann man sagen, dass sich jedes Thema (!) für eine vorwissenschaftliche Arbeit eignet, da es nicht um die Individualität oder etwa die Entstehung neuer Erkenntnisse geht, sondern um die systematische, selbstständige und regelgebundene Bewältigung des Themas. Ob das Thema nun wissenschaftlichen Kriterien entspricht, wird grundsätzlich erst durch die Formulierung der Leitfragestellung (Forschungsfrage) entschieden. (vgl. Henz, 2011). 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 12 Einführung ii Empfehlenswert sind vor allem jene Themen, die „kleine empirische“ Untersuchungen beinhalten, in unmittelbarer Nähe (Schule, Heimatort etc.) durchgeführt werden können und die Interessen der Schülerinnen und Schüler treffen. Beispiel: Titel : Smartphone goes School Themenformulierung: Möglichkeiten der Smartphone Nutzung und Implementierung im Schulunterricht von Oberstufenschülerinnen und Schülerin des BG / BRG Klosterneuburg – im besonderen Hinblick auf den Sprachunterricht Es empfiehlt sich folgende Kriterien bei der Formulierung und Eingrenzung der Themenstellung zu beachten: Das Thema soll dem Interesse des Kandidaten/ der Kandidatin entsprechen. Die Quellen, die zur Bearbeitung des Themas benötigt werden, müssen zugänglich sein Die Schüler und Schülerinnen sollen auch in der Lage sein mit den herangezogenen Quellen umgehen zu können. Die methodischen Ansprüche des Themas müssen dem Erfahrungsbereich des Kandidaten entsprechen (Eco, 2007, S. 14f) Zu umfangreiche eigne Untersuchungen können / sollen im Rahmen einer VWA vermieden werden. Untersuchungen sollen möglich in regionalem Raum machbar sein. Die VWA zielt nicht auf neuen Erkenntnisgewinn ab, sondern auf die Aufarbeitung bereits vorhandenen Wissens (vgl. Eco, 2007; Henz, 2012) Durch die fehlende Erfahrung der Schülerinnen und Schüler ist es im Themenfindungsprozess auch wesentlich, auf die individuellen Leistungsvoraussetzungen zu achten und das Thema entsprechend einzugrenzen. Für den einen Kandidaten mag es kein Problem sein, sein Thema möglichst kompakt einzugrenzen, für den anderen wiederum stellt dies eine unüberwindbare Hürde dar. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 13 Einführung ii 2.1 Tipps und Übungen für die Praxis Die Themenfindung ist als Prozess zu verstehen, bei dem immer wieder Ideen verworfen werden müssen und neue Gedanken und Zugänge entstehen. Damit dieser wichtige Schritt auch in der Praxis funktioniert, werden in der Folge einige Übungen und generelle Ideen zur Themenfindung vorgestellt. Step I Step II Mindmapping& Brainstorming Arbeitsauftrag: Lies dir die unteren Punkten /Fragen durch und erstelle eine persönliche Ideensammlung! (Genaue Anleitung zum Mindmapping, Brainstorming findest du im Anhang) Ideen, Interessen aus verschiedenen Fächern, Bereichen? Interessante Artikel, Bücher? Gibt es ein Themengebiet zu dem ich einen persönlichen Bezug habe? Was möchte ich studieren / welchen Beruf möchte ich ergreifen? Gibt es ein bestimmtes Feld, über das ich immer schon mehr Wissen wollte? Gibt es eine bestimmte Forschungsmethode (z.B Chemie, Sport), die ich schon immer ausprobieren wollte?) Ideen Clustering Nun hast du schon eine allgemeine Idee bzw. Gedanken zu deiner Themenwahl. In einem nächsten Schritt, versuchst du dieses allgemeine, große Thema in verschiedene Bereiche zu Clustern. Arbeitsauftrag: Schreibe dein noch sehr allgemeines Thema auf ein Blatt Notiere alle Fragen und Begriffe die dir in diesem Zusammenhang einfallen Lies dir die Punkte noch einmal durch und versuche Zusammenhänge zu erkennen In einem nächsten Schritt ordnest du diese Begriffe und Fragen in passende Unterkategorien und versuchst diesen Kategorien Überschriften zu geben Nun siehst du dir diese Überschriften noch einmal an und überlegst, welcher Aspekt besonders interessant 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 14 Einführung ii für deinen Forschungsprozess ist Danach versuchst du dein Thema noch einmal zu modifizieren, in dem du deine neuen Gedanken und Ideen einarbeitest Variante II „Gedankenaustausch“ Eine vertiefende Möglichkeit des Clusterings, bietet der gemeinsame Gedankenaustausch mit einem Partner/In. Dabei tauschen die Schülerinnen ihr Themenblatt und lesen sich jenes der Partnerin durch. In einem nächsten Schritt schreibt die Schülerin ihre Gedanken und Begriffe auf das Blatt und bespricht es anschließend mit der Partnerin. Themenfelder Diese Übung kann man gleich zu Beginn in der Gruppe, oder auch alleine im Alltag probieren. Ziel dieser Übungen ist es, aus scheinbar banalen Alltagssituationen, Themenstellungen für eine VWA herzuleiten. Besonders für Unentschlossene empfiehlt es sich, die Übung durchzuführen. Arbeitsauftrag: Im Unterrichtsraum werden unterschiedliche Quellen ausgelegt ( Bilder, Statistiken, Artikel, Bücher, Graphiken etc.) Die Schülerinnen und Schüler haben nun die Aufgabe mit Hilfe der jeweiligen Gegenstände / Dinge im Raum Themenstellungen zu entwerfen Danach werden die jeweiligen Themenstellungen besprochen & Überlegungen angestellt, wie man durch diese Methode zu einer persönlichen Themenstellung kommen kann Variante II Die Schülerinnen und Schüler haben nun die Aufgabe, anhand einer Alltagssituation, Beobachtung, Bild etc. ein Thema für die VWA zu formulieren, dass auch in ihrem Interessensbereich liegt. (vgl. Henz, 2011) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 15 Einführung ii Hat man nun das Thema soweit gefunden und formuliert, bedeutet das aber noch nicht, dass es im Laufe des Arbeitsprozesses nicht noch zu Änderungen kommen und umformuliert werden muss. Der nächste Schritt im Arbeitsprozess stellt die Definition eines möglichst spannenden Titels, sowie einer klaren Eingrenzung des Themas durch einen Untertitel dar. 2.1.2 Definition des Titels, Themenstellung & Untertitel Hat man sich nun für eine Themenrichtung entschieden, geht es in der nächsten Phase um die exakte Ausarbeitung der Themenformulierung und Eingrenzung. Man sollte sich dabei genau überlegen, wodurch das Thema seine Ecken und Kanten erfährt. Im Idealfall, beginnen die SchülerInnen mit einer Einstiegsrecherche, um wichtige Aspekte und Felder des jeweiligen Themengebiets abzustecken. Dafür eignen sich banale Suchmaschinen im Internet – sie dienen als Orientierung, jedoch nicht als wissenschaftliche Quelle (vgl.Karmasin& Ribing, 2012). Hat man diesen Schritt getan, geht es darum, eine möglichst klare Abgrenzung des persönlichen Interessens – Forschungsgebiets zu machen. Dabei muss immer im Hinterkopf behalten werden, wie die aktuelle Quellenlage aussieht, ob das Thema bewältigt bar ist, ob genügend Ressourcen zur Verfügung stehen und vor welchem Hintergrund die (Forschungsfrage) Leitfrage formuliert ist. Beispiel: siehe Kapitel Fragestellung Die Themeneingrenzung sollte darauf hinauslaufen, eine klare FRAGESTELLUNG zu entwickeln, um welche die gesamte ArbeitZENTRIERT werden kann. Eine solche Frage verhilft zu einer klareren Ausrichtung als ein Thema und verlangt nach Beantwortung und einem ROTEN FADEN. (Aschesmann – Pilshofer, 2005) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 16 Einführung ii 3. Die Forschungsfrage – „Leitfrage“ Was Wie Womit Abbildung 3 Der Weg zur Forschungsfrage ( Kruse, Jakobs & Ruhmann, 1999) Eine gute Leitfrage (Forschungsfrage) ist der wesentliche Faktor des Gelingens einer VWA bzw. einer wissenschaftlichen Arbeit. Durch die Fragestellung wird sowohl die jeweilige Eingrenzung offengelegt als auch der Forschungszugang. Ganz am Anfang sollte man sich genau mit den Fragewörtern aus Abb. 4 auseinandersetzen, da sie die wesentlichen Fragen Bausteine einer guten Frageformulierung beinhalten. 3.1 Kriterien für eine gute Forschungsfrage Die Forschungsfrage stellt so zusagen das Kernstück der VWA bzw. jeder wissenschaftlichen Arbeit dar. Das Formulieren und Ausarbeiten einer konkreten Forschungsfrage ist ein notwendiger Prozessschritt am Beginn des Verfassens der VWA. Grundsätzlich erfordert die Entwicklung dieser Frage vor allem Zeit und 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 17 Einführung ii Betreuungsarbeit durch die jeweilige Lehrperson – Themenfindungsprozess (vgl. Karmasin &Ribing, 2012). stärker noch als im Die Forschungsfrage ist außerdem ein bedeutendes Qualitäts – und Strukturmerkmal einer jeden wissenschaftlichen Abhandlung. Aus diesem Grund muss man bedenken, dass das Grundgerüst der Arbeit an der qualitativen Bearbeitung dieser Frage hängt Ein gut durchdachter Entwicklungs – und Modifikationsprozess erspart viele Probleme und Schwierigkeiten im späteren Forschungsprozess. Aus diesem Grund ist es in der Formulierung unerlässlich auf folgende Punkte genau zu achten: Forschungsfragen - gewünscht Ist beantwortbar Genaue Themeneingrenzung und klarer Forschungsrahmen Die Frage soll als „W- Frage“ formuliert sein (Wie?, Was? , Warum?) Eine gute Forschungfrage darf keine Ja/ Nein Antworten zu lassen Ist konkret formuliert Forschungsfragen – nicht gewünscht Widersprüche in der Frage Zu unkonkrete Formulierungen Fragestellungen die schon Vorannahmen zu lassen Beeinflussende und tendenziöse Fragestellungen Nimmt die Antwort nicht vorweg und ist nicht in einem Satz zu beantworten Weist bereits auf die Forschungsmethode hin Ist nicht zu umfassend formuliert Ist nicht sofort zu beantworten Erzeugt dazupassende Unterfragen Abbildung 4 Forschungsfrage(vgl. Eco, 2007; Karmasin & Ribing, 2012) Was man im Erarbeitungsprozess immer Blickfeld haben sollte ist, dass die Forschungsfrage den roten Faden der VWA vorgibt. Die Arbeit ist darauf ausgerichtet, konsequent die Beantwortung dieser Frage zu verfolgen. Demnach ist sie der Orientierungspunkt für die zu setzenden Arbeits – Forschungsschritte. Wie man nun zu einer Forschungsfrage kommt und welche Vorgehensweisen es in diesem Zusammenhang gibt, wird im nächsten Punkt genauer erläutert. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 18 Einführung ii Praxistipps auf dem Weg zur Forschungsfrage Die Grundlagen für die Formulierung der Leitfragestellung sind nun im ersten Schritt beantwortet, im nächsten Schritt geht es nun darum ,Fragen im Zusammenhang mit der persönlichen Themenstellung zu definieren Arbeitsschritte Voraussetzung : das Thema sollte schon formuliert sein Formulierung von W- Fragen Wer? Was? Wo? Warum? Wieso? Weshalb? Wodurch? Fragetypen (siehe Tabelle) Fragetyp Beschreibend Erklärend Arbeitsauftrag Formuliere alle Fragen, die dich im Zusammenhang mit deiner Forschungsfrage interessieren Such dir die interessanteste aus und versuche sie genauer einzugrenzen Formuliere nun möglichst viele WFragen an dein Thema! Überlege dann welche W – Frage dich am meisten interessiert! Der nächste Schritt soll die Forschungsfrage schon etwas konkretisieren und die mögliche Richtungen aufzeigen Leitfrage Was ist Fall? Beispiel Wie hat sich die Mobiltelefonnutzung von Schülerinnen und Schülern seit der Markteinführung der Smartphone verändert? Warum ist etwas der Warum hat sich die Fall? Mobiltelefonnutzung seit .... des Smartphones 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 19 Einführung ii entwickelt? Prognose Gestaltend Kritik / Bewertung Wie wird etwas Wie wird sich die künftig aussehen? Mobiltelefonnutzung von Schülerinnen und Schülern zukünftig ändern? Welche Maßnahmen Wie kann die sind geeignet, um ein Mobiltelefonnutzung bestimmtes Ziel zu für Schülerinnen und erreichen? Schüler im Schulalltag gestaltet werden, um Wie ist ein bestimmter Zustand zu bewerten? Abbildung 5 Fragetypen (vgl. Karmasin, 2012, S..) Hat man nun eine passende Frage zu einem der Fragetypen formuliert, versucht man die jeweilige Frage zu Konkretisieren: Fragestellung: Warum hat sich die Mobiltelefonnutzung von Schülerinnen und Schülern seit der Markteinführung der Smartphones verändert? Bestimmte Altersgruppe Art der Nutzung Regionale Eingrenzung Etc. Checkliste zur Forschungsfrage Abschließend kann man in Anlehnung an die erste Tabelle einen abschließenden Check mit folgenden Kriterien durchführen: Ist die Fragestellung als offene Frage formuliert? 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 20 Einführung ii Kann sie mit meinen Mitteln/ Forschungsmöglichkeiten beantwortet werden. Nimmt sie die Antwort nicht vorweg? Ist sie nicht widersprüchlich? Inspiriert sie zu weiteren Unterfragen Ist die Eingrenzung für meinen Themenbereich ausreichend? Beantwortbar Spannend für den/die Schreibenden Spezifisch und genau formuliert, „Wie ein Forschungsauftrag“ In präziser Sprache formuliert Bestehend aus einer „forschungsleitenden“ Frage (vgl. Henz, 2012; Karmasin&Ribing, 2012) Beispielhafte Themenstellung & Fragestellung Titel: Andy Warhol, ein Verrückter? Themenstellung: Zu Andy Warhols künstlerischem Wirken –Andy Warhol als Genius, Manipulator und als Motor der Kommerzialisierung der Kunst Leitfrage: Welchen Beitrag leistete Andy Warhol zur Kommerzialisierung der Kunst? Titel: Mit Haltung durch die Schule Themenstellung: : Bewegungsmangel und die Auswirkungen auf die psychophysische Gesundheit von Jugendlichen – im besonderen Hinblick auf die Entwicklung muskulärer Dysbalancen und Haltungsschäden bei Oberstufenschülern des BG/ BRG Klosterneuburg Leitfrage: Welche Auswirkungen hat Bewegungsmangel bei Jugendlichen im Alter von 14 – 18 Jahren im Hinblick auf muskuläre Dysbalancen und Haltungsschäden des Bewegungsapparat 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 21 Einführung ii 4. Die Recherche Das nachfolgende Kapitel beschäftigt sich mit den Grundlagen der Recherche und Erklärungen angewandter Recherchemethoden für die Schülerinnen und Schüler. „Der Wissende weiß und erkundigt sich,aber der Unwissende weiß nicht einmal wonach er sich erkundigen soll.“ (Niedermair, 2012, S.65) 4.1 Warum recherchieren? „Warum muss ich eigentlich recherchieren?“ Warum kann ich nicht einfach Schreiben ,was mir so in den Sinn kommt? “Und, was kommt dann eigentlich von mir?“ Vielleicht hat sich aber auch die eine oder andere Schülerin die Frage gestellt, warum man nicht ausschließlich mit Wikipedia und Co arbeiten kann? Viele dieser Fragen, wurden in den laufenden Monaten immer wieder von SchülerInnen Seite gestellt. All das sind Gedanken, die im Arbeits – und Forschungsprozess immer wieder auftreten können Die Bedeutung und Möglichkeiten der Recherche soll deshalb genau unter die Lupe genommen werden und Schritt für Schritt aufgebaut werden. Wie in einer wissenschaftlichen Arbeit, muss auch in der VWA alles begründet und argumentiert werden. Da es nicht möglich ist alles selbst zu begründen, stützt sich eine wissenschaftliche Arbeit auf bereits vorhandene, bewährte Begründungen (Niedermair, 2012). Im Unterschied zur wissenschaftlichen Arbeit, müssen Schülerinnen und Schüler bei der VWA nicht zur Gänze alle Forschungsrelevanten Quellen eines Themas kennen bzw. bearbeitet haben, da es einerseits den Rahmen der Arbeit sprengen würde und andererseits bereits eine erweiterte Methodenkompetenz erfordert. Ein gewisser Überblick in relevante und wichtige Literatur im jeweiligen Themenbereich, muss aber auch in der VWA gegeben sein. In diesem 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 22 Einführung ii Zusammenhang, sollte auch der Betreuer/ die Betreuerin den jeweiligen Kandidaten mit Tipps zur Seite stehen. Besonders für Schülerinnen und Schüler ist es wichtig, eine Zielperspektive vor Augen zu haben. Man sollte sich die Frage stellen, was man mit einer Recherche erreichen will und welche Ressourcen dazu benötigt werden. Das Ziel einer jeden Recherche, egal ob WA oder VWA ist sehr klar definiert, es geht in erster Linie darum, jene Quellen zu finden, die Wissen erweitern und theoretische und/ oder empirische Begründungen / Erklärungen für meine wissenschaftliche Arbeit liefern (Niedermair, 2012, S.25).All jene Informationen, die in der Beantwortung deiner Forschungsfrage relevant sind, sind ein weiterer Schritt im Forschungsprozess 4.2 Was wird recherchiert? Um mit einer Recherche beginnen zu können, muss man grundsätzlich wissen, wonach man sucht. Eine scheinbar so einfach Sache, kann oft zu einer wirklich schwierigen Hürden werden, da die Suche in speziellen Datenbanken, Zeit und Geduld erfordert. Im Zusammenhang mit der VWA wird man ständig, das Wort, „Quelle“ etc. hören. Einigen mag zwar die Bedeutung diese Begriffes klar sein, was damit aber im Kontext der VWA gemeint ist, stellt für viele schon eine Herausforderung dar. Deshalb wird nun Schritt für Schritt die Begrifflichkeit, die Bedeutung und sowie die verschiedenen Art von Quellen erklärt. Unter einer Quelle im wissenschaftlichen Sinn versteht man nichts anderes als, überlieferte Texte, die für Forschungsarbeiten herangezogen und ausgewertet werden (vgl. Duden, 2012). Man kann aber auch sagen, dass eine Quelle so quasi der Rohstoff ist, aus dem Konzepte, Hypothesen, Theorien entstehen und begründet werden. Die wissenschaftliche Arbeit lebt genau von diesen „Rohstoffen“. Wir unterscheiden zwischen den theoretischen Quellen, aus Büchern, Zeitschriften etc. und den empirischen Quellen, die durch eine bestimmte Forschungsmethode erhoben werden. (vgl. Niedermair, 2010). 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 23 Einführung ii Eine Quelle kann im Grunde alles sein – die Bedeutung liegt in der Perspektive, mit der man auf die Quelle sieht. Ein Tagebuch aus dem 2. Weltkrieg ist genauso eine Quelle, wie auch die Darstellung eines Forschungsergebnisse in Form einer Statistik. Der Unterschied besteht nur in der Funktion, die,die jeweilige Quelle für eine wissenschaftliche Arbeit hat. Abbildung 6 Theoretische und empirische Quellen( folgt) 4.2.1 Primär-, Sekundär – und Tertiärquellen Nun geht es in einem nächsten Schritt darum, die jeweiligen Quellen und deren Unterschiede zu definieren. Grundsätzlich kann man feststellen, dass sich die Definition von Primär -, Sekundär – und Tertiärquellen in einzelnen Wissenschaftsdisziplinen unterscheiden können. Der Übergang dieser Quellen ist oft fließend und kann in manchen Fällen nicht eindeutig definiert werden. Warum ist es für die Schülerinnen und Schüler aber nun wichtig, die Unterscheidung von Primär – bis Tertiärquelle zu kennen? Erst wenn man die verschiedenen Form und Funktionen von Quellen kennt, ist man auch in der Lage, die Bedeutung dieser Belege kritisch in die VWA einzuordnen. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 24 Einführung ii 4.2.2 Primärquellen (primarysources) Solche Quellen betreffen immer direkt den Forschungsgegenstand unserer Arbeit. Das heißt es handelt sich dabei um den Ursprung des Gegenstandes. Beispiel dafür sind: statistische Daten, Gegenstände, Briefe, Werke aus der Literatur, Zeitungsartikel, Kunstwerke, Werbeplakate, Filme etc. 4.2.3 Sekundärquellen Bei Sekundärquellen handelt es sich um wissenschaftliche Arbeiten, Texte, Untersuchungen, Berichte, über den jeweiligen Forschungsgegenstand. 4.2.4 Tertiärquellen Tertiärquellen geben grundsätzlich einen Überblick über Primär und Sekundärquellen. Diese Quellen dienen oft als Überblickswerke über diverse Theorien in der Primär und Sekundärliteratur. Tertiärquellen diesen also dazu, über den Inhalt in Primär und Sekundärquellen zu informieren. Sie beschreiben sowohl den Inhalt, stellen ihn übersichtlich dar und vergleichen Theorien miteinander (vgl. Niedermair, 2010) Bsp: Referenzwerke wie Lexika, Handbücher, Enzyklopädien 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 25 Einführung ii Primärquelle Sekundärquelle • Betreffen den Forschungsgegenstand unserer wissenschaftlichen Arbeit. Sind wissenschaftliche Arbeiten über unseren Forschungsgegenstand . • Primärquellen sind Quellen aus erster Hand. Das sind Belege, Argumentationen, Beweise, Behauptungen, die auf einen Autorin zurückzuführen sind, die diese nicht zitiert hat Man nennt sie außerdem Quellen aus zweiter Hand • • Urkunden, Statistiken, Gedichte, Gesetze, Gebrauchsgegenstände des Alltags, Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, Zeitungsartikel etc. Primärquellen nach Art der Veröffentlichung: Sie können das gleiche Forschungsthema behandeln und sich auf dieselbe Primärquelle beziehen. Wissenschaftliche Abhandlungen über eine Primärquelle, Rezensionen von Romanen etc., Lexika, Enzyklopädien, Zeitschriftenartikeln und Kommentare zu Originalen. Tertiärquelle Erschließen Primär – Sekundär – und auch Tertiärquellen selbnst Diese Quellen stammen von Autorinnen, die selbst aus Quellen zweiter Hand zurückgreifen. Tertiärliteratur hat den Nachteil, da sie teilweise sehr unsicher sind, weil sie aus Zitaten bestehen, die ihrerseits wieder aus Zitaten zusammengestetzt sind. Tertärliteratur (wenn inhaltlich orientiert) kann aber auch Überblick über Theorien in Primär und Sekundärliteratur geben. Dienen dazu, über den Inhalt von Primär und Sekundärliteratur zu erfahren. Seminararbeiten, Diplomarbeiten (teilweise), Monographie; Lehrbücher, Aufsätze in Fachjournalen und in Sammelbändern, Habilitationen und Dissertationen Tabelle 1 Arten von Quellen2 Quellen 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 26 Einführung ii 4.3 Recherche in Suchmaschinen und Onlinekataloge Eingangs möchte ich erwähnen, dass dieses Unterkapitel noch in Arbeit ist. Die Schülerinnen und Schüler bekommen in der UÜ VWA Informationen, Hilfestellung und Praktische Übungen zur Verbesserung ihrer Recherchefähigkeit. Nach und nach, soll aber auch dieses Kapitel für die Betreuerinnen und Betreuer so ausgearbeitet, sein dass eine Schlagwortsuche kein Problem darstellt. Der Großteil der öffentlich zugänglichen Bibliotheken verfügt heute über einen Online – Katalog, sowie über Zeitschriftendatenbanken, die schon eine große Anzahl an Werken als e- books zur Verfügung stellen. Nun die wichtigsten Links zur Onlinerecherche: Karlsruher Virtueller Katalog http://www.karlsruher.de Universität Wien http://bibliothek.univie.ac.at Arbeiterkammer http://www.arbeiterkammer.at/online/vorwissenschaftliche-arbeit Österreichische Nationalbibliothek www.onb.ac.at/ Web ofscience http://isiknowledge.com/wos PubMed http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/ Weitere sind noch in Arbeit 4.3.1 Suchmaschinen Google scholar http://scholar.google.com Google Book Search 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 27 Einführung ii http:// books.google.com AllTheWeb http://alltheweb.com MetaCrawler http://metacrawler.com 4.3.2 Fachportale, virtuelle Bibliotheken Virtual Library http://vlib.org/ Open Directory Project http://www.dmoz.org/ 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 28 Einführung ii 5. Der Erwartungshorizont „Was will ich WARUM UND WIE ausgehend von WELCHER LITERATUR / METHODE in meiner Arbeit behandeln?“ (Henz, 2011, S.20) Genau jene Frage sollte mit der Erstellung des Erwartungshorizontes beantwortet sein. So stellt der nächste Meilenstein der VWA die Ausarbeitung des „Bauplans“ der VWA dar. Ein gut strukturierter und wohl überlegter Erwartungshorizont kann für den zukünftigen Arbeitsprozess einiges an Zeit und Mühe ersparen. Es ist der Bauplan bzw. das Rezept der vorliegenden Arbeit und soll daher schon möglichst konkret zeigen, was man mit der Arbeit erreichen möchte. Nach Einreichung des Erwartungshorizontes können im weiteren Prozess der Arbeit natürlich noch kleine Änderungen durchgeführt werden, das Thema muss aber beibehalten werden. 5.1 Allgemeine Richtlinien Folgende Ausarbeitung zeigt die grundlegenden Ausführungen des Erwartungshorizontes. Die Form unterliegt keiner bestimmten Norm, sollt aber natürlich im Dokument einheitlich sein. Allgemeine Informationen Names des Kandidaten / Kandidatin: Titel der VWA: Themenstellung und Untertitel: 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 29 Einführung ii Leitfragestellung: 1. Impulsgebende Medien Versuche mit Hilfe der folgenden Punkte, Schritt für Schritt herauszuarbeiten, WIE , WARUM und mit welchen Medien, du auf dieses Thema gestoßen bist. Wie bin ich zu diesem Thema gekommen? Welche Medien etc. (kann auch durch Reisen, Gespräche oder andere Ereignisse dokumentiert werden) waren ausschlaggebend? Wo liegt das Forschungsinteresse? Was möchtest du mit deiner Arbeit erreichen? Welche Quellen waren in deinem bisherigen Arbeitsprozess wichtig (korrekte Angabe der Quellen siehe Handreichung „Zitation“) 2. Methodische Vorgangsweise Der nächste Schritt soll den jeweiligen vorwissenschaftlichen Forschungsprozess offenlegen. Dabei soll erklärt werden WIE und mit WELCHER Methode die Forschungsfrage beantwortet werden soll. Wie wird die Forschungsfrage aufgearbeitet? Welche Methoden sind forschungsleitend? Literaturarbeit, Qualitative / Quantitative Methoden (Fragebogen, Versuchsreihe, Experiment, Beobachtung, Experteninterview , Literaturvergleich etc.) Wie gehe ich Schritt für Schritt vor? 3. Beispielhafte Gliederung der Arbeit 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 30 Einführung ii Durch die Gliederung soll die ungefähre Strukturierung ( der rote Faden ) der Arbeit dargestellt werden. Entwurf eines ungefähren „Bauplans“ der VWA Es handelt sich dabei lediglich um eine vorläufige Gliederung, die im Laufe des Arbeitsprozesses verändert werden kann 4. Quellen Mit Hilfe welcher Quellen, soll das Thema bearbeitet werden. Muss kein eigener Punkt sein, kann auch schon unter Punkt 1 eingefügt werden Ca. 5- 10 Quellen ( korrekte Angabe der jeweiligen Quellen, siehe in der Handreichung) Weitere Tipps zur Verfassung: 1. Zur Literaturrecherche noch einmal folgende Links: http://bibliothek.univie.ac.at/recherche.html http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/fl.phtml?bibid=UBWI Katalog zur Recherche von Zeitschriften) http://aleph21-prodacc.obvsg.at/F?CON_LNG=ger&func=file&file_name=start&local_base=accz s (Zeitschriftenkatalog) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 31 Einführung (wichtiger ii http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html Suchmaschine) http://www.onb.ac.at/bibliothek/digitaler_lesesaal.htm )digitaler Lesesaal der Nationalbibliothek, sehr empfehlenswert) http://www.arbeiterkammer.at/service/digitalebibliothek/eBooks_fuer_Schue lerInnen.html (speziell für die VWA) (etwas komplexere Da ihr in der Bearbeitung von Quellen noch keine Erfahrung bzw. Einführung erhalten habt, nur ein paar kleine und essentielle Tipps: Inhaltsverzeichnis durchgehen / wichtige Kapitel überblicksmäßig durchsehen. Wichtige Textpassagen durchlesen und wesentliche Inhalte markieren. Literaturverzeichnis genauer durchgehen und wichtige Autoren, Quellen herausschreiben. Erweiterte Recherche mit den neuen Erkenntnissen / Autorennamen bzw. Titeln. Arbeitsschritte und neue Quelle immer in einer eigenen Datei vermerken, damit man den Überblick nicht verliert. 2. Gliederung / Inhaltverzeichnis Eine gute Gliederung der Arbeit / bzw. ein gut strukturiertes, vorläufiges Inhaltsverzeichnis spart im Hinblick auf den weiteren Forschungsprozess schon eine Menge an Zeit und Mühe. Aus diesem Grund rate ich dazu, sich besonders mit diesem Punkt genau auseinander zusetzen. Arbeiten die ein ähnliches Forschungsthema haben, sind hier besonders zu beachten, da man sich beim jeweiligen Inhalts – bzw. Literaturverzeichnis orientieren kann und für die eigene VWA adaptieren (anpassen und nicht abschreiben!!!!!) kann. Anfangs muss man sich die Frage stellen, aus welchen Begriffen, Theorien und Aspekten die eigene Themenformulierung zusammengesetzt ist. Danach stellt man Überlegungen an, welche Definitionen und Erklärungen die Grundlagen der Arbeit sind. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 32 Einführung ii Hat man das geschafft geht es in einem nächsten Schritt darum, den methodischen Vorgang in die Strukturierung einzubauen. Hat man etwa einen empirischen Teil, ist es ratsam zu Beginn, wesentliche Theorien des Themas darzustellen und danach in den empirischen Teil zu wechseln, ehe man sich in den letzten Kapiteln mit der Zusammenführung dieser Teile beschäftigt. Bedenke immer, dass im Aufbau der Arbeit ein roter Faden erkennbar sein muss. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 33 Einführung ii 6. Die Bausteine vorwissenschaftlichen Arbeit einer Der Arbeitsprozess der Schülerinnen und Schüler ist nun bereits voll im Gange. In einem nächsten Schritt gilt es nun, das eingegrenzte Thema, die definierte Forschungsfrage, sowie die Ergebnisse der Recherche in vor(wissenschaftliche) Form zu bringen. In einem ersten Schritt, wird nun der Aufbau und die Strukturierung der VWA genau beschrieben. 6.1 Der Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit In der Abbildung ist der Aufbau der VWA dargestellt, als auch deren inhaltliche Bedeutung und Ausführung. Im Kapitel „Formatierung“, wird die Reihenfolge der jeweiligen Kapitel näher behandelt. Die Bausteine eine VWA Deckblatt / Titelblatt vgl. formale Richtlinien Selbstständigkeitserklärung „ Ich erkläre, dass ich die vorwissenschaftliche Arbeit eigenständig angefertigt habe und nur die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.“ (Ort, Datum, Unterschrift) Optional kein MUSS Persönliche Zeilen der Autorin zur Arbeit Danksagungen Kurzfassung der Arbeit,die die Zielsetzung und die wichtigsten Inhalte, Forschungsfrage und die methodische Vorgangsweise erklärt Vorwort Abstract 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 34 Einführung ii Inhaltsverzeichnis Einleitung Hauptteil Schluss In deutscher oder englischer Sprache ca. 1000 bis 1500 Zeichen Gibt einen Überblick über den Inhalt der Arbeit Wird im Textverarbeitungsprogramm automatisch generiert (siehe Formatierung) Legt die inhaltliche Vorgangsweise offen Abgrenzung und Eingrenzung der Themenstellung Beschreibung der Zielsetzung - Was ist das Ziel der Arbeit Erläuterung der Forschungsfrage - Wie ist / sind die Frage (n) zustande gekommen - Die Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Fachgebiet. Bereits vorhandene Erkenntnisse aus der Literatur? Darstellung und Erklärung der Gliederung und methodischen Vorgangsweise - Kapitel für Kapitel durchgehen Angewandte (Forschungs) Methoden - Empirische Versuchsanordnungen, qualitative oder quantitative Untersuchungen Persönlicher Standpunkt zur Problemstellung der Arbeit – Wichtigkeit und Aktualität des Themas Orientiert sich immer an der Forschungsfragen, sowie an den formulierten Unterfragestellungen Behandelt das Kernthema in sachlicher Form Schrittweise Bearbeitung der Forschungsfrage mithilfe von Unterkategorien /kapitel Konkrete und prägnante Zusammenfassung der Arbeitsergebnisse Persönliche Erfahrungen die im Arbeitsprozess entstanden sind Aufgeworfene bzw. offene Fragen, die im Forschungsprozess entstanden sind (vgl. Karmasin&Ribing, 2012) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 35 Einführung ii 6.2 Genauere Ausführungen werden noch ergänzt. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 36 Einführung ii 7. Das wissenschaftliche Schreiben (dieses Kapitel befindet sich noch in Arbeit!!!!) Um eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben, gehört es zum Handwerk jederWissenschaftlerIn eine gewisse Schreibkultur zu beachten und zu entwickeln. Somit ist das wissenschaftliche Schreiben und Formulieren ein zentraler Bestandteil jeder wissenschaftlichen Arbeit. Auch in der VWA geht es einerseits darum mit komplexeren wissenschaftlichen Texten zu arbeiten, diese zu analysieren und interpretieren und andererseits um die verständliche Kommunikation dieser wissenschaftlichen Inhalte. Keinesfalls bedeutet das wissenschaftliche Schreiben jedoch, ein Herumwerfen und eine überzogene Verwendung von Fachbegriffen und Fremdwörtern. Wissenschaftliche Formulierungen sollen klar und nachvollziehbar sein! In diesem Zusammenhang sind folgende Aspekte besonders wichtig: Sachbezogenheit und Objektivität Präzision, Eindeutigkeit und Korrektheit Kürze und Prägnanz (vgl. Küthz, 2012) Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und die Bedeutung der Aspekte nachzuvollziehen, wird einerseits die wissenschaftliche Textsorte vorgestellt andererseits praktische Übungen besprochen. Es empfiehlt sich, diese praktischen Tipps Schritt für Schritt durchzuarbeiten. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 37 Einführung ii Abbildung 7 Textsorten 7.1 Was ist ein wissenschaftlicher Text? Im Rahmen der VWA muss man sich eingehend mit wissenschaftlichen Texten auseinandersetzen. Um den Umgang zu erlernen, ist es natürlich wichtig zu wissen, womit man es eigentlich zu tun hat. Grundsätzlich hat ein wissenschaftlicher Text strengeren Kriterien zu unterliegen, als vergleichsweise journalistische Texte oder Essays. Die Einhaltung von Regeln und formaler Kriterien (Zitierweisen, ist dabei ein wesentliches Merkmal (vgl. Karall /Weikert, 2013) Es ist zwar für die Schülerinnen und Schüler ein völlig neuer Zugang und bedeutet sowohl eine Umstellung ihrer Denk – und Arbeitsweise, als auch die Einhaltung gewisser struktureller Vorgaben, aber ein notwendiges Muss, im wissenschaftlichen Arbeitsprozess. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 38 Einführung ii Tabelle 3 Richtlinien zum wissenschaftlichen Schreiben Kriterien eines wissenschaftlichen Textes: (weitere Unterpunkte in Arbeit) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 39 Einführung ii 8. Richtlinien zum vorwissenschaftlichen Schreiben Jede wissenschaftliche Arbeit, muss für eine gewisse Forschungscommunitiy veröffentlich und zugänglich gemacht werden. Deshalb gilt es in der Praxis gewisse Regeln des wissenschaftlichen Schreibens und Strukturierens einzuhalten. Auch die VWA ist an jene Richtlinie geknüpft, da es einen wesentlichen Teil der Arbeit darstellt, und letztendlich Aussage über die Qualität einer Arbeit liefert. Aus diesem Grund muss man sich schon vor dem Schreibprozess darüber bewusst sein, dass man in dieser Phase sehr genau, nachvollziehbar und strukturiert arbeiten muss. Die wesentlichen werden nun in einer Tabelle vorgestellt. Abgabe der VWA Die VWA ist sowohl in gedruckter, als auch in digitaler Form abzugeben. Es müssen zwei gedruckte und gebundene Exemplare zur Verfügung stehen Die Abgabefrist ist für die kommende Matura mit … festgelegt. Ende der ersten Woche des zweiten Semesters. Beurteilung, Überarbeitung, Wiederholen Genauere Ausführungen siehe Kapitel „Beurteilung VWA“ Sicherung guter vorwissenschaftlicher Praxis Für die Erstellung gelten die Richtlinien zum vorwissenschaftlichen Arbeiten (siehe weiter unten) Jeder Arbeit muss eine Selbstständigkeitserklärung beigefügt werden (siehe Anhang) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 40 Einführung ii Plagiat Ghostwriting Die abgegebene Arbeit darf in dieser Form noch nicht verwendet worden sein ( Internet, anderen Personen etc.). Plagiieren ist auch im Zuge der VWA kein „Kavaliersdelikt“ und kann erhebliche Folgen mit sich ziehen. Ab drei nachgewiesenen plagiierten Stellen ist die Arbeit mit „Nicht Genügend“ zu beurteilen. Gefahr bei nichtempirischen Arbeiten größer als bei Arbeiten mit eigenem Forschungsanteil. Wenn klar nachgewiesen werden kann, dass die Arbeit von jemand anderem verfasst wurde. Achtung, wenn „über Nacht“ eine qualitativ hochwertige Arbeit entsteht. Keine positive Beurteilung eines Ghostwriters 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 41 Einführung ii 8.1 Hinweise zur inhaltlichen Gestaltung Die Bausteine der VWA wurden bereits an einer anderen Stelle mithilfe einer Checkliste punktuell dargestellt. Nun soll genauer auf die inhaltliche Gliederung, sowie die Funktion einzelner Punkte eingegangen werden. Titelblatt Siehe Kapitel Formatierung Abstract Das Abstract (Kurzzusammenfassung) ist das zweite Blatt der Arbeit und informiert über die zentralen Inhalte der VWA. Der jeweilige Inhalt, Problemstellung und die Ergebnisse, sollen kurz und prägnant dargestellt werden. Der /die LeserIn soll über Fragestellung, sowie über die Kernaussage der Ergebnisse erfahren. Vorwort Das Vorwort stellt keinen verpflichtenden Teil der VWA dar. Im Vorwort können Hinweise, Anmerkungen etc. gegeben werden, die nicht unmittelbar zum Thema gehören. Bsp: Danksagung, Aussagen über die Beweggründe zur Themenwahl. Inhaltsverzeichnis Es wird empfohlen die Erstellung gleich von Anfang an über das Textverarbeitungsprogramm / Formatvorlagen laufen zu lassen. Genaueres wird bei den Richtlinien zur Formatierung erläutert Das Inhaltsverzeichnis enthält ab der Einleitung alle Überschriften und gibt einen ersten Überblick über die Systematik und Struktur der Arbeit. Dabei sollte man sich bewusst sein, dass dadurch der logische Aufbau der Arbeit widergespiegelt wird (vgl. Henz, 2010; Karmasin&Ribing, 2012) Einleitung Die Funktion der Einleitung, ist die Einführung in das Thema. Die Einleitung ist wie ein Rezept zu sehen, das Schritt für Schritt die Vorgangsweisen und Zutaten erklärt. Beginnend mit der Eingrenzung des Themas, auf die zu bearbeitende (Forschungs) Frage. Die konkrete Fragestellung soll in der Einleitung formuliert werden. Außerdem wird die methodische Vorgangsweise offengelegt. Bei Literaturarbeiten (hermeneutisch) wird die Methode offengelegt, sowie auf die Auswahl der jeweiligen 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 42 Einführung ii Quellen eingegangen. Wohingegen bei empirischen Arbeiten, die jeweilige Methode kurz beschrieben wird. Ein abschließender Überblick über die jeweiligen Kapitel runden die Arbeit ab (vgl. Karmasin&Ribing, 2012) Hauptteil Im Hauptteil steht die Beantwortung der Forschungsfrage im Zentrum. In diesem Zusammenhang wird die Fragestellung in Kapitel und Unterkapitel bearbeitet, und sollte dabei einem logischen „roten Faden“ folgen. In jedem Kapitel soll zu Beginn verdeutlicht werden, was damit methodisch beantwortet / nachgewiesen werden soll . Am Ende jedes Kapitels soll eine kurze Zusammenfassung gemacht werden. Basis der Arbeit stellt eine Darstellung des aktuellen Forschungsstand und der zugrundeliegenden Theorien dar. Bei empirischen Arbeiten, erfolgt im Hauptteil die genaue Beschreibung der Erhebungs – und Auswertungsmethode. Anschließend werden die Ergebnisse in angemessener Form (Tabelle, Abbildungen) dargestellt. Danach folgt eine Diskussion der Ergebnisse vor dem Hintergrund des jeweiligen Forschungsstandes (Diketmüller, 2013). Schlussteil Der Schlussteil (Schluss, Fazit, Resümee, Ausblick, Conclusio etc.) stellt die wesentlichen Ergebnisse und Aussage zusammenfassend dar. Mit dem Schlussteil soll außerdem der Bogen zu den formulierten Problem Fragestellungen in der Einleitung gespannt werden. Es soll deutlich hervorkommen, welche Schlüsse gezogen werden, welche neue Fragestellungen weiterführende Gedanken sich aufgetan haben. Mit dieser Darstellung soll und der vorangegangenen Einleitung sollen die Ziele, sowie die Ergebnisse der VWA deutlich erkennbar sein. Der Schlussteil eignet sich außerdem für persönliche Statements / Stellungnahmen des Autors / der Autorin (ebenda). Literaturverzeichnis Das Literaturverzeichnis stellt, all jene Texte dar, die in der jeweiligen Arbeit verwendet wurden. Im alphabetisch ( und dann chronologisch) geordneten Literaturverzeichnis, werden nur jene Quellen angeführt, die auch im Fließtext verwendet wurden. Es sind alle verwendeten Publikationen, auch elektronische Quellen anzugeben. Verzeichnisse Abbildungs -, Tabellen-, Abkürzungsverzeichnisse. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 43 Einführung ii Anhang In den Anhang werden ergänzende Materialien, wie Statistiken, Transskripte, Übersichtstafeln, Verordnungen, Berechnungen etc. eingefügt, die wesentlich zur Sicherung der Veranschaulichung der im Hauptteil angeführten Aspekte beitragen. 8.2 Inhaltliche Ausführung Wie bereits im Zusammenhang des wissenschaftlichen Schreibens erläutert wurde, hat die Verfassung eines (vor) wissenschaftlichen Textes gewissen Vorgaben und Regeln gerecht zu werden. Der Text ist so zu gestalten, dass er wissenschaftlichen Kriterien genügt und verständlich formuliert ist. In Folge werden wesentliche Kriterien der inhaltlichen Ausführung erklärt. Argumentation und Zitate Die Argumentation und Begründung ist klar nachvollziehbar und die zentralen Aussagen der Arbeit sind durch Quellen belegt. Zitate und Quellen sind als solches gekennzeichnet und die Funktion und der Sinn des Zitates wurde dargestellt. Schreibstil Grundsätzlich bietet der Schreibstil eine gewisse Freiheit und Abgrenzungsmöglichkeit. Das Kennzeichen einer VWA ist ein begründeter und argumentierter Schreibduktus, sowie eine übersichtliche Textstruktur. Außerdem wird klar gelegt, wie und warum die einzelnen Schritte aufeinanderfolgen. Ich – Form Das Einsetzen von der Ich – Form ist grundsätzlich eine umstrittene Sache. Im Zuge der VWA wird empfohlen, Ich - Formen eher sparsam einzusetzen und wirklich nur dort verwenden, wo explizit die eigene Meinung wichtig ist (Bsp: Schlussteil) (vgl. Kühtz, 2012) Aussagen Aussagen können folgende Formen haben: 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 44 Einführung ii Angaben über den persönlichen Standpunkt, Voraussetzungen, Menschenbild Axiome, Definitionen,Aussagen über die eigene Theoriebildung Aussagen über eigene Untersuchungen mit Rückbezug auf die Theorie Zitate von Autorinnen Vergleich zwischen Autorinnen / Untersuchungen etc. (ebenda) Achtung! Da die inflationäre Verwendung nicht wissenschaftlicher Quellen, wie etwa Wikipedia vor allem bei Schülerinnen und Schülern oft zur Recherche und Informationsplattform im Alltag herangezogen wird, ….. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 45 Einführung ii 9. Zitation Grundsätzlich gibt es in der Wissenschaftswelt eine Vielzahl an möglichen Zitierweisen. Es lässt sich natürlich über die für und wider der jeweiligen Zitationsform streiten und oft liegt es auch in den persönlichen Vorlieben, mit welcher Zitierweise man schließlich arbeitete. Die vorliegenden Zitierregeln für das BG / BRG Klosterneuburg basieren auf der Grundlage des Standards der American PsychologyAssociation in der neuestem Fassung, sowie jene der österreichischen sportwissenschaftlichen Gesellschaft. Es handelt sich hierbei um eine unverbindliche Vorgabe für Schülerinnen und Schüler und soll die korrekte Arbeitsweise / Zitierweise erleichtern. Außerdem wird der APA Fassung noch eine Regel beigefügt, nämlich die Angabe der Seite, bei indirekter Zitation im Lauftext. Der richtige Umgang mit wissenschaftlichen Quellen und darüber hinaus, die Einhaltung (vor) wissenschaftlicher Kriterien im Zusammenhang mit korrekter Zitation ist ein wesentlicher Baustein, jeder gelungen VWA. Man muss sich schon am Beginn der Arbeit bewusst darüber sein, dass man sich das „vorwissenschaftliche Leben“ nur unnötig schwer macht, wenn man auf die Einhaltung dieser elementaren Regeln vergisst bzw. die Anwendung schlampig passiert. Damit das nicht passiert, werden hier einige wichtige Aspekte angeführt, die man immer im Hinterkopf behalten sollte: Jedes Zitat muss überprüfbar und einwandfrei nachvollziehbar sein. Das einwandfreie Zitieren ist ein Zeichen wissenschaftlicher Sorgfalt. Eigene Standpunkte und die anderer AutorenInnen, müssen genau erkennbar sein. Ein Plagiat ist sowohl ein wörtliches Zitat ohne Anführungszeichen, als auch ein sinngemäßes indirektes Zitat, das nicht als solches gekennzeichnet wird. Auch wenn Textteile geändert werden, ändert es nichts an der Tatsache. Deshalb sollte folgendes beachtet werden: Keine wörtliche Übernahme einer oder mehrerer Textpassagen ohne entsprechende Quellenangabe 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 46 Einführung ii Die Wiedergabe eines Gedankenganges, wobei Wörter und der Satzbau des Originals so verändert werden, dass der Ursprung des Gedankens verwischt wird. Die Übersetzung von Ideen und Textpassagen aus einem Fremdsprachigen Werk, wiederum ohne Quellenangabe Übernahme von Metaphern, sprachlichen Schöpfungen ohne Quellenangabe(vgl. Karmasin&Ribing, 2012) 9.1 Inhaltliche und wörtliche Zitation In Folge werden die wichtigsten Fälle und Beispiele der inhaltlichen und wörtlichen Zitation angeführt. In Zweifelsfällen kann man das Public Manual der APA heranziehen (http://www.apastyle.org). 9.1.1 Grundlagen der inhaltlichen und wörtlichen Zitation Jede Quellenangabe im Text wird durch die Anführung des Familiennamens des Autors / der Autorin, sowie dem Erscheinungsjahres und der Seitenangabe des Werkes gekennzeichnet. (siehe Beispiel a) Werden mehrere Werke aus dem selben Publikationsjahr einer Autorin(innen) angeführt, so werden diese durch eine Ergänzung durch Kleinbuchstaben unterschieden.(siehe Beispiel b) Nennt man im Lauftext eine Autorinnengruppe, so werden die Namen durch Komma voneinander getrennt, wobei der / die letzte Autor(in) durch „und“ abgesetzt wird (siehe Beispiel c). Erfolgt die Nennung in der Klammer, so wird das „und“ durch & ersetzt. (siehe Beispiel d) Werden unterschiedliche Werke im Text nacheinander zitiert, so werden diese durch „ ,“ voneinander getrennt (vgl. Beispiel e). Klassische Werke , werden sowohl mit dem Jahr der Originalausgabe, als auch mit der Jahreszahl der verwendeten Publikation. (vgl. Beispiel h ). 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 47 Einführung ii Wörtliche Zitate sind ausnahmslos (bis 40 Wörter) durch Anführungszeichen zu kennzeichnen Beispiel f. Am Beginn von Zitaten stehen diese unten und am Ende oben. Auch Zitate in einem Zitat sind durch einfache Anführungszeichen zu kennzeichnen. (vgl. Beispiel g) Beispiele: Beispiel Richtige Zitation a b c d e Weitere Standardwerke zur Statistik (vgl. Willimczik, 1999, S. 10; Bös, Hänsel & Schott, 2000, S. 25) .. f „ Auch in der Bionik ist es in den letzten 5 Jahren zu Fortschritten im Bereich der Flugtechnik gekommen (Gruber, 2001, S. 34).“ g Müllner (1996, S.17) führt aus: „ Auch in der Sportwissenschaft ist die Zeit nicht stehengeblieben“. h wie bereits Laplace in seinem Essay ausführte (1814/1951, S. 33) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 48 Einführung Meyer (2010, S.34) mein, dass Es handelt sich hierbei um eine Form der Superkompensation (vgl. Holzer, 2012, S.56). Es wurde betont (vgl. Holzer, 2012b, S.29) Die Ausführungen von Grünwald, Peterson und Schmidt (2000, S. 45) beschreiben, … Weitere Standardwerke zur Statistik (vgl. Grünwald, Peterson & Schmidt, 2001, S. 46) ii 9.1.2 Sekundärzitate All jene Zitate, die nicht selbst im Originaltext gelesen wurden, sondern nur von anderen Autoren(innen) übernommen wurden, sind so genannte Sekundärzitate. Diese Art der Zitation sollte wenn möglich, vermieden werden, bzw. äußerst sparsam verwendet werden (vgl. Beispiel i, j). Im Literaturverzeichnis wird das verwendete Sekundärzitat nicht angeführt, sondern lediglich jene Arbeit, aus der die Quelle entnommen wurde. Beispiel i Sekundärzitat eines inhaltlichen Zitats: Huber, Mayer und Bös (2010; zit. n. Donner, 2011, S. 15) Beispiel j Sekundärzitat eines wörtlichen Zitats: „ Der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Sportausübung und Adipositas bei Kindern...“ (Hofbauer, Roth & Meyer, 1999, S. 47, zit. n. Holler, 2000, S. 99) 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 49 Einführung ii 9.1.3 Blockzitate Unter einem Blockzitat versteht man ein wörtliches Zitat, das über mehr als 40 Wörter verfügt. Damit dieses Zitat deutlich erkennbar ist, muss ein rechter und linker Einzug gemacht werden. Anführungszeichen werden keine gesetzt. Die Quellenangabe erfolgt am Ende des Zitats nach dem letzten Satzzeichen in Klammer (vgl. Beispiel j). Beispiel: Tatsachen, das sind generelles und fachliches Allgemeinwissen, werden nicht zitiert Tatsachen sind auch relative zum “State ofthe Art”. Stellen Sie also sicher, dass Sie nicht Behauptungen mit Zitaten unterstützen, die nach dem “State ofthe Art” Allgemein sind. So macht es Sinn. (Karmasin, 2007, S.88) 9.2 Zitation im Literaturverzeichnis (in Arbeit) Es ist zu beachten, dass jede Quellenangabe im Text – und nur diese – im Literaturverzeichnis angeführt werden muss. Neben publizierten Werken besteht auch die Möglichkeit, nicht veröffentliche Manuskripte und Arbeiten im Text zu zitieren, selbstverständlich, müssen diese auch im Literaturverzeichnis angeführt werden. Die Struktur und Ordnung erfolgt alphabetisch und (dann chronologisch). Eine Untergliederung nach Publikationsformen (Buch, Internet, Zeitschriften etc.) wird nicht vorgenommen. Ab der zweiten Zeile wird die Quelleangabe eingerückt. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 50 Einführung ii Es muss außerdem beachtet werden, dass unterschiedlich zitiert werden. Die wichtigsten Formen werden nun vorgestellt. 9.2.1 Gedruckte Quellen Bücher, Sammelbände Autorin, A. A. (bzw. Hrsg.) (Erscheinungsjahr). Titel. Untertitel (ggf. Auflage).(ggf. Schriftenreihe, Nr). Verlagsort: Verlag. Nigg, B. M. (1986). Biomechanicsofrunningshoes. Champaign, IL: Human Kinetics Faulstich-Wieland, H., Weber, M. & Willems, K. 2009. Doing Gender im heutigen Schulalltag. Empirische Studien zur sozialen Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen ( 2. Auflage).Weinheim und München: Juventa. Vocelka, K. (2009). Nationalsozialismus. Wien: Beiträge in Büchern und Sammelbänden AutorIn, A. A. (Erscheinungsjahr). Titel. Untertitel. In A. A. HerausgeberIn (Hrsg.), Titel des Sammelbands (Schriftenreihe Nr./Bd. X, S. XX-XX). Verlagsort: Verlag. Bsp: 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 51 Einführung ii Artikel in Zeitschriften mit Jahrgangs – bzw. Bandpaginierung Autorin, A. (Erscheinungsjahr). Titel. Name der Zeitschrift, Jahrgang, XX-XX. Artikel in Zeitschriften mit heftweiser Paginierung Autorin, A. A. (Erscheinungsjahr). Titel. Name der Zeitschrift. Jahrgang (Heft), XX-XX. Themenhefte von Zeitschriften Herausgeberin des Themenheftes, A. A. (Erscheinungsjahr). Titel [Themenheft]. Name der Zeitschrift, Jahrgang (Heft). Bsp: Forschungsberichte, Diplomarbeiten und Dissertationen AutorIn, A. A. (Erscheinungsjahr). Titel. Untertitel (ggf. Reihe). Ort: Hochschule, ggf. Institut. Mrazek, S. (2009). Die soziale Konstruktion von Geschlecht in der schulischen Interaktion, 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 52 Einführung ii im Sportunterricht in der Volksschule. Eine Beobachtungsstudie. Universität Wien, Institut für Sportwissenschaft. Unveröffentliche Vorträge / Poster auf Tagungen AutorIn, A. A. (Erscheinungsjahr, Monat). Titel des Vortrags/Posters. Vortrag auf dem Kongress XY , Vortragsort. Bsp: 9.3 Elektronische Quellen Quellen aus dem Internet sind immer zu zitieren. Der wesentliche Unterscheidungsfaktor ist die jeweilige Form der elektronischen Quellen. Viele wissenschaftliche Quellen werden bereits online angeboten (e-book, e-journal). Daher ist auch ihre Zitierwürdigkeit eindeutig gestiegen. Wenn es sich jedoch um allgemeine Websites handelt, wird empfohlen einerseits sparsam mit solchen Quellen umzugehen, andererseits nur jene Quellen einzusetzen, deren Beständigkeit als zuverlässig eingeschätzt werden kann. Für die VWA ist es unerlässlich, speziell mit dieser Form der Quellen, kritisch umzugehen. In Folge werden die wichtigsten elektronischen Quellen dargestellt. Online Zeitschriften e- journal Alle Artikel, aus Zeitschriften, Journalen, Magazinen und Zeitungen, auf die man online – zugreift, werden wie folgt zitiert: Bei online Zeitschriften muss der doi (digital objectidentifier) angegeben werden. AutorIn, A. A., AutorIn, B. B. &AutorIn, C. C. (Jahr). Titel des Artikels. Titel der Zeitschrift, Jahrgang (Heftnummer), Seiten. doi:xx.xxxxxxxxxx Bsp: Hochholzer, T., Schöffl, V. (2010). Degenerative Veränderungen der Fingergelenke beim Sportklettern. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 60/6, 145-149. doi: Wenn keine doi Daten vorhanden sind erfolgt die Angabe des Downloaddatums und der URL, z.Bsp 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 53 Einführung ii (vgl. Diketmüller&Zillman, 2013) 10. Formale Richtlinien So wie eine wissenschaftliche Arbeit, hat auch eine VWA gewisse strukturelle Vorgaben, die in der Schreibphase exakt eingehalten werden müssen. Was man immer Hinterkopf behalten sollte ist, das die Qualität einer Arbeit in engem Zusammenhang mit der Einhaltung dieser Formvorschriften steht (Karmasin&Ribing, 2012). Für die Schülerinnen und Schüler sind diese Vorgaben, einerseits als Richtlinie zu sehen, andererseits aber vor allem als Hilfestellung im Schreibprozess. Das wichtigste Grundprinzip ist die durchgängige formale Einhaltung 10.1 Formale Gestaltung Schriftart: Arial (11pt) oder Times New Roman (12pt) Ausrichtung: Blocksatz Zeilenabstand: 1,5 Absatzabstand: 6pt nach, 0pt vor Fußnoten: bis zu 2pt kleinere Schriftart Blockzitat: eingerückter Text (Linker und rechter Einzug von 1.5 cm, doppelter Zeilenabstand) ohne Anführungszeichen Seitenanzahl: in der Fußzeile (mittig oder äußerer Rand) Hervorhebungen: Für Hervorhebungen im Text ausschließlich Kursivschrift zu verwenden. Schreibweise: Es gilt die neue deutsche Rechtschreibung 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 54 Einführung ii Ausdruck: Die Seiten sind doppelseitig zu bedrucken Geschlechtergerechte Formulierung: Grundsatz des geschlechtergerechten Formulierens ist, dass die Geschlechter genannt werden, die gemeint sind. Es haben sich verschiedene Versionen entwickelt, wie geschlechtergerechte Personen- bezeichnungen aussehen könnten: - Doppelform: z. B. „die Spielerinnen und Spieler“ z. B. „die Trainer/innen“, „der/die Lehrer/in“ z. B. „die Berater(innen)tätigkeit“, „Kolleg(inn)en“ z. B. „LeserInnen“ (in informellen Schreiben) Bloße Hinweise, dass Frauen auch bei maskulinen Formen „mitgemeint“ sind, reichen nicht aus. Zu achten ist auf eine möglichst einheitliche Anwendung sowie darauf, dass sich beim Weglassen(ungültig wäre z. B. „der/die Schulärzt/in“). In manchen Fällen können der Einfachheit halber auch neutrale Bezeichnun- gen gewählt werden, aus denen kein Geschlecht hervorgeht wie z. B. „die Lehrkraft“, „die Studierenden“. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 55 Einführung ii Titel der vorwissenschaftlichen Arbeit Themenstellung und Untertitel in dem das Thema spezifiziert wird Vorname Nachname Klasse 8A BG & Buchberggasse BRG Klosterneuburg 31 3400 Klosterneuburg 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 56 Einführung ii BetreuerIn Vorname Nachname Abgabetermin: 25.02.1015 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze 57 Einführung ii [Ihr Name] [Klasse, Semester] [Teacher Name] [Datum einfügen] 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 1 Abstract Das Abstract entspricht einem wissenschaftlichen Artikel in Kurzform, in dem die wichtigsten Punkte der vorwissenschaftliche Arbeit zusammengefasst werden. Was waren die Ziele / Problemstellung? Wie wurde vorgegangen? Welche Ergebnisse wurden erzielt und welche Bedeutung haben diese? Umfang dieses Abschnittes sollte ca. eine Seite sein. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 2 Vorwort Hier kann die Motivation für die gewählte Thematik erläutert werden. Danksagungen (Unterstützer, Eltern, …) haben auch hier ihren Platz. Dieses Kapitel ist optional und kann einfach gelöscht werden, wenn kein Bedarf besteht. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 3 Inhaltsverzeichnis 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung ............................................ 1 Hinweis: Aktualisierung des Inhaltsverzeichnisses durch Rechtsklick auf das Verzeichnis Felder aktualisieren 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 4 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildung 1 Fragetypen (vgl. Karmasin, 2012, S..) ....................................................... 20 Abbildung 1:Logo BG & BRG Klosterneuburg ................................................................. 8 Hinweis: Abbildungs- oder/und Tabellenverzeichnisse sollten erst ab zumindest drei Elementen verwendet werden. Entsprechende Anpassungen müssen hier vorgenommen werden. Aktualisierung siehe Inhaltsverzeichnis. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 5 Einleitung und Fragestellung In der Einleitung wird kurz die Ausgangssituation und eine Problemstellung dargestellt. Davon abgeleitet werden die Ziele der Arbeit und die Forschungsfrage / Hypothese formuliert. Hinweis: in der Fußzeile deinen Namen eintragen (Doppelklick). 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 6 Hauptteil der Arbeit Hier ist nun der Platz für deine eigentliche Arbeit. Diese Kapitel sind inhaltlich und formal an deine Bedürfnisse anzupassen. Bitte beachtet dabei jedoch die nachfolgenden Unterkapitel. Formatvorlagen Verwende zum Formatieren des Textes immer Formatvorlagen. Die wichtigsten – bereits erstellten – Formatvorlagen in Kürze: Fließtext Überschriften 1, 2, 3, … Beschriftung Quellenverzeichnis Weitere Vorlagen können selbst erstellt werden. Quellen Jede verwendete Quelle muss angegeben sein. In der Arbeit nicht verwendete Quellen dürfen auch nicht im Literaturverzeichnis angeführt werden. Wörtliche/direkte Zitate sind durch Anführungszeichen („ “) zu kennzeichnen, sollten aber eher vermieden werden. Die Wiedergabe in eigenen Worten ist zu bevorzugen. Grafiken, Tabellen, Quellenangaben 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 7 Abbildung 8:Logo BG & BRG Klosterneuburg Quelle: BG/BRG Klosterneuburg, 2014 Weitere formale Hinweise Sämtliche Bilder und Tabellen sind immer zu beschriften, mit einer Quellenangabe zu versehen und im Fließtext verbal zu beschreiben Gleichungen und Formeln sollten vom restliche Fließtext durch eine Leerzeile getrennt sein Zahlen kleiner als 10 im Fließtext ausschreiben Details sind mit dem Betreuer der VWA abzuklären. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 8 Ergebnisse und Zusammenfassung In diesem Teil sollten die Ergebnisse der Arbeit noch einmal kurz und präzise zusammengefasst werden. NachdeKeine Indexeinträge gefunden.m in einer wissenschaftlichen Arbeit Antworten auf die gestellten Forschungsfragen gefunden werden sollten, soll die Beantwortung dieser Fragen hier klar ersichtlich sein. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 9 Literaturverzeichnis BG & BRG Klosterneuburg. (2013). Webseite des Bundesgymnasiums undBundesrealgymnasiums Klosterneuburg. Zugriff am 1. Jänner 2014 unter http://www.bgklosterneuburg.ac.at. Hinweis: Hier werden die im Text verwendeten Quellen in Langform angegeben. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 10 Anhang In den Anhang der Arbeit kommen Teile und Dokumente, die das Verständnis des Inhaltes erhöhen, die Lesbarkeit der Arbeit beim Einfügen in den Fließtext jedoch stören würden. Ergebnisse von Befragungen sind an dieser Stelle beispielsweise sinnvoll. Ein Anhang muss in der Arbeit jedoch nicht enthalten sein. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 11 Die folgenden Ausführungen beeinhalten sowohl die die rechtlichen Erfordernisse der Betreuung einer VWA, sowie Tipps zu einem konstruktiven Coaching. - 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 12 Literaturverzeichnis Nachname, F. (Datum). Dolor Sit Amet. Lorem Ipsum, 1 - 10. Nachname, F. (Datum). Lorem Ipsum Dolor Sit Amet.Ort: Verlag. Nachname, F. (Datum). Lorem Ipsum Dolor Sit Amet. Duis sed elit ante, S. 10-20. 1.Das vorwissenschaftliche Arbeiten – eine kurze Einführung 13