Einführung in die Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie 15.11.2010 Die vier Stadien der kognitiven Entwicklung Dialektik: These und Antithese Synthese wird angestrebt, mehr Wissen als die beide isoliert von einander Komplementäres Denken: um einem Sachverhalt gerecht zu werden, muss man diesen von mehreren Gesichtspunkten betrachten Weisheits-Philosophie: Laotse, Konfuzius, Aristoteles, Epikur, … Empirische Untersuchungen: was macht Weisheit aus? Gewisse Art von Gelassenheit Mehr-Perspektivität: Dinge von mehreren Perspektiven betrachten Erfahrungswissen: muss man selbst sammeln, kann nicht gelehrt werden Piaget: Würdigung Klassische Psychologie hat den Säugling unterschätzt, man dachte er verfüge noch über keinerlei Bewusstsein Piaget dachte es brauche ein gesamtes Lebensjahr bis Kinder zur Nachahmung fähig werden heute weiß man, dass sie bereits bei der Geburt zur Imitation fähig sind Kreuzmodale Wahrnehmung ist schon früh entwickelt: z.B. akustischen und visuellen Reiz miteinander verbinden können Auch Kleinkind wurde unterschätzt: Egozentrismus-These Piaget dachte Kind wäre in der psychomotorischen Phase „egozentrisch“, d.h. kann sich nicht in Perspektive anderer hineinversetzen; trifft nicht zu, außer z.B. bei autistischen Kindern, sonst ist diese Fähigkeit schon bald gegeben (Gefühlsansteckung ein Kind beginnt zu weinen, plötzlich weinen auch andere Kinder) Es gibt keine Kognition die nicht auch emotional eingefärbt ist; die Emotion hängt wiederum davon ab, was wir wissen Wenn wir uns wohlfühlen, lernen wir schneller und leichter jede Information muss das limbische System passieren, Amygdala muss passiert werden wenn wir gestresst sind, sonst muss sie den Hippokampus passieren einfacher Positive Würdigung: Piaget hat die Diskussion ob Entwicklung von außen (exogenistisch) oder von innen (angeborene Ideen, etc.) „gelöst“ sowohl als auch rezeptive Strukturen sind notwendig, um Reize in der Umwelt aufzunehmen, die dann verwertet werden Umwelt wird immer wieder neu gestaltet (Montessori: Kind als Baumeister seiner Welt) „Man sollte den Kindern nicht zu viel sagen, weil sie es dann nicht mehr selber finden oder entdecken können“ (Piaget) Entwicklungspsychologie der (Schul-)Kindheit Kindheit: Kindheit als soziales Konstrukt Thesen von Arides: kürzere Kindheit im Mittelalter (kleine Erwachsene), deren Verlängerung durch Ghettoisierung durch Familie und Schule Im Mittelalter gab es keine Kinderzimmer, Kinder und Erwachsene schliefen gemeinsam in denselben Räumen Früher wurden Kindern dieselben Aufgaben wie Erwachsenen zugemutet (z.B. Kinder im Alter von 7 -8 Jahren wurden beispielweise mit 40 Ziegen für mehrere Monate auf eine Alm geschickt, etc.) 1763: Allgemeine Schulpflicht in Preußen, in Österreich um 1760 Kinder arbeiten wie Erwachsene: früher wurden sie als Arbeitskräfte eingesetzt, auch heute noch oft viele verschiedene Termine (z.B. Ballett Unterricht, etc.) Kinder heute Wieder kleine Erwachsene? „Disappearance of Childhood“ – Neil Postman; Schönheitswettbewerbe für Kinder, etc. Kinder in früheren Kulturen hatten erst lesen und schreiben lernen müssen, um die Welt der Erwachsenen zu erfahren heute werden die „Geheimnisse“ der Erwachsenenwelt in Bild und Ton durch Fernsehen für Kinder zugänglich gemacht; nicht notwendig, lesen oder schreiben zu können oft früher, als gut für das Kind ist Aktueller Trend: Verkürzung der Kindheit, auch pubertärer Wachstumsschub erfolgt früher bessere/mehr Nahrung Persönlichkeit: Wiederentdeckung der Temperamente Klassische Temperamente (Hippokrates): Sanguiniker, Melancholiker, Choleriker, Phlegmatiker, noch von Wundt (1903r) beibehalten Temperamente: sind stärker genetisch festgelegt als vielen ErzieherInnen Recht ist Temperament: Konstitutionell verankerte Muster von emotionalen, motorischen und aufmerksamkeitsbezogenen Reaktionen Thomas&Chess beschreiben, empirisch fundiert, neun Temperaments-Dimensionen 1. Aktivität Manche Kinder sind aktiver als andere (bereits im Krabbelalter) 2. Regelmäßigkeit Z.B. Pünktlichkeit 3. Annäherung-Vermeidung Annäherung aht vor allem mit dem Dopaminären System zu tun manche Säuglinge produzieren mehr, andere weniger Dopamin 4. Anpassungsfähigkeit Manche Menschen können sich leichter anpassen 5. Sensorische Reizschwelle Z.B. manche Kinder reagieren empfindlicher auf bestimmte Reize/Gerüche/Geschmäcker 6. Stimmungslage: Anzahl positiver Reaktionen im Verhältnis zu negativen 7. Intensität: Emotionale Heftigkeit 8. Ablenkbarkeit 9. Ausdauer