Misereor Das bischöfliche Hilfswerk MISEREOR e.V. ist eine katholische Hilfsorganisation, die weltweit Hilfe und Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen in Not bietet. I. Geschichte: Besonders in den 50er Jahren häufte sich die Zahl verschiedener Organisationen und Aktionen, die sich für Arme und gegen den Hunger einsetzten. Dabei gab es besonders viele katholische Organisationen. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken beschloss 1959 eine Fastenzeit gegen den Hunger. Darauf folgend beschloss man bei der Fuldaer Bischofskonferenz weitere Aktionen gegen Hunger unter dem Motto „Misereor super turbam" (Mk 8,2 Übersetzung: Ich erbarme mich über das Volk). Vorgeschlagen wurde diese Bezeichnung von Kardinal Frings 1958 in der Rede vor der Vollversammlung der deutschen Bischofskonferenz.1 Die katholische internationale Hilfsorganisation Misereor hat ihren Sitz seit 1960 in Aachen. In den Jahren danach folgten immer mehr Ausbauten, sodass heutzutage bis zu 101.000 Projekte mit über 6,3 Milliarden Euro gefördert werden konnten. Papst Franziskus möchte eine „Option für Arme“, Misereor versucht dies in die Wirklichkeit umzusetzen. Die Entwicklungshilfeorganisation setzt sich in Themengebiete wie Klimawandel, Hunger, Wirtschaft, Armut in der Stadt, AIDS, Konflikte und Krisen, Wasser, Gender und Menschenrechte ein. II. Handlungsfelder und Ziele: Arme Menschen sind in bestimmten Regionen besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, obwohl sie so gut wie gar nicht dazu beitragen. Austrocknung, Ernteeinbuße, Stürme und Überschwemmungen sind die schwerwiegendsten Folgen. Um dies zu verhindern, bzw. zu lindern, setzt sich Misereor für nachhaltige und umweltfreundliche Energiekonzepte ein. Noch heute hungern auf der Welt bis zu 1 Milliarde Menschen. Misereor setzt sich dafür ein, dass die Menschen die Chance und Rahmenbedingungen haben, um den Hunger zu bekämpfen. Dazu gehört die Möglichkeit Nahrungsmittel zu kaufen oder selber zu erzeugen sowie einen Zugang zu Wasser, Acker- und Weideflächen und die Erhaltung von fruchtbaren Böden, Flora und Fauna. Misereor unterstützt Projekte gegen den Hunger und Entwicklungen auf politischer Ebene. Ein weiteres Handlungsfeld ist die Verbesserung der Lebenssituation in den Armenvierteln in Großstädten. Oft gibt es keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser, unzureichende sanitäre Anlagen, schlechte Zustände der Häuser, ungewisse Wohn - und Aufenthaltsrechte und für so viele Menschen zu wenig Raum zum Leben. Insgesamt wohnen ca. 1 Milliarde Menschen in solchen Vierteln und laut Armutsforscher ist es möglich, dass sich die Zahl bis 2030 verdoppelt. 1 http://www.misereor.de/fileadmin/redaktion/Fringsrede1958allgemein.pdf?PHPSESSID=13e3fcde7541de999 825074c46ba7313 Ebenso kümmert sich Misereor um die Gesundheitsversorgung und besonders die Aufklärung über Aids. 35 Millionen Menschen haben sich weltweit mit Aids angesteckt, davon ca. 2.4 Millionen Kinder unter 15 Jahren. Um weitere Infizierungen zu verhindern, wurden schon bis heute 51 Millionen Euro gespendet und eingesetzt. Außerdem wird in Krisengebieten z. B. wegen Bürgerkrieg geholfen. Dabei ist es häufig so, dass sich internationale Friedensorganisationen zusammenschließen, um etwas gemeinsam zu erreichen. Alleine gegen Bürgerkriege und Kämpfe in einem Staat oder sogar gegen einen Staat vorzugehen ist sehr schwer. Gelingt eine friedliche Lösung der Konflikte nicht, kommt es für die Menschen zu Armut und Hunger, ausgelöst durch wirtschaftlichen Einbruch und Vertreibung. Sauberes Wasser ist eine Lebensgrundlage. Doch weltweit haben um die 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Dies führt zu Krankheiten, die bis zum Tode führen können. Die Ernährung ist somit stark für die Menschen eingeschränkt, denn man benötigt Wasser außerdem für die Landwirtschaft, um Geld zu verdienen oder überhaupt etwas zu Essen zu haben. Die Gefahr in solchen Gebieten sind auch die daraus entstehenden Konflikte, denn jeder versucht zu überleben und um Wasser zu kämpfen. Das finale Themengebiet sind die Einhaltung der Menschenrechte, wobei auch besonders auf die Rechte der Frau Rücksicht genommen wird. „Eines der kostbarsten und bedeutendsten Dokumente der Geschichte des Rechtes“, beschrieb Papst Johannes Paul II die Menschenrechte.2 Die Projekte von Misereor sind besonders in Asien, Ozeanien, Afrika, dem Nahe Osten, Lateinamerika und in der Karibik. In Äthiopien kämpft man gegen Genitalverstümmelung bei jungen Mädchen, in Bolivien setzt man sich für Bildung und politisches Mitwirken der Frauen ein, in Kambodscha für menschenwürdige Lebensbedingungen und in Sambia für die Pflege von Aidsinfizierten. In Brasilien will man die Kinder von der Straße holen und ihnen ein normales Leben bieten und auf den Philippinen durch das Projekt „Gefängniskindern Hoffnung geben“ zu Unrecht eingesperrten minderjährigen Kindern die Freiheit wiedergeben. Dies sind nur wenige von vielen Beispielen. Weitere Misereor-Projekte und genauere Informationen sind auf der Homepage www.misereor.de vorzufinden. III. Arbeitsweise: Um eine positive Veränderungen und Entwicklungen in den Ländern zu sichern, werden regelmäßig die Projekte auf Wirkung und Effizienz überprüft. Dazu bespricht sich Misereor mit ihren Partnerorganisationen um sich gegenseitig zu beraten. Misereor greift jedes Jahr ein bestimmtes Thema in der Fastenzeit auf. Traditionell gilt der fünfte Sonntag in der Fastenzeit als der Tag, an dem die Gemeindepfarrer über die Arbeit von Misereor informieren. Zu dieser Zeit werden verschiedene Aktionen gestartet um Spenden zu sammeln. Die nächste Eröffnung der bundesweiten 56. Fastenaktion ist am 9 März 2014 in Berlin. 2 http://www.misereor.de/themen/menschenrechte.html Bei Misereor kann man auf individuelle Weise, je nachdem regelmäßig und einmalig für bestimmte Projekte oder Aktionen in gewünschter Höhe spenden. Es ist auch möglich, durch ein Testament der Entwicklungshilfe entgegen zu kommen oder auch Geld anzulegen. Weitere Beispiele für Spendenmöglichkeiten sind auf der Homepage (s.o.) aufgeführt. Quelle: http://www.misereor.de/ Von Viktoria Micke Q2 GK Religion, Herr Thiede 17.11.2013