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Solidarisch-Kulinarisch: Rezepte
gegen den Hunger
Indische Chapatis – Traditionelle Fladenbrote
Zutaten für 8 Stücke: ½ TL Salz; ½ Tasse Wasser; 250g feines Vollkornmehl; 2
TL Öl; Butterschmalz zum Ausbacken
Alle
Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und kräftig durchkneten, bis ein weicher,
gut formbarer Teig entsteht. 1 Stunde Ruhezeit in einem feuchten Tuch ruhen lassen. Dann kneten und acht kleine
Bälle formen. Diese auf einer gut bemehlten Unterlage zu runden Fladen ausrollen. Butterschmalz eingeriebene Eine
Pfanne mit Butterschmalz einreiben, stark erhitzen und Fladen einlegen. Wenn sich das Chapati aufbläht, die andere
Seite backen. Anschließend das Brot mit Butterschmalz einpinseln.
Mango-Lassi – die Schärfe mildern
Lassi ist ein vorwiegend indisches Joghurtgetränk, das gerne zu den scharfen indischen Gerichten
getrunken wird, da es durch seinen Fettgehalt die Schärfe mildert und die Verdauung fördert.
Zwei Teile Wasser und ein Teil Naturjoghurt zu einem schaumigen Getränk mixen.
Als süße Variante: eine reife Mango waschen, schälen und klein schneiden. Dann pürieren, mit Honig oder Zucker
und Zitronensaft abschmecken. Wenn das Lassi zu dickflüssig ist, kann es mit Wasser oder Milch nochmals
aufgeschäumt werden. Funktioniert auch mit anderen Obstsorten, Holunderblüten-Sirup oder Zimt. Kühl servieren.
Indischer Gewürzreis – einfach und lecker
Zutaten: 225g/ 1 gute Tasse Basmati-Reis; 1 EL Sonnenblumenöl; 2 EL Ghee oder Butter; 1 Zwiebel, fein gehackt; 1
Knoblauchzehe, zerdrückt; 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen; 4 grüne Kardamomkapseln; 1 Zimtstange; je 1 kleine rote
und grüne Paprika, gewürfelt; 300ml/ 1 ¼ Tassen Gemüsebrühe; Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Geben Sie den Reis in eine Schüssel und übergießen ihn mit kochendem Wasser. Stellen Sie ihn 10 Minuten beiseite,
gießen ihn ab, spülen ihn unter kaltem Wasser und gießen ihn wieder ab. Der Reis wird dadurch zwar nicht gar, ist
aber weniger spröde. Erhitzen Sie Öl und Ghee oder Butter in einem Topf und braten Sie Zwiebel und Knoblauch in 34 Minuten weich und ein wenig braun an. Rühren Sie Kümmel, gemahlenen Koriander, Kardamomkapseln und Zimt
ein, braten sie 1 Minute und geben dann die Paprikawürfel dazu. Geben Sie den Reis unter Rühren in die
Gewürzmischung und dann die Brühe dazu. Kochen Sie alles auf und fest bedeckt bei geringer Hitze etwa 8-10
Minuten köcheln lassen, oder bis der Reis weich und die Brühe aufgesogen ist. Füllen Sie den Reis in eine Schüssel
und servieren Sie.
Dum Aloo – Kartoffeln indisch
Zutaten für 4 Personen: 500 g kleine Kartoffeln (festkochend); 1 Zwiebel (mittelgroß); 1 Stk. Ingwer (ca. 2 cm); 2
gepresste Knoblauchzehen; 1 EL Cumin/ Kreuzkümmel (Samen); 2-3 Lorbeerblätter; 1 EL Tamarindenpaste
(alternativ: Zitrone mit einer Prise Zucker); 2-3 EL Sonnenblumenöl; etwas Salz, ½ TL Zucker; 1 Bund frische
Korianderblätter (klein) / Gewürzmischung (gemahlen) aus: 1 EL Koriander; 1 EL Cumin; ½ TL Chili-Pulver; ½ TL
Pfeffer; ½ TL Kurkuma (auch Gelbwurzel genannt)
Kartoffeln kochen und pellen, Zwiebeln fein schneiden, Ingwer und Knoblauch vermischen. Öl in einer Pfanne
erhitzen, Cuminsamen und Lorbeerblätter kurz darin anbraten. Zwiebeln und Zucker hinzufügen und goldbraun
anbraten. Gewürzmischung hinzufügen, alles vermischen und anbraten. Anschließend Tamarindenpaste zufügen und
alles miteinander verrühren. Dann die gekochten und gepellten Kartoffeln zugeben, alles salzen und eine ½ Tasse
Wasser untermischen. Alles köcheln lassen, bis das Wasser verkocht ist. Das fertige Gericht mit Korianderblättern
garnieren.
Spezielle Gewürze wie Cumin, Kurkuma oder Tamarindenpaste sind in Asia-Läden oder in Online-Shops zu finden.
Leckere Cocktail-Rezepte: https://www.misereor.de/spenden/spendenaktionen/cocktail-stop/
Gute Ernährung kennt keine Grenzen - Zukunftsfähige Beispiele aus der ganzen Welt:
https://www.misereor.de/fileadmin/publikationen/publikation-gute-ernaehrung-kennt-keine-grenzen.pdf
Hunger, der tägliche Skandal: https://www.misereor.de/informieren/hunger
MIT FRAUENPOWER UND BIO-GEMÜSE
GEGEN HUNGER UND ARMUT
HINTERGRÜNDE
Im indischen Maharashtra ist Landwirtschaft mühsam. Viele
Kleinbäuerinnen und Kleinbauer n können kaum ihre Familien ernähren.
Wasser ist in dieser trockenen Region wertvoll und knapp. Die Ausrichtung der
Landwirtschaft auf den Anbau von Soja und Zuckerrohr für den Verkauf,
sogenannten „cash crops“, hat viele Nachteile. In guten Jahren verdienen die Bauern zwar gut mit dem Verkauf
der Ernte, bei Ertragseinbußen oder sinkenden Preisen auf dem Markt wird das Geld jedoch schnell knapp.
Besonders tragisch für viele Familien: Aufgrund des Wetterphänomens El Niño erleben sie derzeit das zweite
schwere Dürrejahr in Folge. Die Folgen: Fast alle Frauen leider unter Anämie aufgrund von Eisenmangel. Frauen
haben traditionell weniger Mitspracherecht in den Familien, so dass sie auch in der Landwirtschaft kaum
Möglichkeiten haben, die Ernährung ihrer Familien gleichberechtigt zu sichern.
DIE ERFOLGSGESCHICHTE: DAS1-ACRE-MODELL
Doch eine Idee der MISEREOR-Partnerorganisation SSP (Swayam Shikshan Prayog) hat die Situation für viele
Frauen vollkommen verändert. SSP hat eine lange Geschichte in der
Förderung von Frauengruppen: die Organisation unterstützt das
Unternehmertum von Frauen, damit diese selbst Geld verdienen
können.
Durch eigenes Einkommen unterstützt von ihren Frauengruppen,
erkämpfen sich die Kleinbäuerinnen auch mehr Ansehen und
Mitsprache in ihren Familien und Gemeinden. Mit der Einführung des
„1-Acre-Modells“ (ein Acre sind ca. 4000 m²) für den Gemüseanbau
können sowohl die Einkommen der Frauen als auch ihre
Ernährungssituation erheblich verbessert werden.
DIE MÄNNER SIND ÜBERZEUGT
In vielen Gesprächen konnten Frauen ihre Männer überzeugen, ihnen ein paar Hundert Quadratmeter für den
Gemüsebau zu überlassen. Mit Anleihen aus den Frauengruppen kauften die Projektteilnehmerinnen Saatgut,
ihr neues Wissen hat ihnen zudem geholfen, organischen Dünger zu produzieren.
Die Erfolge der Frauen sind beachtlich: Die Gärtnerinnen produzieren Gemüse für ihre Familien und
Überschüsse für den Verkauf auf dem lokalen Markt. So haben die Frauen eigenes Geld, das sie wieder in die 1Acre-Gärten investieren. Die Produktionskosten wurden bis heute um mindestens 30 Prozent verringert, durch
die Mischkulturen auf den Feldern ist immer ein Gemüse erntereif. Heute ist das SSP-Modell so erfolgreich, dass
es viele Nachahmerinnen in Indien findet.
FRAUEN ALS CLEVERE UNTERNEHMERINNEN
Einige Familien sind nun schon seit vier Jahren auf die organische Mischkultur mit Gemüse umgestiegen. Die
Frauen berichten sehr stolz von den Erfolgen. Sie können jetzt gemeinsam mit der ganzen Familie essen,
niemand muss mehr hungern. Der Speisezettel ist vielfältiger, und auch die von den Frauen wieder angebauten
Erbsen und Bohnen tragen zur gesunden Ernährung bei.
Das Risiko von Anämie ist gebannt und die Familien müssen nicht mehr so viel Geld für Medikamente ausgeben.
Auch trauen sich die Frauen nun, ihre Ernte selbst zu vermarkten. Dabei gehen sie sehr clever vor: Sie
verschiedene Zwischenhändler ihres Vertrauens Stimmen die Preise nicht, dann lagern oder verarbeiten sie
ihre Produkte, bis sie bessere Preise erzielen können. Die Nachfrage ist gut, denn die Händler wissen die BioQualität der Produkte zu schätzen.
Die Frauen revanchieren sich für die erhaltene Unterstützung der MISEREOR-Partnerorganisation SSP, indem sie
in ihren Dörfern Frauengruppen aufbauen und als Trainerinnen ihr Wissen weitergeben. Die gegründeten
Frauengruppen unterstützen wiederum ihre Mitglieder mit Krediten und setzen ihre neue Macht dafür ein, bspw.
Regierungsgelder für ihre Anliegen zu bekommen.
ERFOLGREICH GEGEN DÜRRE UND HUNGER
Bei einem MISEREOR-Besuch im Februar 2016 zeigte sich, dass Familien, die das 1-Acre-Modell eingeführt
haben, nicht von der herrschenden Dürre betroffen schienen. Durch die wassersparende, an die örtlichen
Gegebenheiten angepasste Mischkultur haben sie ihre Anpassungsfähigkeit an das trockene Klima sehr erhöht.
Auch konnten sie durch die andauernden Erfolge im Gemüseanbauneue
Einkommensquellen erschließen, wie z.B. ein kleines Restaurant
eröffnen.
Die Frauen brauchen nun immer weniger Unterstützung von außen. Sie
entwickeln eine starke Innovationskraft, weil sie an sich und ihre
Fähigkeiten glauben. Hilfe zur Selbsthilfe die nachhaltig wirkt. Helfen
wir vielen weiteren Frauen dabei gegen den Hunger zu kämpfen!
Weitere Informationen und Hintergründe:
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Gute Ernährung kennt keine Grenzen - Zukunftsfähige Beispiele aus der ganzen Welt:
https://www.misereor.de/fileadmin/publikationen/publikation-gute-ernaehrung-kennt-keinegrenzen.pdf
Hunger, der tägliche Skandal: https://www.misereor.de/informieren/hunger
Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V.
Mozartstraße 9
52064 Aachen
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Stichwort: Solidarisch Kulinarisch
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