WOHNEN, KOCHEN & ESSEN IM MORGEN – Gemeinsam an einem Tisch miele//stuben21:gespräch am 25. 11. 2014, 18.30 Uhr Miele Galerie Wien WOHNEN, KOCHEN UND ESSEN IM MORGEN – Gemeinsam an einem Tisch Sprachen, Kulturen, Geschichte, Religion – die Menschen trennt Vieles, und dennoch: Nichts ist der Menschheit so gemeinsam, wie die Sehnsucht nach dem gemeinsamen Mahl. An einem Tisch. Oder rund um das Feuer. Mit Messer und Gabel oder einfach von der Hand in den Mund. Keine Religionsgemeinschaft, kein Volk ohne Tischkultur. Am Anfang war das Mahl. So hätte es auch heißen können, oder? Doch: Wie sieht es mit dem Essen und Kochen in der Zukunft aus? Wie werden wir wohnen? Wo werden wir essen? Und mit wem? Großzügige Geselligkeit oder krisenbedingte Sparsamkeit – was wird auf Österreichs Tellern serviert werden? Die Küche wurde gerade in den letzten Jahren zum gelebten und belebten Mittelpunkt des Wohngefühls. Kochinseln vermitteln das Gefühl von Rückzug in den eigenen vier Wänden, High-Tech ermöglicht jedem Haushalt Kochen auf HaubenNiveau. Der eigene Chef (koch) sein – jederzeit dank modernster Küchentechnik möglich. Noch nie aber war das Essverhalten so vielfältig, was ist und bleibt dann das Gemeinsame wenn Lacto-Vegetarier und Schnitzelfan an einem Abend verköstigt werden sollen. Essensneurose oder berechtigte Konsumkritik? Genuss versus Nahrungsunverträglichkeit? Wo ist die Zeit, in der „gegessen wurde, was auf den Tisch kommt“? Die großen Trends? Zum Beispiel: Genuss ist der neue Luxus, „trusted food“ (wissen wo das Essen herkommt) und eine neue Essthetik – frei nach Ludwig Feuerstein: der Mensch ist, was er isst? „In Zukunft denkt der Kochtopf für uns“ Dipl. Designer (FH) Andreas Enslin, Leiter des Miele Designcenter, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Industrie Designer e.V. „Künftig werden wir von eleganten, autonom agierenden Systemen umgeben sein, in denen selbst Kochtöpfe Neues dazulernen können“, so der Miele Chef-Designer. Die Technik dazu: wird in unserer Umgebung ständig präsent, aber nur dann sichtbar sein, wenn wir sie benötigen. “Die Küche ist und bleibt die Konstante“ Mag. Andreas Reiter, Zukunftsforscher, ZTB Zukunftsbüro „Das Glück des postmodernen Menschen ruht auf drei Pfeilern: Sex, Social Cooking und Gärtnern. Alle drei haben mit Genuss zu tun, wobei Kochen und gemeinsam Essen wohl die schönste Verbindung zwischen diesen drei Genüssen ist“, so der Zukunftsforscher Mag. Andreas Reiter vom ZTB Zukunftsbüro. Und weiter: „Je unsicherer und unberechenbarer die Welt wird, desto mehr inszeniert der Mensch seine private Rückzugsfläche – die eigene Wohnung. Hier ist die Küche - neben dem Körper (Body-Design) - das einzige Terrain, in dem Menschen ihre Kreativität heute frei entfalten können. Ob für Experience Seeker oder für Traditionalisten: die Küche ist und bleibt die anthropologische Konstante in unserer nervösen Pop-up-Kultur des frühen 21. Jahrhunderts.“ Die Küche bilde, zusammen mit Bett und Bad, „die Achse des Guten in einer Welt der ‚Nicht-Orte“’, erklärt Reiter, sie sei „eine Firewall vor dem disruptiven Wandel ‚da draußen’. Der Küchentisch – und das, was an ihm gemeinsam genossen wird – „ist ein ritueller Platz für die Gestaltung von Community und sozialer Intimität, aber auch für die genießerische Selbst-Inszenierung“, betont der Zukunftsforscher. „Kochen ist das Jogging des Kulinarikers“ Dr. Wolfgang Reiter, Kulturwissenschafter „Trotz Convenience, Take- Away-Food und Dining Out: Der soziale Magnetismus, den das Kochen seit jeher darstellt, ist immer noch wirksam“, betont der Kultur wissenschafter und Autor Dr. Wolfgang Reiter. Als Mittel der Kommunikation und Selbstexpression gewinne Kochen, so Reiter weiter, wieder an Bedeutung, seit es nicht mehr nur auf eine Versorgungsleistung enggeführt ist. „Kochen ist das Jogging des Kulinarikers, das ihn nicht erst über „Runtastic“ mit der sozialen Community verbindet“, formuliert der Kulturwissenschafter pointiert. “Wir erleben ein Comeback der Tischgemeinschaft“ Mag. Hanni Rützler, futurefoodstudio, Ernährungswissenschafterin „Es sind heute nicht die inflationär auftretenden Lustangebote an denen es mangelt, sondern die Fähigkeiten, die notwendig sind, um solche Angebote auch lustvoll wahrnehmen zu können“, betont die Ernährungswissenschafterin und Food-Expertin Mag. Hanni Rützler in ihrem Statement. Diese Fähigkeiten seien knapp geworden und haben sich zu einer schmalen Elite der Gesellschaft verlagert. „Genuss- und Differenzierungsfähigkeit stellen sich nicht von selbst ein, und Feinschmeckerei ist – jenseits des Konsums exotischer und luxuriöser Waren – vor allem das Resultat von Wissen und Erfahrung“, so Rützler weiter. „Genießen will gelernt sein“- in Zukunft gelte es daher, die Genussfähigkeit zu fördern, denn „nur ein freies, wenn auch differenziertes Genussverhalten kann als eine starke, subjektive Orientierungshilfe im Lebensmittelüberfluss gesehen werden“, betont die Leiterin des futurefoodstudio. In Zukunft werden wir beim Essen ganz andere, neue Formen der Gemeinsamkeit – das Kleinfamilienidyll der 1950er Jahre ist bestenfalls antiquarisch; das „Comeback der Tischgemeinschaft“ ist erlebbar, auch außerhalb von Esszimmer oder der eigenen Küche. miele//stuben21:gespräche – wenn eine Idee wächst Ausgangspunkt der miele//stuben21:gespräche ist das von stuben21 (Nicole Horn und Peter Daniel) entwickelte Konzept der Stubengespräche: eine Weiterentwicklung der Salonkultur früherer Zeiten, um aktuelle Themen aufzugreifen und in zeitgemäßem Rahmen zu diskutieren. So bieten Ihnen die miele//stuben21:gespräche außergewöhnliche Abende, an denen vier Unternehmen – Miele, ewe/intuo, Weitzer Parkett und stuben21 –, die sich der modernen und dennoch atmosphärischen Gestaltung des alltäglichen Lebensraumes verschrieben haben, gemeinsame Sache machen. Gemeinsam suchen wir das Neue und Bessere im Vertrauten. Gemeinsam ist unseren Produkten, dass sie für Ihren Alltag Top-Lösungen bieten. Gemeinsam ist unser Anliegen, das Beständige im Wandel der Zeit nicht aus den Augen zu verlieren. Die miele//stuben21:gespräche sind der Versuch diesen Gemeinsamkeiten ein Gesicht und einen Rahmen zu geben. Wir schaffen unsere Version einer „guten Stube“: einen Ort, an dem die Sehnsucht nach Behaglichkeit und die Erwartungen des modernen Menschen an Funktionalität kein Widerspruch sind. Einen Ort, an dem im laufenden Jahr vier Abende voller interessanter Inputs und spannender Begegnungen geboten wurden. Das vorläufig letzte und fünfte miele//stuben21:gespräch findet am 25. 11. 2014 in der Miele Galerie statt, die Idee der stuben21:gespräche wird fortgesetzt. Die Vortragenden des Stubengesprächs am 25. 11. 2014: Dipl. Designer (FH) Andreas Enslin (Leiter des Miele Designcenter, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Industrie Designer e.V.), Mag. Andreas Reiter (Zukunftsforscher), Dr. Wolfgang Reiter (Kulturwissenschaftler) Mag. Hanni Rützler (futurefoodstudio, Ernährungswissenschaftlerin) Moderation: Dr. Peter Daniel (stuben21)