Hundeführerlehrgang und Brauchbarkeitsprüfung 2014 Jagd ohne Hund ist ja bekanntlich Schund, daher führt die Kreisjägervereinigung jährlich einen Hundeführerlehrgang mit anschliessender Brauchbarkeitsprüfung durch, der auch dieses Jahr wieder sehr gut angenommen wurde. Und um das aus Teilnehmersicht gleich vorwegzunehmen einfach toll war. Ein grosser Gewinn für uns alle, ob bestanden oder nicht bestanden. "Schuld daran" sind auch unser Otto Benzinger (seines Zeichens Hundeobmann) und seine Partner und "rechte Hand" Klaus Pflieger. Hundemänner aus dem ff, die mit Herzblut bei der Sache sind und ihr profundes Wissen mit Leidenschaft an Frau, Mann und Hund gerne weitergeben. Apropos Frau, Mann und Hunde. Unter 13 Teilnehmern hatten wir eine Hundeführerin, noch sind die Männer in der Überzahl. Aber da es viel Geleitschutz in Form von Freundin, Frau oder Mama gab war die Runde bei der anschliessenden obligatorischen Einkehr nach dem wöchentlichen Training deutlich ausgewogener. Die bunte Hundeschar bestand aus 2 Weimaranern, 2 BGS, 1 DD, 1 DK, 1 Beagle, 3 Terriern, 1 Save Bracke, 1 Labrador Retriever und 1 LabTerrier Gemisch. Hinsichtlich Alter und Hundeerfahrung waren auch die Hundeführer gemischt, von Abiturient bis zum Veteran und vom Erstlingsführer über Mehrfachtäter bis hin zum aktiven Richter war alles vertreten, was sich hinsichtlich Erfahrungsaustausch und gegenseitiger Hilfestellung als sehr angenehm und nützlich erwies, gerade aber nicht nur für uns Erstlingsführer. Überhaupt diese Gemeinschaft von Jägern, die ihre Freude an Jagd und Hund teilen, mit ihren Hunden zusammen hart am Erlernen des Handwerks arbeiteten. Hier lernen sich Gleichgesinnte kennen und schätzen, hier entstehen manche Freundschaften. Hier hilft man sich gegenseitig, hier wird miteinander gelacht, geschwitzt und notfalls auch gelitten. Die Kontakte bereichern auch weit über den Kurs hinaus auf jeden Fall das zukünftige Jägerleben. So wie das auch bei denen der Fall ist, die bei der KJV den Jagdschein machten. Aber nun zum Kurs: 25 Übungseinheiten, davon 6 am Wasser, Freitag abends am Kohltor (wenn kein wichtiges WM-Spiel reinplatzte) und Sonntags am Wasser. Das hat schon ein bisschen was von "kleinem Jagdschein" was hier an Aufwand hineinfloss. Beginnend mit dem obligatorischen "Zirkuskreisel" (nennen wir es mal Warmlaufen im Kreis mit Kontaktaufnahme) Gehorsamsübungen, "bei Fuß", "sitzen", gefolgt vom Abrufen der Hunde aus der Gruppe bis hin zum "Down". Sodann; Sozialisierung der Hunde, Schussfestigkeit, Leinenführigkeit und die Königsdisziplin im Feld der Apport bzw. Freiverlorensuche mit Hase und Ente. Dasselbe dann im Wasser (ohne Hase :-)). Die Schweissarbeit auf 13 ausgezeichneten, je ca. 400 m langen Fährten wird wie auch die Feldarbeit im Team durchgeführt, die Fährten mit Rinderblut getupft, entweder schon am Abend zuvor (Übernachtfährte) oder wenige Stunden zuvor (Tagfährte). Entsprechend der Eignung und Präferenz hat sich dann im Laufe der Zeit herauskristallisiert, wer die "allgemeine Brauchbarkeit" anstrebte die alle Prüfungsgebiete umfasst, oder wer auf die Brauchbarkeit auf Schalenwild (Übernachtfährte, ohne Feld- und Wassersuche) abhebt. Dass man seinem vierbeinigen Freund natürlich am Ende der Fährte auch etwas bieten muss - pardon ihn genossen machen - versteht sich von selbst. Schwarzwurst geht immer, getrocknetes Kanin war ebenso dabei wie Schwarzwild, der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt was unter der getrockneten Rehdecke so alles versteckt wurde. Im Feld kamen für die Kleinen unter den Hunden auch mal Mini-Hasen und Mini-Enten zum Einsatz wenn das normale Schleppwild einfach zu gross und/oder schwer war. Man muss sich halt zu helfen wissen, der Tipp machte schnell die Runde. Apropos Runde. Nach getaner Trainings-Arbeit fielen wir in der Regel noch in den Hirsch in Hildrizhausen ein. Ein unbedingtes Muss, nicht zuletzt weil Jäger ja gerne Fleisch essen und die Portionen dort von einer Dimension sind, dass selbst die Besten unter uns schwer zu kämpfen hatten. Ganz abgesehen davon dass wir in dieser Runde vor allem stets eine riesen Gaudi hatten und so manches Ereignis vom Trainigstag noch "aufarbeiten" mussten. Und da gab es so manches, wofür nicht zuletzt unser Otto immer wieder mit sorgte. An dieser Stelle verraten wir jetzt nicht zu viele Internas, aber Wünsche nach Teletack für Hundeführer kamen ebenso vor wie der Götz von Berlichingen, den ein Teilnehmer durch Blankziehen mittem auf dem Feld schon mal im Ansatz umsetzte. Überhaupt hat der Begriff Hundeführerlehrgang ja schon insofern etwas sehr Wahres, als hier zwar vor allem die Hundeführer lernen dürfen, wie sie das Potential das in ihren Hunden steckt fördern und abrufen durch konsequente und konkrete Befehle die der Hund versteht, durch Lob und Tadel zum richtigen Zeitpunkt. Dass Otto und Klaus uns da auf charmant direkte und erheiternde Art und Weise "ran nahmen" war einfach nur gut. Am 26.7. war es dann so weit, der Tag der Püfung. Das Wetter spielte dieses Jahr mit, die Vorzeichen standen gut. 14 Gespanne war angetreten, wir hatten ein erfahrenes und nettes Richtergespann das fair zu Sache ging. Trotzdem haben "nur" 10 Gespanne bestanden. Aber so ist das, Prüfung ist nicht Training. Der Ort ist anders, der Ablauf ist anders, neue Menschen kommen hinzu. Manches Gespann zeigte vorher nicht gedachte Bestleistungen, andere hatten einen richtig schlechten Tag erwischt und konnten nicht an die an der Vorprüfung gezeigten Leistungen anknüpfen. Was aber mit und ohne Urkunde bleibt ist das Gelernte, die gewonnen Erfahrungen, das mit uns geteilte Wissen und die Gemeinschaft der Gleichgesinnten. Eine herzliches Dankeschön an alle Ehrenamtlichen und sonstigen Unterstützer. Sei es für das Bereitstellen ihres Revieres für Ausbildung oder Prüfung, sei es für die Richterarbeit zu der viel Enthusiasmus gehört. Ein besonders herzliches Dankeschön gilt unserem Otto und Klaus nebst ihren Familien, denn ohne deren Rückendeckung ist ein solches ehrenamtliches Arbeitspensum überhaupt nicht zu schaffen. Ich wünsche vielen zukünftigen Teilnehmern des Hundeführerlehrgangs genau Euch beide weiterhin als Ausbilder-Gespann. Ho Rüd Ho Ralf Eisenhardt Mehr Bilder unter „Bildergalerie“