Georg Friedrich Haas, composer - karsten witt musik management

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Georg Friedrich Haas
Ich habe kein Vertrauen in Beziehungen, die sich nur durch den
Notentext und nicht durch die unmittelbare sinnliche Wahrnehmung erschließen. Ich hoffe, dass sich in meiner Musik die
Intuition und die rationale Kontrolle die Waage halten.
Bei allen Kontrasten, die man in Georg Friedrich Haas‘ Musik ausmachen kann, gibt es eine Klammer, die sein kompositorisches Denken bestimmt: Der sinnliche Reiz des lebendigen Instrumentalklangs steht für den 1953 geborenen
Komponisten im Mittelpunkt. Schon während seines Studiums, das er in Graz bei Gösta Neuwirth und Ivan Eröd, später in Wien bei Friedrich Cerha absolvierte, hat sich Haas
mit Konzeptionen mikrotonaler Systeme beschäftigt und dafür die Werke von Komponisten
wie Wyschnegradsky, Hába, Tenney, Nono und Grisey eingehend befragt.
Mikrotonalität bestimmte folgerichtig schon früh sein kompositorisches Schaffen, so zum Beispiel in der Kammeroper Nacht, die 1996 bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt wurde
und dort großes Aufsehen erregte. Nach anfänglichen Experimenten mit Vierteltönen erforscht
er seit Mitte der achtziger Jahre den Klang als Komplex von schillernden Zwischenwerten. In
Werken wie seinem Ersten Streichquartett (1997) arbeitet er intensiv mit Obertonkonstellationen – am konsequentesten in dem Ensemblestück in vain (2000).
Seit Ende der 90er Jahre ist Georg Friedrich Haas mit seinen Werken bei den wichtigsten Festivals Neuer Musik vertreten. Bei den Salzburger Festspielen erregte er als Next Generation
Komponist 1999 große Aufmerksamkeit. Eine zweite Kammeroper bei den Bregenzer Festspielen (Die schöne Wunde) wurde 2003 vom Klangforum Wien zur Uraufführung gebracht. Im
gleichen Jahr spielte das SWR Sinfonieorchester bei den Donaueschinger Musiktagen Natures
mortes, und 2006 folgte dort der große Erfolg von Hyperion. Konzert für Lichtstimme und
Orchester. 2010 war Georg Friedrich Haas mit seinem Werk limited approximations für sechs
Klaviere und Orchester erneut in Donaueschingen zu Gast.
Viele bedeutende Symphonieorchester haben Werke von Georg Friedrich Haas zur Uraufführung gebracht, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Cellokonzert,
2004), das Mozarteum Orchester Salzburg (Sieben Klangräume, 2005), das Cleveland Orchestra (Poème, 2006), die Münchner Philharmoniker (Bruchstück, 2007), das RSO Wien
(Klavierkonzert, 2007), das WDR Sinfonieorchester (Saxophonkonzert, 2008), das Gewandhausorchester Leipzig (Traum in des Sommers Nacht, 2009) und das Münchener Kammerorchester (chants oubliés, 2011; amerikanische EA durch das Los Angeles Philharmonic).
Georg Friedrich Haas hat seit 2008 drei weitere Opern geschaffen: Melancholia wurde 2008 an
der Opéra National de Paris uraufgeführt und anschließend an mehreren Opernhäusern gespielt. Bluthaus und Thomas, nach Libretti von Händl Klaus, wurden beide im Rahmen der
Schwetzinger SWR Festspiele 2011 und 2013 aus der Taufe gehoben und stießen bei Publikum
und Kritik auf große Resonanz.
Die Saison 2013/14 hält einige Höhepunkte bereit: In Salzburg wurde beim Festival Dialoge
Wohin bist Du gegangen für Chor und Ensemble durch das Klangforum Wien uraufgeführt. Im
Frühjahr heben die Berliner Philharmoniker unter der Leitung Simon Rattles ein Orchesterwerk
aus der Taufe, und Georg Friedrich Haas‘ concerto grosso Nr. 1 für vier Alphörner und Orchester wird im Rahmen von musica viva vom BR-Orchester zum Erklingen gebracht. Im Mai präsentieren die Wiener Festwochen eine Neuinszenierung von Bluthaus durch den Regisseur
Peter Mussbach. Das Klangforum Wien wird Peter Rundel leiten.
Georg Friedrich Haas wurde für seine Werke mit zahlreichen Kompositionspreisen sowie 2007
mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Seit Mai 2011 ist er Mitglied des
Österreichischen Kunstsenats. Seit September 2013 hat er eine Professur an der Columbia
University in New York inne.
Saison 2013/2014
www.karstenwitt.com
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