Mittelalterlicher Garten: Hortus conclusus: Garten als abgeschotteter Raum von der Landschaft um Schutz vor dem umliegenden Unbekannten zu bieten. Gartenformen: Heilkräuter-, Küchen-, Baum und Lustgärten Renaissance Italien: 1400-1650 Hindergrund: Wissenschaftlich: -Entdeckung der Welt (Handelsreisen) und des Menschen -Realismus und Perspektive in der Kunst -Antike Grundprinzipien und Rezeption mittelalterlicher Bauten Gesellschaftlich: -Ersetzen der theozentrischen durch anthropozentrische Weltanschauung -Philosophie gelöst von der Theologie -Individuelle Urteilskraft und wissenschaftliche Erkenntnisse wurden gefördert -Humanismus -Professionalisierung der Wissensgebiete (Medizin, Botanik) -Gartenkunst bedeutete die Kontrolle und Ordnung über die Natur zu ihrer Vollendung durch Wissen Zeit: Erst um 1600 wurde der Einfluss der Renaissance auch in D & CH bermerkbar. Besonderes: Interesse am Wissen: Die ersten botanischen Gärten entstanden in Padua 1545. Das Sammeln und Anlegen von exotischen Pflanzen wurde mit botanisch-naturwissenschaftlichem Interesse gepflegt. Dieser Prozess entstand bereits im Spätmittelalter. Anderes Verhältnis zur Natur: Im Mittelalter war sie Träger symbolischer Beziehungen, bedeutungsträchtiger Hintergrund für irdische & überirdische Szenen. Sie wurde befreit und unterteilt in Botanik, Geographie, private Pflanzensammlungen usw. Entdeckung der Landschaft: Der humanistische Dichter Francesco Petrarca bestieg 1336 den Mont Ventoux. Gartenbau: Techniken wurden entworfen. Pflanzen wurden wissenschaftlich erforscht und beschrieben. Bei Entdeckungsreisen wurden Pflanzen eingeschleppt. Kunst: Die Dichtung beeinflusste architektonische-gartenarchitektonische Theorien. Gartenkulturgeschichte 1 Typische Elemente: -Goldener Schnitt = Zahlenverhältniss von 1:1.61 -Viel Wasser -Wandmalereien an Villa-Wänden -grosse Fenster, Loggien & Pergolen als Verbindung von Haus & Garten -Heiterkeit im Garten -Aufstieg zum Haus via Garten -Geometrische Figur des Hauses bestimmt auch den Garten Bauten: -Belverdere Hof im Vatikan 1503: typische Treppenanlagen -Villa Medici in Fiesole 1462 (Obere Terrase mit Bezug zum Haus & Belverde/Untere Terrasse mit Bezug zum Panorama) -Villa d`Este in Tivoli 1550 : Weg der 100Kanäle & Wasserorgel -Villa Lante in Bagnaia 1590 (durchzogen von Wasser) Fazit Der Grundriss bassiert auf einem geometrischen Schema mit axialen Bezügen und modularen Strukturen. Die Räume sind rel. gleichwertig. Der Weg ist das Ziel. Die Achsen dienen nicht wie im Barock der Versinnbildlichung der Herrschaft über die Welt, sie werden unterbrochen durch unruhige und wechselvolle Elemente. Parterres umgeben das Haus. Die Ausblicke in die Landschaft werden einbezogen. Nahezu alle Abschlüsse werden mit Mauern, Pavillons, Treppen & Pergolen gelöst. Terrassen greifen ins Gelände. Die Villa Lante ist nicht so. Übergang zum Barock ist in Italien der Manierismus. Er bezieht sich vorallem auf Groteskes und Skulpturen. Renaissance in Frankreich: 1500-1650 Die Gartenbaukünste wurden um 1500 durch die gute politische Beziehung von It auf Fr übertragen. Bauten: -Blois (Garten bezieht sich nicht aufs Haus, sondern dient der Verbindung) -Gaillon (Hof als Verbindungsstück zwischen Schloss & Lustgarten) -Loire Schlösser Fontainebleau 1528 (Wasserfläche wurde zum 1.Mal ins Landschaftsbild miteinbezogen) von Le Notre Gartenkulturgeschichte 2 Seine Schlösser St.Germain 1557 Personen: -Le Notre -Hans Vredeman de Vries (Holländer) verwendete Zentralperspektive als erster beim Malen Renaissance in der CH: 1600-1670 Die Gartenkünste kamen über Austausche und Reisen über die Alpen. Es fehlt die Verknüpfung zwischen Haus und Garten. Personen: Kanrad Gessner: Natur: (va. Pflanzenforscher) / Historiker & Arzt / Publizierte einiges zum Thema Garten / legte Versuchsgärten an und versuchte Pflanzen zuzuordnen. Adelige waren verpflichtet sich um botanische Kenntnisse zu bemühen. Sie waren verantwortlich für Reichtum, Kultiviertung des Landes & Ernährung der Bevölkerung. Bot. Kenntnisse wurde als Geheimwissenschaft gehandelt. Obstbau existierte bis ins 19.Jh nur in herrschaftlichen Gärten. Bauten: -Familiensitze in Schwyz (Burghof mit kleinen Terrassengärten) -Schloss Kastelen Aargau 1650 -Schloss Marschlins Graubünden 17.Jh (Weiherschloss von versch. Gärten umgeben. Va. Nutzgärten -Humanistengärten: Versuchten sich von mittelalterl. Nutz- & Lustgärten zu lösen. Eigene, kleine, einfache Wohnkultur. Renaissance in D: 1600-1670 Bauten: -Schlossgarten Heidelberg 1619 (bedeutenste Gartenschöpfung nördlich der Alpen im 17.Jh./Terrassengarten/ Verglichen zu Villa d`Este unharmonisches Treppensystem, kein Einheitsgedanke) -Schloss Marschlins Ulm Humanistengarten Barock in F: 1650-1730 Frankreich war Vorreiter bei der Entwicklung des Barocken Gartens & war lange auch Vorbild. Durch die absolutistische Herrschaft von Louis 14 stieg auch der Wunsch nach Macht- und Statussymbolen. Die höfische Gesellschaft musste befriedigt werden. Ganz anders in England wo Luxus im Puritanismus verabscheut wurde. Durch gute Kontakte wurde in Solothurn ein Garten nach franz. Vorbild gefärtigt. Gartenkulturgeschichte 3 Typische Elemente: -Gebäude ist Schwerpunkt des Gartens -Gelände wird an Garten angepasst -Strukturelemente: Parterres(Umschlossen von Bosketts & Wälder), Bosketts, Kanäle, Wege- & Sichtachsen. -Kanäle wurden von Burggräben abgeleitet. Er rückte vom Rand zur Mitte der Anlage. Sogar Bootsfahrten waren möglich. -Je weiter die Elemente weg sind vom Haus, umso grösser sind sie. Reizvolle Perspektive. -Jagdwald Bauten: -Vaux le Vicomte 1650: Von Le Notre/Besitzer (Finanzminister) wurde von Louis 14 wegen Hochverrats (Geldverschwendung) angeklagt. Versailles basiert auf Vaux le Vicomte. -Verseille 1674: Höhepunkt des Barock. Viele Wasserspiele. Umleitung der Seine. Extrem Weitläufig. Beschäftigte Adelige. Apollo : Herrschaft über Kosmos. -Les Tuileries 1680: Von Le Notre / Garten wurde immer wieder umgebaut / 5Stile heute Personen: Le Notre: DER Barock-Architekt Maler: Descartes: Erfand Formel zur Berechnung von Verkürzungen. (Trompe-l`oeil) Bernand Lassus: gestaltete Les Tuileries um (5.verschiedene Ebenen aus versch. Zeitalter) Definitionen: Parterres = in Rechtecke aufgeteilte Ziergärten mit ornamentalem Zusammenhang einer Figur. Bosketts = von Bäumen umgebener Gartenraum mit Plätzen von Rasen, Wasser, Blumen oder Skulpturen in der Mitte. Sie entstanden aus den mittelalterlichen Gärten mit Baumgruppen. Erst durch Le Notre gegliederte Gebilde. Petit parc = Bosketts mit Fest- Konzertraum. Grand parc = Waldgebiet dass der Jagd diente. Sternalleen & Sichtschneisen als Orientierungshilfen. Barock in Italien: Die vielen Villen nahe von ital. Städten wurden bevorzugt an Hängen oder Plateaukanten platziert. Die Hausfassaden wirkten wuchtig & düster, die Gärtenfassaden strahlten Heiterkeit aus. Trompe-l`oeil = Zeichentechnik zur Täuschung des Auges (Illusion von Kuppeln, Gebäuden & Theaterkulissen) Gartenkulturgeschichte 4 Besonderes: -Verlängerte Seiten Bauten: -Villa Aldobrandini Frascati: Vor Villa Terrasse / Villa auf imposantem Sockel, wirkt wie Palast. Gilt als Vorbild bei Kaskadenbauten. Fazit: Barockgärten sind in Form und den Elementen von Renaissancegärten abgeleitet. Nur sind die verwendeten Elemente pompöser. Die Idee ist aber eine andere: Im Barock soll die Macht und Repräsentation demonstriert werde: Das Bezwingen der Natur. Der Barockgarten fügt sich nicht ins Terrain ein, sonder unterwirft es. Er sucht ihm um jeden Preis eine einheitliche Anlage abzugewinnen. Garten und Bauwerk sind über die zentrale Achse stark verknüpft. Das Gebäude liegt im Schwerpunkt der Anlage. Im Barock wird verschwenderisch mit Wasser umgegangen. Wie der Renaissance, ist auch der Barockgarten ein Festgarten. Barock in D: 1670-1750 Das sündliche Deutschland orientierte sich an F & Ital und das Nördliche an Holland. So entstanden kulturelle Verbindungen. Barock kam 1670 nach D & CH. Bauten: -Grosser Garten, Hannover-Herrenhausen: in der Ebene lokalisiert & deshalb flach / Abfolge unterschiedlicher Gartenteile / Obstgarten mit diagonalen Wegachsen / Spannung entsteht nicht durch Topographie, sondern durch räumliche Abfolge / holländisch-franz Einfluss -Grosser Garten in Dresden: Aussen Tiergarten & Obstgarten und Innen Lust- & Küchengarten / Spannung entsteht nicht durch Topographie, sondern durch räumliche Abfolge -Schlossgarten Schwetzingen 1758: einmalige Komposition durch zentrale Kreisfigur / Viertelung der Kreise um den ruhenden Kreis eine raumdynamische Richtung zu geben / Rokoko: verschlungen Wegeführung im Boskette, Vielfalt an Bauwerken, Figuren, Brunnen & Wasserspielen / 1777 Umbau zu Landschaftsgarten Barock in der CH: 1670-1780 Siehe Hand-Out Gartenkulturgeschichte 5 Renaissance – Barock: Ratio - Gefühlswerte Trennung der Räume - Zusammenfassung des Raumes$ Salions / Räume - Theaterszenerie Landschaftsgarten England: 1720 Hintergrund: Aufklärung England hatte Ende des 16Jh. eine bürgerliche Emanzipation erlebt. König Jakob 2 ratifizierte die „bill of right“ (Bürgerrechte), die die Autorität des Parlaments sowie Rede- & Wahlfreiheit garantierte. Die erhaltene Freiheit setzten die Engländer auch in ihren Gärten um. So war das Unterdrücken der Natur unerwünscht. Die neuen Ansichten wurden vor allem von Künstlern & Dichtern in der Welt verbreitet. Sie beeinflussten den Wandel hier die Gartenkultur mehr als Landschaftsarchitekten. Sie schauten das Natur-System als „göttliche Vernunft“ an. Nur die unberührte Natur galt als „wahr & gut“. Ein naturnaher Stil wurde gesucht. Freie Entfaltung in der Natur und in der Ökonomie des Menschen. Zuerst beeinflussten Literatur & Malerei die Gestaltung der Gärten: 1. Malerischer Stil 2. Naturalistischer Stil 3. Sentimentaler Stil 4. Klassischer Stil Später waren chinesische Gärten Vorbild für den Englischen Landschaftsgarten. Typische Elemente: -Blickpunkta u.a. Architektur (=Staffagen) -naturnahe Topographie -naturnahe Gewässer -naturnahe Wegeführung -Gehölze einzeln & in Gruppen (=Clumbs), nicht mehr geom. geordnet Pflanzenverwendung: Pittoresk = von jedem Inhalt jeder Assoziation & Emotion losgelösten physischen Qualitäten der Natur nach Licht, Schatten, Bewegung, Umriss, Textur und Kolorit in Hinsicht auf das MalerischReizvolle beschränken / Folge: Differenzierung der Pflanzweise Gardenesk = Tendenz, dass grössere zusammenhängende pflanzlich-räumliche Kompositionen gegenüber dem Einzelgehölz & Schmuckgärten zurücktraten / Folge: vielfältiges Nebeneinander von Pflanzenarten Gartenkulturgeschichte 6 Stile: Malerisch: Programm über Architektur Naturalistisch: nur mit Mitteln der Natur Sentimental: Szenen für verschiedene Empfindungen Klassisch: das Ganze ist wichtiger als die Szene Malerischer Stil: Imitiert die arkadisch & heroisch gemalten Landschaften, wie sie im 17.Jh gezeichnet wurden Typische Elemente: -Prägnante Gebäude, Ruinen der Antike -pastorale Schäferidylle -Ideale der Klarheit & Proportion wie in der Antike Bauten: -Garten der Vila Boyle in Chiswick: William Kent ( Maler) / passte Pflanzung der best. Veg. An / bewusster Übergang in die Umgebung / Bildungsprogramm -Garten von Sir William Temple in Stowe: palladianische Brücke / Staffagen (= Gebäude ohne Nutzen) dienen als Blickfang / Bild des von Natur umgebenen Bauwerks Naturalistischer Stil: Ziel: Gleichsetzung von Kunst, Natur & Garten / möglichst starke Annäherung an die Natur Typische Elemente: -wenig Staffagen -Clumps -Belt (=Gehölzgürtel aus Bäumen & Sträuchern entlang der Gartengrenze) -geschlängelter Randweg durch den Belt -geschlängelte Wasserläufe und Seen mit gebuchteten Seeufern -Verzicht auf Blumen im Park, nur im Küchengarten Personen: -Brown: machte möglichst naturnahe Gärten -Huphry Repton 1818: Prinzip der Zonierung des Parks… / pleasure-ground = zierende Baum- & Strauchgruppen Gartenkulturgeschichte 7 Kritik: Brown suchte möglichst starke Annäherung an die Natur. Die Spannung zwischen Bauwerk bzw. Symbolik und der Natur fehlte Sentimentaler Stil: : Philosophische & künstlerische Garten: Die Natur wurde zum Symbol der freiheitlichen Haltung. Man wollte weg von der Aristokratie. Typische Elemente: -Die Szene erhält mehr Bedeutung als das Ganze -enthält Baulichkeiten als Zitate verschiedener architektonischer Epochen Personen: -Sir William Chamber: bereiste China & Italien und kritisierte daraufhin die Einförmigkeit der engl Gärten / Die Chinesen sammeln schöne Pflanzen, die Gärten seien mit Schönheit überschüttet / Einbildungskraft des Besuchers bewegen / improvement = Verschönerung der Natur -Jean-Jaques Rousseau -Caspar: „nicht Selbstzweck, sondern reflektiere die Beziehung des Menschen zur Natur.“ Bauten: -Kewgarten 1758: Gattin des Prince of Wales liess Lustgarten zu Landschaftsgarten umgestalten / ist auch erster botanischer Garten Europas -Wörlitzer Park bei Dessau 1764: enthält Kopien von Fürsten bereister Länder / Bildungsstätte für Öffentlichkeit / strebt Erneuerung von Bildung & Moral an, bot aber auch Variete & Einsamkeit -Eremitage Arlsheim CH: Wegesystem, dass durch Schluchten & Grotten zum Schloss hinauf führt / Spielplatz / künstliche Terrassen als Aussichtspunkt / Hütte des Eremiten mit Baumrinde verkleidet in die Natur eingebetet -Liselund auf der Insel Mön in Dänem.: CH-Haus / Chin. Pavillon / Teufelsbrücke / Norwegerhaus / Innenausstattung im pompejianischen Stil Klassisch: Neue Bauaufgaben in den Industriemetropolen / Landschaftsgärten für Bevölkerung / Volksgärten zum spatzieren Bauten: -Branitz bei Cottbus: Gestaltungsmittel: Topographie, Veg, Wasser, räumliche Abwechslung / Blick auf Schloss immer etwas verdeckt Gartenkulturgeschichte 8 Späthistorische Landschaftsgärten: Parks für Industriemetropolen / Villen in verdichteten Quartieren / nicht mehr auf das Individuum ausgerichtete Landsitze, sondern Freiräume für schnell wachsende Städte / repräsentative Gärten vor öffentlichen Gebäuden Fazit: Keine neue Formsprache entwickelt sondern auf Kunst der als fortschrittlich geltenden Gesellschaftsepochen aufgebaut Klassizismus & Romanik völlig entgegengesetzt aufgebaut, aber Zeitgleich Klassizismus = 1 zu 1 Nachahmung der Antike (Nicht wie in der Renaissance: Antike als Inspiration) Romanik = allen Stilrichtungen zugewandten Eklektizismus (Geht in Historismus über) Historismus & Eklektizismus: 1850-1920 Prägung: Es herrschten zwei konträre kulturelle Bewegung: Rückkehr zur Feudalherrschaft & andererseits Fortschritt. Erfolgreich waren die Durchsetzung des Bürgertums, Industrialisierung, Globalisierung & Imperialismus. (Franz. Revolution / Karl Marx / CH unabhängige Demokratie / D Kaiserreich / 1.WW) Wissenschaft, Technik & Gartenbau / Weltausstellung Personen: Dichtung: Goethe: Die geltenden Dogmen werden in Frage gestellt. Stile: Alle Stile sind in Mode Pluralismus = Hin- & Hergeworfen sein Realismus & Impressionismus = plädieren für die Wirklichkeit des Augenblicks, für Geschichtsfreiheit & Individualismus / Klassenloses Menschenparadies Idealismus = Vergangenheit wurde Stilmittel & Hauptthema. Versuchen eine verlorene Einheitlichkeit wiederherzustellen, mittels Stilen aus Antike, Mittelalter & Renaissance Gärten: Der neue Stil sucht kein Ideal (z.B. Verschmelzungsideal von Mensch mit der Natur), sondern einer Neuordnung, die sich mit dem Konflikt: Zivilisation vs. Natur auseinandersetzt. Private Bürgergarten, sowie öffentliche Parks & Plätze für Bürger gewinnen an Bedeutung. Stile: Historismus = Einmaligkeit & Individualismus herausheben, nicht auf Allgemeinheit abzielen. Klassizismus = Versuch klassischen Ziele zu kopieren und gleich zu setzten. Eklektizismus = Kunstrichtung, welche verschiedene Stilrichtungen miteinander kombiniert, welche auch nicht zusammenpassen. Die kopierten Stilelemente haben keinen Hintergrund mehr, sie sind Gartenkulturgeschichte 9 auf ihren Dekowert reduziert. Wissenschaft: Beschäftigte sich mit dem mathematischen Ableiten von nat. Elementen zur Herleitung der Natur. Pflanzen wurden systematisiert, katalogisiert & gezüchtet. Die Erfindung der Eisenbahn, Treibhäuser und die Ingenieurskunst wurden entdeckt & verbreitet. Der Garten wurde zum Labor & Pluralisiert (=Garten für jedermann). Der Wunsch nach exotischen Pflanzen war mit der Kultivierungsmöglichkeit durch Treibhäuser enorm gewachsen. Industrialisierung Sie führte zu grossen Hygiene- & Platzproblemen in den Städten. Es entstanden öffentliche Anlagen, sowie private Villengärten für die Fabrik- & Grossgrundbesitzer. Fazit: Es findet in vielen Bereichen eine sogenannte Hybridisierung statt (Vermischung vieler Bereiche). Bei der Umsetzung der Gärten spielt nicht mehr die übergeordnete Gesamtidee eine Rolle, sondern viel mehr die Fokussierung auf Details & Schmuckelemente. Die Verstädterung bringt einen Neuumgang von Freiräumen mit sich. Private & öffentliche Anlagen werden gleichermassen berücksichtigt. Formal ist die stärkere Unterteilung in Nutzungsbereiche der Anlage auszumachen (z.B. Kinderspiel). Architekturgarten & Naturgarten: Hintergrund: -gartenkünstlerische Tradition -ökologische & vegetationskundliche Forschung -konservativ völkische Ansicht -Natur- & Heimatschutzbewegung -Wandervogel / Jungendbewegung -wohnungs- & lebensreformerische Bewegungen -moderne internationale Bewegung im Bauwesen & der Kunst Anfangs des 20.Jh war man sich einig, dass Gärten zum Wohnraum gehören und nicht mehr als idealisierte Landschaft gestaltet werden sollten. Der Gestaltungsstil blieb offen. Der Architekturgarten = Ein auf streng geometrischen Grundelementen basierendes Gartenkonzept. Die Räume wurden dabei in unterschiedliche Funktionen gegliedert. Es wurde mit dem Barocken-, dem Renaissance & dem Jugendstil gearbeitet. Auch hier gilt, dass der Garten als erweiterter Wohnraum konzipiert wird. Die Abgrenzung von den regelmässigen, geschlossenen Räumen war hierbei sehr wichtig. Gartenkulturgeschichte 10 Pflanzenverwendung: Die Stauden erhielten mehr Bedeutung als zuvor. Gehölze wurden zur Abgrenzung genutzt. „wild gardening“ = einheimische & ausländische Pflanzen wurden aufeinander abgestimmt und so gemischt eingesetzt. Bauten: Siehe Skript Naturgarten = Gartenkonzept bei dem der „Pflanze gleich viel Recht eingeräumt wird wie dem Menschen. Das Konzept setzte sich jedoch nie komplett durch, da die Besitzer auch Nutzungsansprüche haben. Exoten wurden mit einheimischen Pflanzen gemischt & zwar ohne geometrische Formen zu verwenden, wie im Architekturgarten. Ziel war eine dauerhafte Bepflanzung. Moderne: 1920-1960/70 Hintergrund: Die Weltwirtschaftskriese & WW1 schufen Rahmenbedingungen für eine reformwillige Gesellschaft: Wohn- & Städtebaureform. Expressionismus & Jugendstil wurden in der Architektur von der „Neuen Sachlichkeit“ (zweckdienliche Gestaltungen) abgelöst. Funktionalität, Nutzbarkeit, kostengünstige Erstellung und Pflegeleichtigkeit waren zentrale Kriterien. Funktonalität & Ästhetik zu kombinieren war eine der schwierigsten Aufgaben. Typische Merkmale: -Sparsamkeit & Funktionalität des Gartens -keine üppige Bepflanzung Personen: Leberecht Migge 1935: Schönheit, Technik, Qualität und günstige Preise waren für ihn keine Gegensätze. Er reduzierte das ganze einfach auf das Notwendige. Le Corbusier: Er suchte den rein formalen Gegensatz zwischen Natur & Architektur. Er war in Kreisen der Landschaftsarchitekten deshalb nicht akzeptiert. Ernst May: Er erkannte, dass die richtige Verteilung der Pflanzen eine zentralere Rolle spielte, als die übertriebene Üppigkeit derer. Seiner Meinung nach, soll ein Garten möglichst wenig unterteilt und einfach strukturiert sein. Plätze & Volksparks des frühen 20.Jh: Hintergrund: Leute aus tieferen Schichten konnten sich es nicht leisten einen eigenen Garten anzulegen. Deshalb entschloss man, Stadtplätze zu gestalten um die fehlenden Privatgärten zu „ersetzten“. Des weiteren herrschten in Grossstädten arge Hygienebedingungen und infrastrukturelle Probleme aufgrund des Gartenkulturgeschichte 11 rasanten Wachstum. Sozialisten erarbeiteten eine städtische Freiflächenreform. Die bisherigen öffentlichen Räume waren vor allem für Bürgerliche konzipiert. Kritik an den geschaffenen Parks kam auf, als man merkte, dass es sich mehr um Zierparks als Erholungsparks handelte. Gestaltung: Die Parks orientierten sich am Architekturgarten-Stil. Sie wurden selten repräsentativ ausgestaltet, in Kriegszeiten und bei Wirtschaftskrisen reduzierte man sich auf das Minimum. Erste Freiraumplanerische Ansätze: Man beschäftigte sich das erste Mal mit der Freiraumplanung und man merkte, dass die Ansprüche ganz an einem anderen Ort lagen als bei Zierparks. Nämlich: Spazierparks und sportlich nutzbare Plätze. Nachkriegsmoderne: 1960-1990 Hintergrund: Die Nachkriegsmoderne wurde stark von japanischen Gärten inspiriert: -Asymmetrie & freie§ Form -Steinarrangements -Abstrahierte Darstellungen charakteristischer Landschaftsteile -Anpassung des an einen kleinen Raum Wichtiger Ereignisse waren die G59 in Zürich und die Seeufergestaltung Zürichs, die Internationale Gartenbauausstellung 1963 in Hamburg. Typische Elemente: -Reduktion der Form = geometrische Grundformen -Skulpturale Landschaft -Reduktion der Pflege -Industrielle Massenanfertigung (Gefahr der Monotonie) -Fliessender Raum -Transparenz Definition: Tachismus ist eineMalstil bei dem spontane Empfindungen & das Unbewusste unter Vermeidung rationaler Kontrolle durch Auftragen von Farbflecken. Gartenkulturgeschichte 12 Postmoderne: 1980-heute?? Hintergrund: Der Ursprung entstammt den künstlerischen & politischen Umbrüchen in den 1960 in den USA. Die Postmoderne zeichnet sich durch Kritik an der Moderne aus mit ihrem Fortschrittsglauben & Streben nach vollkommenen Lösungen. Nietzsches Philosophie: Die Geschichte wird nicht mehr fortschrittsoptimistisch als zielgerichteter, auf einen höheren Zustand hinreifender Entwicklungsprozess verstanden, sondern als regellose Abfolge verschiedenartiger Ereignisse. Die Postmoderne ist gegen den reinen Funktionalismus, gegen Purismus und den Internationalen Stil. Die Postmoderne Architektur bezieht lokale und regionale Begebenheiten & Materialien mit ein & berücksichtigt geschichtliche & architektonische Traditionen. Typische Elemente: -historischer Kontext eines Ortes erhalten -verschiedene Nutzungen & Funktionen nebeneinander, die funktionieren & in Landschaftsbild passen -Ästhetik & Wahrnehmung sind von kulturellen Traditionen, wie auch von modernen Elementen geprägt = Semiotik Personen: -Lucius Burkhardt: Theorie des kleinsten Eingriffs / Grossflächige Neubauten & Umsiedlungen führen zum Identitätsverlust & Entfremdung eines Ortes (Wohnorte wurden in der Moderne austauschbar) / bestehenden Elementen erhalten & mit dem neuen Elementen verbinden um so eine neue Bedeutung des Ortes zu schaffen. -Architekten: J. Stirling & Calatrava -Dieter Kienast -Bernard Lassus Bauten: -Parc de la Villette : Geometrische Gestaltung gerät wieder ins Zentrum als Vorbereitung der Stadtstrukturen / schaffen von Konfliktbeziehung / aufgebrochene Hierarchie -Hafeninsel : offenes Kunstwerk an dem sich die Bewohner beteiligen können -Tuilerie Gartenkulturgeschichte 13