Link zum Reisebereicht über Kambodscha

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Urlaubsbericht Kambodscha
(Guido Mayer und Frau aus Hamburg)
Sonntag, 10.11.2013:
Der heutige Tag begann bereits um 4:00 Uhr Um 6:00 Uhr holte uns das
vorbestellte Taxi ab und 30 Min. später waren wir bereits am Flughafen.
Der nette Taxifahrer brachte uns zum Einchecken an den Schalter. Abflug
um 8:00 Uhr mit der Lufthansa nach Frankfurt. Dort wurden wir bereits
erwartet und machten uns auf den langen Weg in ein anderes Terminal.
Weiterflug um 12:00 Uhr mit einer Boeing 777-200 der Malaysia-Airlines.
Die Flugzeit von 11:1/2 Stunden verging recht kurzweilig.
Am 11.11. Um 6:50 Uhr Ortszeit erreichten wir pünktlich Khuala Lumpur.
Nach
2 ½ Stunden ging es dann auf die letzte Etappe nach Phnom Penh, die
Hauptstadt von Kambodscha. Für die Einreise hatten wir unser Visum
bereits in Deutschland besorgt. Neu war für uns allerdings, dass unsere
Fingerabdrücke eingescannt wurden. Am Ausgang wurden wir bereits von
unserem deutschsprachigen Guide und einem Fahrer erwartet. Der nicht
sehr weite Transfer in unser Hotel dauerte, wegen des starken Verkehrs,
ca. 45 Min.
Nach einer 2-stündigen Pause starteten wir unser Ausflugsprogramm. Den
Auftakt bildete der Besuch von Wat Phnom. Die Geschichte besagt, dass
eine alte Frau, Frau Penh, 5 Buddhastatuen fand und diese aus
Dankbarkeit auf einem 27 m hoch aufgeschütteten Hügel einen Tempel für
diese Statuen errichten ließ. Dieses Gebäude ist sozusagen die
Begründung von Phnom Penh.
Anschließend besuchten wir das Nationalmuseum mit seinem schönen
Garten. Das Museum beherbergt die weltweit führende Sammlung von
antiken, archäologischen, religiösen und künstlerischen Artefakten aus
dem 4. bis 13.
Jahrhundert. Über 500 Ausstellungsstücke zeigen den kulturellen
Reichtum des Königreichs. Hier konnten wir viele buddhistische und
hinduistische Statuen anfassen. Nach einer Essenspause in einem am
Menkongufer gelegenen Restaurant bummelten wir auf der
Uferpromenade bis zum Königspalast. Typisch für Asien waren der Lärm
der Mopets und die teilweise undefinierbaren Gerüche. Der letzte Punkt an
diesem Tag war eine traditionelle, klassische Tanzaufführung im Garten
des Nationalmuseums. Die Musik dieser Aufführung erinnerte uns an die
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klassischen Tänze in Thailand. Unser Guide erklärte uns die Symbolik und
Bedeutung dieser Tänze. Allerdings hatten wir zunehmende
Schwierigkeiten die Informationen zu verarbeiten, da wir durch den
langen Flug und die Temperaturumstellung (um 19:00 Uhr hatte es noch
ca. 30 Grad) extrem müde waren. Rückfahrt ins Hotel.
Dienstag, 12.11.:
Wie vereinbart holte uns ein Mitarbeiter des Hotels um 7:00 Uhr von
unserem Zimmer ab und brachte uns in das große Restaurant. Die
Assistenz beim Frühstück klappte überraschend gut.
Um 8:30 Uhr startete unser Ausflugstag. Der 1. Programmpunkt war der
Königspalast. Dieser ist in einen repräsentativen und öffentlichen Teil
unterteilt. Am interessantesten war die Silberpagode. Diese hat ihren
Namen, weil der Boden aus ca. 5000 Silberplatten besteht. Highlight war
hier ein goldener mit Diamanten besetzter Buddha. Er ist ca. 1,60 m hoch
und wiegt 90 kg. Natürlich konnten wir diesen Buddha nicht anfassen, da
er unter Glas steht.
Danach ging es zum „russischen Markt“. Dieser heißt so, weil zwischen
1979 und 1991 viele Russen in Phnom Penh arbeiteten und hier ihren
täglichen Bedarf einkauften. Heute gibt es dort sowohl Obst und Gemüse,
Ersatzteile für Mopets, Kleidung, Elektronik Uhren, Schmuck und
Souveniers.
Danach fuhren wir zum Toul-Sleng-Genuzid-Museum. Die ehemals für ca.
2500 Schüler erbaute Schule wurde in der Zeit von 1975 - 1978 von den
Roten Khmer als Foltergefängnis benutzt. Bei einem Rundgang konnten
wir uns die ehemaligen Zellen ansehen. Diese waren ca. 3 m tief und
lediglich 1,30 m breit. Es gab keinerlei Möbel. Die nur mit einer Hose
bekleideten Häftlinge wurden außerdem mit einer Fußfessel, die in den
Betonboden eingelassen war gefesselt. Während der Schreckensherrschaft
der Roten Khmer wurden so ca.
20000 Menschen inhaftiert. Diese Gefangenen - auch Frauen und Kinder wurden nach ihren „Geständnissen“ zu einem Hinrichtungsplatz nach
Choeung Ek gefahren. Die Gefangenen wurden immer nur am Abend auf
LKW’s von Toul Sleng dorthin gebracht. In einem dunklen Raum wurden
sie versammelt, und später abgeholt und auf dem Gelände mit
Bambusstöcken, Hacken und Äxten erschlagen.
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Nach dem man sie in Massengräber geworfen hatte, wurden sie - um
sicherzugehen, dass sie wirklich tot waren - mit Chemikalien übergossen.
Auf diesem Schlachtfeld hat man 129 Massengräber gefunden. Hiervon
wurden 48 ausgehoben. In einem Grab wurden bis zu 460 Leichen teilweise ohne Kopf - entdeckt. Nach diesen Zahlen und Fakten fuhren wir
entsetzt über die menschlichen Gräueltaten zurück in unser Hotel. Heute
nahmen wir unseren Lunch im Hotel ein. Als uns das Personal gerade die
Speisekarte vorlas, stellte sich uns der Foodmanager, ein Schweizer, vor.
Er empfahl uns eine lokale Spezialität - Amok. Hierbei handelt es sich um
gedünsteten Fisch der mit Kokosmilch und Zitronengras gewürzt ist und
mit etwas Gemüse in Bananenblättern serviert wird. Dazu gibt es natürlich
Reis.
Mittwoch, 13.11.:
Um 08:30 verließen wir Phnom Penh in Richtumg Kep. Unsere heutige
Tagesetappe betrug 200 km. Auf dem Weg dorthin fuhren wir auf der
Nationalstraße Nr. 2 zum Tonle Bati Tempel. Dieser Komplex wurde im 8.
Jh.
Erbaut, und beinhaltet einen Haupttempel, einen kleineren Tempel, eine
pagode und einen Garten. Leider ist diese Anlage zum größten Teil
verfallen.
Dennoch gab es viele Reliefs und verzierte Säulen zum anfassen.
Weiterfahrt auf der Nationalstraße Nr. 3 in Richtung Kep. Noch war die
Landschaft hier sehr grün und wird von Reisfeldern mit dazwischen
liegenden Wassergräben dominiert. Es gibt aber auch Berge zu sehen. In
den Reisfeldern standen zweistöckige häuser (Rohbauten), in denen
Musikanlagen stehen, welche die Geräusche von Schwalben nachahmen,
um sie anzulocken. Diese bauen dann ihre nester, die später als
Delikatesse sehr teuer verkauft werden. In unserem Hotel für die
nächsten drei Tage, welches im französischen Kolonialstil erbaut wurde,
war die Orientierung nicht möglich. Es gab keine normalen Wege,
sondern nur holprige Naturpfade, Treppen aus Natursteinen und
rasenflächen. Das Abendessen im Hotelrestaurant war sehr beschaulich.
Wir saßen an einem behauenen Holztisch und hörten dem Rauschen des
Meeres zu.
Außerdem konnte man die vielen Frösche hören, die sich in der
Hotelanlage befanden.
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Donnerstag, 14.11.:
Beim Abholen teilte uns unser Guide mit, daß die Programmtage
vertauscht würden. Grund hierfür war, daß für die nächsten 2 Tage
stürmisches Wetter vorhergesagt wurde. So fuhren wir zunächst zum
Hafen von Kep. Anschließend ging es weiter mit einem gecharterten Boot
zur 30 Min. entfernten Insel Koh Tansay (Rabbit-Island). Diese Insel ist
lediglich 2 km2 groß und es gibt viele Mangrowen und Kokospalmen. Auf
einem Naturpfad erkundeten wir die Insel und entspannten danach am
relativ leeren Strand. Zum Mittagessen konnte man unter Schrimps,
Krabben oder Tintenfischen - alles aus der Region
- wählen. Diese Spezialitäten gab es wahlweise mit Ingwer oder dem
bekannten Kampot-Pfeffer. Nach der Rückfahrt besuchten wir noch eine
Pfefferplantage.
Außer den verschiedenen Pfeffersorten (grün, schwarz, rot, weiß) konnten
wir noch die Bäume der Stinkfrucht, der Mangostine, Longanund des
Makak-Baumes anfassen. Leider konnten wir die Früchte dieser Bäume
nicht anfassen, da sie noch nicht reif waren. Rückfahrt in unser Hotel und
Abendessen im Hotelrestaurant.
Freitag, 15.11.:
Heute fuhren wir zunächst um 8:30 Uhr in die ca. 20 km entfernte Stadt
Kampot. (ca. 600.000 Einwohner). Hier sollten wir eine traditionelle
Khmer-Massage von blinden Masseuren kennenlernen. Wir betraten
zunächst einen dunklen Raum, der typisch asiatisch roch. Ein zweiter
Masseur war innerhalb von 2 Min. telefonisch herbeigerufen. Zunächst
mussten wir uns entkleiden und eine Art langen Schlafanzug anziehen. Es
gab 2 bequeme Therapiebetten und wir machten es uns zunächst auf dem
Bauch liegend gemütlich.Die Massage war sehr kräftig und wurde
meistens mit den Daumen bzw dem Ellenbogen ausgeführt. Gelegentlich
kletterten die Therapeuten auch auf unser Massagebett. Leider konnten
wir uns nicht mit ihnen verständigen, da wir kein Khmer und sie kaum
englisch sprachen. Die Behandlung dauerte ca. 1 Stunde undkostete für
Touristen (mit Klimaanlage) 5Dollar. Einheimische
bezahlen ohne Klimaanlage 3,50 Dollar.
dank
Anschließend konnten wir uns
unseres Guides noch ein wenig unterhalten Danach spazierten wir noch
etwas an der Uferpromenade und durchs Zentrum mit seinen
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französischen Kolonialbauten. Weiter ging es auf nassen Straßen zurück
nach Kep, wo wir in einem schönen Restaurant am Meer eine Pause
einlegten. Anschließend erkundeten wir noch das wieder aufstrebende
Seebad Kep, welches vor der Schreckensherrschaft der roten Khmer ein
bekannter Badeort war. Einige der Gebäude im französischen Kolonialstil
sind im Krieg zerstört worden, die meisten sind aber bereits wieder
restauriert.
Anschließend machten wir noch einen Spaziergang auf der 2 km langen
Strandpromenade.
Samstag, 16.11.:
Heute gingen wir auf den Krabbenmarkt in Kep. Hier war schon viel
Betrieb, da heute ein Feiertag (Wasserfest) war. Hier konnte man
fangfrische Meeresfrüchte, vorallem Krabben und Schrimps erwerben. Die
Krabben sind größer als bei uns und haben eine dickere, stachelige
Schale. Die Einheimischen kaufen die Meeresfrüchte und lassen diese
dann an anderen Ständen auf Holzkohlegrills grillen. Nachdem man sich
noch Reis besorgt hat, setzt man sich an den Strand und das
Familienpicknick kann beginnen.
Unsere Fahrt führte uns weiter auf der Nationalstraße 3 in die 170 km
entfernte Hauptstadt Phnom Penh. Hierfür benötigten wir 3 ½ Stunden. In
Phnom Penh bummelten wir noch über den Zentralmarkt. Dieser wurde
1935 im Art Deco-Stil erbaut und vor 2 Jahren grundlegend renoviert. Der
Innenbereich wird von einer Kuppel überragt. Hier befinden sich z.B.
Schmuck, Lederwaren, Schuhe Textilien usw. Unter der Kuppel befinden
sich 4 Gänge, die in den Himmelsrichtungen verlaufen. Hier konnte man
Lebensmittel aller Art erwerben. Um den Zentralmarkt herum befinden
sich noch unzählige Händler, die Essen, Instrumente, Handys,
Stromgeneratoren, Kühlschränke, Waschmaschinen usw. verkaufen. Nach
diesen interessanten Eindrücken fuhren wir in unser bereits bekanntes
Hotel. Den Rest des Tages hatten wir frei.
Sonntag, 17.11.:
Um 8:30 Uhr machten wir uns auf den Weg in das 300 km entfernte
Battanbang.
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Wir verliesen die Hauptstadt auf der Nationalsttraße Nr. 5 in westliche
Richtung. Zunächst quälten wir uns durch den asiatischen
Großstadtverkehr und erreichten 90 Min. später die 40 km entfernt
liegende Stadt Oudong.
Diese Stadt war von 1613 - 1863 die Hauptstadt der Khmerr. Nachdem
wir 180 Stufen auf einen 120 m hohen Hügel heraufgestiegen waren,
konnten wir verschiedene Stupas ansehen. In diesen sind die Urnen der
ehemaligen Könige mit ihren Angehörigen beigesetzt. Außerdem gab es
auch noch einige Schreine mit Buddhafiguren und Reliquien.
Danach bummelten wir noch über den hiesigen Wochenmarkt, auf dem es
ausschließlich essbares gab. Auch für uns außergewöhnliche Dinge wie
z.B.
Frösche, Wasserschlangen, Vogelspinnen und Heuschrecken wanderten
hier auf die zahlreich vorhandenen Grills.
Weiter ging die Fahrt in Richtung Battanbang, die Reiskammer von
Kambodscha.
Unterwegs machten wir noch eine Pause an einem einheimischen
Restaurant. Wir hörten einen lauten Fernseher mit kambodschanischem
Programm und es roch nach Reis, strengem Fisch und Kanalisation.
Bemerkenswert fanden wir, daß wir für 2 Gläser frisch gepressten
Orangensaft soviel bezahlten, wie die einheimische Bevölkerung für eine
1-stündige Khmer-Massage. An unserem Zielort schauten wir uns noch 2
verschiedene Pagoden an. Wegen des Wasserfestes war die eine sehr
schön geschmückt. Weiterfahrt in unser Hotel.
Wir waren von der erst 3 Jahre alten Anlage sehr angetan, da sie aus
lediglich 12 Bungalows im Khmer-Stil bestand. In unserem Bungalow gab
es viele Säulenund Tische aus Stein und eine runde Dusche. Abendessen
im Hotel mit einheimischen Spezialitäten u.a. mit einer BananenKokossuppe als Nachtisch (sehr lecker!).
Montag, 18.11.:
Der erste Programmpunkt war eine 90 minütige Stadtrundfahrt mit einem
Tuk Tuk. Es gab einen Audioguide in englischer oder französischer
Sprache.
Außerdem erhielten wir von unserem mitfahrenden Guide weitere
Informationen.
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Wir sahen z.B. das alte und neue Rathaus, sowie andere Gebäude im
französischen Kolonialstil. Außerdem kamen wir am ehemaligen Bahnhof,
einem chinesischen Tempel, mehreren Pagoden und an Statuen mehrerer
bedeutender Persönlichkeiten vorbei. Danach fuhren wir mit dem Tuk Tuk
in unser Hotel zurück. Wir hatten eine längere Pause, da heute unser
Guide und der Fahrer wechselten. Dann ging es weiter in der „neuen
Besetzung“ in ein nettes Restaurant zum Mittagessen (leckeres Curry).
Der nächste Programmpunkt war der Besuch eines Weingutes. Wir
konnten die Trauben anfassen und anschließend den Rotwein verkosten.
Dieser „Tropfen“ ist von seiner Qualität deutlich ausbaufähig und wir
verstehen jetzt warum wir ihn in keinem Hotel angeboten bekommen
haben. Deutlich besser schmeckten schon ein Brandy, Traubensaft oder
Ingwersaft mit Honig.
Weiter ging die Fahrt zu einem Highlight unserer Reise, der Norry. Diese
Schienentaxis sind ein improvisiertes Transportmittel in Kambodscha,
besonders im Gebiet umBattanbang. Für Touristen werden Norries als
„Bambuszug“ („bamboo train“) angepriesen. In den 1980er Jahren wurde
das erste, aus Holz gefertigte Eigenbau-Schienentaxi auf der
ramponierten, ehemaligen Kolonialtrasse von Bauern eingesetzt, die sich
als Fahrer der Norries einen Teil ihres Lebensunterhaltes verdienen. Die
Schienentaxis ähneln Draisinen mit einer Ladefläche aus Bambus von etwa
3,5 mal 2 Metern auf einem zweiachsigen Metallgestell, angetrieben von
einem 6 PS-Benzinmotor, der beim Anstarten sehr laut ist. Auf unserer
Ladefläche lagen eine dünne Matte und drei Kissen, auf denen wir saßen.
Die Schienentaxis sind notwendig, um in abgelegenen Regionen Menschen
und Lasten zu transportieren. Ein Fahrplan und Vorfahrtsregeln existieren
mittlerweile, gefahren wurde zuvor immer dann, wenn das Schienentaxi
ausgelastet war. Wenn sich zwei Norries auf den eingleisigen Strecken
begegnen, muss das leichtere der beiden abgeladen und von der Schiene
genommen werden. So haben wir unsere Fahrt auf dem Hinweg zweimal
unterbrochen, weil unsere Norry zweimal abgebaut werden musste. Außer
den Schienentaxis verkehren auf den Schienen nur noch selten Güterzüge.
Die Strecke ist ca 7 km Lang. Man benötigt für eine Tour ca. 30 Minuten.
Das Fahrzeug schlingert auf der Originaltrasse von 1937 ordentlich hin
und her.
Die angeblich 20 km/h kamen uns deutlich schneller vor. Bei der Fahrt
wurde man außerdem ordentlich durchgeschüttelt, denn man merkte jede
neue Schiene sehr deutlich (nichts für Menschen mit
Rückenbeschwerden). Nach anfänglichen Bedenken haben wir diese
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spezielle kambodschanische Variante eines Schienenfahrzeuges sehr
genossen.
Nach einem kurzen Stop bei einer Familie, die Reispapier herstellte
beendeten wir den heutigen Tag mit einem leckeren Abendessen und
danach auf unserer Terrasse mit schönen, tropischen Geräuschen.
Dienstag, 19.11.:
Heute fuhren wir ins 170 km entfernte Siem Reap - weltbekannte Stadt
und Ausgangspunkt, um den weltberühmten Angkor-Park mit seinen ca.
40
km2 und mehr als 100 Tempeln aus dem 9. bis 13. Jahrhundert zu
erkunden.
Unterwegs besuchten wir eine Seidenfarm, auf der wir viel über die
seidenherstellung erfuhren. So konnten wir die Seidenraupen in ihren
verschiedenen Entwicklungsstadien und ihre Nester anfassen. In der
angeschlossenen Färberei und der Weberei konnten wir die
Weiterverarbeitung der Seide verfolgen.
In unserem Hotel in Siem Reap angekommen hatten wir erst mal eine
„Zwangspause“ auf unserer Terrasse, da an diesem Tag unser Fahrer und
der Guide nochmals wechselten. Um 15:30 Uhr sahen wir uns das
Handwerks-Zentrum Artisans d'Angkor an. Das international gestützte
Projekt bildet Jugendliche in verschiedenen traditionellen
Kunsthandwerken aus. Wir haben uns die Herstellung sehr schöner
Seidenarbeiten, Schnitzereien, Malerarbeiten und Steinmetzarbeiten
angesehen.
Im Anschluss bummelten wir über den örtlichen Markt, auf dem wir Obst,
Gemüse und ungekühltes Fleisch angefasst haben. Etwas
gewöhnungsbedürftig waren für uns die angebotenen Innereien (Magen
und Darm vom Schwein) sowie
Schweine- und Rinderköpfe.
Mittwoch, 20.11.:
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Für die nächsten beiden Tage hatte uns unsere Reiseagentur einen
zusätzlichen Assistenten organisiert, da die Wege recht schwierig werden
würden. Nach dem Frühstück fuhren wir zur alten Stadt Angkor Thom, der
letzten Hauptstadt des Großen Khmer-Reiches unter der Herrschaft von
Jayavarman VII.
Die Stadt ist umringt von einer 8 Meter hohen Mauer, die auf jeder Seite 4
km lang ist und ein perfektes Quadrat bildet. Wir betraten die Stadt durch
das eindrucksvolle Südtor, ein Steintor, in das 4 gigantische Gesichter
sowie Elefanten eingemeißelt sind.
Auf jeder Seite befinden sich 54 Götter oder Dämonen, welche die heilige
Naga-Schlange halten. Von hier aus fuhren wir zum Bayon-Tempel, der
genau in der Mitte der Stadt liegt. Eine Besonderheit dieses Monuments
sind die 54 Türme, die die 54 Provinzen des Großen KhmerReiches
repräsentieren. Jeder Turm hat vier Gesichter, die in die unterschiedlichen
Himmelsrichtungen schauen. Der Weg führte uns weiter zur Terrasse der
Elefanten und der Terrasse des Leprakönigs.
Nach der Mittagspause ging es weiter zum Höhepunkt Siem Reaps:
Angkor Wat.
Im frühen 12. Jahrhundert unter Suryavarman II gebaut, soll Angkor Wat
die Gipfel des Bergs Meru, der Heimat der Götter darstellen - ein
Meisterstück der Khmer-Architektur und wahrscheinlich der fantastischste
Tempel-Komplex der Welt mit unglaublichem Ausmaß. Innerhalb des
Tempels sahen wir wunderschön gestaltete Wände, Reliefs und
Schnitzereien, welche die hinduistische Mythologie darstellen. Weiterhin
ist Angkor für seine fast
2.000 eingemeißelten Apsaras "himmlische Tänzerinnen" bekannt, welche
im gesamten Tempel zu sehen sind und dabei keine der anderen gleicht.
Dieser Tempelkomplex war in einem deutlich besseren Zustand als der
besuchte Tempel am Vormittag.
Trotz des zusätzlichen Assistenten war dieser Tag recht anstrengend. Bei
einer Temperatur von über 30 Grad und sehr vielen naturbelassenen
Stufen und Wegen war das Laufen beschwerlich. Unsere Langstöcke
konnten wir nur bedingt einsetzen.
Geschafft beendeten wir gegen 15:00 Uhr diesen Tagesausflug und
entspannten anschließend auf unserer Terrasse. Zum Abendessen wollten
wir wieder, wie bereits am Vortag, in das uns bereits bekannte Restaurant
mit seinen Khmer-Spezialitäten gehen. Wir waren, wie auch am Vortag,
gegen 17:40 Uhr da. Man erklärte uns, dass es erst um 18:00 Uhr
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losgehen würde. Man plazierte uns in der Lobby des Hotels und wollte uns
dann dort abholen. Auch deutlich nach 18:00 Uhr tat sich nichts und wir
waren langsam etwas ratlos.
Personal, welches wir hätten fragen können war nicht in der Nähe, und da
die Orientierung in diesem Hotel schwierig war, kannten wir uns nicht aus.
Irgendwann standen wir mal auf und schon kam jemand auf uns zu. Es
stellte sich heraus, daß sie noch mit den Vorbereitungen beschäftigt
waren, da es an diesem Abend vermutlich ein Buffet gab. Außerdem fand
auch noch eine Tanzvorführung statt. Da wir Hunger und keine Lust auf
diesen Rummel hatten entschieden wir uns für den vorzüglichen
Roomservice.
Donnerstag, 21.11.:
Am Morgen ging es zur kleinsten Tempelanlage Kambodschas - Banteay
Srei - etwa 35 km von Siem Reap entfernt. Die "Zitadelle der Frauen"
wurde im 9.
Jahrhundert erbaut und dem Hindu-Gott Shiva geweiht. Banteay Srei ist
der am besten erhaltene Tempel in Kambodscha und beherbergt einige
der schönsten Beispiele für die klassische Baukunst der Khmer sowie
bemerkenswert fein gearbeitete Steinschnitzereien. Banteay Srei ist
einzigartig, da der Tempel aus rosa Sandstein erbaut wurde, den man
sonst nirgends in Angkor findet.
1914 wurde der Tempel per Zufall von französischen Archäologen
wiederentdeckt, die bereits seit längerem in der Region Angkor tätig
waren.
Für Aufsehen sorgte 1923 André Malraux mit dem Versuch, aus dem
Banteay Srei herausgebrochene Skulpturen und Reliefs nach Phnom Penh
und von dort aus Kambodscha, das damals als Teil von FranzösischIndochina noch unter französischer Kolonialherrschaft stand, nach Paris zu
schaffen. Er wurde verhaftet und vor Gericht gestellt. Die Haftstrafe von
drei Jahren musste er jedoch nie absitzen, weil einflussreiche
Intellektuelle in Frankreich zu seinen Gunsten interveniert hatten. André
Malraux wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Kulturminister in der
Regierung von General Charles de Gaulle.
Von 1931 bis 1936 wurde der fast vollständig zerfallene Tempel unter der
Leitung von Henri Marchal von der École française d'Extrême-Orient in
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aufwendiger Kleinarbeit mit den damals neuen Methoden der Anastilosis
wiederaufgebaut.
Seit 2004 wird der Banteay-Srei-Tempel mit finanzieller Unterstützung der
Schweiz restauriert. Danach fuhren wir zu einem Landminen-Museum.
Dieses wurde von einem ehemaligen Kindersoldaten errichtet. Später
entschärfte er diese Mienen und kümmert sich noch heute um deren
Opfer. Vor dem Eingangsbereich konnten wir zunächst einige Bomben, die
man damals aus Flugzeugen abwarf, anfassen. Leider waren die
Anschauungsstücke im Inneren des Museums hinter Glas.
Glücklicherweise gab es aber einige Holzmodelle der verschiedensten
Landminen.
Auf der Fahrt zu unserem Lunch konnten wir uns noch ansehen, wie man
Palmzucker gewinnt und wie man daraus Bonbons macht. Anschließend
besichtigten wir noch ein altes Khmer-Haus auf Pfählen. Unser leckeres
Mittagessen nahmen wir in einem schönen Khmer-Restaurant ein.
Anstrengend war allerdings, dass offensichtlich alle Mitarbeiter (es waren
wohl 5 oder
6) nichts besseres zu tun hatten, als uns ständig zu beobachten. Wenn
man beispielsweise sein Wasserglas in die Hand nehmen wollte, so bekam
man dies sofort angereicht. Da waren wir doch froh, dass wir
selbstbestimmt Kauen durften!!!
In diesem Urlaub haben wir mehr als in anderen asiatischen Ländern
festgestellt, dass es für die einheimische Bevölkerung völlig unvorstellbar
ist, dass blinde Menschen alleine reisen können.
Weiter ging es zu unserem letzten Tempel Ta Prohm. Ta Prohm ist
einzigartig, da der Tempel weitgehend so belassen wurde, wie man ihn
gefunden hat: viele Teile des Tempels sind zerbröckelt und von
Dschungelbäumen und Kletterpflanzen überwuchert. Viele dieser Bäume
sind extrem groß und haben flache ausladende Wurzeln, die teilweise
durch die Steine in das Erdreich wachsen. Einige Bäume hatten einen so
großen Umfang und hatten außerdem eine so merkwürdige Form, dass wir
sie nie als ein Baum erkannt hätten.
Den restlichen Tag verbrachten wir auf unserer Terrasse und schrieben
weiter an diesem Reisebericht. Am Abend genossen wir nochmals den
Roomservice.
Freitag, 22.11.:
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Heute wurden wir um 7:00 Uhr abgeholt und zum 10 km entfernten
Flughafen gebracht. Unser Guide durfte nicht mit in das Flughafengebäude
kommen, aber die dortigen Mitarbeiter kümmerten sich, wie wir das
bereits kennen, gut um uns. Um 9:50 Uhr startete unser Bangkok
Airways- Flug nach Bangkok. Obwohl der Flug nur 40 Minuten dauerte,
schafften es die Flugbegleiter eine Essensbox mit einem kalten
Hauptgericht, frischem Obst, Kuchen, Wasser, Saft und warme Getränke
zu servieren (Da könnte sich z.B. die Lufthansa mal eine ordentliche
Scheibe abschneiden!). Nach der Landung wurden wir zügig zu unserem
Anschlußflug nach Phuket gebracht, der leicht verspätet um 13:00 Uhr
startete und 90 Min. später dort landete. Am Ausgang wurden wir bereits
von einem Fahrer unseres Hotels in Kao Lak erwartet, welches wir eine
Stunde später ereichten. Leider meinte es das Wetter nicht gut mit uns,
denn es regnete heftig.
23.-30.11.:
Wir hatten dieses Hotel für unseren Badeurlaub ausgewählt, weil wir vor 2
Jahren schon mal hier waren und uns gut zurecht fanden. Viele der
damaligen Mitarbeiter kannten uns noch und begrüßten uns freudig.
Leider musste ich, Guido, feststellen, dass mein kümmerlicher Sehrest
deutlich schlechter geworden ist, als ich dachte. Ich hätte nicht geglaubt,
dass mir die Orientierung vor Ort so schwer fallen würde. Esgibt zwar
einen Hauptweg, den man mit Langstock gut laufen konnte, die
Abzweigungen waren aber sehr problematisch, da es hier häufig
Naturwege mit Platten auf der Wiese gab.
Nach ein paar Tagen kamen wir aber dann doch ganz gut zurecht. Wir
genossen unseren schönen Bungalow mit eigenem Pool, Liegewiese und
einem überdachten Liegebereich. Wir hatten reichlich Zeit Hörbücher zu
Hören und im kostenfreien Internet zu surfen.
Nach zwei Tagen wurde auch das Wetter besser und wir genossen den
personalisierten Service unseres Hotels. So gibt es beispielsweise beim
Frühstück einen A-La-Kart-Service für alle Gäste. Am Abend waren wir
gelegentlich in thailändischen Restaurant. Hier konnte man mit den Füßen
im warmen Sand spielen und beim leckeren Essen dem Meer zuhören. Wir
nutzten aber auch hier gerne den Roomservice und konnten die
Köstlichkeiten so auf unserer eigenen Terrasse unbeobachtet genießen.
Bei Temperaturen von 26-31 Grad und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 70
– 90 % vergingn die Tage sehr angenehm. Samstag, 30.11.:
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Heute war unser letzter Tag in der schönen Wärme.Wir genossen ein
letztes mal das schöne Frühstück. Wir hatten Glück, denn wir konnten
unser kleines Häuschen bis um 14:00 Uhr behalten. So konnten wir
nochmals die Sonne und unseren kleinen privaten Pool genießen. Dann
hieß es aber leider fertig machen für das kalte Deutschland (lange Hosen
waren doch sehr ungewohnt!).
Um 14:00 Uhr checkten wir aus und kurz danach wurden wir von einem
Fahrer unseres Hotels zum 80 km entfernten Flughafen nach Phuket
gefahren, den wir gegen 15:45 Uhr erreichten. Um 18:10 Uhr starteten
wir dann wieder mit Malaysia Airlines zunächst nach Kuala Lumpur, wo wir
nach einer Flugzeit von
90 Min. um 20:45 Uhr Ortszeit eintrafen. Bis zu unserem Weiterflug
hatten wir noch etwas Zeit und so besorgten wir noch preiswerte
Zigaretten für Freunde. In Asien kann man das gut mit den
Assistenzpersonen am Flughafen machen (irgendwie haben sie dafür
immer Zeit). Gegen Mitternacht ging es dann wieder auf die Langstrecke
(Flugzeit ca. 12 Stunden) nach Frankfurt, wo wir am Sonntag, den 01.12.
mit einer Verfrühung von 20 Min. um 6:00 Uhr Ortszeit eintrafen. Unser
Weiterflug war eigentlich erst für 10:00 Uhr geplant. Wir waren aber sehr
freudig überrascht, als unser „Abholservice“ uns erklärte, daß man uns auf
die frühere Maschine um 8:00 Uhr nach Hamburg umgebucht hatte. Vom
Terminal 2 ging es zu Fuß und mit der Skyline in den anderen
Terminalbereich. Wir schafften es trotz Wiedereinreise und
Sicherheitskontrolle den ganzen Weg in gut 30 Min. zurückzulegen.
Weiterflug dann also sehr pünktlich um 8:00 Uhr. Nach weiteren 45 Min.
landeten wir im kühlen Hamburg. Das Gepäck war schnell gefunden und
mit dem Taxi ging es dann auf ruhigen Straßen nach Hause (war auch
wieder schön!!!).
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