Warum Weizen krank und dick macht! gleichnamiges Buch von Dr. med. William Davis, besprochen von Katharina Hasler In diesem Buch geht es um die These, dass Brot und andere weizenhaltige Produkte nicht nur ungesund sind, sondern zu den schädlichsten Nahrungsmitteln überhaupt gehören, bringt es William Davis in seinem Vorwort auf den Punkt. Er deckt mithilfe Fallbeispielen aus seiner Praxis und zahlreichen Studien auf, dass viele in der USA, aber auch in Deutschland verbreitete Gesundheitsprobleme von Übergewicht über Diabetes, Arthrose und Sodbrennen, Hautproblemen etc. bis zu Demenz, nur logische Folgen des täglichen Konsums von Brote, besonders aus Weizen, ist. Die Tatsache, dass wir Menschen trotz vermeintlich gesunder Ernährung und vermehrtem Sport von Jahr zu Jahr dicker werden, sogar die von seiner Frau trainierten Triathleten, hat Davis zu diesem Buch angeregt.. Auch andere bekannte Wissenschaftler haben festgestellt, dass der Mensch genetisch immer noch optimal an die Steinzeit-Ernährung angepasst ist. Seit über 2,5 Millionen Jahre hat sich der Mensch so ernährt und daran gemessen erst kurz, seit 10‘000 Jahren, seit 300 Generationen, ernährt sich der heutige Mensch radikal anders, weniger Fleisch und Fett dafür viel Getreide, Reis, Kartoffeln und Milchprodukte. Das ist eindeutig eine zu kurze Zeit für unseren schwerfälligen Stoffwechsel, um sich genetisch daran anzupassen. Weizen, das ungesunde Volksgetreide (Teil 1) Warum fokussiert sich Davis vor allem auf den Weizen? Der heutige Weizen hat noch eine viel grössere Veränderung hinter sich – er entspricht nicht mehr mal dem vor 40 oder 50 Jahren. Er schreibt, „die natürliche Evolution hat den Weizen über Jahrhunderte nur geringfügig verändert, erst in den letzten 50 Jahren gab es unter dem Einfluss von Agrarwissenschaftlern dramatische Veränderungen. Es entstanden neue Kreuzungen und Zuchtformen, die den Weizen gegen Umwelteinflüsse resistent machen sollten. In Nordamerika ist der Ertrag mittlerweile zehnmal so hoch wie vor hundert Jahren.“ Kleine Veränderungen in der Struktur des Weizenproteine sind wahrscheinlich für die zerstörerische Immunreaktion auf Weizen verantwortlich. Getreide behalten nach Kreuzungen immer beide Chromosomenpaare, anders als bei Menschen. Einkorn hat mit 14 Chromosomen den einfachsten Code , durch Kreuzung mit einem Wildgras entstand im Nahen Osten, kurz nach Beginn der Kultivierung, Emmer mit 28 Chromosomen. Einkorn und Emmer blieben mehrere Tausend Jahre, trotz magerem Ertrag und ungünstigen Backeigenschaften, das Grundnahrungsmittel. In der vorbiblischen Zeit verschmolzen sie auf natürliche Weise mit einem anderen Gras und der Weichweizen mit 42 Chromosomen entstand. Erst 1530 brachten spanische Entdecker irrtümlicherweise Weizen in einem Sack Reis nach Amerika. (Anmerkung:. Das ist ev. der Grund weshalb die Amerikaner noch stärker auf Weizen reagieren als wir Europäer) Einkorn und Emmer verschwanden und sind heute durch Tausende moderne Züchtungen, aber auch durch Hartweizen (für Pasta) und sehr feinem Weizen für Kuchenmehl ersetzt. Die Ähren des modernen Weizens sind „nackt“ – das erleichtert das Dreschen – und der Halm ist deutlich kürzer (30-60cm) Dieser „Wunderweizen“ erbringt 99% der weltweiten Weizenernte. Wer mehr zur Zucht wissen möchte findet Antwort bei Davis im Kapitel „Die Kleinsten werden die Grössten sein.“ Leider wurde bei der ganzen Euphorie über die Neuzüchtung übersehen, dass die Sicherheit dieser neuen Sorten weder an Mensch noch Tier getestet wurde! Man ging davon aus, dass der Weizen trotz der Kreuzungsversuche, unterschiedlichem Glutengehalt und Glutenstruktur etc. auf den Menschen keinerlei Auswirkungen haben würde. Weizenesser sterben früher (Teil 2). Davis legt ausführlich dar, wie sich Weizenprotein unbeabsichtigt in einen appetitanregenden Wirkstoff verwandelte. Weizen lässt die Taille anwachsen, denn zugleich wächst das entzündungsfördernde gefährliche tiefe Eingeweidefett, dass er als die „Weizenwampe“ bezeichnet. Andere Proteine können entzündliche Reaktionen praktisch in allen Organen (Verdauungstrakt, Leber, Haut, Herz und Schilddrüse, Gehirn) und Gelenken auslösen. Der Einfluss auf die Gürtellinie ist ein auch für den Laien gut sichtbares und charakteristisches Zeichen, was der Verzehr von Weizen anrichtet. Das Bauch- oder Viszeral-Fett setzt Insulin frei und führt zu noch mehr Fetteinlagerung und Diabetes ll. Bei Männern erzeugt Bauchfett zudem Östrogene, die sogar das Brustwachstum begünstigen. Diesen Diabetikern wird oft von Ernährungsberatern und Interessen-Verbänden immer noch geraten, weniger Zucker und Fett aber viel Kohlenhydrate in Form von Getreide zu essen, was katastrophale Zuckerwerte bringt und dann einfach mit Medikamenten und Insulinspritzen behandelt wird. Je höher der Blutzucker nach dem Essen ansteigt, desto mehr Fett wird eingelagert. Als wichtiges Indiz gilt der glykämische Index (GI), der besagt, wie schnell und hoch ein Lebensmittel den Blutzucker ansteigen lässt. Zwei Stunden nach dem Verzehr hat Vollkornweizenbrot einen GI von 72, Müsli aus geschrotetem Weizen 67, Vollkornweizen-Spaghetti 42, Hartweizen-Spaghetti 50 (Achtung Pasta kann den Blutzucker noch vier bis sechs Stunden lang erhöhen), Haushaltzucker 59! Traubenzucker oder Glukose hat zwar einen Index von 100, wird jedoch meist nur in kleinen Mengen verzehrt. An der Spitze ist also auch mengenmässig Weizen (Weizenprodukte) und nicht Zucker. Auf hohe Blutzuckerspitzen folgt bekanntlich automatisch ein Zuckertal - Unterzuckerung – das erzeugt Hunger, Benommenheit, Müdigkeit, Zittern etc.. Dummerweise trägt gerade der Rat mehr gesundes Vollkorn zu essen, dazu bei, dass wir unseren Appetit noch schlechter beherrschen können. Das zeigt auch ganz klar, wieso gerade Diabetiker mit einem Weizenverzicht Gewicht verlieren und gesunden. Denn bei Davis-Patienten sanken nicht nur die Zuckerwerte und das Gewicht, sondern Sodbrennen, Durchfälle und Krämpfe verschwanden und im Gegenzug hatten sie mehr Energie, konnten sich besser konzentrieren und schliefen erholsamer. Hartnäckige Hausausschläge verschwanden, Schmerzen wegen rheumatischer Gelenkentzündungen und Asthmasymptome gingen zurück. Nur ein kleiner Rückfall in die alte Ernährung wie der Verzehr eines Baguettes – alle Beschwerden kehren zurück. Vielen bekannt ist die sehr unangenehme Reaktion einer wachsenden Menge von Menschen, die durch den Kontakt mit dem Weizenklebereiweiss Gluten ausgelöst wird – die Zöliakie. Gluten ist ein Bestandteil der meisten Getreide, wie Gerste, Roggen, Bulgur, Kamut, Grünkern und Dinkel. Aber Weizen gilt als besonders gefährlich, da die anderen Getreide in der Regel nicht in diesen Mengen angeboten und gegessen werden. Leider ist es gerade dieses Gluten, dass für ausgezeichnete Backeigenschaften verantwortlich und deshalb heute allgegenwärtig ist. Weizen besteht zwar nur 10 bis 15 Prozent aus Protein (Eiweiss), aber 80 Prozent davon sind Gluten. Im Buch von Davis befindet sich für Interessierte eine ausführliche Beschreibung zum Thema Gluten. Zöliakie ist auf dem Vormarsch und kommt heute viermal so oft vor wie vor 50 Jahren und hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Man nimmt an, dass nur 10% von den Betroffenen von Ihrer Erkrankung wissen. Weizen besteht bei weitem nicht nur aus Gluten. Neben der testbaren Zöliakie kann es gemäss Davis auch zu allergische Reaktionen auf andere Weizenproteine und ein rundes Dutzend weiterer Substanzen kommen, die man noch nicht kennt, bis hin zum schweren anaphylaktischen (oft tödlichen) Schock. Weitere interessante Themen in Davis Buch, auf die in der Kürze nicht eingegangen werden können, sind „Weizenfreie Ernährung als Antiaging-Mittel“ oder wie man mit Weizenverzicht Haarausfall oder Akne vermeidet oder zumindest verbessert, das wäre für Viele wenigstens ein Versuch wert, damit zu beginnen. Davis ist der Meinung, dass ein endgültiger Abschied von Weizen wahre Wunder wirkt. Tausende Patienten von Dr. Davis mit Herzerkrankungen, Diabetesrisiko und anderen Folgen von Fettleibigkeit, haben mit dem Weizenverzicht innerhalb weniger Monate zehn bis 20 Kilo verloren, der Bauchspeck schmolz weg, der Medikamentenverbrauch konnte eingeschränkt oder ganz eingestellt werden. Weizen ade (Teil 3). Kein Weizen zu essen ist nicht so einfach, das kennt jeder der an Zöliakie leidet,Weizenverzicht heisst auch Verzicht auf die meisten Fertig-Produkte und Fast-Food, denn Weizen ist in fast allen verarbeiteten Produkten und selbst in Medikamenten vorhanden. Generell bedeutet Weizenverzicht leben ohne: Trockenfrüchte wie Datteln und Feigen, Stärkeprodukte aus Reis, Mais, Kartoffeln, Tapioka und Weizen, Knabberzeug, Kartoffelchips, Popcorn, Kuchen. Keine glutenfreie Produkte – sie können statt Weizengluten trotzdem blutdruckerhöhendes Mais-, Reis- und Kartoffelmehl enthalten. Einschränken auf höchstens eine Handvoll täglich: Reis, Kartoffeln, Süsskartoffeln, Quinoa, Buchweizen, Hirse, Hafer, Hülsenfrüchte. Reine frische Fruchtsäfte etwa 1dl Ausnahmegetreide – Leinsamen. Gemahlener Leinsamen eignet sich für Getreidebrei mit erlaubter Milch oder Quark – ausserdem kann man damit Poulet und Fisch panieren. Wer abnehmen will oder Diabetiker ist sollte ebenfalls verzichten auf Transfette aus industriell gefertigten Produkten, zucker- oder glucose-haltige Lebensmittel, Glace, Sorbets und andere Süssigkeiten (auch Gummibärchen). Einzig dunkle Schokolade in kleinen Mengen ist erlaubt. Dr. Williams Empfehlungen für eine gesunde Ernährung, Lebensmittelauswahl und Mengenanteile, entsprechen in etwa den Empfehlungen von gesund&aktiv. Ohne unsere speziellen Blutlaborwerten und einer Computerauswertung, kann er die Empfehlungen nur allgemein halten. Seine medizinisch fundierten Aussagen und praktischen Beispiele helfen all denjenigen weiter, welche an den beschriebenen Krankheiten oder Krankheitszeichen leiden und keinen Ausweg zur Besserung sehen. „In Deutschland, Europa und der ganzen Welt hat Weizen eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Es ist längst überfällig, dass wir diese erschütternde Situation zur Kenntnis nehmen und wieder gesund werden“ – mit diesen Worten schliesst Dr. med. William Davis das Vorwort zur Deutschen Ausgabe seines Buches.,. Autor; Dr. med. William Davis ist Präventionsmediziner und Kardiologe. Er ist Gründer des „Track Yuor Plaques“-Programm zur Früherkennung von Herzerkrankungen. Er lebt in Milwaukee, Wisconsins, und führt dort eine eigene Praxis.