Verdauung Extrem viele Menschen leiden heute unter Verdauungsstörungen. Dabei werden Völlegefühl, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Verstopfung und Blähungen als häufigste Symptome genannt. Von ärztlicher Seite werden dann meistens nur Tabletten verschrieben und die Ursachen der Symptome bleiben unbehandelt. Die eigentlichen Ursachen sind aber Faktoren wie schlechtes Kauen, das Essen von zu wenigen Ballaststoffen, das Essen von zu viel gekochter Nahrung (Mangel an Enzymen), Nahrungsmittelallergien, verschlackte und entzündete Darmwände und der Verzehr von minderwertigen Ölen. Hier können Tabletten aber höchstens die Beschwerden reduzieren, jedoch niemals eine richtige Heilung herbeiführen. Eine Heilung kann nur durch eine Änderung in der Ernährungsweise nach den individuellen Ursachen erfolgen. Um Ihnen zu helfen, Ihre persönlichen Ursachen der Verdauungsprobleme zu finden, wird nun der Verdauungsvorgang im einzelnen beschrieben und auf Lösungen hingewiesen. Fettverdauung Eiweißverdauung Kohlenhydratverdauung Ballaststoffverdauung Verdauung - Kohlenhydratverdauung Die Kohlenhydrate machen in unserer Nahrung den größten Teil aus. Zu den Kohlehydraten gehören alle Getreideprodukte (Brot, Nudeln, Pizza,...) Reis und Kartoffeln. Die Kohlenhydratverdauung ist etwas komplizierter als die Fett- oder Eiweißverdauung und macht auch vielen Menschen große Probleme. Sie beginnt bereits in der Mundhöhle mit der a-Amylase, ein Enzym des Speichels. Diese a-Amylase zerlegt die großen Ketten zu kleineren Strukturen (Mehrfachzuckern z.B. Maltose). Durch das Kauen wird der Speisebrei mit dem Enzym vermischt und so schon ein Teil der Nahrung vorverdaut. Im sauren Milieu des Magens wird diese Verdauung sofort gestoppt, d.h. wenn die Nahrung nicht ausreichend gekaut wird (mindestens 20-30 Kaubewegungen) und das Essen zu schnell heruntergeschlungen wird, fehlt dieser erste Verdauungsschritt. Dieses ausreichende Kauen ist so wichtig, dass es einige Kliniken gibt, die sich auf das Trainieren des Kauens spezialisiert haben und die sogenannte 'Mayer-Kur', die wohl berühmteste Darmkur, praktizieren. Die Wichtigkeit des Kauens kann gar nicht stark genug betont werden! Nach der Mundhöhle wird im Dünndarm die Kohlehydratverdauung fortgesetzt, indem von der Bauchspeicheldrüse wieder die a-Amylase abgegeben wird. Sind die Kohlenhydrate noch nicht zerkleinert, weil die Nahrung nicht ausreichend im Mund gekaut wurde, muß nun die Bauchspeicheldrüse vermehrt Verdauungssäfte produzieren, was teilweise schon zu Problemen führt, aber meistens vom Körper noch geschafft wird. Um die Kohlenhydrate aber aufnehmen zu können, müssen die zerkleinerten Strukturen noch weiter zu Einfachzuckern zerlegt werden. Dies erfolgt durch das Enzym 'Disaccharidase', welches von der Dünndarmschleimhaut selbst abgegeben wird. Und genau hier liegt bei so vielen Verdauungsstörungen das Problem. Entweder ist durch eine Nahrungsmittelallergie die Darmschleimhaut chronisch entzündet oder durch den dauernden Verzehr belasteter Nahrung (Spritzmittel oder Konservierungsstoffe) die Darmschleimhaut so verschlackt, dass die Enzymproduktion nicht mehr funktioniert. Wenn aber die Enzyme die Kohlehydrate nicht vollkommen zerkleinern, können sie nicht aufgenommen werden, gelangen so unzerkleinert in den Dickdarm und führen dort zur Gärung! Die Produkte dieser alkoholischen Gärung sind Fuselalkohole, die zum Teil aufgenommen werden und dann stark die Leber belasten. Die bei der Gärung entstehenden Gase äußern sich bei den Betroffenen durch starke, relativ geruchlose Blähungen. Durch diese Gärung wird auch das Milieu im Dickdarm so verändert, dass sich Pilze (z.B. Candida albicans) ausbreiten können, die im gesunden Körper nichts zu suchen haben. Untersuchungen zeigen, dass heute bereits 50 % der Menschen krankhafte Candida Pilzbesiedelungen haben. Dies zeigt eindeutig, wie wichtig gerade die Enzymaktivität der Dünndarmschleimhaut ist. Empfohlen werden kann hier, die Nahrungsmittelallergien zu behandeln und eine gründliche Darmreinigung durchzuführen. Die Darmreinigung muß mit geeigneten Hilfsmitteln über einige Wochen durchgeführt werden, um die Giftstoffe wieder aus der Darmschleimhaut zu entfernen. Außerdem sollten insgesamt nicht so viele gekochte und gebackene Getreideprodukte gegessen werden, sondern lieber rohes Obst und rohes Gemüse. Denn in rohem Obst und rohem Gemüse sind bereits so viele Enzyme enthalten, dass sich die Nahrung von selbst verdaut. Wer also glaubt, dass gekochte Nahrung für den gesunden Darm besser verträglich ist, liegt ganz falsch. Denn wer gekochte Nahrung ißt, belastet den Körper viel mehr, weil die durch das Kochen zerstörten Enzyme vom Körper produziert werden müssen. Deshalb hilft es auch sehr viel, zu den gekochten Mahlzeiten pflanzliche Enzymkapseln einzunehmen. Wichtig hierbei ist die Qualität und die Art der enthaltenen Enzyme. Verdauung - Eiweißverdauung Die Eiweißverdauung erfolgt zuerst durch Enzyme (Pepsin) im Magen und dann durch weitere Enzyme (Proteasen) aus der Bauchspeicheldrüse im Dünndarm. Die Verdauung der Eiweiße funktioniert bei fast allen Menschen ohne große Probleme. Jedoch werden von den meisten viel zu viele Eiweiße verzehrt. Für eine ausgewogene Ernährung sind tierische Eiweiße überhaupt nicht erforderlich, da in den Pflanzen genügend Eiweiße enthalten sind. Durch die eiweißreichen Fleisch-, Wurst- und Milchprodukte werden im Darm zu viele Eiweiße ins Blut aufgenommen. Der Körper ist dann nicht in der Lage, die Eiweißüberschüsse auszuscheiden und lagert sie dann in das Bindegewebe ein. Die Folge sind die sogenannten 'Eiweißspeicherkrankheiten' nach Prof. Wendt wie Bluthochdruck, Rheuma und Diabetes. Ein weiteres Problem der Eiweißmast ist, dass die nicht aufgenommenen Eiweiße in den Dickdarm kommen und dort zu faulen beginnen. Diese Fäulnisprodukte sind hoch giftig, werden zum Teil vom Körper aufgenommen und müssen dann wieder ausgeschieden werden. Dieser Vorgang belastet sehr stark die Leber. Außerdem führen die Fäulnisprodukte zu einem veränderten Darmmilieu (Darmflora), indem sich schädliche Bakterien ausbreiten können. Diese falsche Besiedelung hemmt dann die Darmaktivität und führt zu Verstopfung. Jeder mit stark stinkenden Stuhlgängen kann sicher davon ausgehen, dass in seinem Darm Eiweiße faulen. Die Empfehlung für eine gesunde Verdauung lautet, möglichst wenige tierische Eiweiße zu essen. Ist bereits eine Fäulnis im Darm vorhanden, sollte einige Wochen lang komplett auf alle tierischen Eiweiße verzichtet werden. Außerdem ist unbedingt eine Darmreinigung durchzuführen. Lesen Sie die hierzu wichtigen Details unter der Rubrik Darmreinigung. Verdauung - Fettverdauung Die Fettverdauung erfolgt im oberen Dünndarm durch die Galleflüssigkeit. Die Galleflüssigkeit emulgiert hierbei die Fette und aktiviert die Lipase, ein Enzym aus der Bauchspeicheldrüse, welches die Fette soweit zerkleinert, dass sie aufgenommen werden können. Ohne Galleflüssigkeit ist somit keine ausreichende Fettaufnahme möglich und damit auch keine Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E, K. Wegen einer Verstopfung der Gallengänge leiden sehr viele Menschen an zu wenig Galleflüssigkeit, ohne dies auch nur im geringsten zu erahnen, weil im Ultraschall keine Gallensteine entdeckt werden. Aber häufig sind nicht die relativ großen, sichtbaren Gallensteine das Problem, sondern der feine, nicht sichtbare Gallegries in den Kleinstgefäßen in der Leber. Denn die Galleflüssigkeit wird in der Leber produziert und durch anfänglich kleinste Gänge, die sich wie ein Baum zu einem Stamm vereinigen, zum Darm transportiert. Sind diese langen kleinen Gefäße verstopft oder sogar schon große Gallensteine diagnostiziert, so sollte unbedingt eine Leberreinigung, bei der die Gallensteine verschwinden, erfolgen, so dass endlich wieder die so wichtige Fettverdauung funktionieren kann. Lesen Sie hierzu viele weitere Details unter der Rubrik Leberreinigung. Außerdem wird oft eine fettarme Ernährung gepriesen, um Bluthochdruck, Cholesterin oder Übergewicht zu vermeiden. Dies ist leider völliger Unsinn. Der Mensch braucht viele Fette und sollte diese unbedingt in großer Menge verzehren. Aber von entscheidender Bedeutung ist die Art der Fette! Zu empfehlen sind ausschließlich nicht erhitzte, pflanzliche Öle. Die maximale Temperatur darf hierbei 50 °C nicht überschreiten. Dies gilt sowohl für die Herstellung, als auch für den Verbrauch zu Hause. Wer also Fleisch oder Gemüse in Ölen (auch in Olivenöl) brät oder frittiert, nimmt gesundheitsschädigende Fette zu sich. Bekanntermaßen sind nicht nur alle tierischen Fette sehr ungesund, sondern auch die gehärteten Pflanzenfette, die in Margarinen enthalten sind. Empfohlen werden kann also nur, natürliche biologische Butter in kleinen Mengen und die kaltgepresste, nicht erhitzte Öle in großen Mengen zu essen. Wichtig beim Einkauf der Öle ist sich zu versichern, dass beim Pressen des Öles die Temperatur von 50 °C nicht überschritten wurde (sehr wichtig), denn sonst sind die Öle schon kaputt. Wenn auf der Flasche kaltgepresst steht, bedeutet dies nur, dass keine Hitze von außen zugeführt wurde und reicht nicht aus, um ein Öl als gut zu klassifizieren. Beim Pressen des Sonnenblumenöls z.B. werden nur durch den Pressendruck häufig Temperaturen von 80 – 120 °C erreicht. In Supermärkten und Bioläden sind derzeit oft keine wirklich kaltgepressten Öle erhältlich. Wir empfehlen die Produkte der Ölmühle Ditzingen. Verdauung - Ballaststoffverdauung Ein weiterer wichtiger Faktor für eine gesunde Verdauung ist der Verzehr von Ballaststoffen. Denn Ballaststoffe werden nicht aufgenommen, sondern sorgen im Dickdarm für eine Aktivierung der Darmmotorik, dienen also dem Weitertransport des Speisebreis. Fehlen uns diese Ballaststoffe in den raffinierten Produkten (Weißbrot, Nudeln, geschälter Reis, Zucker...), ist die Darmpassagezeit (vom Essen der Nahrung bis zur Ausscheidung) deutlich verlängert. Gesund ist eine Darmpassagezeit von 20-30 Stunden, alles über 36 Stunden ist eindeutig ungesund. Wer also nur jeden 2. Tag Stuhlgang hat, ist nicht gesund, weil die Darmpassagezeit größer als 48 Stunden ist und sollte schnellsten Abhilfe suchen. Studien zeigen, dass bereits mehr als 50% unserer Nahrung raffiniert ist und keine Ballaststoffe mehr enthält. Durch die langsamere Verdauung können die überschüssigen Eiweiße noch stärker faulen und die unverdauten Kohlenhydrate noch stärker gären. So bildet sich schnell ein Teufelskreis, der die anfänglich noch geringen Beschwerden unerträglich macht. Zusammenfassung: Wer sich eine gute Verdauung und ein möglichst großes Maß an Gesundheit und Wohlbefinden wünscht, sollte sich an folgende Richtlinien halten: Essen Sie in Ruhe und kauen Sie die Nahrung gut. Essen Sie möglichst wenige tierische Eiweiße. Essen Sie möglichst viele Vollkornprodukte. Essen Sie viel rohes Obst und rohes Gemüse. Essen Sie möglichst viele hochwertige Pflanzenöle und vermeiden Sie die erhitzten und verarbeiteten Fette. Führen Sie eine Leberreinigung und eine Darmreinigung durch. Ergänzen Sie die gekochten Mahlzeiten mit pflanzlichen Enzymen.