Protokoll vom 24.6.2014 Datum: 24.6.2014 Beginn: 19 Uhr Ende: 21:15 Uhr Ort: Zuger Kantonsspital Anwesend: Rosanna Christen Susi Feer Livia Felix Sara Grätzer Ivona Ilic Silvia Lüchinger Amira Malanovic Luana Schuler Entschuldigt: Anna Maria Schärer Traktanden Begrüssung Begrüssung durch Natascha und Olivia vom QZ Zug – dies ist ein gemeinsamer QZ der Qualitätszirkel Zug und Cham. Vorstellung des Referenten Dr. med. Robert van der Kruijssen. Kurze Vorstellungsrunde der MPA’s. Impfungen Grundlagen: Impfungen sind nicht „Kindersache“ – Impfungen betreffen genauso Erwachsene Impfschäden sind gefürchtet, treten aber sehr selten auf Impfungen sind besonders wichtig da durch die Zunahme der Resistenz vieler Krankheitserreger gegen Medikamente wie Antibiotika, Anti-Tuberkulosemittel etc. die Heilungsmöglichkeiten massiv eingeschränkt und bedroht sind Eine einmal begonnene Grundimmunisierung kann auch noch nach Jahren vervollständigt werden (Grundimmunisierung muss nicht wieder von vorne begonnen werden – Impfgedächtnis!) Wichtig: Zeitliche Mindestabstände zwischen den einzelnen Impfungen einhalten! Während der Schwangerschaft nur wirklich dringende Impfungen durchführen, möglichst keine Impfungen während dem ersten Drittel. Unbedenklich: Diphtherie - FSME (passiv) – Hep. A (passiv) – Tetanus Kontraindikation Impfungen: Allergien / Unverträglichkeiten (Milch-/Hühnereiweiss, Penicillin, Nüsse/Kiwi, Nickel in Schmuck/Hosenknopf, Farb-/ Konservierungsstoffe etc.) und besondere Umstände (akute Infektion, Immunschwäche Schwangerschaft/Stillzeit, bestimmte Medikamente) Aktive Impfung: Der Körper wird einem Bestandteil eines Virus bzw. einer Bakterie, seinem Toxin oder einem vollständigen Erreger ausgesetzt, der durch bewusste Veränderung zu schwach ist, um noch eine Krankheit auszulösen, jedoch noch stark genug, um Immunität, also Abwehrkraft des Immunsystems, gegenüber dem eigentlichen Schädling zu bewirken. Ziel & Wirkweise der Aktivimpfung Prozess dauert in der Regel ein bis zwei Wochen Antikörper oft über Jahre/Jahrzehnte wirksam & nachweisbar Gedächtniszellen (B-Lymphozyten): können bei erneutem Kontakt mit dem Erreger jederzeit wieder Antikörper nachproduzieren (Körper bildet selbst Antikörper, ist also „aktiv“) Passive Impfung: Die passive Impfung unterscheidet sich von der aktiven dadurch, dass das Immunsystem unterstützt wird, nicht herausgefordert, weswegen solche Impfungen dann gegeben werden, wenn es für eine aktive Immunisierung bereits zu spät sein könnte bzw. ist: also z.B. im Krankheitsfall. Antikörper stammen vom Menschen oder von Tieren, die ihrerseits aktiv geimpft wurden und Antikörper gebildet haben. Antikörper werden meist dann verabreicht, wenn sich der Körper bereits mit dem Erreger infiziert hat und für eine aktive Immunisierung nicht mehr genügend Zeit bleibt. Gespritzte Antikörper sind sofort wirksam. Antikörper vom Körper abgebaut (maximaler Impfschutz nach passiver Impfung drei Monate) - eigenes Immunsystem ist nicht beteiligt, also "passiv". Wegen der enthaltenen Eiweissstoffe (= wirksame Abwehrstoffe) besteht hier eine deutlich höhere Allergierate! Simultanimpfung: Die aktive und passive Impfung kann auch kombiniert werden. Mit einer Simultanimpfung erreicht man einen schnell einsetzenden Sofortschutz sowie eine Dauerimmunität. Solche Impfungen werden beispielsweise bei Tollwut- oder Tetanusgefahr eingesetzt. Tot- und Lebendimpfstoffe: Grundsätzlich zwei Arten von Impfstoffen: die Tot- und die Lebendimpfung. Welche Art der Impfung verwendet wird, hängt unter anderem von den speziellen Eigenschaften des Erregers ab. Totimpfstoffe: Cholera, Diphtherie, FSME, Grippe (Influenza), Hepatitis A & B, Hib (Haemophilus influenzae b), Japanische Enzephalitis, Tollwut, Tetanus, Polio, Pertussis, Meningokokken, Pneumokokken, Typhus-Spritzenimpfung Totimpfstoffe: entweder ganze & abgetötete Erreger oder Bruchstücke oder nur das Gift können sich also weder vermehren noch die Krankheit auslösen. Vorteil: in der Regel geringere Nebenwirkungen zu erwarten als bei Lebendimpfstoffen heute die meisten Impfungen. Nachteil: Impfschutz lässt mit der Zeit nach und muss regelmässig aufgefrischt werden, manchmal bereits nach wenigen Jahren (FSME), manchmal erst nach vielen Jahren (Tetanus/Diphtherie) Lebendimpfstoffe Gelbfieber, Masern, Mumps, Röteln, Typhus-Schluckimpfung, Windpocken. Lebendimpfstoffe: sehr geringe Mengen lebender & abgeschwächter Keime, können sie sich zwar noch vermehren, die Krankheit aber nicht mehr auslösen, ausser bei Immungeschwächten Vorteil: lebenslanger Schutz nach Grundimmunisierung bei manchen Lebendimpfungen Nachteil: zwar selten, aber möglich: Impfung ruft ähnliche Beschwerden wie die Krankheit selbst hervor. Diese fallen in der Regel schwach aus und dauern nur wenige Tage an, im Vergleich zu früher sind heutige Lebendimpfungen sehr gut verträglich. Kontraindiziert bei Schwangerschaft Zeitliche Abstände Totimpfstoffe: keine Zeitabstände, weder zu anderen Tot- noch zu Lebendimpfstoffen. Lebendimpfstoffe: können gleichzeitig geimpft werden, falls nicht gleichzeitig verabreicht: Abstand von mindestens vier Wochen ist einzuhalten, zu Totimpfstoffen muss kein Abstand eingehalten werden. Besten Dank an Dr. med. Robert van der Kruijssen für das spannende und lehrreiche Referat. Verabschiedung. Meierskappel. 4.7.14 Livia Felix