Physikalische Gesetze des Elektromagnetismus BBS Lüchow Hergen Scheck 03/2008 Coulombkraft (1785) E Q + F F=Q*E • Elektrische Ladungen Q erzeugen elektrische Felder E. • Elektrische Felder verursachen Kräfte auf elektrische Ladungen. • Bei positiven elektrischen Ladungen zeigt die Kraft F in Richtung der Feldlinien. Ampéresches Gesetz (1825) B = µ0*µr*I/2r Q B + v • Bewegte elektrische Ladungen (Ströme) erzeugen magnetische Felder. • Die Feldlinien des Magnetfeldes verlaufen kreisförmig entsprechend der Rechtsschraubenregel. (bei geradem Leiter) Lorentzkraft (1892) B F=Q*vxB v Q + x F in das Blatt hinein • Magnetische Felder verursachen Kräfte auf Ströme, die sich senkrecht zu den Feldlinien bewegen. • Die Kraft F steht entsprechend der Dreifingerregel senkrecht zu den Vektoren B und v. Faradaysches Induktionsgesetz (1) (1831) B nach rechts hin abnehmend (wenn A=const.) dB/dt I U = -dB/dt * A F1 F2 v Leiterschleife (Fläche A, Ebene senkrecht zu Magnetfeld B) • In einer Leiterschleife, die sich durch ein inhomogenes Magnetfeld bewegt, wird eine Spannung U induziert. Dies lässt sich im Prinzip mit den unterschiedlichen Lorentzkräften (F1 und F2 im linken und rechten Teil der Schleife) erklären. • Der Strom I baut ein Magnetfeld auf, das der zeitlichen Änderung von B (=dB/dt) entgegengerichtet ist (auch hier gilt eine Rechtsschraubenregel). • Die Wechselwirkung der beiden Magnetfelder bremst die Leiterschleife ab. Faradaysches Induktionsgesetz (2) B (zeitlich veränderlich, hier abnehmend) E U = -dB/dt * A dB/dt I Leiterschleife (unbewegt) • Allgemein gilt: Eine Änderung der Magnetfeldstärke bewirkt eine Kraft auf elektrische Ladungen. Auch hier wird daher eine Spannung U induziert, der sich gegen die Änderung des Magnetfelds richtet. • Es ist dabei egal, ob sich die Ladung durch ein inhomogenes Magnetfeld bewegt oder ob sie in einem sich zeitlich ändernden Magnetfeld befindet. • Um das Magnetfeld herum entstehen ringförmige elektrische geschlossene Feldlinien (elektrisches Wirbelfeld). Maxwells Ergänzung (1864) E B (zeitlich veränderlich, hier abnehmend) dE/dt • So wie ein zeitlich veränderliches magnetisches Feld ein elektrisches Wirbelfeld erzeugt, erzeugt auch ein zeitlich veränderliches elektrisches Feld ein magnetisches Wirbelfeld. • Dieser Effekt ist für die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen wichtig. • Man kann ihn nur bei hohen Frequenzen beobachten. Maxwell sagte ihn aus theoretischen Gründen vorher, erst Heinrich Hertz konnte ihn 1884 experimentell beweisen. Zusammenfassung (1) Wechselwirkungen Felder/Materie: Elektrische Felder und elektrische Ladungen: Elektrische Ladungen erzeugen elektrische Felder. Elektrische Felder bewirken Kräfte auf elektrische Ladungen. (Coulombkraft) Magnetfelder und elektrische Ladungen: Bewegte elektrische Ladungen erzeugen Magnetfelder. Magnetfelder bewirken Kräfte auf bewegte elektrische Ladungen. (Lorentzkraft) Zusammenfassung (2) Wechselwirkungen der Felder: Zeitlich veränderliche Magnetfelder: Sie erzeugen elektrische Felder mit geschlossenen Feldlinien (Wirbelfelder). Die dabei induzierte Ströme bewirken ein induzierte Magnetfelder, die dem erzeugenden Magnetfeld entgegenwirken. Zeitlich veränderliche elektrische Felder: Sie erzeugen magnetische Felder mit geschlossenen Feldlinien (Wirbelfelder). Die dabei entstehenden zeitlich veränderlichen magnetischen Felder erzeugen wiederum zeitlich elektrische Felder usw. Hierdurch ist eine Ausbreitung elektromagnetischer Wellen möglich.