Abstraktion – induktiver Denkprozess des Weglassens von Einzelheiten und des Überführens auf etwas Allgemeineres oder Einfacheres. Das Augenmerk wird auf das Wesentliche gelegt, z.B. auf eine ganz bestimmte begriffliche Bedeutung affektiv – aus einer Gemütsregung heraus, nicht „rational“. Populismen bedienen sich oft des Affekts. Gegenteil: rational, Emotionen werden erweckt & dadurch ohne weitere Reflexion gehandelt affirmativ – bejahend, bestätigend. Ein bestimmtes System soll bestätigt werden – oder, z.B. bei Populisten: ein bestimmtes Vorurteil/Vorannahme wiederholt und damit bestärkt werden. Konservative Staatstheorien können so gesehen auch affirmativ sein. Gegenwörter: kritisch, ablehnend Androzentrismus – 1911 von Charlotte Perkins geprägt – männliche Sichtweise auf die Welt, sie wird aus der Sichtweise des Manns gesehen. Weniger offensichtlich als Sexismus. Gegentei: Gynozentrismus askriptiv- deskriptiv – praeskritptiv. Askriptiv: zuschreibend (z.B. wird Frauen die Mutterrolle zugeschrieben), deskriptiv: beschreibend (ein politisches System kann beschrieben werden, wenn man es wertet, wird man präskriptiv), präskriptiv: etwas wird aus einer bestimmten Wertung heraus gesehen – Gegenteil von deskriptiv Austrokeynesianismus – die österreichische Form des Keynesianismus, durch Bruno Kreiskys Wirtschaftspolitik geprägt – öffentliche Aufträge an die Wirtschaft. „deficit spending“ – der Staat verschuldet sich, um durch staatlich geförderte Aufträge mehr Nachfrage zu generieren Basis-Überbau – aus dem Marxismus, Wechselwirkung zwischen wirtschaftlicher Existenzgrundlage und den herrschenden Vorstellungen eines Staats. Überbau: Staat, Religionen, Ideologien. Basis: ökonomische Gesellschaftsverhältnisse - Wechselwirkung Behavioralismus - streng individualistischer Forschungsansatz innerhalb der Politikwissenschaft, der individuelles politisches Verhalten und kollektive politische Erscheinungen kausal mittels des methodologischen Individualismus zu erklären sucht. Er macht dazu die Verhaltens- und die Handlungstheorie nutzbar. POSITIVISTISCH. Citizenship – engl: Staatsbürgerschaft. Nur Staatsbürgern stehen Bürgerrechte zu, eine Mischung aus Rechten & Verpflichtungen gegenüber einem Staat Dekonstruktion – von Derrida geprägt, Analyse von Zeichen, Sprache und ihrer Bedeutung. Es soll offengelegt werden, wie bestimmte Mythen, große Erzählungen durch gesellschaftliche Verhältnisse entstehen. In den SoWi vor allem auf Geschlechterverhältnisse bezogen – wie entstehen Geschlechteridentitäten und Identifizierung? Determinismus – Auffassung, dass alles schon determiniert – also: vorherbestimmt – ist. Gegenthese: Indeterminiert. Man kann Teile Foucaults in Bezug auf das Subjekt deterministisch sehen: das Subjekt wird durch die Gesellschaft determiniert. Vertreter: Hobbes, Locke, Freud, Spinoza, Hume. Nicht mit „Schicksal“ zu verwechseln! Dezentrierung des Subjekts – das Auseinanderfallen des Subjekts. Das Subjekt wird nicht mehr als Zentrum der Gesellschaft gesehen. Foucault. Der historische Prozess ist nicht mehr frei von den Entschlüssen des Individuums, das Verhältnis zwischen Subjekt und Objekt ist nicht mehr klar, es gibt ein diffuses Machtverhältnis innerhalb der Gesellschaft. Diskurs – Foucaults Diskursbegriff offen in Opposition zum Strukturalismus. „Der Diskurs wird konstituiert durch die Differenz zwischen dem, was man konkret in einer Epoche sagen könnte und dem, was tatsächlich gesagt wird“ Diskurstheorien versuchen zu beschreiben, wie Folgen von Äußerungen konstituiert werden. Diskurs im Sinne Foucaults ist ein „sprachlich produzierter Sinnzusammenhang, der eine bestimmte Vorstellung forciert, die wiederum bestimmte Machtstrukturen und Interessen gleichzeitig zur Grundlage hat und erzeugt“. Der Diskurs darf also nicht mit Diskussion gleichgesetzt werden, weil er Realität erzeugt. Dispositiv – Von Foucault. eine Gesamtheit bestimmter begrifflich fassbarer Vorentscheidungen, innerhalb derer sich die Diskurse und die sozialen Interaktionen entfalten können. Das Dispositiv bestimmt Diskurse und alltägliche Entscheidungen. Beispiel alte Werkzeuge – heute wissen wir nicht mehr, wie sie verwendet wurden. Der Diskurs dazu ist aus dem Dispositiv erloschen. Empirisch – auf Erfahrung beruhend, damit verbunden: Induktion. Gegenwort: theoretisch (auch: deduktiv) empirisch-analytisch – empirisch: erfahrungsgemäß. Analytisch: ein Gegenstand wird in seine Bestandteile zerlegt. Eng damit verbunden: quantitativ. Vertreter: Bacon, Hume, Locke. Gegenteil: traditionell-normativ. Da die Sozialwissenschaften immer wieder versuchten, sich empirisch-analytisch an die NaWi anzupassen, geriet die theoretisch-normative politische Theorie ins Nachsehen „Endismus“ – Annahme des Endes der Ideologien, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion besonders stark. Kann selbst als Ideologie gesehen werden. Epistemologie – Erkenntnistheorie (Ontologie-Epistemologie-Methodologie) Lehre des Wissens, Annahmen, wie Wissen & Erkenntnis zustandekommt und wo die Grenzen der Erkenntnis liegen. Essentialismus – die philosophische Auffassung, dass es eine notwendige Eigenschaft einer Sache gibt. Z.B. bei Hobbes Annahmen über das Wesen des Menschen. In der Philosophie wird der Essentialismus bis auf Platon und Aristoteles zurückgeführt. Die aristotelische Begriffsbildung wurde maßgeblich von Thomas von Aquin in die Theologie und in die Scholastik aufgenommen. Für den Feminismus wichtig: was wird von der Gesellschaft als typisch für die Frau gesehen? Etatismus - politische Anschauung, die dem Staat eine überragende Bedeutung im wirtschaftlichen und sozialen Leben einräumt und in der Regel mit zentralistischen Staatsauffassungen verbunden ist. Französisch: état Etymologie – Gegenwort: Grammatik, die Lehre, die Wissenschaft von der Herkunft der Wörter, Saussure: Arbitrarität, für Koselleck von Bedeutung, er befasst sich mit Begriffsgeschichte. Eurozentrismus - die Beurteilung inner- und außereuropäischer Kulturkreise nach europäischen Vorstellungen und auf der Grundlage der in Europa entwickelten Werte und Normen. Europa nimmt im Eurozentrismus als Maßstab das alleinige Zentrum des Denkens und Handelns ein. Fordismus - eine nach dem Ersten Weltkrieg etablierte Form industrieller Warenproduktion. Geprägt wurde der Begriff unter anderem durch den marxistischen Intellektuellen Antonio Gramsci. Sie ist benannt nach dem US-amerikanischen Industriellen Henry Ford, dessen Organisation von Arbeit und Kapital als typisch für die gesamte Epoche angesehen wird. Mit der Theorie des Fordismus soll ausgehend von marxistischen Grundsätzen erklärt werden, wie es zur Entwicklung des Wohlfahrtsstaats anstelle des eigentlich zu erwartenden krisenhaften Zusammenbruchs des Kapitalismus kam. Siehe: New Deal, Vollbeschäftigung Gouvernementalität - ein Begriff in Sozial- und Geschichtswissenschaften. Er geht auf den französischen Gesellschaftstheoretiker Michel Foucault zurück. Gouvernementalität umfasst ein ganzes Bündel von Erscheinungsformen neuzeitlicher Regierung, die das Verhalten von Individuen und Kollektiven steuern. „Unter Gouvernementalität verstehe ich die Gesamtheit, gebildet aus den Institutionen, den Verfahren, Analysen und Reflexionen, den Berechnungen und den Taktiken, die es gestatten, diese recht spezifische und doch komplexe Form der Macht auszuüben, die als Hauptzielscheibe die Bevölkerung, als Hauptwissensform die politische Ökonomie und als wesentliches technisches Instrument die Sicherheitsdispositive hat.“ Governance - oft übersetzt als Regierungs-, Amts- bzw. Unternehmensführung –, auch Lenkungsform, bezeichnet allgemein das Steuerungs- und Regelungssystem im Sinn von Strukturen (Aufbau- und Ablauforganisation) einer politisch-gesellschaftlichen Einheit wie Staat, Verwaltung, Gemeinde, privater oder öffentlicher Organisation. Häufig wird es auch im Sinne von Steuerung oder Regelung einer jeglichen Organisation (etwa einer Gesellschaft oder eines Betriebes) verwendet. Der Begriff governance wird häufig unscharf verwendet. Kritik: Partikularinteressen geraten in den Hintergrund Habitus - ist ein Ausdruck für das Auftreten oder Benehmen eines Menschen; für die Gesamtheit seiner Vorlieben und Gewohnheiten bzw. für die Art, sich zu verhalten. „Klassenhabitus“ – typisches Auftreten von Personen aus einer Klasse Hegemonie - von altgriechisch ἡγεμονία hēgemonía ‚Heerführung. Vorherrschaft oder Überlegenheit einer Institution, eines Staates, einer Organisation oder eines ähnlichen Akteurs in politischer, militärischer, wirtschaftlicher, religiöser und/oder kultureller Hinsicht. Gegenüber einem Hegemon (dem Machthaber in der Hegemonie) haben andere Akteure nur eingeschränkte Möglichkeiten, ihre eigenen Vorstellungen und Interessen praktisch durchzusetzen. Gegenwort. Heteronormativität - eine Weltsicht, die Heterosexualität als soziale Norm postuliert. Damit einhergehend ist ein meist unhinterfragtes, ausschließlich binäres („zweiteiliges“) Geschlechtssystem. Historizität – Gegenwort: Ahistorizität. Eine durch und durch historische Betrachtungsweise; das intensive Eingehen auf die Geschichte. Für Kosellecks Begriffsanalyse wichtig. Ideologie/Ideologiekritik – Ideologie: Mix aus Tatsachen- und Wertaussagen, oft als Opposition zur wissenschaftlichen Objektivität gesehen. Ideologiekritik – Bacons Idolenlehre, Marxistische Ideologiekritik (scheinbar autonome Ideen auf ihren gesellschaftlichen Ursprung hin analysieren. Althusser – Ideologien (spezifische Glaubenssysteme) vs. Ideologie (das, was dem Menschen ein Verständnis von sich selbst gibt & die Wiedererkennung in gesellschaftlichen Verhältnissen festlegt), konservative Ideologiekritik: Hobbes, Schopenhauer – bestehende Herrschaftsordnungen erhalten. Induktion – Deduktion; Induktion: bedeutet seit Aristoteles den abstrahierenden Schluss aus beobachteten Phänomenen auf eine allgemeinere Erkenntnis, etwa einen allgemeinen Begriff oder ein Naturgesetz. Deduktion: schließt aus gegebenen Voraussetzungen auf einen speziellen Fall, Induktion hingegen ist der umgekehrte Weg. „interpretative“ Wissenschaft – versucht zu verstehen. Gegenteil von erklärender Wissenschaft. Die Hermeneutik ist eine interpretative Wissenschaft – so soll verstanden werden, wie bestimmte Bedeutungen entstehen. Intersektionalität – Überschneidung von verschiedenen Diskriminierungsformen in einer Person – so kann eine schwarze Frau diskriminiert werden, weil sie eine Frau ist UND weil sie schwarz ist. Keynsianismus - ein Theoriegebäude, in dem die gesamtwirtschaftliche Nachfrage die entscheidende Größe für Produktion und Beschäftigung ist. Daneben bezeichnet Keynesianismus auch verschiedene wirtschaftspolitische Modelle, die darauf ausgerichtet sind, die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zu steuern und bei Bedarf die Wirtschaft durch vermehrte Staatsausgaben zu beleben. Als Hochphase des Keynesianismus weltweit gilt die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (in Deutschland ab 1967) bis in die 1970er Jahre. Klasse – für Marxisten wichtig: für sie ist der Staat das Herrschaftsinstrument der herrschenden Klasse. Klasse = Gruppierung der Bevölkerung nach ökonomischen und sozialen Merkmalen Konnotation – Gegenbegriff: Denotation. In der Logik bezeichnet das den Begriffsinhalt, in der Sprachwissenschaft die Nebenbedeutung. Konnotationen des gleichen Wortes können sich je nach Sprecher, Sprechergruppen und Kultur unterscheiden. Z.B. kann man jemanden als „Obdachlosen“ (neutrale Konnotation) oder „Penner“ (negative Konnotation) bezeichnen. Konstruktivismus - Die meisten Varianten des Konstruktivismus gehen davon aus, dass ein erkannter Gegenstand vom Betrachter selbst durch den Vorgang des Erkennens konstruiert wird. In der Fachsprache der Philosophie ausgedrückt, nehmen sie damit eine nominalistische Position zum Universalienproblem (betrifft die Frage, ob es Allgemeinbegriffe wirklich gibt oder ob sie menschliche Konstruktionen sind) ein. Sprache besitzt bei Koselleck eine konstituierende Kraft. Mainstream - Massengeschmack spiegelt den kulturellen Geschmack einer großen Mehrheit wider, im Gegensatz zu Subkulturen oder dem ästhetischen Underground. Der Mainstream ist eine Folge einer Kulturdominanz. Um gleiche Chancen für Männer und Frauen in der Beschäftigung zu erreichen, wurde in Deutschland das „Gender Mainstreaming“ eingeführt. Analog dazu bietet sich das Konzept „Disability Mainstreaming“ an, um die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung zur Aufgabe von allen zu machen, auch jenseits des Feldes der Sozialpolitik. Malestream – Neologismus: Mischung aus Male und Mainstream – eng verbunden mit dem Androzentrismus: das Männliche steht im Mittelpunkt Maskulinismus - bezeichnet die Überzeugung, Männer oder bestimmte als männlich erachtete Eigenschaften seien naturbedingt überlegen, sowie die Legitimation männlicher Dominanz. Arthur Brittan definierte 1989 den Begriff Maskulinismus als die „Ideologie des Patriarchates“, die männliche Dominanz naturalisiere und legitimiere. Materialismus (Hist. Materialismus) – Historischer Materialismus (es gibt auch den erkenntnistheoretischen und ethischen): geht auf Karl Marx zurück. Er sieht die menschliche Geschichte nicht durch Ideen oder einen „Weltgeist“ bewegt, die sich in der Geschichte verwirklichten, sondern durch ökonomische Interessen und Interessenkonflikte. Demnach wandeln sich Gesellschaften nicht durch Ideale, sondern aufgrund ständiger Klassenkämpfe, in denen diese ökonomischen Interessenkonflikte kollektiv ausgetragen werden. Metapher – aus dem Griechischen „Übertragung“, ist eine rhetorische Figur, bei der ein Wort nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht wird, und zwar so, dass zwischen der wörtlich bezeichneten Sache und der übertragen gemeinten eine Beziehung der Ähnlichkeit besteht. Metaphysik - eine Grunddisziplin der Philosophie. Metaphysische Systementwürfe behandeln in ihren klassischen Formen die zentralen Probleme der theoretischen Philosophie, nämlich die Beschreibung der Fundamente, Voraussetzungen, Ursachen oder „ersten Gründe“, der allgemeinsten Strukturen, Gesetzlichkeiten und Prinzipien sowie von Sinn und Zweck der gesamten Wirklichkeit bzw. allen Seins. Z.B. „Gibt es einen Gott?“ Methodologie - die Lehre von den wissenschaftlichen Methoden, ein Teil der Wissenschaftstheorie. Moderne - bezeichnet einen Umbruch in allen Lebensbereichen gegenüber der Tradition. In der Querelle des Anciens et des Modernes (1687) war „Moderne“ noch ein Gegenbegriff zu „Antike“. Erst im 19. Jahrhundert wurde es üblich, mit dem Wort Moderne die Gegenwart von der Vergangenheit allgemein abzugrenzen. In der Philosophie fällt die Moderne mit der Aufklärung zusammen. Danach: Postmoderne. Narrativ - bezeichnet die Darstellung von geschichtlichen Ereignissen. Die moderne Geschichtsschreibung mit wissenschaftlichem Anspruch gehört zur Geschichtswissenschaft und definiert den Begriff „Geschichtsschreibung“ als „sprachliche Vermittlung historischer Erkenntnis“. Für uns aber wichtig: Erzählung als Form der Sinngebung in der Entwicklung des Individuums. Narrative Psychologie geht davon aus, dass Menschen ihrem Leben Sinn und Bedeutung verleihen, indem sie Erlebnisse in Form von Geschichten und Erzählungen wiedergeben. Die Postmoderne wird als die Zeit gesehen, in der diese großen Narrative zerfallen. Neologismus - Der Begriff Neologismus bezeichnet neue Wörter, die auf der Grundlage bereits in der Sprache vorhandener Morpheme gebildet wurden; er wird z.T. aber auch so verstanden, dass er alle in der Sprache neuen Wörter umfasst, d.h. auch Neuschöpfungen und Fremd- und/ oder Lehnwörter. Gegenwort: Neuschöpfung, Synonym: Neubildung Normativ – Die Politische Theorie arbeitet normativ. Philosophische Normativität gibt an, wie etwas sein sollte (englisch: ought). Normativ ist in der Philosophie in der Regel dem Attribut deskriptiv (beschreibend) als Beschreibung für Theorien und Begriffe entgegengesetzt. Deskriptive Aussagen sind Sätze über die Realität und können überprüft und gegebenenfalls auch widerlegt werden (Falsifikation). Normative Sätze geben vor, wie etwas sein soll, also wie etwas zu bewerten ist. Orientalismus - Mit dem Begriff Orientalismus bezeichnet Edward Said in seinem 1978 erschienenen Werk den eurozentrischen, westlichen Blick auf die Gesellschaften des Nahen Ostens bzw. die arabische Welt als einen „Stil der Herrschaft, Umstrukturierung und des Autoritätsbesitzes über den Orient“. Dieses Denken drücke ein Überlegenheitsgefühl gegenüber dem Orient aus und sei ein Teil der modernen politischen und intellektuellen Kultur unserer Gegenwart. -> ist ein Diskurs Paradigma - Seit dem späten 18. Jahrhundert verwendet man das Wort Paradigma, um damit eine bestimmte wissenschaftliche Denkweise oder eine bestimmte Art der Weltanschauung zu bezeichnen. Der Begriff des Paradigma wurde von Georg Christoph Lichtenberg eingebracht. In der Cambridge School: Politische Paradigmen sind mehrwertig – sie existieren auf unterschiedlichen Ebenen. Paradigmenwechsel treten auf, wenn soziale Veränderungen mit dem vorherrschenden Vokabular nicht mehr adäquat zu erfassen sind. Partikularismus – Gegenbegriff: Universalismus. Es gibt nicht nur eine, sondern unzählige richtige Lesearten. Wir verfügen nicht nur über eine Identität, sondern über viele (vgl. Hannah Arendt), „das andere“ wird nicht abgewertet, emotional gefüttert, beruht auf Abgrenzung Patriarchat/patriarchal – Gegenwort: Matriarchat, beschreibt in der Soziologie, der Politikwissenschaft und verschiedenen Gesellschaftstheorien ein System von sozialen Beziehungen, maßgebenden Werten, Normen und Verhaltensmustern, das von Vätern und Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert wird. Synonym: Andokratie Positivismus - ist eine Richtung in der Philosophie, die fordert, Erkenntnis auf die Interpretation von „positiven“ Befunden zu beschränken, also solchen, die im Experiment unter vorab definierten Bedingungen einen erwarteten Nachweis erbrachten. Der Behaviorismus ist positivistisch. Gegenteil zu interpretativen Wissenschaften. Postkolonialismus – Vertreter: Said. ist eine geistige Strömung seit Mitte des 20. Jahrhunderts aus der Zeit nach dem Kolonialismus, die sich auf diesen bezieht. Sie ist dem Poststrukturalismus zuzurechnen. Vorausgegangen ist die Unabhängigkeit der Kolonie von ihrem Kolonisator. Die postkolonialistische Theorie existiert unter anderem in Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft und Politikwissenschaft. Postkolonialistische Ansätze untersuchen Kultur und Identität sowohl der Kolonialzeit als auch der Zeit danach im Kontext des Kulturkonfliktes der Kolonisierten wie auch der Kolonialmacht. Postmoderne - ist im allgemeinen Sinn der Zustand der abendländischen Gesellschaft, Kultur und Kunst „nach“ der Moderne. Sie wird dadurch bezeichnet, dass die „großen Erzählungen“ zerfallen. Propädeutikum – die Politische Theorie wurde oft stiefmütterlich als Propädeutikum der Politikwissenschaft behandelt, ist meist eine Vorbereitungsveranstaltung auf ein wissenschaftliches Gebiet. Rekonstruktion – Gegenwort: Dekonstruktion. ist der Vorgang des neuerlichen Erstellens oder Nachvollziehens von etwas mehr oder weniger nicht mehr Existierendem oder Unbekanntem, beispielsweise eines verloren gegangenen Werkes – z.B. Rekonstruktion von Geschlechterrollen nach deren Dekonstruktion. Scholastik – beschäftigte sich vor allem mit theologischen Fragen. ist die wissenschaftliche Denkweise und Methode der Beweisführung, die in der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt des Mittelalters entwickelt wurde. Bei dieser Methode handelt es sich um ein von den logischen Schriften des Aristoteles ausgehendes Verfahren zur Klärung wissenschaftlicher Fragen mittels theoretischer Erwägungen. Dabei wird eine Behauptung untersucht, indem zuerst die für und die gegen sie sprechenden Argumente nacheinander dargelegt werden und dann eine Entscheidung über ihre Richtigkeit getroffen und begründet wird. Behauptungen werden widerlegt, indem sie entweder als unlogisch oder als Ergebnis einer begrifflichen Unklarheit erwiesen werden oder indem gezeigt wird, dass sie mit evidenten oder bereits bewiesenen Tatsachen unvereinbar sind. Die Scholastik war jedoch keineswegs auf theologische Themen und Ziele begrenzt, sondern umfasste die Gesamtheit des Wissenschaftsbetriebs. Die scholastische Methode wurde als die wissenschaftliche Vorgehensweise schlechthin betrachtet. Semantisches Feld – auch: Wortfeld. Gruppen von Wörtern, die sich einem übergeordneten Begriff zuordnen lassen – aus der Linguistik. Z.B. „rot“, „grün“ zu „Farben“. Sexismus – deutlicher als z.B. Androzentrismus. Unter Sexismus versteht man die soziale Konstruktion von sexuellen Unterschieden zwischen Menschen und die daraus abgeleiteten Normen und Handlungsweisen. Der Sexismus unterteilt alle Menschen anhand ihrer biologischen Geschlechtsmerkmale in Frauen und Männer, unterstellt ihnen damit eine grundlegende Unterschiedlichkeit und weist ihnen auf dieser Basis unterschiedliche Rechte und Pflichten zu. Staatsräson - zielt von seiner Idee her auf ein Streben nach Sicherheit und Selbstbehauptung des Staates um jeden Preis und mit allen Mitteln ab. Die Staatsräson ist in diesem Sinne als ein vernunftgeleitetes Interessenskalkül einer Staatsführung unabhängig von der Regierungsform zu verstehen, dem einzigen Leitsatz der Aufrechterhaltung eines funktionierenden Staatsgebildes verpflichtet. Konservative Theoretiker beschäftigen sich oft damit (z.B. Hobbes, Machiavelli) Synchron – zeitgleich, etwas wird zeitgleich analysiert. Gegenteil zu diachron. Bei Kosellecks begriffsgeschichtlicher Grundlagenforschung wichtig: Zunächst wird eine synchrone Begriffsbestimmung durchgeführt, danach in eine diachrone Begriffsgeschichte überführt. System-Ansatz – muss ich noch heraussuchen Text-Kontext-Subtext – Text und Subtext sind im Kontext zu verstehen. Kontext – allgemeiner Zusammenhang (z.B. aufklärerische Werke vor dem Hintergrund der französischen Revolution). Text: explizit Ausgedrücktes. Subtext: implizit Ausgedrücktes. Universalismus – (von Folie übernommen) Moralische Kategorie, kulturelle Errungenschaften, universeller Geltungsanspruch - universelle Gesetze : das einzig Wahre oder Richtige - etwa Überlegenheit „westlicher Werte“, christlicher Religionen, kapitalistischer Marktwirtschaft etc. diesen Anspruch nicht nur anerkennen, sondern auch weltweit durchsetzen (Verletzung von Selbstbestimmungs- und Souveränitätsrechten) Die USA werden häufig als universalistisch, Frankreich hingegen gerne als partikularistisch geprägte Kulturen „klassifiziert“. Problem: Kriterien der Zuordnung recht willkürlich. Zivilgesellschaft - bezeichnet im modernen Sprachgebrauch in der Soziologie und in der Politik einen Bestandteil von Gesellschaft bzw. eine Art von Gesellschaft, die nicht Auswuchs staatlichen Handelns ist, sondern sich dem Handeln und der Kooperation einzelner Menschen oder gesellschaftlicher Gruppen verdankt. Die nähere Bedeutung des Begrifs Zivilgesellschaft ist in verschiedenen Konzeptionen unterschiedlich akzentuiert und ausgerichtet. Ein verwandter und je nach zu Grunde liegender Konzeption ähnlich verwendeter Begriff ist Bürgergesellschaft.