Deutsch-deutsche Befindlichkeiten - daad

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Deutsche Teilung
Als deutsche Teilung oder Teilung Deutschlands wird die Existenz zweier deutscher
Staaten auf dem Gebiet Deutschlands im Zeitraum von 1949 bis zur deutschen
Wiedervereinigung im Jahr 1990 bezeichnet. Zu dieser Teilung gehörte auch die Abtrennung
der Ostgebiete des Deutschen Reiches, mit denen Polen für seine Westverschiebung
entschädigt wurde und die etwa ein Viertel des deutschen Territoriums von 1937 ausgemacht
hatten. Sie war ein Ergebnis des Zweiten Weltkrieges sowie des anschließenden Kalten
Krieges zwischen den einstigen Verbündeten der Anti-Hitler-Koalition. In einem größeren
Zusammenhang gesehen gehört die deutsche Teilung zum Komplex der zwischen 1806 und
1990 bestehenden deutschen Frage.
Vorgeschichte der Teilung 1943–1949
Bereits während und kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges trafen sich die „großen drei“
Alliierten der Anti-Hitler-Koalition zu Konferenzen in Teheran, Jalta und Potsdam.
Gemeinsames Ziel der Verbündeten war, zur Eindämmung einer erneuten Kriegsgefahr ein
Wiedererstarken des besiegten Deutschlands zu verhindern. Zugleich rangen die Alliierten
aber auch miteinander um ihren künftigen Einfluss auf dem europäischen Kontinent.
Teheran 1943
Bereits Churchill hatte 1943 die Teilung in einen Nordstaat und einen Südstaat (einschließlich
Österreichs und sogar Ungarns) erwogen.
Auf der Moskauer Konferenz vom Oktober 1943 legten die Außenminister fest, dass
Deutschland in seinen Grenzen von 1937 von den Siegermächten besetzt und bis auf weiteres
auch von ihnen regiert werden solle. An der folgenden Teheran-Konferenz nahmen der USPräsident Franklin D. Roosevelt, der britische Premier Winston Churchill und der sowjetische
Partei- und Staatschef Josef Stalin teil. Zu dieser Zeit standen die deutschen Armeen noch tief
in Russland, und Stalin verfocht energisch die Zerstückelung Deutschlands, um dauerhaft
Sicherheit vor diesem gewinnen zu können. Man einigte sich auf eine Aufteilung des
Deutschen Reiches in mehrere Teilstaaten oder Protektorate.
Jalta 1945
Als sich zwei Jahre später, im Februar 1945, die Alliierten in Jalta, auf der Halbinsel Krim,
erneut trafen, um die Erklärung von Jalta zu verabschieden, waren die Interessengegensätze
zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion bereits deutlicher zutage getreten.
Churchill, Roosevelt und Stalin stritten um die Zukunft der ehemaligen deutschen
Satellitenstaaten in Ost- und Südosteuropa. Stalin installierte damals bereits in den von der
Roten Armee besetzten Gebieten sowjettreue Regimes. Das stand nicht zuletzt in
Widerspruch zur britisch-amerikanischen „Atlantik-Charta“ von 1941, in der die beiden
Westalliierten vereinbart hatten, Fragen des Territoriums und der Staatsform nicht ohne
Anhörung des betroffenen Volkes zu entscheiden.
Die etwaige Gefahr, die künftig von Deutschland ausgehen würde, wurde als nicht mehr so
stark wahrgenommen. An ihre Stelle trat der beginnende Ost-West-Gegensatz, der später den
Namen Kalter Krieg erhalten sollte. Die Westalliierten änderten ihre Ziele und wollten nun
ein starkes und stabiles Deutschland als Gegengewicht zu den Expansionsbestrebungen der
Sowjetunion. Auch Stalin hatte kein Interesse mehr an einer Teilung Deutschlands, da er
damit rechnen musste, dass kleine westdeutsche Staaten, die auch das für Reparationszwecke
interessante Ruhrgebiet enthalten hätten, sich angesichts der Sowjetarmee im Osten
Deutschlands dem Westen zuwenden würden. Offiziell hielten aber alle drei Teilnehmer der
Konferenz am Ziel einer Teilung Deutschlands fest. Es wurde beschlossen, Deutschland
gemäß den in den Zonenprotokollen niedergelegten Vorschlägen der Europäischen
Beratenden Kommission (EAC), einem von den Außenministern eingesetzten diplomatischen
Ausschuß, in Besatzungszonen aufzuteilen und die Hauptstadt Berlin in vier Sektoren. Die
Grenzen der Besatzungszonen waren in einem gemeinsamen Protokoll vom 12. September
1944 einvernehmlich fixiert worden. Jede Siegermacht sollte in ihrer Besatzungszone durch
ihren eigenen Oberbefehlshaber in eigener Verantwortung regieren. Für Deutschland als
Ganzes betreffende Fragen sollte ein Rat der Oberbefehlshaber (Alliierter Kontrollrat)
gebildet werden, der Entscheidungen gemeinsam und einstimmig treffen sollte. Auch hierin
zeigt sich, dass die Teilung Deutschlands nicht mehr oberstes Ziel der Beteiligten war.
Ergänzend wurde in Jalta beschlossen, dass Frankreich vierte Besatzungsmacht werden solle.
Seine Zone wurde im Westen und Südwesten aus der US-amerikanischen und englischen
Zone herausgeschnitten.
Potsdam 1945
Die Konferenz von Potsdam führte unbeabsichtigt Richtung Teilung. Mittlerweile hatte
Deutschland militärisch kapituliert. Man stritt nun solange über die künftige Ordnung
Südosteuropas und die immer noch ungeklärte Reparationsfrage, bis abzusehen war, dass die
Konferenz scheitern würde. Dies wollte aber keine der drei beteiligten Nationen. Die USA
wollten die Sowjetunion in die entstehenden Vereinten Nationen integrieren und sie nicht vor
der Weltöffentlichkeit brüskieren.
Die Briten hingegen waren der Auffassung, ihre Rolle als Weltmacht vom Fortbestehen der
Koalition abhängig machen zu müssen; denn fest ans westliche Lager gebunden, werde man
schnell zum bloßen Juniorpartner der USA. Der Zusammenhalt der Anti-Hitler-Koalition war
für jede der drei Seiten wesentlich.
Um die Konferenz doch noch zu einem Erfolg zu führen, schlugen die Amerikaner einen
Kompromiss in der Reparationsfrage vor. Der Streit um die Reparationen drehte sich im
Wesentlichen darum, dass Amerikaner und Briten nach dem „First Charge Principle“ erst
dann Reparationen aus Deutschland abziehen wollten, wenn der Inlandsbedarf befriedigt war.
Die Sowjetunion, von Kriegsschäden weit mehr betroffen als die USA und Großbritannien,
war nicht bereit, dies zu akzeptieren. Der Kompromissvorschlag der Amerikaner sah nun vor,
Deutschland als Reparationsgebiet einfach zu teilen. Damit stünde es jeder Partei frei, in ihrer
Besatzungszone ihre eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Der Vorschlag wurde
angenommen.
Darüber hinaus stimmten die Westmächte dem Vorhaben Stalins zu, die deutschen Ostgebiete
(östlich der Oder-Neiße-Linie) unter polnische und sowjetische Verwaltung zu stellen
(obwohl die Westmächte zunächst nur für die Oder-Grenze eintraten), und die deutsche
Bevölkerung „human“ zu evakuieren. Die „Evakuierung“ schlug jedoch bald in eine
gewaltsame Vertreibung der seit Jahrhunderten ansässigen Deutschen um.
Französische Deutschlandpolitik
Nachdem Deutschland als Wirtschaftsraum getrennt war, entwickelten sich die Zonen auch
politisch separat. Das lag zu einem wesentlichen Teil daran, dass die Franzosen – die gegen
Deutschland gekämpft hatten und deren Land nach der Niederlage von 1940 von den
Nationalsozialisten besetzt wurde – eine eigene Besatzungszone und einen Sitz im Rat der
Militärgouverneure erhalten hatten und die Zusammenarbeit im Alliierten Kontrollrat
behinderten. Entscheidungen des Rates mussten einstimmig getroffen werden, und Frankreich
machte regen Gebrauch von seinem Vetorecht. Das hing damit zusammen, dass Frankreich
erst jetzt eine Stimme in den Verhandlungen bekam – zu einem Zeitpunkt, als die
wesentlichen Entscheidungen bereits gefallen waren. Um die eigenen Ziele einzubringen
(keine Milde in der Frage der Reparationen, französische Verwaltung des Saarlandes,
Wiedereingliederung von Elsass und Lothringen in das französische Staatsgebiet,
internationale Herrschaft über das Ruhrgebiet u. a.), blieb Frankreich in Blockadehaltung.
Das Gremium der Militärgouverneure war handlungsunfähig – also ging die Ausübung der
Macht an den einzelnen Gouverneur in seiner einzelnen Zone über. Hier wurden in den drei
westlichen Zonen die Grundsteine für Demokratie und Marktwirtschaft gelegt, im Osten
wurde ein Weg in Richtung Sozialismus eingeschlagen (Bodenreform, Entnazifizierung,
Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED). Die Maßnahmen sollten die Sowjetische
Besatzungszone wirtschaftlich so effektiv wie eine Staatsgrenze isolieren.
Kalter Krieg
Mit der fortschreitenden Konfrontation zwischen Ost und West wollte schließlich keines der
beiden „Lager“ mehr einen Schritt zurückmachen: Der Westen befürchtete, die Sowjetunion
werde sich eines vereinigten Deutschlands bemächtigen, die Sowjetunion hatte Angst davor,
wieder bis zur Oder zurückgedrängt zu werden. Auf diese Befürchtungen hin wurde
Deutschland geteilt.
Auch die Machtposition eines vereinigten Deutschlands, das mit der Sowjetunion, wie schon
nach dem Ersten Weltkrieg im Hitler-Stalin-Pakt geschehen, erneut ein Bündnis eingehen
könnte und somit ein Druckmittel gegen die Staaten des neu gegründeten Nordatlantikpaktes
(NATO) in der Hand hätte, führte zu der Entscheidung, die Teilung aktiv zu betreiben. Ein
Anhänger dieses Planes war der deutsche Kanzler Konrad Adenauer, der gegen starke
innenpolitische Opposition aus den Reihen der SPD unter ihrem Vorsitzenden Kurt
Schumacher eine starke Westbindung der Bundesrepublik befürwortete.
Wichtige Schritte auf dem nun nur noch förmlichen Weg zur Teilung waren die
Währungsreform 1948, die darauf folgende Berlin-Blockade vom 24. Juni 1948 bis zum 12.
Mai 1949 und letztendlich die Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai und der
Deutschen Demokratischen Republik (DDR) am 7. Oktober 1949.
Die Bundesrepublik erkannte die DDR im Grundlagenvertrag von 1972 als eigenen Staat an.
Bis dahin verbot die Hallstein-Doktrin von 1951, die den Anspruch der Bundesrepublik auf
Alleinvertretung deutscher Interessen unterstreicht, eine Anerkennung des ostdeutschen
Teilstaates. Als Jugoslawien und Kuba die DDR anerkannten und diplomatische Beziehungen
dorthin suchten, brach die Bundesrepublik die diplomatischen Beziehungen zu beiden
Ländern ab.
Geteiltes Deutschland im Kalten Krieg 1949–1989
Da nach dem Zweiten Weltkrieg kein Friedensvertrag geschlossen wurde und keine deutsche
Gesamtregierung bestanden hatte, wurde die Entwicklung zunächst als provisorisch
betrachtet. Die Teilung Deutschlands hatte seine staatsrechtliche Einheit nicht aufgehoben.
Jedoch wich die politische Führung in der DDR nicht zuletzt auch auf Druck der Sowjetunion
alsbald und sukzessive von dieser Rechtsauffassung ab.
1949–1961
Bundesrepublik Deutschland
Die 1949 gegründete Bundesrepublik Deutschland ging bei der Konzeption des
Grundgesetzes davon aus, dass das 1945 besiegte Deutschland als Staats- und
Völkerrechtssubjekt nicht untergegangen war. Ihr Bezugsrahmen und -zeitpunkt war das
Staatsgebiet in seiner Gestalt am 31. Dezember 1937, das heißt vor dem Anschluss
Österreichs und des Sudetengebietes unter Adolf Hitler. Dies wird vor allem im Artikel 116
des Grundgesetzes deutlich, in dem eine verfassungsrechtliche Definition des Deutschen wie
folgt getroffen wird:
„(1) Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher
Regelung, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener
deutscher Volkszugehörigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des
Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31. Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat.“
Diese Vorgabe brachte es mit sich, dass die neugegründete Bundesrepublik eine große Anzahl
an potentiellen Staatsbürgern hatte, die am neuen Staat jedoch nicht teilnehmen konnten. Die
Bundesrepublik Deutschland erhob den Anspruch, für das gesamte deutsche Volk zu sprechen
(siehe unten). Daher wurde das Ziel der „Wiedervereinigung“ auch als eine der wichtigsten
Aufgaben der Bundesrepublik angesehen, wie bereits aus den ersten beiden Sätzen der
Präambel des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland erkennbar ist:
„Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt,
seine nationale und staatliche Einheit zu wahren und als gleichberechtigtes Glied in einem
vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat das deutsche Volk […], um dem
staatlichen Leben für eine Übergangszeit eine neue Ordnung zu geben, Kraft seiner
verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
beschlossen. Es hat auch für jene Deutschen gehandelt, denen mitzuwirken versagt war.“
Die Grundgesetzgeber der Bundesrepublik Deutschland konnten sich dabei auf diverse
Vorgaben durch die vier alliierten Siegermächte stützen, so etwa auf die Berliner Erklärung
vom 5. Juni 1945 und vor allem auf das Potsdamer Abkommen, aus denen deutlich
hervorgeht, dass ein Fortbestehen von Deutschland als Ganzem beabsichtigt war und dass
sich die Vier Mächte solange Entscheidungsgewalt in Bezug auf Gesamtdeutschland
vorbehalten wollten, bis ein Friedensvertrag erstellt worden sei. Dieser hier angesprochene
Vier-Mächte-Status wurde von den Siegermächten auch bis zur Unterzeichnung des Zweiplus-Vier-Vertrages nicht angetastet.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in Bezug auf die Wiedervereinigung aus Sicht der
Bundesrepublik Deutschland war die ebenfalls in der Präambel des Grundgesetzes formulierte
Zielsetzung, dass „das gesamte deutsche Volk“ aufgefordert bleibe, „in freier
Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden.“ Hierauf stützte sich
die Regierung Adenauers, der damit stets auch sein Bemühen um eine möglichst weitgehende
Westintegration der Bundesrepublik begründete, da er die Möglichkeit für Freiheit und freie
Selbstbestimmung nur gegeben sah durch eine verstärkte und institutionalisierte
Zusammenarbeit mit Westeuropa. Eine Wiedervereinigung Deutschlands in einer
kommunistischen Diktatur lehnte er ab.
Die Oppositionsparteien SPD und FDP äußerten bis gegen Ende der 1950er-Jahre stets
Bedenken gegen diese Politik der Einbindung in den Westen, da sie dadurch die Chancen auf
eine Wiedervereinigung erheblich vermindert sahen. Ihre Vorstellung sah eher eine
Herauslösung eines vereinigten Deutschland aus der internationalen Blockkonfrontation vor.
Allerdings konnten sie sich mit dieser Idee nicht durchsetzen, da die Bundesregierung und
auch die Mehrheit der Westdeutschen befürchteten, dass ein neutralisiertes
Gesamtdeutschland leicht in Abhängigkeit von der Sowjetunion geraten könnte. Daher lehnte
Adenauer auch die sowjetischen Vorschläge der Stalin-Noten 1952 ab.
Da die Bundesrepublik die einzige freiheitliche Demokratie auf deutschem Boden war, hielt
sie ihren politischen Anspruch für gerechtfertigt, auch für die Deutschen in der Deutschen
Demokratischen Republik zu sprechen (Alleinvertretungsanspruch).
Ende der Teilung durch die Wiedervereinigung 1989/1990
Das Ende der Teilung Deutschlands wurde mit der Öffnung der Mauer am 9. November 1989
eingeläutet. Zur rechtlichen Wirklichkeit wurde die Deutsche Einheit aber nach Art. 1 Abs. 1
des Einigungsvertrags erst „mit dem Wirksamwerden des Beitritts der Deutschen
Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 23 des
Grundgesetzes am 3. Oktober 1990“ (beschlossen durch die Volkskammer der DDR am 23.
August 1990),[5] wodurch das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland seinen
provisorischen Charakter verloren hat. Durch den Beitritt ist es bis heute nicht notwendig
gewesen, dass sich das – nun wiedervereinigte – deutsche Volk eine neue Verfassung geben
müsste. Spätestens mit den Wahlen zum Bundestag und den Landtagen hat das deutsche Volk
das Grundgesetz akzeptiert, sodass es einer weiteren Legitimation durch die Westdeutschen
gemäß Art. 146 (a.F.) nicht mehr bedurfte.[6] Da das Grundgesetz „nunmehr gemeinsame
gesamtdeutsche Verfassung (Art. 3 Einigungsvertrag)“ wurde,[7] hatte der Artikel 146 seinen
Zweck erfüllt und wurde folglich obsolet.[8] Es hat sich als rechtliche Grundordnung und
Grundlage aller anderen Gesetze bewährt.
Die Präambel des Grundgesetzes stellt in den Sätzen 1 und 3 klar, dass das Grundgesetz
Geltung auf Dauer beansprucht. Dem steht auch nicht Art. 146 GG entgegen; dieser verweist
lediglich darauf, dass es dem deutschen Volk möglich ist, kraft seiner verfassunggebenden
Gewalt das Grundgesetz durch eine neue Verfassung abzulösen.
Deutsch-deutsche Befindlichkeiten
Im bundesdeutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen – das sich selbst stets als „Deutsches
Fernsehen“ bezeichnete (analog dazu bis 1972 der „Deutsche Fernsehfunk“ als staatliches
Fernsehen der DDR) – wurden bis zur Wiedervereinigung für die Wettervorhersage
Europakarten ohne Staatsgrenzen benutzt. So wurde ein politisches Statement hinsichtlich der
Zugehörigkeit oder Nicht-Zugehörigkeit der DDR vermieden.
Die erste Wetterkarte mit den Umrissen des vereinigten Deutschlands zeigte die Tagesschau
am 13. Juni 1990.[9]
Siehe auch
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Chronik der deutschen Teilung
Berlin-Frage
Literatur
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Christoph Kleßmann: Die doppelte deutsche Nachkriegsgeschichte als
wissenschaftliches und didaktisches Problem. Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts.
2005, ISBN 3-899-74255-9.
Gerd Langguth (Hrsg.): Die Intellektuellen und die nationale Frage. Campus,
Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-593-35725-9 (eingeschränkte Vorschau in der
Google Buchsuche).
Dietmar Schultke: Keiner kommt durch – Die Geschichte der innerdeutschen Grenze
und Berliner Mauer. 4. Auflage. Aufbau, Berlin 2008, ISBN 978-3-7466-8157-3.
Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Band 2: Deutsche Geschichte
vom „Dritten Reich“ bis zur Wiedervereinigung. C.H. Beck, München 2000, ISBN 3406-46002-X.
Peter Graf Kielmansegg: Nach der Katastrophe – Eine Geschichte des geteilten
Deutschland. Siedler, Berlin 2000, ISBN 3-88680-329-5.
Robert Häusser: Die Berliner Mauer. Fotografien und Zitate. Hrsg. von Alfried
Wieczorek, Claude W. Sui. Edition Braus, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-89466-3056.
Jean-Paul Cahn, Ulrich Pfeil (Hrsg.): Allemagne 1945–1961. De la «catastrophe» à la
construction du Mur. Septentrion, Villeneuve d’Ascq 2008, ISBN 978-2-7574-0056-2.
Jean-Paul Cahn, Ulrich Pfeil (Hrsg.): Allemagne 1961–1974. De la construction du
Mur à l’Ostpolitik. Septentrion, Villeneuve d’Ascq 2009, ISBN 978-2-7574-0107-1.
Jean-Paul Cahn, Ulrich Pfeil (Hrsg.): Allemagne 1974–1990. De l’Ostpolitik à
l’unification. Septentrion, Villeneuve d’Ascq 2009, ISBN 978-2-7574-0107-1.
Matthias Uhl: Die Teilung Deutschlands. Niederlage, Ost-West-Spaltung und
Wiederaufbau 1945–1949. be.bra, Berlin 2009, ISBN 978-3-89809-411-5.
Gregory Henderson, Richard Ned Lebow, John George Stoessinger: Divided Nations
in a Divided World. D. McKay Co., New York 1974, ISBN 978-0-679-30057-1.
Quansheng Zhao, Robert G. Sutter: Politics of Divided Nations. China, Korea,
Germany and Vietnam. Unification, Conflict Resolution and Political Development
(= Occasional Papers/Reprints Series in Contemporary Asian Studies; Bd. 9). School
of Law, University of Maryland, Baltimore 1991, ISBN 978-0-925153-17-3 (PDF;
11,8 MB).
Thomas Cieslik: Wiedervereinigungen während und nach der Ost-WestBlockkonfrontation. Ursachen der Teilung – Grundlagen der (fehlenden) Einheit.

Untersucht an den Fallbeispielen Vietnam, Jemen, Deutschland, China und Korea
(= Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum-Verlag. Unterreihe
Politikwissenschaften; Bd. 10). Tectum-Verlag, Marburg 2001, ISBN 978-3-82888271-3.
Peter Joachim Lapp: Grenzregime der DDR. Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-087-7.
Weblinks



Deutsches Historisches Museum – Magazin: Breakthrough: Germany and Berlin at
the End of World War II (engl.)
Zwei Staaten, eine Nation, DIE ZEIT, 22. März 2007 Nr. 13
Museumsstiftung Post und Telekommunikation zeigt Bestand deutsch-deutscher
Privatkorrespondenzen aus der Zeit der deutschen Teilung 1949–1989
Einzelnachweise
1. ↑ GBl. DDR 1949 I, S. 5.
2. ↑ Vgl. Art. 118 der DDR-Verfassung von 1949.
3. ↑ 1967 lebten noch 1.200, 1989 nur noch 350 Juden in der DDR; D. Brückner, H.
Focke, Deutschland nach 1945, S. 56.
4. ↑ Vgl. Kay Hailbronner in: Graf Vitzthum (Hrsg.), Völkerrecht, 4. Aufl. 2007, 3.
Abschn., Rn 168.
5. ↑ 30. Tagung der 10. Volkskammer der DDR vom 23. August 1990:
Volkskammerbeschluss zum Beitritt der DDR zur Bundesrepublik (5'11"), in:
Deutsches Rundfunkarchiv (DRA)
6. ↑ Franz Schneider, Die Bedeutung des Art. 178 BV für die deutsche
Wiedervereinigung und für Verfassungsrevisionen des wiedervereinigten
Deutschlands (= Rechtswissenschaftliche Forschung und Entwicklung; Bd. 541),
VVF, 1996, ISBN 3-894-81241-9, S. 36.
7. ↑ Zit. nach Rupert Scholz, Grundgesetz zwischen Reform und Bewahrung: Vortrag,
gehalten vor der Juristischen Gesellschaft zu Berlin am 2. Dezember 1992, Walter de
Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-014112-4, S. 5 f.
8. ↑ Franz Schneider, Die Bedeutung des Art. 178 BV für die deutsche
Wiedervereinigung und für Verfassungsrevisionen des wiedervereinigten
Deutschlands (= Rechtswissenschaftliche Forschung und Entwicklung; Bd. 541),
VVF, 1996, ISBN 3-894-81241-9, S. 39.
9. ↑ Tagesschau vom 13. Juni 1990, 20:00 Uhr.
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