Chronologie Geschichte Mexikos (seit der Unabhängigkeit) 1821

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Chronologie Geschichte Mexikos
(seit der Unabhängigkeit)
1821
Nach einem zehnjährigen Krieg wird Mexiko unabhängig von Spanien. Das Land
wird eine föderale Republik mit 21 Bundestaaten.
Der mexikanische Staat ist geprägt von Spannungen zwischen einer
konservativen spanisch-stämmigen Elite, die praktisch alles Land besitzt, und
einer landlosen Mehrheit mit indigenen Wurzeln. Daraus resultieren Instabilität und
häufige bewaffnete Konflikte.
1836
Die Provinz Texas, die zunehmend von englischsprachigen Siedlern bevölkert
wurde, spaltet sich nach einem Krieg von Mexiko ab, um neun Jahre später den
USA beizutreten.
1845
Texas wird als 28. Bundesstaat in die USA aufgenommen.
1846- Die Annexion von Texas durch die USA führt zum Mexikanisch-Amerikanischen
1848 Krieg. Mexiko ist unterlegen, so dass in 1847 US-Truppen Mexiko City besetzen.
In den nachfolgenden Friedensverhandlungen (Treaty of Guadalupe) verliert
Mexiko die Hälfte seines Territoriums an die USA (einschliesslich Kalifornien,
Nevada, New Mexiko, Arizona und Utah)
1855- Eine Periode der Reformen unter Benito Juarez („La Reforma“), der bis heute als
1872 Nationalheld gefeiert wird. Allgemeine Bildung, Presse- und Redefreiheit wurden
vorangetrieben, sowie die Trennung von Kirche und Staat durchgesetzt.
1876- Juarez‘ Nachfolder Tejada wird von General Porfirio Diaz aus dem Amt getrickst.
1911 Diaz regiert 35 Jahre als Diktator. Er unterdrückt jegliche Opposition mit Hilfe des
Militärs und einer neu institutionalisierten nationalen Polizeistreitkraft. Seine
Regierungszeit bringt Frieden, Stabilität und ökonomischen Aufschwung. Der Preis
dafür ist politische Repression und Stagnation.
1910
Beginn der Mexikanischen Revolution.
Fransico Madero, ein Akademiker aus reichem Elternhaus, fordert Diaz in den
Wahlen heraus. Diaz gewinnt haushoch, doch das Wahlresultat ist offensichtlich
gefälscht. Madero weigert sich, das Resultat zu akzeptieren und ruft seine
Anhänger zum bewaffneten Widerstand auf.
1910- Mexikanische Revolution.
1920 Madero erhielt Unterstützung von verschiedensten revolutionären Gruppen. Im
Süden wurden diese angeführt von Emiliano Zapata und im Norden von Pancho
Villa und Pascual Orozco. Diaz nationale Armee wurde 1911 entschieden
geschlagen und er trat als Präsident zurück.
Entsprechend ihrer Herkunft waren die Ziele der Revolutionsführer sehr
unterschiedlich. Madero wurde 1911 in einer offenen und fairen Wahl zum
Präsidenten gewählt. Er verlor aber bald die Unterstützung sowohl der
konservativen Elite, der seine Ansichten zu liberal waren wie auch der radikalen
Oppositionsführer wie Zapata, Orozco und Villa, denen die Reformen zu Gunsten
der armen Bevölkerung zu wenig weit gingen. Nach nur zwei Jahren Amtszeit wird
Madero auf Befehl von General Victoriano Huerta ermordet. Dieser erklärt sich
selbst zum Präsidenten und versucht mit Hilfe von konservativen Kräften einen
Teil der alten Ordnung unter Diaz widerherzustellen. Es folgt blutiger Widerstand
durch verschiedene Revolutionsführer (u.a. Zapata und Villa). Der Gouverneur
von Cohauila, Venustiano Carranza, vermag die Anti-Huerta Kräfte zur so
genannten Konstutionale Koalition zu vereinen und den Präsidenten zum Rücktritt
zu zwingen. Die konstitutionalistischen Gruppen zerstreiten sich in Bezug auf die
Fragen zur neuen Ordnung im Land, so dass kurz darauf ein Bürgerkrieg
ausbricht. Zapata und Villa verbünden sich gegen Carranza. Villas Truppen
werden von Alvaro Obregon, einem General Carranzas geschlagen, so dass
dieser gezwungen ist, sich nach Chihuahua zurückzuziehen, von wo aus er bis
1920 einen Guerillakrieg weiterführt.
1917 wird Carranza Präsident. Er lässt eine neue Verfassung schreiben und
ratifizieren, die Demokratie in Mexiko garantieren soll.
1920 wird Carranza ermordet. Auf ihn folgen verschiedene ehemalige Generäle
der Konstitutionalen Koalition als Präsidenten.
1929
Präsident Plutarco Elias Calles, ebenfalls ein ehemaliger General, gründet die
Partido Nacional Revolucionario (PNR), später Partido Revolucionario Institutional
(PRI). Diese Partei regiert Mexiko für den Rest des 20. Jahrhunderts. Der
wichtigste Verdienst der PNR ist, die ehemaligen Revolutionsgeneräle davon zu
überzeugen, ihre jeweiligen Privatarmeen aufzulösen und stattdessen die
Mexikanische Armee zu gründen.
Da erst die Gründung der PNR zur Beendigung der bewaffneten Konflikte führt,
erachten einige Historiker den Mexikanischen Bürgerkrieg erst 1929 als beendet.
Schätzungen zur Zahl der Verluste variieren stark, doch man geht davon aus,
dass bei einer Bevölkerungszahl von 15 Millionen Einwohnern, etwa ein Zehntel
(1.5 Millionen Menschen) dem mexikanischen Bürgerkrieg zum Opfer fielen. Etwa
800'000 flüchteten in die USA.
1934- Fortschrittliche Regierungsform, stärkerer Einbezug der Bevölkerung.
1940 Nationalisierung der US-amerikanischen, britischen und niederländischen
Erdölgesellschaften unter Präsident Lázaro Cárdenas (1936‒1940), unter dem
auch mehr Land an Bauern verteilt wird als unter allen anderen Vorgängern.
1942
Mexiko beteiligt sich am 2. Weltkrieg an der Seite der Aliierten.
1958- Weiterführung der Landreform, der Industrialisierung, des Ausbaus der
1970 Infrastruktur und sozialer Einrichtungen.
1968
Massaker von Tlatelolco (Matanza de Tlatelolco)
Mexiko ist Austragungsort der Olympischen Spiele. Wenige Tage vorher nutzen
Studenten die internationale Aufmerksamkeit für Demonstrationen und Aufstände.
Höhepunkt der Studentenproteste am 2. Oktober in Mexiko-City. Präsident
Gustavo Díaz Ordaz (PRI) lässt die Studentendemonstrationen durch
Militärpanzer und Geheimpolizei blutig niederschlagen. Die Zahl der Toten wird
widersprüchlich angegeben: offiziell ist von wenigen Dutzend die Rede, die
Gegenseite spricht von Tausenden, die tatsächliche Zahl dürfte bei 200 bis 300
liegen. Damit erzwingt die PRI-Regierung den Abbruch des Streiks der Studenten
und stoppt die davon ausgehenden gesellschaftlichen Bewegungen.
1992
Mexiko schließt zusammen mit den USA und Kanada das Nordamerikanische
Freihandelsabkommen (NAFTA). Mexiko wird zum wichtigsten Handelspartner für
die nördlichen Nachbarn. Teile der mexikanischen Wirtschaft profitieren stark von
NAFTA. Gleichzeitig verlieren viele Kleinbauern ihre Existenzgrundlage durch die
Konkurrenz mit der Massenproduktion der US-Agrarindustrie.
1994
Zwölftägiger Aufstand von Indigenas im südlichen Bundesstaat Chiapas
organisiert durch die Zapatistische Armee der nationalen Befreiung (Ejército
Zapatista de Liberación Nacional / EZLN). Seitdem wiederholte Zwischenfälle,
mehrmals unterbrochene Friedensgespräche und Entwicklung autonom geführter
Gebiete. Der Konflikt ist noch immer nicht beigelegt.
2000
Vicente Fox Quesada tritt das Amt des Präsidenten an und löst in freien Wahlen
die 71 Jahre lang regierende Partei der Institutionellen Revolution (PRI) ab.
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