KLANGWELTEN 2016 Langer Text

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KLANGWELTEN 2016
30 years of excellence
Im Jubiläumsjahr gönnt sich das KLANGWELTEN Festival einen Rückblick auf die
beliebtesten MusikerInnen der letzten Jahre, von denen viele zu Leuchttürmen der
Weltmusik wurden. Karawanenführer Rüdiger Oppermann führ beschwingt, humorvoll und
kenntnisreich durch das Programm.
Programm 2016:
Tata Dindin (Gambia), Enkh Jargal (Mongolei), Katajaq-Duo (Arktis), Jatinder Thakur
(Indien), Rüdiger Oppermann (Europa), Mohsen Taher Sadeh / Mariam Hatef (Persien)
TATA DINDIN
Ein Klangwelten-Star aus Afrika.
Der Spross der legendären Konte/Jobarteh-Familie aus Gambia tritt souverän in die
Fußstapfen seines Großvaters Hadji Bai Konte und seines Vaters Malamini Jobarteh, die
seine Lehrer waren. Er hat der Kora-Musik seines Landes einen neuen Kick gegeben. In
Gambia ist er ein Star der Jugend, hochvirtuos und experimentierfreudig. In Europa hat er
einer Vielzahl von Projekten seinen Stempel aufgedrückt, seine Anpassungsfähigkeit und
seine starke solistische Bühnenpräsenz gezeigt. Er spielte als Solist, als Duopartner (von
Rüdiger Oppermann und Hans Lüdemann), als Bandleader (Salaam Band), als Musiker in
Tanztheaterproduktionen (Rigolo) und in André Hellers Afrika!Afrika!-Spektakel. Tata kam
zum ersten Mal 1994 durch R. Oppermann zum Internationalen Harfenfestival nach
Deutschland. Seitdem ist er eine Art Musikalischer Botschafter Gambias geworden, in der
Nachfolge seines Vaters.
KATAJAQ DUO
Cynthia Pitsiulak / Annie Aningmiuq
Viel umjubelt war dieses Inuit-Duo aus Kanadas Norden schon zwei mal bei Klangwelten.
Der archaische Kehlkopfgesang KATAJAQ hat immer unser Publikum verzaubert: Zwei
Frauen stehen sich gegenüber, fassen sich bei den Schultern, beginnen sich zu wiegen, und
dann entsteht ein Klang, den man nicht orten oder erklären kann: Sie singen ineinander
verschlungene Töne, wir hören Keucher, Wölfe heulen, Eisbären fauchen, Vögel,
Geisterstimmen... eine uralte schamanistische Stimmtradition, mit der die Frauen in Kontakt
mit der Tier- und Geisterwelt treten Es ist ein keuchender, gutturaler Wechselgesang. Die
Lippen bleiben fast bewegungslos. Kanonartig sind die Keucher, Hickser und Melodietöne
ineinander verschlungen, ergeben erst in der Kombination den verborgenen Sinn, eine Kunst
die man nur zu zweit ausüben kann. Melodielinien entstehen als Produkt der abwechselnd
hoch/tief singenden Einzelstimmen. Oftmals geht der Wechselgesang wie einer Art
Wettbewerb so lange, bis eine der Sängerinnen zu Lachen anfängt. Die Worte haben nicht
notwendigerweise einen “Sinn”, manchmal sind sie eher Teil eines Rätsels.
Rätselhaft auch die Entstehungsgeschichte dieser Gesangstechnik, hören wir was die Inuit
selbst dazu zu sagen haben:
“Die Vögel haben uns das Tanzen und Singen beigebracht, wir singen in der Balzhaltung der
Wildgänse. Katajaq ist die Sprache der TUNNITUARIT, kleiner Erdgeister, die in verlassenen
Iglus leben. Sie können sich auch unter der Erde und im Schnee vorwärtsbewegen, denn sie
haben magische Kräfte. Eines Tages entdeckte Tamurasijaaluk und seine Frau Iqaluk eine
Gruppe dieser Geister. Sie hatten keine Arme, keine Körper, nur zwei Beine mit drei Zehen,
die Backen trugen die Brüste. Als sie entdeckt wurden, verschwanden sie durch die Wand
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des Iglu. Von aussen belauschten die Menschen ihre Sprache- die Katajaq- Gesänge. So
lernten sie diese Kunst.”
Heute leben die Inuit nicht mehr wie ihre Vorväter. Seit vierzig Jahren sind sie zerrissen
zwischen Moderne und Eiszeit, zwischen Büchsenessen und Robbenjagd, zwischen TV und
Geschichtenerzähler, zwischen karger autarker Lebensweise und Sozialhilfe-gestützter
Langeweile, zwischen Schlittenhund und Motorschlitten. Die Ausübung der traditionellen
Tänze und Gesänge, und insbesondere der Katajaq-Gesang, sind wichtig um die kulturelle
Identität eines Volkes zu erhalten, das auch von rücksichtsloser Naturausbeutung,
Klimawechsel und Entfremdung bedroht ist. Katajaq ist eigentlich keine Konzertmusik, wird
aber gerne als musikalisches Aushängeschild der Inuit-Kultur verwendet.
Eine neue Generation von Frauen lernt jetzt von den Alten Damen wie Mary Iqaluk und
Nelly Echaluq, die 1990 bei uns waren. So auch Cynthia Pitsiulak und Annie Anningmiuq, die
uns schon 2005 erstaunten, die uns vom Ältestenrat in Nunavik (Hudson Bay) geschickt
wurden, und dieses Jahr wiederkommen. Die Kulturvermittlung haben sie mittlerweile in
Ottawa studiert. Sie treffen sich auch mit anderen arktischen Künstlerinnen, in Grönland,
Sibirien, Island und Alaska. Nun gibt es einen kulturellen Austausch. Wir glauben, daß diese
Tradition überlebt, und wir tragen dazu bei. Erstaunlich ist eher daß, bedenkt man die
Beliebtheit dieser Sängerinnen bei KlangWelten, niemand anders sie jemals nach
Deutschland geholt hat.
JATINDER THAKUR (Indien)
Unser Mann an der Indischen Trommel
Dass Jatinder Thakur ein exzellenter Begleiter ist, hat sich über viele Jahre bestätigt. Und:
Seine Soli gehören seit über 30 Jahren zu den Höhepunkten der KlangWelten-Konzerte.
Mehrere Sequenzen hören wir erst in der Trommelsprache Taketina und dann als
Trommelmusik. Die Finger fliegen.
Trotz aller Cross-Over-Projekte hat er seinen klassischen glasklaren Spielstil nie verwässert,
gespickt mit rhythmischer Finesse, wirbelwind-schneller rechter Hand, und extrem kräftiger
Linke, mit der er auch gerne ganze Basslinien spielt.
Der im Himalaya lebende Meister gilt als einer der besten indischen Tabla-Spieler in
Europa. Er hat sich nicht nur in der traditionellen Rolle als Begleiter hochrangiger indischer
Solisten einen Namen gemacht, sondern auch im Jazz/WorldMusik-Bereich an vielen
bedeutenden Projekten mitgearbeitet. Außerdem ist er ein beliebter Lehrer, und unter seinen
Musikerkollegen hoch geschätzt als besonders warmherziger, bescheidener und integrer
Mensch.
Er stammt aus Mandi, einer Stadt im Kulu-Valley, im nordindischen Himalaya-Staat Himachal
Pradesh. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er von seinem Vater, dem
Musikprofessor Shyam Lal Thakur. Schon im Alter von 15 Jahren erhielt er das Bachelor of
Arts Diplom („Sangeet Prabhaker“) und gewann mehrere nationale Wettbewerbe. Später
wurde ihm auch das Master of Arts Diplom (M.A.) in Chandigarh verliehen.
1979 übersiedelte er nach Europa. Als Höhepunkt seiner „klassischen“ Ausbildung wurde er
1984 vom legendären Ustad Alla Rakha Khan als Meisterschüler akzeptiert, dem
Tablavirtuosen an der Seite Ravi Shankars. In Basel unterrichtet er seit 1985 am Ali Akbar
College of Music, einem Institut der Musikhochschule für Klassische Indische Musik .
Viele bedeutende indische Musiker wurden schon auf ihren Konzertreisen durch Europa von
Jatinder Thakur begleitet, darunter die verehrte „Grand Dame“ des Gesangs, Lakshmi
Shankar, der Flötenvirtuose G.S. Sachdev, der Santurspieler Nandu Muley, und der
Sitarspieler Krishna Bhatt. Mit Sachdev war er schon beim ersten KlangWelten-Festival 1987
zu hören.
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Europaweit bekannt wurde er aber mit Musikern aus anderen Musikbereichen, vor allem mit
Rüdiger Oppermann seit 1982, später auch bei Projekten z.B. mit Dhafer Youssuf, Free
Winds, Timna Brauer, Renaud Garcia-Fons, Carlo Rizzo, etc. Bei einer Rückkehr nach
Indien zu Jazz-Festivals in New Delhi (1998), Bombay und Sri Lanka (1999) feierte er
Triumpfe.
Tablarhythmen werden nicht in Notenschrift festgehalten, sondern in der speziellen,
jahrhundertealten Trommelsprache TAKETINNA memoriert. Ihre jetzige Form und
Spieltechnik wurde in der Moghul-Zeit entwickelt (16. Jahrhundert), als sich kulturelle
Einflüsse aus Persien, Altindien und Zentralasien gegenseitig zu einer neuen kulturellen
Blüte befruchteten.
Indische Rhythmen, TALAS, folgen nicht einer Einteilung in Takte, sondern sind längere
Sequenzen, die in verschiedene Untergruppen mathematisch aufgeteilt werden. Oft folgt die
Trommelmelodie auch den Akzenten der Hauptmelodie, oder bei gesungenen Stü-cken auch
dem Sprachrhythmus. Da bei jeder Änderung der Trommelmelodie die Sequenz länger wird,
bis sie wieder an den Anfang zurückkehrt, dauert es manchmal sehr lange bis er wieder auf
„Eins“ landet, ein Moment, der bei Kennern der indischen Musik mit lautem Aufatmen,
Beifallsbekundungen, Rufen und Zwischenapplaus bedacht wird... Chapeau, Jatinder!
ENKH JARGAL (Mongolei)
Enkh Jargal Dandarvaanchig (Epi) gehört zum innersten Kreis der Klangwelten und hat sich
zu einem der besten Pferdegeigen-Virtuosen, hervorragenden Sänger, Improvisator (und
zum ersten mongolischen Rapper) entwickelt. Im Creole-Wettbewerb 07 erhielt er einen
Sonderpreis. Er spielt die alten Melodien der Hofmusik („Langgesang“) aber auch
Volksmusik der Steppenreiter im Galopp-Rhythmus.
Epi stammt aus der Tundra der Nord-Mongolei, nahe der sibirischen Grenze (Altanbulag). Er
wurde schon als Kind aus seinem Dorf in die Hauptstadt Ulan Baator geschickt, weil man
seine ungewöhnliche musikalische Begabung erkannte. Dort erlernte er zuerst im
Musikinternat und später an der staatlichen Musikhochschule das Nationalinstrument der
Mongolei, die Morin Khoor (bei Prof. G. Jamjan). Nebenbei begann er zu singen. Mit dem
nationalen Folklore-Ensemble reiste er durch das Land, spielte auf Dorfplätzen, in
Gemeindehäusern oder einfach mitten in der Steppe für die Nomanden. Durch seinen
familiären Hintergrund (Epis Vater zog sich in die Taiga zurück, um Pferde zu züchten, ein
Teil der Familie lebt wieder in Yurten) ist Epi eng verwurzelt mit dem traditionellen und
nomadischen Lebensgefühl seines Volkes.
Als musikalischer Leiter der Gruppe Altai Orgil kam er 1995 nach Europa, wo er sofort in der
Musikszene Aufmerksamkeit erregte. Er spielte 9 Jahre im Projekt KARAWANE. Beim
Schweizer Tanz-Theater RIGOLO lieferte er die Live-Musik für 198 Aufführungen von
SANDDORN und für 48 Aufführungen (2004) von …same water (Titel 7). Er konzertiert in
Deutschland, aber auch im europäischen Ausland, z.B. 6 Monate bei der Schweizer Expo 02
, in Frankreich z.B. im Theatre National in Paris, und den USA. Heute zeigt er sich auch
gerne von der jazzigen Seite und vervollkommnet seine Fähigkeiten zu improvisieren im
Cross-over-Bereich zwischen Jazz, Ethno und Avantgarde. Sogar den Mongolischen Rap
hat er entwickelt! Mit seiner eigenen Interpretation mongolischer Volksmusik schreitet er
inzwischen auch auf Solopfaden, seine CD „Hoirr Öngö“ ist dafür ein gutes, vielgelobtes
Beispiel. Seine Band Violons Barbares feiert Triumphe.
GESANG
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Der Kehlkopfgesang Kharkhira gilt in der Mongolei als ganz normale Art zu singen. Hierbei
werden durch Pressen des Kehlkopfes die Stimmbänder eine Oktave nach unten
transponiert. Diese Gesangstechnik wurde im schamanistischen und buddhistischen Ritual
perfektioniert, um den magischen Worten mehr Kraft zu verleihen. Die Melodien sind
pentatonisch. Wichtig sind die Verzierungen, im mongolischen sagt man „Muster weben“.
Der Obertongesang Xöömi hat in der Mongolei seinen Ursprung. Diese Gesangstechnik stellt
höchste Anforderungen an die Sänger. Er muss sehr starken Pressdruck ausüben, und das
Zusammenspiel von Stimmbandmuskeln, Zwerchfell, Rachen- und Zungenbewegungen
perfekt beherrschen. So erklingt plötzlich über einem lange gehaltenen Grundton eine
glasklare, flötenartige Melodiestimme.
MORIN KHOOR
Die Pferdekopfgeige MORIN KHOOR ist das Nationalinstrument der Mongolei. Sie ist fest
verbunden mit der Nomadenkultur und man kann sie auch in abgelegensten
Steppengegenden in den Gers (Yurten/Zelten) hören. Auch in der klassischen Hofmusik, die
bis in die Zeit Dschingis-Khans zurückgeht, spielt die Morin Khoor eine wichtige Rolle.
Anders als bei europäischen Streich-instrumenten werden die Saiten mit der linken Hand
nicht von oben, sondern von der Seite her gegriffen.
Das Pferd ist der zentrale Lebensinhalt der Nomaden. Auch die traditionelle Musik galoppiert
normalerweise im Pferderhythmus. Nicht nur der Kopf des Instrumentes ist als Pferdekopf
geschnitzt, auch die Bogenhaare stammen vom Pferdeschwanz, ja sogar die zwei Saiten,
die Bündel von Pferdehaaren sind.
Mohsen Teher Sadeh / Maryam Hatef
Die neueste Klangwelten-Entdeckung (initiiert vom Tamburi-Mundi-Festival) rundet den
Sound des Festivals ab und erzeugt eine neue, bisher noch kaum gehörte Facette der
Weltmusik.
Meistertrommler Mohsen Teher Sadeh, geboren 1981, ist ein absoluter Meistertrommler der
alten iranischen Daf (Trommel-)-Schule. Er spielt seit 1996 in vielzähligen Ensembles und ist
auch ein mitreißender Sänger und Tanbur (Laute)-Spieler. Er spielte u.a. mit Glen Velez,
Murat Coskun, Andrea Piccioni, Ramesh Shotam, Noreum Machi und Rüdiger Oppermann.
Immer wieder kehrt er in seine Heimatstadt Isfahan zurück, wo er auch ein bedeutender
Lehrer ist. Die Musik ist Sufi-inspiriert. Seine Frau,
Marayam Hatef, geboren 1983, startete ihre Percussion-Karriere 1999. Sie ist die erste Frau,
die Daf in einem iranischen Orchester spielt. Eine beeindruckende und virtuose
Persönlichkeit, die alte Tradition mit modernem Leben verbindet. Das Paar reist als
musikalische Botschafter der alt-iranischen Kultur um die Welt.
Rüdiger Oppermann
Der deutsche Harfenmeister, Erneuerer des Harfenspiels und internationaler Botschafter der
Weltmusik überschreitet seit 40 Jahren erfolgreich die stilistischen Grenzen und hebt den
Horizont der Keltischen Harfe auf ein neues Niveau. Er verbindet altirische Bardentechnik mit
Ideen der asiatischen und afrikanischen Musik, mit Blues, Minimal Music, Groove,
Experimenteller Musik und Jazz.
Auf jahrelangen Reisen durch Afrika und Asien hat er intensiv die Musik vieler Völker erlernt
und ihr Leben mitgelebt. Auf seinen Harfenstil hat das deutlich abgefärbt. Anders als üblich,
beschäftigt sich seine Musik weniger mit der Interpretation der vorhandenen Harfenliteratur,
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sondern mit genauer, intensiver, solistischer Tonformung, groovigen Rhythmen,
ausgefallenen Arrangements und neuen Klängen.
Der Harfentüftler und „KlangWelten“-Erfinder ist einer der Drahtzieher der deutschen
Harfenszene, welt-reisender Promoter der Harfe, Gründer und Ehrenpräsident der
Harfenistenvereinigung „Freundeskreis Harfe“, Preisträger und Juror mehrerer
internationaler Wettbewerbe. Auf 56 veröffentlichten Tonträgern und in über 2000 Konzerten
rund um den Globus hat er Maßstäbe gesetzt für Virtuosität, Schönheit des Harfenklangs
und Mut zum Experiment.
Auf seinen ausgedehnten Reisen auf den Spuren der Harfe rund um den Globus hat er –
neben einem Schatz an Fotodokumentationen und Feldaufnahmen – auch Europas größte
Privatsammlung ethnischer Harfen zusammengetragen.
Als Harfenist ist R. Oppermann Autodidakt, denn es gab 1973, als er die Keltische Harfe
entdeckte, in Deutschland weder Unterricht noch Instrumente zu kaufen. Er erhielt als Kind
„klassischen“ Unterricht (Klavier/Cello). Dazu verschaffte er sich einen Ausgleich als
improvisierender Blueser, später als fahrender Straßenmusikant. Fünfzehn Jahre lang
präsentierte er die verschiedenen Stilrichtungen auf unterschiedlichen Instrumenten
(afrikanische Musik auf afrikanischen Instrumenten, Improvisationen auf dem Klavier,
Straßenmusik mit Drehleier, Irische Musik mit der Harfe). Nach dieser „Lehrzeit“ begann er,
nun als ausgereifter Harfensolist, Improvisator und Komponist, die weit auseinander
liegenden Welten von improvisierter, durchstrukturierter und ethnischer Musik zu verbinden.
Er entwickelte für die Harfe eine spezielle Spiel- und Kompositionstechnik (Ziehmechanik),
und begann, mit Musikern aus aller Herren Länder zusammenzuspielen. Er erhielt den
German World Music Award 2006, und 2014 das Bundesverdienstkreuz.
Mit der Organisation des KlangWelten-Festivals ist er die Hälfte des Jahres beschäftigt.
Soll ich über mich selbst schreiben? Ich denke, eher nicht. Ist doch schon so viel
geschrieben worden, und auch überall nachzulesen, z. B. auf meiner Website.
KlangWelten ist für mich eine gute Gelegenheit, immer wieder etwas neues dazuzulernen
und tiefer ins Innerste der Musik einzudringen. Wer einmal durch die staubige Steppe und
auf schlammigen Lehmstraßen das Dorf eines Musikers gesucht hat, lernt den musikalischen
Bordun seines Lebens schon besser kennen. Immer bin ich als Musiker gastlich empfangen
worden, so auch bei Oganga, den ich im April gesucht (und gefunden) habe. Ich hatte eine
längere Afrikareise mit dem Kameramann/Produzenten Hendrik John unternommen, der
derzeit an einer Dokumentation über mich arbeitet. Wir waren auch in abgelegensten Dörfern
in Tanzania und Uganda, z. B. bei den Wagogo-Queens zuhause, zu Fuß, mit dem
Fahrradtaxi, auf dem Motorrad zu dritt mit Gepäck, oder zu zwanzigst im 9-Sitzer-Minibus.
bei Ekoka an der Sudan-Grenze, bei den rasenden Erdxylophonspielern der Busoga und bei
den Musikern an der Kongo-Grenze, die schon mal bei Klangwelten in Deutschland waren.
Ost/Zentralafrika ist mir immer wieder ein anstrengendes, aber wunderbares Vergnügen.
Das Leben groovt dort einfach, und die Leier- und sonstige Musik ist Ausdruck davon.
Mein Motto bleibt: Wach bleiben! Und der Utopie auf die Beine helfen.
Karibu! Gute Reise! Es geht weiter. Danke, dass Sie mir auf meiner WeltmusikGedankenwanderung bis hier gefolgt sind.
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