Geschichte der Stadt Berlin (Text des Presse- und Informationsamtes Berlin) 28. Oktober 1237 Erste urkundliche Erwähnung von Berlins Schwesterstadt Cölln (gelegen auf der Spreeinsel), gilt offiziell als Geburtstag Berlins 1244 Berlin erstmals urkundlich erwähnt Anfang des 14. Jahrhunderts gemeinsame Verwaltung der Schwestergemeinden Berlin und Cölln 1440 Kurfürst Friedrich II. aus dem Hause Hohenzollern beabsichtigt gegen den Willen der Berliner, die um ihre Privilegien fürchten, hier seine Residenz aufzuschlagen. Am Ufer der Spree entsteht im Laufe der folgenden Jahre der Kern des späteren Stadtschlosses 1470 die Brandenburgischen Kurfürsten erklären Berlin zu ihrem Regierungssitz 1539 Kurfürst Joachim II. leitet in Kurbrandenburg die Reformation ein. Berlin wird zu einer Metropole des Protestantismus Beginn des 17. Jahrhunderts die kurfürstliche Residenzstadt Berlin hat etwa 10000 Einwohner Dreißigjähriger Krieg (1618-1648) Berlin erleidet einen furchtbaren Rückschlag, die Einwohnerzahl sinkt auf 6000 1640 Friedrich Wilhelm, der "Große Kurfürst", übernimmt die Herrschaft. Er organisiert einen straff zentralisierten Absolutismus. Während seiner fast fünfzigjährigen Regierung stieg die Einwohnerzahl Berlins auf über 20000 an. 1671 Gründung der Jüdischen Gemeinde 1685 Einwanderung der in Frankreich verfolgten Hugenotten 18. Januar 1701 unter König Friedrich I. wird Berlin Hauptstadt des Königreichs Preußen 1740 unter Friedrich II. (Friedrich dem Großen, 1740-1786) wird Preußen in drei Kriegen in den Rang einer Großmacht erhoben, Berlin nimmt den Charakter einer europäischen Hauptstadt an. (Friedrichs bevorzugte Sommerresidenz ist allerdings Schloß Sanssouci in Potsdam.) 1806 Napoleon zieht durch das Brandenburger Tor in die preußische Hauptstadt ein. Berlin erlebt ein dreijähriges Besatzungsregime. 1809 Wahl der ersten Stadtverordnetenversammlung 1810 Gründung der Friedrich-Wilhelms-Universität unter Mitwirkung Wilhelm von Humboldts 1840 Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. 1848 Aufstand gegen Tyrannei und mangelnden Reformwillen des Königshauses, Barrikadenkämpfe. 216 Berliner ließen ihr Leben 1850 Einführung einer Verfassung in Preußen, Dreiklassenwahlrecht 18. Januar 1871 Kaiserproklamation Wilhelms I. in Versailles. Berlin wird Residenz des Deutschen Kaisers und Reichshauptstadt, die Einwohnerzahl übersteigt 800000. Boom der "Gründerjahre" um 1900 Berlin hat fast 2 Millionen Einwohner, die zum Teil in elenden Mietskasernen leben müssen 1914-1918 Erster Weltkrieg 9. November 1918 Ausrufung der Weimarer Republik 1920 Zusammenschluß des Stadtkerns mit sieben umliegenden Städten, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken zu "Groß-Berlin", Einteilung in 20 Bezirke. Berlin wird zur Weltstadt, mit nahezu vier Millionen Einwohnern rückt es zur zweitgrößten Stadt Europas auf 1924-1929 in den "goldenen Zwanzigern" erlebt Berlin auf kulturellem und wissenschaftlichem Gebiet eine Blüte 30. Januar 1933 Machtübernahme Adolf Hitlers. Fackelzug der SA durch das Brandenburger Tor 27./28. Februar 1933 Brandstiftung im Reichstagsgebäude 1. April 1933 Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte durch Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Antisemitische Verfolgungen 10. Mai 1933 Bücherverbrennung auf dem Platz vor der Berliner Universität. 20000 Bücher "undeutschen Geistes" werden vernichtet (u.a. Werke von Heinrich und Thomas Mann, Arthur Schnitzler, Kurt Tucholsky, Max Brod, Arnold Zweig, Lion Feuchtwanger) 1. August 1936 Eröffnung der XI. Olympischen Sommerspiele im Berliner Olympiastadion 9./10. November 1938 Reichskristallnacht auch in Berlin. Synagogen und andere jüdische Einrichtungen werden niedergebrannt 1939 Berlin hat 4,3 Millionen Einwohner 1. September 1939 Beginn des Zweiten Weltkriegs. 18. Oktober 1941 Massendeportation Berliner Juden beginnt 20. Januar 1942 Wannseekonferenz zur "Endlösung der Judenfrage" 18. Februar 1943 Aufruf zum "Totalen Krieg" durch Goebbels im Berliner Sportpalast 1943-1945 verheerende Luftangriffe auf Berlin 20. Juli 1944 Aufstand gegen Hitler. Hinrichtung der Verschwörer nach dem Fehlschlag 30. April 1945 Selbstmord Adolf Hitlers im Bunker der Reichskanzlei 2. Mai 1945 Kapitulation Berlins nach der Eroberung durch sowjetische Truppen. Berlin hat noch 2,8 Millionen Einwohner, jedes dritte Wohnhaus ist zerstört. Die Zahl der jüdischen Mitbürger reduzierte sich gar von 160000 auf 8000: 90000 Juden konnten emigrieren, 60000 Juden kamen in Konzentrationslagern um. 8. Mai 1945 Großadmiral Karl Dönitz unterzeichnet die Gesamtkapitulation der deutschen Wehrmacht in Berlin-Karlshorst 20. Oktober 1946 bei den (Gesamt-)Berliner Wahlen wird die SPD mit 48,7 Prozent der Stimmen zur stärksten Partei. 20. Juni 1948 Währungsreform in den drei Westzonen Deutschlands 24. Juni 1948 Blockade der drei Westsektoren Berlins durch die Sowjets 26. Juni 1948 Beginn der Luftbrücke zur Versorgung der Westsektoren Berlins auf Veranlassung des amerikanischen Militärgouverneurs General Lucius D. Clay 4. Dezember 1948 Gründung der "Freien Universität" in West-Berlin 12. Mai 1949 die Sowjets brechen die Blockade West-Berlins ab 23. Mai 1949 in Bonn wird das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verkündet. (West-)Berlin wird unter Maßgabe alliierter Vorbehalte zu einem Bundesland 7. Oktober 1949 in Ost-Berlin wird die Deutsche Demokratische Republik proklamiert 17. Juni 1953 Volksaufstand in Ost-Berlin und in der DDR; wird durch Einsatz sowjetischen Militärs blutig zusammengeschlagen 13. August 1961 Bau der Berliner Mauer. West-Berlin wird gegen Ost-Berlin und die DDR durch Mauer und Stacheldraht abgeriegelt 26. Juni 1963 US-Präsident John F. Kennedy besucht Westberlin ("Ich bin ein Berliner") 11. April 1968 Attentat auf Rudi Dutschke in Westberlin. Auslösung von Protestaktionen der Studenten und der Außerparlamentarischen Opposition (APO) 9. November 1989 Öffnung der Berliner Mauer 22. Dezember 1989 Öffnung von Übergängen am Brandenburger Tor 3. Oktober 1990 Vereinigung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, Wiedervereinigung der Stadt Berlin. Bundeshauptstadt ist Berlin, Regierungs- und Parlamentssitz vorläufig noch Bonn 20. Juni 1991 Beschluss des Deutschen Bundestages, dass das Parlament und die Bundesregierung in die Hauptstadt Berlin umziehen werden, sobald die baulichen Voraussetzungen geschaffen sind 10. März 1994 Verabschiedung des Umzugsgesetzes Berlin-Bonn durch den Deutschen Bundestag