Das „Parteienpuzzle“ „Ich hab’ ja keine Ahnung, was die verschiedenen Parteien wollen, wofür sie stehen!“ Dieses „Puzzle“ soll dazu dienen – neben der Beschäftigung mit dem Wahl-O-Mat und mit aktuellen Diskussionen - , dass ihr eine etwas klarere Vorstellung davon bekommt, was für die derzeit in Bundestag und NRW-Landtag vertretenen Parteien „typisch“ ist, was ihre wichtigsten Grundpositionen sind. Zusammengestellt wurde es aus den Erläuterungen auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung „Wer steht zur Wahl?“ http://www.bpb.de/politik/wahlen/wer-steht-zurwahl/bundestag-2013/ . Der Arbeitsauftrag ist schnell erklärt. In dem Umschlag findet Ihr die Symbole der Parteien CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE, Piratenpartei – und jede Menge Schnipsel mit Aussagen über Geschichte, Programm, Ziele, Personen usw. Nur sind die Parteinamen jeweils durch „die Partei XXX“ ersetzt. D.h. ihr müsst da jetzt Ordnung reinbringen. Am besten geht ihr so vor, dass ihr ... o ... erst einmal 6 „Pakete zu packen“ versucht, ... o ... dabei die Aussagen, bei denen ihr unsicher seid, erst einmal beiseite legt, ... o ... anschließend für eine Partei nach der anderen die dieser zugeordneten Schnipsel sichtet, ... o ... schließlich versucht eine Ordnung in die Schnipsel zu bringen, so dass ein einigermaßen logisch aufgebautes Profil entsteht ... o ... und ihr dabei eventuell auch die noch unklaren Aussagen zuordnen könnt. Alles klar? Dann erfolgreiches Puzzeln! Die Partei XXX versteht sich als eine bürgerliche Volkspartei, die seit 1949 im Bundestag eine Fraktionsgemeinschaft mit einer weiteren Partei bildet. Während letztere nur in Bayern zur Wahl antritt und nur dort als Partei organisiert ist, kandidiert die XXX im restlichen Bundesgebiet. Programmatisch vereint die Partei XXX liberale, konservative und christlich-soziale Strömungen, wobei ihre jeweilige Ausrichtung in den Landesverbänden variiert. Die Partei XXX versteht sich von ihrem Grundsatzprogramm her als christliche Partei, die ihre Ziele "im Bewusstsein unser Verantwortung vor Gott und den Menschen" formuliert und am "christlichen Bild vom Menschen" orientiert. Historisch ist die Partei XXX die bislang bei Wahlen erfolgreichste Partei. Seit Gründung der Bundesrepublik stellte sie, überwiegend in Koalition mit der FDP, lange Zeit den Kanzler bzw. die Kanzlerin (1949-1969, 1982-1998, seit 2005) und beeinflusste dabei maßgeblich die Entwicklung der Bundesrepublik. Unter Kanzler Adenauer prägte die Partei XXX die Westbindung und soziale Marktwirtschaft, unter Kohl die Wiedervereinigung und Europäische Einigung. Wirtschaftspolitisch bekennt sich die Partei XXX zur sozialen Marktwirtschaft, die privatwirtschaftliche Ordnung mit einem sozialen Ausgleich verbindet. Dabei tritt sie zwar für eine stärkere Eigenverantwortung ein, befürwortet jedoch besonders für Familien und Rentner mit langer Lebensarbeitszeit stärkere Transferleistungen und neuerdings auch Mindestlöhne, die von den Tarifpartnern festzulegen sind. Kulturpolitisch fordert die Partei XXX die Stärkung des Gymnasiums, "eine Vielfalt der Bildungswege" und einen konfessionellen Religionsunterricht. Ihre christliche Prägung zeigt die Partei XXX bei ihrer Ablehnung der Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Ehen sowie ihrer restriktiveren Haltung gegenüber Schwangerschaftsabbrüchen und der Präimplantationsdiagnostik. In der Umweltpolitik hat die Partei XXX, die lange die Atomenergie befürwortete, einen endgültigen Ausstieg bis 2022 aus der Kernenergie beschlossen. Verteidigungspolitisch unterstützt sie Auslandseinsätze der Bundeswehr, innenpolitisch verstärkte Kontrollmaßnahmen, etwa durch mehr Videokameras und Mindestspeicherfristen für Verbindungsdaten. Ihre Außenpolitik ist traditionell durch eine enge Westbindung und die Förderung einer tiefgreifenden europäischen Einigung geprägt. Spitzenkandidatin der Partei XXX ist die Parteivorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die zentralen Werte der Partei XXX sind Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Die Partei versteht sich als Garant von Freiheits- und Grundrechten, welche durch die gleichzeitige Gewährleistung umfassender sozialstaatlicher Sicherung Teilhabe am politischen und ökonomischen Leben einer Gesellschaft sowie auskömmliche materielle Grundlagen ermöglichen sollen. Der Gedanke der Solidarität soll das Handeln der Menschen prägen. Die seit dem Godesberger Programm von 1959 anerkannte Marktwirtschaft soll durch staatliche Konjunkturpolitik sowie durch rechtliche und umfassende sozialpolitische Maßnahmen reguliert werden. Die Partei XXX betont das Primat der Politik gegenüber der Ökonomie. Der Sozialstaat soll zwar marktkonform ausgerichtet werden, aber über existenzsichernde Maßnahmen hinausgehende marktunabhängige Sicherheitsgarantien (Renten, Gesundheitsversorgung, Arbeitslosenunterstützung) und Mitwirkungschancen universal zur Verfügung stellen. In ihrem Wahlprogramm für die Bundestagswahl 2013 betont die Partei XXX ihren Markenkern der sozialen Gerechtigkeit: Als zentrales Symbol dafür erachtet sie neben der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro pro Arbeitsstunde die Einführung einer Solidarrente von mindestens 850 Euro für langjährig Versicherte. Daneben soll das Kindergeld für Familien mit geringem Einkommen erhöht werden und der Übergang vom Erwerbsleben in das Rentenalter flexibler gestaltet werden. Die Partei XXX fordert eine Begrenzung von Mieterhöhungen und ein Milliardenprogramm für den sozialen Wohnungsbau. Im Gesundheits- und Pflegesektor soll eine aus Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträgen sowie Steuermitteln finanzierte Bürgerversicherung für alle Versicherten obligatorisch werden und Unterschiede zwischen privat und gesetzlich Versicherten ausgleichen. Um die höheren Sozialleistungen, aber auch zukünftige Investitionen in Infrastruktur finanzieren zu können, plant die Partei XXX eine Erhöhung der Einkommenssteuer für Verdiener ab 100.000 Euro (für Eheleute ab 200.000) jährlich um 7 Prozentpunkte auf 49 Prozent. Zudem sollen Kapitaleinkünfte stärker besteuert (mit 32 statt bisher 25 Prozent), eine Vermögenssteuer und eine Finanztransaktionssteuer eingeführt werden. Die Partei XXX hebt die Chancengleichheit im Bildungssystem, eine aktive Arbeitsmarktpolitik, der Abbau von jeglicher Diskriminierung, eine nachhaltige Umwelt- und Finanzpolitik sowie Armutsvermeidung in ihrem Wahlprogramm besonders hervor. Dabei setzt die XXX in diesem Wahlkampf besonders auf das Thema Bildungspolitik, möchte eine grundsätzliche Beitragsfreiheit garantieren, die von der Kindertagesstätte (schrittweise) bis zur Hochschule reichen soll. Außenpolitisch befürwortet die Partei XXX uneingeschränkt die europäische Integration einschließlich ihrer Gemeinschaftswährung Euro - und die militärische Einbindung in die NATO. Spitzen- und Kanzlerkandidat der Partei XXX ist der ehemalige Finanzminister Peer Steinbrück. Die Partei XXX besteht seit 1948. Programmatisch hat sich die Partei XXX als liberale Partei definiert und damit in die bis auf die bürgerlichen Revolutionen des 18. und 19. Jahrhundert zurückreichende Tradition des Liberalismus gestellt. Im Zweifel stimmen Liberale für Freiheit vor Sicherheit und Gleichheit, für Markt statt Staat, für das Individuum anstelle des Kollektivs oder der Gemeinschaft. Der Partei XXX kommt in der Geschichte der Bundesrepublik eine besondere Bedeutung zu: Keine Partei war so oft Teil der Bundesregierung: von 64 Jahren war die Partei XXX in 46 Jahren an der Regierung beteiligt. In Ihren "Freiheitsthesen“ bekräftigt die Partei XXX eine Politik für die Freiheit des Einzelnen, für Toleranz, für Teilhabe, für Bildung und Wachstum. So könnten die Chancen des Einzelnen und das Recht auf Selbstentfaltung gesichert werden. Zugleich versucht die Partei XXX neue Visionen für die Freiheitsordnungen der Gesellschaft in Deutschland und Europa zu entwickeln: "Für eine starke Soziale Marktwirtschaft, für eine neue Bürgerdemokratie und einen fairen, schuldenfreien Staat.“ Im "Bürgerprogramm“ der Partei XXX wird die Freiheit des Einzelnen als Grund und Grenze liberaler Politik bestimmt. Die Partei XXX will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich jeder Mensch frei entfalten, Hindernisse überwinden und nach seinen Vorstellungen glücklich werden kann. Als das Aufstiegsversprechen der Sozialen Marktwirtschaft wird definiert, dass jeder Mensch aus eigener Kraft den Aufstieg schaffen kann. Folglich wird individuelles und ökonomisches Wachstum als Zielwert des Wahlprogramms bestimmt. Ausgehend von der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa, in der Deutschland gleichwohl eine Erfolgsgeschichte geschrieben habe, wird durch die Partei XXX die Verteidigung der Sozialen Marktwirtschaft angemahnt, und zwar "gegen jene, die die Grundsätze unserer Wirtschaftsordnung wie das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns oder die Haftung für eigenes Tun und Unterlassen außer Kraft setzen wollen“ und gegen jene, die allein auf den Staat setzten, anstatt den Menschen zu vertrauen. Zur Sicherung der Ersparnisse und der Altersvorsorge der Menschen werden eine stabile Währung, die Sanierung des Haushaltes und Schuldenabbau gefordert. Die Partei XXX will den Mittelstand als "Rückgrat“ der Wirtschaft stärken und Bürger, Selbständige und Unternehmer von Steuern und Bürokratie entlasten. Von diesen Maßnahmen verspricht sich die Partei XXX einen ausgeglichenen Bundeshaushalt, Vollbeschäftigung, mehr Wohlstand und mehr Chancen für alle. Die Partei XXX setzt sich für den Schutz privater Daten im digitalen Zeitalter ein und will die Formen des bürgerschaftlichen Engagements stärken. Sie sieht sich selbst als Europapartei, die an den Errungenschaften der Europäischen Union festhalten und sie zu einer Stabilitätsunion ausbauen will. Spitzenkandidat der Partei XXX bei der Bundestagswahl ist der Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle. Die 1980 in Westdeutschland gegründete Partei XXX hat sich 1993 mit Teilen der ostdeutschen Bürgerbewegungen zusammengeschlossen. Sie ist die erste Partei in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland, die auf keine historischen Vorläufer zurückgeht und sich dauerhaft als neue politische Kraft im Parteiensystem etablieren konnte. Die vier Grundsäulen ihrer Programmatik definiert die Partei XXX in ihrem ersten Grundsatzprogramm 1980 als ökologisch, sozial, basisdemokratisch und gewaltfrei. Die von der Partei vertretene Verbindung zwischen Ökologie, Demokratie und Gerechtigkeit spiegelt sich in einem erweiterten Begriff von Gerechtigkeit wider, der außer der Verteilungsgerechtigkeit auch die Geschlechter- und Generationengerechtigkeit mit einschließt. Ebenfalls neue Akzente in ihrer Programmatik hat die Partei XXX mit dem Konzept einer ökologischen Marktwirtschaft gesetzt. Programmatische Veränderungen sind vor allem in der Außen-, Friedens- und Sicherheitspolitik zu verzeichnen. Im Unterschied zu ihren pazifistischen Traditionen aus den Gründungsjahren befürwortet die Partei XXX jetzt unter bestimmten Bedingungen die Beteiligung der Bundeswehr an internationalen militärischen Einsätzen zur Friedenssicherung bzw. zum Schutz von Menschenrechten. Die beiden Spitzenkandidaten der Partei XXX, Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckhardt wurden in einer Urwahl durch die Mitglieder bestimmt. Mit den von ihren Mitgliedern ausgewählten Themen Energiewende, Gerechtigkeit und moderne Gesellschaft knüpft die Partei XXX im Wahlkampf 2013 nahtlos an ihr bisherige Traditionen an. Dabei sollen vor allem die folgenden Projekte das ökologische, soziale und wirtschaftliche Profil der Partei unterstreichen: die Umstellung der Energieversorgung zu hundert Prozent auf Erneuerbare Energien bis 2030, die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns und der Ausbau von Kita-Plätzen sowie eine stärkere Regulierung der Banken. Außerdem wollen sie durch Steuererhöhungen und eine Vermögensabgabe Vielverdiener stärker zur Finanzierung öffentlicher Leistungen heranziehen. Die Partei XXX ist aus der SED hervorgegangen, der "Staatspartei" der DDR. Im Dezember 1989 in SED-PDS umbenannt, nahm sie von Februar 1990 bis zum Juli 2005 den Namen "Partei des Demokratischen Sozialismus" an. Durch die Fusion mit der vor allem im Westen beheimateten WASG am 16. Juni 2007 heißt sie seither XXX. Unter den Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger (seit Juni 2012) konnte sich die Partei XXX nach heftigen Turbulenzen wieder konsolidieren. Die Partei XXX wird in einigen Bundesländern anhand öffentlich zugänglichen Materials vom Verfassungsschutz beobachtet – auch der neueste Verfassungsschutzbericht des Bundes verweist auf extremistische Zusammenschlüsse innerhalb der Partei. Die Partei XXX erreichte bei der Bundestagswahl 2009 11,9 Prozent der Stimmen (Ost: 28,5 Prozent; West: 8,3 Prozent) und hat damit den Anteil der PDS gegenüber der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl 1990 (2,4 Prozent; Ost: 11,1 Prozent; West: 0,3 Prozent) verfünffacht. Die Partei XXX ist in zehn Bundesländern im Parlament vertreten. In vier von fünf ostdeutschen Ländern ist sie zweitstärkste Kraft, in Brandenburg gehört sie als Juniorpartner der SPD der dortigen Landesregierung an. Die Partei XXX gilt für die politische Konkurrenz im Bund als nicht koalitionsfähig. In ihrem Erfurter Grundsatzprogramm von 2011 hält die Partei XXX fest: "Wir kämpfen für einen Systemwechsel, weil der Kapitalismus, der auf Ungleichheit, Ausbeutung, Expansion und Konkurrenz beruht, mit diesen Zielen unvereinbar ist." Im Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2013 "100 Prozent sozial", verabschiedet auf dem Bundestagswahlparteitag in Dresden, spricht sich die Partei XXX "gegen Sozialabbau und Überwachungswahn" aus. Das Plädoyer für "soziale Gerechtigkeit" steht im Vordergrund des Programms der Partei XXX – Hartz IV gilt als "Armut per Gesetz". Die monatliche Mindestsicherung soll bei einem Einkommen von 1.050 Euro liegen. Um Frieden zu sichern, müsse die Bundeswehr aus allen Auslandseinsätzen zurückgeholt werden. Die XXX wurde im Jahr 2006 in Berlin gegründet. Als erster Wahlerfolg für die Partei gilt die Bundestagswahl 2009 bei der sie ein Zweitstimmenergebnis von 2 Prozent erzielen konnte. Der erste Einzug in ein Landesparlament gelang der Partei bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im September 2011. 2012 folgte der Einzug in drei weitere Landtage (Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen). Ideologisch ist die Partei XXX aufgrund ihres jungen Alters und ständiger programmatischer Erweiterungen nur schwer in das Parteienspektrum einzuordnen. Insgesamt kann sie jedoch als linksliberal eingestuft werden, was vornehmlich auf ihre bürgerrechts- und innenpolitischen Ansätze zurückzuführen ist. In ihrem "Grundsatz- und Wahlprogramm" tritt die Partei für eine Stärkung des Datenschutzes ein und lehnt jede Form der Vorratsdatenspeicherung als "Überwachungsmaßnahme" ab. Die Partei setzt auf das "Prinzip der Netzneutralität" und spricht sich gegen jede Einschränkung der Datenübermittlung im Internet aus. In der Umwelt- und Energiepolitik setzt die Partei XXX auf generative (Wind-, Sonnen- und Wasserkraft) und regenerative Energiequellen (Biomasse). Der Einsatz von Atomenergie und fossilen Brennstoffen wie Kohle wird abgelehnt. Der öffentliche Personennahverkehr soll ausgebaut, Transporte auf der Straße oder zu Luft sollen reduziert werden. Die Partei XXX plädiert für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens und eines gesetzlichen Mindestlohns. Sie fordert die (rechtliche) Freigabe des Drogenkonsums und die gleichzeitige Einführung breitflächiger Aufklärungs- und Bildungskampagnen, da nur diese den Konsum von Drogen senken könnten. Europa- und außenpolitisch fordert die Partei XXX einmalige Schuldenschnitte von Staatsschulden und ein Investitionsprogramm für die europäischen Krisenstaaten ("Marshall-Plan für Europa"). Jede Vertragsänderung auf europäischer Ebene soll in einem obligatorischen Referendum bestätigt werden müssen.