Bau- und Umweltingenieurwesen Institut für Geotechnik und Geohydraulik Universität Kassel- D-34109 Kassel Prof. Dr. rer. nat. Manfred Koch Universität Kassel Kurt-Wolters-Str. 3 34125 Kassel [email protected] fon + 49-561 804-3198 fax + 49-561 804-3953 WS 2015/2016 Studienbegleitende Prüfung (Bachelor, Bau- und Umweltingenieurwesen) Hydromechanik I + II 11. März 2016, 10:00 – 12:00 Uhr, HS 1, Campus Center, Moritzstr. 18 Prüfungsteilnehmer Korrekturanmerkungen ___________________________________ Name, Vorname ___________________________________ Matrikelnummer ___________________________________ Unterschrift Punktebilanz und Note Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Summe Max. Punkte 4 6 4 4 4 6 4 6 4 6 6 6 60 Punkte Note Aufgabe 1 Für eine nachhaltige Energieproduktion von Wasserkraftwerke n an Talsperren braucht es offensichtlich genügend Niederschläge, um eine andauernde Stauhöhe im Stausee zu gewährleisten. Kein Wunder, dass neben den Alpenländern Schweiz und Österreich auch Norwegen und Schweden viel Wasserkraft nutzen. Ein Investitionsfond möchte nun für seine ökologisch orientierten Anleger in ein Wasserkraftwerk investieren und es wird ihm jewei ls ein Objekt in Österreich und in Norwegen angeboten. Unter der Annahme, dass die technischen Daten der beiden Wasserkraftwerke ( Sohlhöhe über NN, Fallhöhe, gesicherter Turbinendurchfluss) in etwa gleich sind, in welchen der beiden genannten Ländern sollte der Investor aufgrund der geophysikalischen Gegebenheiten e her investieren, um einen maximalen Profit für sich und seine Anleger durch Energiegewinnung zu bekommen? Hinweis: Analysieren Sie die Formeln und Parameter, die die Leistung eines Turbinenkraftwerkes beschreiben. Aufgabe 2 Im Kraftwerk Walchensee wird die potentielle Energie des Wassers Walchensees Fläche von des mit 16,2 einer km 2 in elektrische Energie Turbinen) umgewandelt. Durch die Druckrohre (8 in Richtung des Abb: 1. Profilschnitt Walchensee-Kochelsee unterliegenden Kochelsees fließen bei Volllast Q=84 m 3 /s, die Fallhöhe beträgt h=200m. Die elektrische Maximalleistung beträgt P=124 MW. a) Berechnen Sie aus den obigen Daten den Wirkungsgrad des Walchenseekraftwerks b) Die Jahreserzeugung an elektrischer Energie beträgt ca. 320 Mio kWh. Wie viele Stunden ist somit das Walchenseekraftwerk durchschnittlich pro Tag in Betrieb? c) Aus ökologischen Gründen darf der Wasserspiegel des Walchensees sich während des Betriebs nicht mehr als dh=6m absenken. Wir nehmen an, dass oberliegende Zuflüsse über Zuleitungen vom Risbach und von der Isar mit maximal 60 m 3 /s vorhanden sind und der Rest durch Niederschlag produziert wird. Wie lange kann das Kraftwerk eine „Trockenperiode“ überstehen, bevor die genannte kritische Absenkung des Wasserspiegels überschritten wird? Aufgabe 3 Erklären Sie das Phänomen der thermischen Schichtung eines Binnengewässers. Machen Sie zwei Skizzen der Schichtung für a) Winter, b) Sommer. Aufgabe 4 a) Welche Isotope des Wassermoleküls kennen Sie? b) Erklären Sie dann das Phänomen der Isotopenfraktionierung und wie diese in der Hydrologie verwendet wird, um die Herkunft Oberflächen- und Grundwasser abzuschätzen. von meteo rologisch verursachen c) Niederschläge in Westeuropa, inklusive Deutschland, werden vornehmlich durch vom Atlantik kommenden, sich abregnenden Wolken verursacht. Wie ändert sich dann die Isotopenzusammensetzung für eine Stadt wie Aachen gegenüber der von Berlin? Aufgabe 5 Mittlerweile schwitzen Sie langsam über Ihrer Klausur, denn die Temperatur im Hörsaal steigt langsam durch die Menge an Studenten. Mittels eines Taupunkthygrometers werden die folgenden Werte gemessen: Temperatur T=23 °C, Taupunktemperatur Ttau =16 °C. a) Erklären Sie das Messprinzip des Hygrometers. b) Berechnen Sie die gegenwärtige relative Luftfeuchtigkeit HR im Hörsaal. Gegeben: Formel für die Sättigungsdampfdruckkurve 17.62 T ew (t ) e0 exp 243.12C T (eo = 6.112 hPa, T in oC) Aufgabe 6 Der bekannte Bergsteiger Reinhold Messner befindet sich mal wieder auf Himalaya Tour und möchte einen weiteren 8000-er Berg bezwingen. In einem Basiscamp in einer Höhe von etwa 7000m will er vor dem endgültigen Aufstieg seine Thermosflasche mit einem Volumen von 0,75L heißem Tee auffüllen. Dazu haut er sich bei einer Außentemperatur von -20°C noch mal mit aus einem Eisblock einen Brocken heraus, schmilzt ihn auf seinem Gaskocher und bringt das Wasser schließlich zum Kochen. Da Messner keine Energie verschwenden will, soll der Eisbrocken gerade die Menge Wasser liefert, die in seine Thermosflasche reingehen. a) Wie groß muss das Volumen des Eisbrockens sein? b) Wie viel kg Gas verbraucht Messner bei diesem Teekochen, wenn er genau aufpasst, dass ihm das Wasser nicht verkocht, d.h. den Kocher beim ersten Auftreten von Siedeblasen abstellt? Gegeben: 1) Formel für die Sättigungsdampfdruckkurve (s. oben) 2) Heizwert von Propangas: HPropan=46,3 MJ/kg Hinweis: Berechnen Sie erst den isothermen (bei 15 °C ) Standardluftdruck im Basiscamp mittels der barometrischen Höhenformel. Vergessen??? Herleiten!!!! Aufgabe 7 Der Hörsaal, in dem Sie zurzeit bei einer anfänglichen Temperatur von 20 ° C und Standardluftdruck schwitzen, hat ein Volumen von etwa 500m 3 . a) Wieviel Luftmoleküle befinden sich in diesem Raum? b) Während der Klausur erhöht sich durch die Wärmebildung der vielen Leute, die Temperatur auf 23 ° C. (s. oben) Wieviel Moleküle sind dann in dem Raum? (Austausch mit der Umgebung möglich) Gegeben: allg. Gaskonstante R=8,31J/( ° K*mol), Avogadro-Konstante N A = 6,033*10 23 /mol. Aufgabe 8 Ein Körper mit einer Masse von 80 kg steht auf einer horizontalen, mit Öl geglätteten Fläche. a) Welche Kraft muss auf den Körper wirken, damit er sich mit der Geschwindigkeit von v=0,4m/s bewegt? b) Wie groß wäre die Kraft, wenn die Fläche nicht mit Öl benetzt wäre? c) Erklären Sie den physikalischen Unterschied der beiden Reibungsphänomene. Gegeben: für (a) Öl als Gleitmittel; dynamische Viskosität η=0,1Pa s, Dicke des Gleitfilms d=0,15mm, rechteckige Kontaktfläche des Körpers A=0,6 x 0,5m; für (b) Reibungszahl μ=0,7 Aufgabe 9 Wie groß ist die mit dem Differentialmanometer (Abb. 2) gemessene Druckdifferenz zwischen den Punkten A und B, wenn sich die angezeigte Spiegeldifferenz im Manometer von 8cm einstellt? Gegeben: Dichte von Quecksilber ρHg=13600kg/m³, Dichte von Wasser ρH20=1000kg/m³ Abb. 2: Differenzdruckrohrmanometer Aufgabe 10 Gegeben ist eine rechteckige Platte mit einer Drehangel am oberen Ende. Um Wasser vom linken ins rechte Becken einleiten zu können, muss die Platte über einen Motor gegen den Wasserdruck gehoben werden. Die Betreiber der Anlage haben von einem Motorhersteller Kräfteangaben in kN für verschiedene Motortypen erhalten, mit denen die Motor h1 Platte entgegen des Wasserdrucks gehoben werden kann. 4m Berechnen Sie die nötige Motorkraft (F motor ), um die Platte entgegen des Wasserdrucks zu heben. F motor Gegeben: Fläche der Platte = Breite x Länge= 3m x 4m; α=50°; h 1 =10m. Das Gewicht der Platte ist zu vernachlässigen. Das Motorgestänge greift horizontal unten an der Platte an (Abb. 3). Abb. 3: Kraft auf eine Platte Aufgabe 11 Ein Schiff befindet sich auf hoher See, wo die Dichte des Meerwassers ρ salz = 1030 kg/m 3 beträgt. Das Schiff fährt dann in den Hafen ein. Die Dichte des Hafenwassers (Süßwasser) beträgt dort lediglich ρ süß = 1000 kg/m 3 . Nachdem das Schiff 600 Tonnen Last abgeladen hat, liegt es genauso tief im Wasser, wie auf hoher See. Welche Masse hat das Schiff ohne Ladung? Aufgabe 12 Ihr Professor hat einen kleinen Seerosenteich mit einer Fläche von etwa 8 m 2 , eingefasst mit einer undurchlässigen Folie, so dass Wasserverluste nur über die Oberfläche desselben durch Verdunstung, die sogenannte potentielle Verdunstung PET, eintreten. Um diese Verluste auszugleichen und gleichzeitig immer genügend „Frischwasser“ im Teich zu haben, wird über einen 20m langen, 1,2cm dicken Gartenschlauch, Regenwasser von einer, ungefähr in 20 Meter Entfernung stehenden Regentonne zugeführt (s. Abb. 4). Während der langen trockenen Sommerperiode, wenn kein Regenwasser in die geschlossene Regentonne mehr zufließt, senkt sich dort durch Abfluss zum Teich der Wasserspiegel z langsam. Gleichzeitig verdunstet das Wasser im offenen Teich. Irgendwann wird sich der Wasserspiegel z in der Regentonne soweit abgesenkt haben, dass der induzierte Durchfluss Q im Schlauch die Verdunstungsverluste im Teich nicht mehr ausgleichen kann, so dass d ieser langsam austrocknet. a) Berechnen Sie die kritische Höhe z in der Regentonne, relativ zur Sollhöhe im Teich, ab der die Sommerverdunstung durch den Zufluss Q nicht mehr aufgefangen werden kann b) Skizzieren Sie die Energie- und Piezometerlinien entlang des Schlauches. Gegeben: Länge des Schlauches L=20m, Dicke d = 1 ,2cm, scharfer Einlauf (Anflanschung über einen Hahn), freier Auslauf, Viskosität ν=1,13*10 -6 m²/s, Rauhigkeit des Schlauches k=0,03mm, kinematische Fläche des Teiches A= 8m 2 , Monatliche Verdunstung für Sommermonate (30 Tage) in Nordhessen PET=100mm, Annahme einer „großen“ Regentonne, relativ zum Ausfluss, Moody- Diagramm (Abb. 5). Im Schlauch kommt es zu keinen örtlichen Verlusten. . z=? Sollhöhe Regenton ne L=20m Schlauch Abb. 4. Zuführung von Regenwasser aus der Regentonne zum Teich Abb. 5: Moody-Diagramm Teich Lösung Aufgabe 1 (4 Punkte) P=Q*ρ*g*h Q=konst. h=konst. Gravitation g nimmt auf der Nordhalbkugel vom Äquator ( ≈9,78 m/s²) zum Nordpol (≈9,832 m/s²) zu. Norwegen nördlicher als Österreich g höher P höher Dichte des Wassers ρ nimmt mit steigender Temperatur von 4°C ab Norwegen tendenziell kälter als Österreich ρ höher P höher Aufgabe 2 (6 Punkte) a) Wirkungsgrad η = P/P T P T : Turbinenformel η = P/(Q*ρ*g*h) P=124MW (eff. elektrische Maximalleistung) η = 124/(84*1000*9,81*200) η = 0,752 ≈ 75% b) P=ΔE/Δt Δt=ΔE/P Δt=320*10 3 MWh Δt: Jährliche Betriebszeit / 124MW Δt=2581h Δt’= Δt/365 Δt‘: Durchschnittliche Betriebszeit pro Tag Δt’=2581/365 Δt’=7,1 h c) ΔQ = Qin-Qout ΔV/Δt= Qin-Qout A*Δh/Δt= Qin-Qout Δt= A*Δh/(Qin-Qout) Δt=16,2*106m² * (-6m) / (60m³/s – 84m³/s) Δt=405000s Δt≈47 Tage Aufgabe 3 (4 Punkte) Bei 4 Grad Celsius (°C) ist das Volumen des Wassers am kleinsten und damit die Dichte der Teilchen am größten. Dichteanomalie des Wassers a) Winter b) Sommer Obere Schichten kalt/gefroren (<4°C) Obere Wasserschichten stark erwärmt (>>>4°C) kaltes Wasser sammelt sich oben. Durch das Eis keine Leichteres Wasser sammelt sich oben. Der Wind Zirkulation in der gesamten Tiefe durchmischt nur die obereste Schicht (Epilimnion) Winterstagnation Untere Schichten des Sees sind kälter Je tiefer die Schichten, desto wärmer wird das Wasser, Kühleres und damit schwereres Wasser sammelt sich bis zu einer maximalen Temperatur und maximalen unten. Es findet in diesem unteren Bereich keine Dichte bei 4 ºC. Zirkulation mehr statt. Sommerstagnation Aufgabe 4 (4 Punkte) a) Isotope sind Nuklide, deren Atomkerne die gleiche Protonenzahl aber unterschiedlich viele Neutronen enthalten Wasserstoff besitzt zwei stabile Isotope: Protium (1 Neutron), Deuterium (2 Neutronen) Sauerstoff besitzt drei stabile Isotope b) Als Isotopenfraktionierung bezeichnet man die Verschiebung der Häufigkeit der Isotope eines Elements, hervorgerufen durch physikalisch/chemische Prozesse. Bei bestimmten Vorgängen wie Niederschlagsbildung, Verdunstung, Kondensation und deren Phasenübergängen kommt es dabei zur Isotopenfraktionierung, das heißt, das Wasser verändert hierbei seine Isotopenzusammensetzung. Je nach Umgebungsbedingungen und der ursprünglichen Zusammensetzung ergeben sich hieraus spezifische Isotopensignale, die aus Wasserproben gemessen werden können und als eine Art Fingerabdruck für unterschiedliche Prozesse und Herkunftsgebiete fungieren können . Isotopenfraktionierung ist thermodynamisch und damit temperaturabhängig. Da Isotopenverschiebungen meist sehr klein sind, arbeitet man meist nicht mit absoluten Isotopenverhältnissen, sondern gibt einen Delta -Wert an, welcher die relative Abweichung eines gemessenen Isotopenverhältnisses von dem eines Standards in P romille [‰] angibt. Bekannte Isotopenverhältnisse sind z.B. 2 H/ 1 H oder 18 O/ 16 O. c) Niederschläge werden mit zunehmend kontinentaler Lage isotopisch leichter, da sich die schweren Isotope bevorzugt aus der Luftmasse entfernen. D. h. in Aachen würden die schweren Isotopen abregnen, so dass sich der Regen in Berlin aus leichteren Isotopen zusammensetzt. Aufgabe 5 (4 Punkte) a) -Messtechnisches Gerät zur Bestimmung des Taupunkts (Temperatur der Kondensatbildung) von Wasser in Luft - Spiegel wird nach und nach abgekühlt - Gemessene Reflektivität verringert sich mit Abkühlung des Spiegels - Beschlägt der Spiegel wird Kondensation detektiert und der Taupunkt ist erreicht b) es (Ttau) = 6,112 hPa * exp (17,62*T/(243,12+T) (T in °C !!!) es (16°C) = 6,112 hPa * exp (17,62*16°C/(243,12+16°C) es (16°C) = 18,14 hPa es (T) = 6,112 hPa * exp (17,62*T/(243,12+T) (T in °C !!!) es (23°C) = 6,112 hPa * exp (17,62*23°C/(243,12+23°C) es (23°C) = 28,03 hPa Hr = es(Ttau)/es(T) Hr = es(16°C)/es(23°C) Hr = 18,14 hPa /28,03 hPa Hr = 0,647 Hr = 64,7% Aufgabe 6 (6 Punkte) a) m Wasser = m Eis Gegeben m Wasser = ρ Wasser * V Wasser VWasser = 0,75 L m Eis = ρ Eis * V Eis ρ Wasser = 1000 kg/m³=1 kg/L ρ Wasser *V Wasser =ρ Eis *V Eis ρ Eis = 917 kg/m³=0,917kg/L V Eis = ρ Wasser *V Wasser /ρ Eis VEis gesucht V Eis = 1 kg/L*0,75L /0,917 kg/L V Eis = 0,818 L b) Barometrische Höhenformel p=po *exp(-gz/(Ri*T)) |po=1013hPa |g=9,81 m/s² |z=7000m |Ri=R/M=8,31 J/(mol*K)/0,029kg/mol=287J/(kg*K) |T15°C=273K+15K=288K |[-g/(Ri*T)=-1/8400] p=1013 *exp(-9,81*7000/(287*288)) p =440,4 hPa Siedepunkt bei Temperatur T, wenn Sättigungsdampfdruck ew gleich externem Luftdruck p ew = p p = e0* exp(17,62*T/(243,12+T)) ln(p/e0)=17,62T/(243,12+T) ln(440,4/6,112)=17,62T/(243,12+T) 4,27743=17,62T/(243,12+T) 1039,9286+4,27743T=17,62T 1039,9286=13,34257T T=77,94 C° Thermische Energie verwendet in 3 Stufen H1= cEis*m* ΔT1 = 2.0*0.75*20 = 30 kJ |cEis=2.0 kJ/(kg K) [von -20 bis 0°C] H2= ΔHLat * m = 333.5*0.75 = 250 kJ |ΔHLat=333.5 kJ/kg [von Eis zu Wasser] H3= cWasser*m* ΔT3=4.19*0.75*78=245 kJ |cWasser=4.19 kJ/(kg K) [von 0°C bis 78°C] HTot = H1 + H2 + H3 = 30+250+245 HTot =525 kJ=0,525MJ Gasverbrauch in kg m= HTot/ HPropan = 0,525 MJ /46,3 MJ/kg m = 0,0113 kg Aufgabe 7 (4 Punkte) (a) Thermische Zustandsgleichung p*V=n*R*T p=101300 Pa Standardluftdruck V=500m³ n: Stoffmenge R=8,31J/(K*mol) allg. Gaskonstante T= 20°C n=p*V/(R*T) n=101300*500/(8,31*( (273,15°K+20°K)) n=20791,63 mol Teilchenzahl N N=n*N A N A =6,033*10 23 /mol Avogadro-Konstante N=20791,63 mol*6,033*10 23 /mol N=1,25*10 28 (b) n=p*V/(R*T) n=101300*500/(8,31*( (273,15°K+23°K)) n=20581,01 mol Teilchenzahl N N=n*N A N=20581,01 mol*6,033*10 23 /mol N=1,24*10 28 N A =6,033*10 23 /mol Avogadro-Konstante Aufgabe 8 (6 Punkte) (a) Newton’scher Schubspannungsansatz τ = F/A τ = η * (dv/dx) F/A = η * (dv/dx) F = η * (dv/dx) * A F = 0,1Pa*s * (0,4m/s / 0,00015m) * (0,5m * 0,6m) F = 80N (b) Coulomb’sches Reibungsgesetz F R = μ * FG FR = μ * m * g FR = 0,7 * 80 kg * 9,81 m/s² FR = 549,4 N (c) 1. Newton‘sches Reibungsgesetz (Innere Reibung): - Platte bewegt sich mit gleichförmiger Geschwindigkeit über ein Fluid - Kraft abhängig von Geschwindigkeit der Platte, Viskosität und Dicke des Fluid-Films 2. Coulomb’sches Reibungsgesetz (Äußere Reibung): - Platte bewegt sich auf anderer Kontaktfläche - Nur abhängig von Reibungszahl der Kontaktfläche und Masse der Platte Aufgabe 9 (4 Punkte) p Links = p Rechts p A + ρ H20 * g * h = p B + ρ Hg * g * h p A - p B = Δp = (ρ Hg - ρ H20 ) *g * Δh Δp = (13600kg/m³ - 1000kg/m³) * 9,81m/s² * 0,08m Δp = 9888,48Pa (=9,89kPa) Aufgabe 10 (6 Punkte) Position des Schwerpunkts (zs: vertikaler Abstand von Wasseroberfläche)) zs = h1- (a/2) * sin (α) a = 4m (Länge der Platte) zs = 10 – (4/2) * sin(50) zs = 8,47 m Kraft F1 auf Platte p = F1 /A p = ρ * g * zs F 1 = ρ * g * zs * A F1 = 1000*9,81*8,47*(4*3) F1 = 997088,4 N Geneigtes System ZS`= zs / sin(α) ZS`= 8,47/ sin(50) ZS`= 11,06 m Position des Druckmittelpunkts im geneigten System Zd`= ZS`+ I0 / (A * ZS`) (Trägheitsmoment des Rechtecks: I0 = b*a³/12) Zd`= Zs`+ (b*a³/12)/(A* ZS`) Zd`= 11,06 + (3*4³/12)/(3*4*11,06) Zd`= 11,18 m Position des Motordrehpunkts im geneigten System sin(α)= h1/ (K‘+a) K‘ = (h1/sin(α))-a K‘ = (10/sin(50))-4 K‘ = 9,05 m Momentengleichgewicht am Motor F1*r1 + FMotor* sin (α)*rm = 0 r1= Zd`-K’=11,18 m-9,05 m=2,13m 997088,4 *2,13+ FMotor*sin(50)*4 = 0 rm=a=4m FMotor = - 997088,4*2,13/(sin(50)*4) FMotor = -693105,44 N FMotor = -693,11 kN Lösungsvariante: sin(α)= h3/a (h3: vertikaler Abstand von Boden bis Gelenk) h3= sin(α)*a h3= sin(50)*4 h3= 3,06m F1=p*A p=(p1+p2)/2 (Trapezfläche) p1= ρ * g * h1 p2= ρ * g * h2 (h2: vertikaler Abstand von Wasserspiegel bis Gelenk) h2= h1- h3 =10-3,06=6,94m (A: Fläche der Platte) F1= (ρ * g * h1+ ρ * g * h2)/2 * A F1= ρ * g (h1+h2)/2 * A F1= 1000 * 9,81 (10+6,94)/2 * (4*3) F1= 997088,4 N Position des Druckmittelpunkts im geneigten System vom Gelenk r1=a*(h2+2*h1)/(3*(h1+ h2)) r1=4*(6,94+2*10)/3*(10+6,94)) r1=2,12 m Momentengleichgewicht am Motor F1*r1 + FMotor* sin (α)*rm = 0 rm=a=4m 997088,4*2,12+ FMotor*sin(50)*4 = 0 FMotor = - 997088,4*2,12/(sin(50)*4) FMotor = -689851,43N FMotor = -689,85 kN Aufgabe 11 (6 Punkte) Verdrängungsvolumen Vv des Schiffes im Meerwasser mit Ladung muss gleich Verdrängungsvolumen Vv des Schiffes im Hafenwasser ohne Ladung sein, damit Eintauchtiefe identisch ist. Gewichtskraft des Körpers ist somit gleich dem Gewicht Gv des verdrängten Wassers 1) Im Meerwasser: GSchiff + GLadung = GvSalz (mSchiff + mLadung)*g = ρSalz *Vv *g Vv =(mSchiff + mLadung )/ ρSalz 2) Im Hafenwasser: GSchiff = Gvsüß mSchiff *g = ρsüß *VvSüß *g Vv= mSchiff/ρsüß aus 1) und 2) folgt (mSchiff + mLadung )/ ρsalz = mSchiff/ρsüß mSchiff – (ρsalz /ρsüß * mSchiff) = -mLadung mSchiff (1- ρsalz /ρsüß ) = -mLadung mSchiff = -mLadung / (1 - ρsalz /ρsüß ) mSchiff = -600/(1 – 1030/1000) mSchiff = 20000 Tonnen | *ρsalz |- mLadung |- (ρsalz * mSchiff /ρsüß) Aufgabe 12 (6 Punkte) Durchfluss Q muss gleich der mittleren Verdunstungsrate Q PET sein Q PET = V / t Q PET = A Teich *h / t A Teich = 8m² h=100mm=100L/m²=0,1m t=30d = 8*0,1/(30*86400) = 3,1*10 -7 m³/s Für v im Schlauch gilt dann (Q=Q PET ) v = Q/A Schlauch = Q/(π*d/2)² = 3,1*10 -7 /(π*0,012/2)² = 0,00087 m/s Hier kann praktisch schon erkannt und mit Bernoulli begründet werden, dass die sehr geringe Strömungsgeschwindigkeit v auf eine Druckhöhe z 1 ≈ 0m hinausläuft. Anwendung der Bernoulli-Gleichung mit Verlusten zwischen Wasseroberfläche Regentonne (1) und Schlauchausgang (2) z 1 + p 1 /ρg + v 1 ²/2g = z 2 + p 2 /ρg + v 2 ²/2g + h V hV = hR + hö Summe der Verluste h R = ∑(λ *L/d *v i ²/2g) (Reibungsverluste nach Darcy-Weisbach) λ = f(Re, k/d) , Re = Reynolds-Zahl, k = Rohrrauhigkeit h ö = ∑ ζ i * v 2 ²/2g (Summer der örtlichen Verluste) z 1 + p 1 /ρg + v 1 ²/2g = z 2 + p 2 /ρg + v 2 ²/2g +(∑λ i *L/d* v 2 ² +∑ ζ i *v 2 ²) /2g Annahme einer großen Regentonne und Sollhöhe z 2 =0, und p 1 =p 2 =0 z 1 = v² 2 /2g + (∑λ i *L/d* v 2 ² +∑ ζ i *v 2 ²) /2g Berechnung der Re-Zahlen im Schlauch (v 2 = v von oben) Re = v*d /ν =0.00087 * 0.012/(1.13*10 -6 ) Re=9.23 Strömung ist laminar Aus Moody – Diagram oder λ = 64/Re für laminare Strömung folgt λ=64/9.23 =6.93 Örtliche Verluste: scharfer Einlauf (ζ =1) und freier Auslauf (ζ=1) Man beachte: Die Rauhigkeit spielt bei laminarer Rohrströmung keine Rolle z 1 = 0.00087**2/(2*9.81) * (1 + 6.93*20/0.012+1+1) = 0,00045m der Die Höhe ist praktisch gleich null. Es stellt somit kein Problem dar die geringen Verdunstungsverluste des kleinen Teichs mit dem induzierten Durchfluss auszugleichen.