Vortrag, gehalten am 7.12.2015 im Goethekreis Plauen „Querelles Allemandes – Herbert Fritsches Briefwechsel“ Wer nicht von dreitausend Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleib im Dunkeln unerfahren, mag von Tag zu Tage leben. Goethe Sehr geehrte Damen und Herren, entgegen meiner Gewohnheit, aber aus gegebenem Anlass – im Laufe des Vortrages werden Sie verstehen, warum – spreche ich heute nicht frei, sondern halte mich am Text fest. Als wir im April das Thema des Vortrages verhandelten, da war nicht abzusehen, wie aktuell die Themenstellung im Dezember werden würde: Querelles Allemandes – deutsche Schwierigkeiten, deutsche Fragen, bewegen uns heute alle und tagtäglich und äußerst kontrovers. Viel mehr noch als in den 50er und 60er Jahren, als diese Fragen auch im Briefwechsel und Werk fast aller Intellektuellen eine Rolle spielten. Herbert Fritsche – über den ich Ihnen vor einem Jahr eine erste Einführung gab – saß wie die Spinne im Netz eines umfangreichen Austausches mit den führenden Köpfen seiner Zeit. Es wäre mir wichtig gewesen, Ihnen eine geistige Überfülle vorzustellen, die wir heute in „dürftiger Zeit“ kaum noch nachempfinden können, einen Austausch voller intellektueller Kraft und subtilster Differenzierungen auch voller Geduld und Ausdauer, wie unsere Zeitgenossenschaft ihn nicht mehr kennt. Der Kontrast, so hatte ich gehofft, hätte einen kathartischen Effekt haben können. Mancher Name ist heute vergessen, aber das liegt an unserer Vergesslichkeit und nicht an der Bedeutung der meisten dieser Namen. Ohnehin nicht gesprochen hätte ich über: • • • • • • • • • • • • • • Kurt Aram (Schriftsteller) Johannes R. Becher Werner Bergengruen (Schriftsteller) Lambert Binder (Okkultist) Bertolt Brecht Otto Buchinger (Arzt, „Fastenpapst“, Schriftsteller) Edgar Dacqué (Paläontologe) Karlfried Graf Dürckheim (Mystiker, Psychotherapeut, Zen-Lehrer) Arnold Gehlen (Philosoph, Anthropologe) Oskar Goldberg (Religionsphilosoph, Arzt) Erhart Kästner (Schriftsteller) Herman Graf Keyserling (Philosoph, Schriftsteller) Ernst Klett (Verleger) Alfred Kubin (Schriftsteller, Grafiker) • • • • • • • • • Hans Leip (Schriftsteller) Ludwig Meidner (Dichter, Grafiker) Elly Ney (Pianistin) Emil Nolde (Maler) Emil Schlegel (Arzt, Homöopath) Friedrich Schwab (Verleger, Okkultist) V.O. Stomps (Schriftsteller, Verleger) Hans Hasso von Veltheim (Schriftsteller, Anthroposoph) Paul Zech (Schriftsteller) Um nur einige Namen zu nennen. Im Zentrum hätten heute stehen sollen: Gustav Meyrink, Gottfried Benn, Martin Buber, Emil Bock, Ernst Jünger, Gerhard Nebel, Hans Blüher und Friedrich Hielscher. Sie haben übrigens eines gemeinsam: Goethe ist ihnen ein Fixpunkt. Ich wollte Ihnen zuerst die Vaterfiguren vorstellen, jene Denker, denen sich Fritsche wie Vätern näherte. Da wäre Gustav Meyrink gewesen, dessen Bücher Fritsche mehr als Literatur waren. Im Austausch mit Meyrink, dem Großmeister der magischen und mystischen Literatur, ging Fritsche der Gedanke auf, dass es nicht wichtig sei, „Literatur“ zu produzieren. Meyrink machte ihm bewusst, dass es auf „das magische Ins-Leben-Hinübergreifen“ ankommt und in diesem Sinne blieb Meyrink Fritsche lebenslange Inspirationsquelle. Ein Treffen war geplant, doch Meyrink starb 1932 – da war Fritsche gerade 21 Jahre alt – und so blieb dem Hochbegabten nur das Werk, der Traum, die Erinnerung. Er kannte ganze Romanpassagen auswendig, immer wieder träumte ihm von Meyrink, vom Golem, von Rabbi Löw, von Prag – seiner, Fritsches heimlicher Heimatstadt, die er nie gesehen hat. Von ihm lernte er die Meditation und das Yoga kennen, ja er plante sogar eine Meyrink-Biographie, die eine Geschichte der Esoterik sein sollte. Auch von Gottfried Benn wäre zu sprechen gewesen. Schon als Pennäler entdeckte Fritsche ihn für sich, schrieb einen Schulaufsatz, der den Lehrer überforderte, den er dann aber Benn schickte. Und Benn antwortete! Mehr noch, er ließ den Aufsatz abdrucken und sprach in einem Interview öffentlich darüber und er lud Fritsche ein. So entstand eine lebenslange „Herz-Geistes-und Schicksalsbeziehung“, die zu durchleuchten sehr spannend gewesen wäre. Benns Tod nahm Fritsche später mächtig mit und war wohl einer der zahlreichen Schicksalsschläge, die Fritsches Gesundheit unterminierten und ihn im Alter von 49 Jahren sterben ließen. Dann hätte ich über Martin Buber gesprochen, den großen jüdisch-deutschen Religionsphilosophen, den Universalgelehrten, den Fritsche „den wichtigsten Lebenden überhaupt“ nannte und mit gutem Grund. Er war für Fritsche „der, der das gab, was ich immer meinte und es jüdisch gab“. Auch hier waren es die Chassidischen Geschichten, die Fritsche tief berührten, der sich stets – im höheren Sinne – als einen Juden begriff. Ihm, dem persönlich noch Unbekannten, schrieb er 1951 einen erschütternden Brief, in dem er sein Nicht-Christ-Sein-Können bezeugt und fragt: „Darf ich wissen und empfinden, daß ich Jude bin?“ Dieser Brief allein hätte einen Vortrag gerechtfertigt. Und Buber antwortet ihm scheinbar ausweichend, indem er auf Psalm 47.10 verweist, aber für Fritsche wird das Weisung („Die Fürsten unter den Völkern sind versammelt zu einem Volk des Gottes Abrahams; denn Gottes sind die Schilde auf Erden, er hat sie erhöht“). Fritsche antwortete 18 Monate nicht darauf. Der Ton ändert sich plötzlich, aus reiner Bewunderung wird Kritik, hört man Forderungen heraus. Buber solle sich zur Messias-Frage äußern, Fritsche erwartet das klare Wort, das er selbst nicht und das in dieser Frage niemand geben kann. War der Gesalbte historisch bereits wirksam am Werke? Es wäre faszinierend gewesen, auch dieser Frage nachzugehen. 1955 – es liegt ein Briefwechsel und eine persönliche Begegnung dazwischen, dann erneut ein ellenlanger und zutiefst erschütternder Brief an den Übervater in Jerusalem, ein Hilfebrief, der von „der Zerstörung meines Lebens“ berichtet, von seiner Krankheit, den ewigen Gallenkoliken ohne Befund, vom homöopathischen, diätischen, psychotherapeutischen und allopathischen Versagen, von der „Unstimmigkeit in seinem Wesenskern“ – Fritsche will gerichtet und ausgerichtet werden … und hat nicht den Mut, diesen Brief abzusenden. Ganz anders klingen die Schreiben an jene, die er als seinesgleichen betrachtet. Emil Bock etwa, den „Erzoberlenker der Christengemeinschaft“, also jener von Rudolf Steiner inspirierten anthroposophischen Kirche, der Fritsche selbst ein paar Jahre angehörte. Ein Theologe von internationalem Rang. Ich wäre hier auf die Auseinandersetzung über das ahrimanische und michaelische Prinzip eingegangen, in der es im Kern um die Autorität Rudolf Steiners ging und den „anthropologischen Hochmut“, also „eine gewisse Tendenz die Geistesgeschichte mit Steiner beendet zu sehen“. Fritsche nannte Bock „die wichtigste, maßgeblichste und geistesmächtigste Persönlichkeit unserer Weltenstunde“, gern hätte er hier eine geistige Heimat gefunden und doch scheitert er letztlich an der Intoleranz, die ihm in anthropologischen Kreisen begegnet. Das Weh und Wohl der Anthroposophie hätte man an diesem BW exemplarisch besprechen können. Über Ernst Jünger wäre auch zu sprechen gewesen. Er ist die Zentralgestalt des konservativen Deutschlands über viele Jahrzehnte hinweg und seine „Strahlungen“ werden heute noch deutlich empfangen. Hier wechselt Fritsche seinen Duktus – es wäre aufschlussreich gewesen, Fritsches überbordende Sprache, seine Beredsamkeit mit Jüngers sachlichem, immer rationalem und klarem Stil zu vergleichen. Dabei kam er erst spät zu Jünger, die persönliche Begegnung tat mehr als das Werk, das sich Fritsche lange Jahre verschloss. Mit Jünger hängt Gerhard Nebel untrennbar zusammen und über ihn hätte ich besonders gern gesprochen, denn Nebel war eine wirkliche Erscheinung. Ein Kraftmensch lutherischer Prägung, ein „wortgewaltiger Weltdenker“, „ein Berserker, Boxer, Urvieh“, „des Abendlandes allerchristlichste Wildsau“, mit dem er wandert und streitet und – wie immer bei Nebel – sich zerstreitet. Anfangs schwelgen die beiden in Obszönitäten, aber später will Fritsche nur noch vermitteln, entschuldigen. Trotz dieser persönlichen Unzulänglichkeiten ist Nebel ein hochaktueller Autor – das haben zuletzt eine internationale Nebel-Konferenz und diverse Monografien gezeigt. Er ist ein Vordenker der ökologischen Frage und auch das Problem der Kompatibilität von Islam und Arabertum mit Europa sind von ihm tiefgründig behandelt worden. Fritsche schreibt von einem Traum: „dass ich das knappe halbe Dutzend derer, die mein Herz und Hirn nicht nur bewahren, sondern durchtoben, gern an einem Tisch sitzen und zechen sehe, also außer dir noch Benn, Buber und Onkel Blüher. Onkel Blüher wäre auch so einer, über den ich sehr gerne mit Ihnen gesprochen hätte, an den Fritsche schrieb „dass Ihr Schaffen mein bescheidenes Sein mitschuf“. Damit meinte er das „Traktat über die Heilkunde“, aber auch „Die Achse der Natur“, Blühers großer philosophischer Entwurf. Er stritt sich mit ihm über dessen Spagat zwischen Antisemitismus und Philosemitismus und man hätte an diesem Streit die Differenzierungskunst wieder erlernen können ohne moralische Vorabverurteilungen und Diskursabbrüche, weil einer „Antisemit“ oder „Antidemokrat“ oder „Rassist“ oder „Unmensch“ sei und was dergleichen Vokabeln uns heute um die Ohren fliegen. Es gibt kaum einen originelleren, ungewöhnlicheren, perverseren Denker als Blüher. Vielleicht nur Friedrich Hielscher, den vorzustellen eine besonders große Freude gewesen wäre, auch weil Hielscher ein zu Unrecht vergessener Sohn dieser Stadt ist, 1902 in Plauen geboren. Ihn hatte Fritsche über Jünger kennengelernt – Bogomil oder Bogo, wie er genannt wurde. Dieser Briefwechsel hat einen ganz eigenen Ton, voller Ironie, Anspielungen und Versteckspiel. Hielscher versuchte ein Leben lang gegen den Verlust der Transzendenz anzukämpfen, ein Konservativer, ein Patriot und Internationalist zugleich, der sich für das Existenzrecht anderer Völker einsetzte. In der Konsequenz schuf er eine christlich-heidnische „Unabhängige Freikirche“ für die er eine Dogmatik und Liturgie ausarbeitete und deren geistiges Oberhaupt und zuletzt ihr einziges Mitglied er war. Sie sehen, allein diese acht Beispiele zeigen die Vielfalt der Zeit: Fritsche schrieb sich mit dem Mystiker, Poeten, der moralischen Instanz, dem Theologen, dem „Anarchen“, dem Zeitkritiker, dem Philosophen, dem Religionsgründer und es wäre mir eine Freude gewesen, in diese faszinierenden Beziehungen und Menschen mit Ihnen hinabzutauchen – aber ich kann es nicht! Aus mehreren Motiven. Ganz banal: Mir fehlt einfach die Zeit. Wesentlich aus zwei Gründen. Zum einen bin ich seit drei Monaten intensiv eingebunden in die sogenannte Flüchtlingskrise, betreue zwei Gruppen Eritreer und eine syrische – nun kommt eine afghanische noch hinzu – gebe ihnen Deutschunterricht und Sozialkunde, also Einführung in unser gesellschaftliches Leben, zum anderen nimmt mich die „Krise“ auch menschlich, psychisch enorm mit. Ich lese, verschlinge alles, was zum Thema erscheint, vom Zeitungsartikel oder Kommentar auf allen Kanälen vom „Neuen Deutschland“ und der „Jungen Welt“ bis zur „Jungen Freiheit“ und „Sezession“ und natürlich alle Leitmedien, lese historische, philosophische und theologische Bücher, versuche den Islam zu durchdringen, die Ökonomie, die Demographie usw. Ich kann einfach nicht so tun, als wäre die Welt nicht aus den Fugen, ich kann nicht einfach über Fritsche reden, während um uns herum irreversible Vorgänge eingeleitet, Weichen gestellt werden, die unsere und die Zukunft der ganzen Welt verändern werden. Und an diesem Punkt mache ich eine Pause und frage Sie, ob Sie mir von hier an folgen, mit mir diskutieren wollen oder ob Sie – die Sie gekommen sind, literarisch belehrt und erbaut zu werden – es vorziehen, sich zurückzuziehen. Wem so ist, dem möchte ich jetzt die Gelegenheit geben zu fliehen – gerne auch mit Geld zurück, ich komme dafür gerne auf. Dabei halte ich gerade Sie – das Publikum des Goethekreises – für eine besonders geeignete Zielgruppe, denn uns, den Freunden Goethes, der Klassik und der Aufklärung, des kulturellen Erbes, dürften die folgenden Überlegungen bedeutsam sein. (Szenenapplaus – es herrscht offenbar Gesprächsbedarf, die etwas „absurde“ Situation scheint vom Publikum ebenso empfunden worden zu sein) Meine Damen und Herren, Sie werden Gedanken hören, die möglicherweise nicht allen gefallen werden, aber es sind offene Ansichten und ich kann sie nur auffordern, mir am Ende zu widersprechen. Auch ich bin Suchender in dieser Frage. Aber auch Sehender – und nun möchte ich Ihnen beschreiben, was ich sehe: Mit dem Hammer philosophiert: 25 Jahre deutsche Einheit, 100 Demokratie, 250 Jahre Aufklärung, 350/450 Jahre Religionsfrieden, 1000 Jahre deutsche Geschichte, 2000 Jahre christliche Geschichte, 2500 Jahre europäische Zivilisation stehen auf dem Spiel, der Abbruch dieser Traditionen wird riskiert und wird stattfinden, wenn … Mit Worten, die uns aus der Wetterprognose und dem Klimawandel bekannt sind: das ist die größte europäische und nationale Krise seit Beginn der Aufzeichnungen. Lassen Sie mich erklären! Deutschland ist innenpolitisch zerrissen wie noch nie in der jüngsten Geschichte, die demokratische Tradition der Weimarer, Bonner und Berliner Republik droht Makulatur zu werden aufgrund der verschiedenen Spaltungen, Radikalisierungen und der abzusehenden Gewaltspirale; die Errungenschaften der Aufklärung, das Regnum der Vernunft, der Toleranz und der Kritik, der Bürger- und Menschenrechte ist im Verschwinden begriffen; das friedliche Mit- und Nebeneinander der Kirchen, Konfessionen und Religionen wird keine Selbstverständlichkeit mehr sein; das nationale Kontinuum, das sich in Kultur, Tradition, Sprache, Wertegemeinschaft – gegenseitiger Verstehbarkeit – äußert, droht abgebrochen zu werden; das christliche Erbe könnte bald Häresie sein; ja selbst die fundamentale Distinktion zwischen doxa und episteme, wie sie uns die humanistische griechische Philosophie, Sokrates und Platon, überliefert hat, die Trennung von Meinung und Wissen, stehen auf dem Spiel. Das ist die These – sie in diesem Rahmen wahrlich umfassend zu belegen, ist unmöglich. Schauen wir uns zur Begründung die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln an. Demographie: Spätestens seit Gunnar Heinsohns bahnbrechender Arbeit „Söhne und Weltmacht“ aus dem Jahre 2003 kann sich in Deutschland niemand mehr Illusionen machen. Wir stehen vor radikalen demographischen Verschiebungen. Die europäische Bevölkerung nimmt bei einer durchschnittlichen Geburtenrate von 1,3 Kindern pro Frau mit jeder Generation um die Hälfte des vorherigen Jahrgangs ab, immer mehr Alte stehen immer weniger Jungen gegenüber. Dieser Prozess wäre aus sich selbst heraus nur unter komplettem Umbau der Gesellschaft steuerbar. Andererseits haben viele sogenannte Entwicklungsländer enorme Geburtenüberschüsse: Länder wie der Niger, Uganda, Sambia, Nigeria, fast das gesamte Schwarzafrika, aber auch Jemen, Pakistan, Indonesien, Ägypten, Irak, Oman, Palästina, Algerien, also muslimisch geprägte Länder haben eine sieben- bis dreifache Fertilitätsrate, d.h. jede Frau gebiert dort im Durchschnitt sieben bis drei Kinder. Es entstehen – verglichen mit Europa – vollkommen andere Alterspyramiden. An ihnen erkennt man die Wucht der Jugend. Vergleich Alterspyramiden Deutschland und Afghanistan Besonders wichtig sind dabei die jungen Männer, wie Heinsohn historisch nachweisen konnte. Es sind vor allem junge Männer, die um die knappen Ressourcen Anerkennung, gesellschaftliche Positionen, Nachfolge kämpfen. Das ist sowohl kulturell bedingt als auch biologisch. Heinsohn konnte daraus sogar einen Kriegs-Index generieren, ein Verhältnis von Alten/Ruheständlern zu Adoleszenten und wenn dieser Index mehr als 3 beträgt, wenn also auf 100 Rentner mehr als 300 Jugendliche kommen, steigt die Gefahr von Krieg und Gewalt exorbitant. Es steigt die Zahl der wehrfähigen Männer, aber auch derjenigen, die sich „verwirklichen“ wollen und derjenigen, die das nicht können – das führt zwangsläufig zu Spannungen … und Ausweichbewegungen, sprich Emigration. Diese Gruppe der jungen Männer ist überhaupt die sensibelste Alterskohorte jeder Gesellschaft. Leistungsfähig, wehrfähig, fortpflanzungsfähig – jede Gesellschaft muss daran interessiert sein, diese Altersgruppen (15–35, weit gefasst) im Gleichgewicht zu halten, zu pazifizieren, Perspektiven zu bieten. So werden etwa 90% aller Gewaltverbrechen von Männern begangen und man darf annehmen, dass der übergroße Teil auf diese Alterskohorten fällt. In Deutschland gibt es ca. zehn Millionen Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren. Zu den fünf Millionen jungen Männern wurden allein in diesem Jahr mutmaßlich mehrere hunderttausend junge Männer hinzugefügt – schon das dürfte das Gleichgewicht empfindlich stören und der Prozess wird unter den jetzigen Bedingungen sich fortsetzen. Anders ausgedrückt: bald stehen jeder jungen Frau 1,3 oder 1,5 oder 1,7 junge Männer gegenüber, eine junge Frau muss also – statistisch gesehen – 1,3 etc. Männer „bedienen“. Wenn der Asylbewerberstrom weiter anhält, wird der Anteil ethnisch nichtdeutscher Menschen sich in wenigen Jahrzehnten vervielfacht haben – neben Zuwanderung muss auch die höhere Fertilität der Zuwanderfrauen sowie der Nachzug berücksichtigt werden. 1973 gab es in Deutschland etwa 700 000 Türken (Gastarbeiter nebst Familien) und 100 000 Araber – heute sind es drei bis vier Millionen (Zahlen schwanken) Türken und über eine Million Araber (Quelle: Sarrazin) – eine Verfünf- bis Verzehnfachung innerhalb von 40 Jahren. Die Exaktheit der Zahlen kann man anzweifeln, am allgemeinen Trend dürfte das nichts ändern. Deutschland wird innerhalb kurzer Zeit demographisch vollkommen umgestülpt werden. Religion: Spielt der Islam dabei eine Rolle? Hier muss man sehr vorsichtig sein und differenzieren. Die wesentliche Differenzierung ist die zwischen Islam und Muslimen. Die meisten Muslime sind „ganz normale Menschen“, wie man sagt, also Menschen, die ihr alltägliches Leben in Ruhe und Frieden führen möchten und dies auch tun. Sie sind ebenso mitmenschlich, hilfsbereit, gastfreundlich etc. wie andere auch – teilen also universelle Werte. Die entscheidende Frage ist, ob der Islam – als gelebte Interpretation des Korans und der Hadithe – intrinsische Merkmale von Totalitarismus (das haben alle monotheistischen Religionen) aufweist, die nicht kulturell abgefedert sind. Ich kann hier nur unter Vorbehalt sprechen, denn meine Einsicht in die Theologie dieser Religion ist noch zu gering, um zu einem abschließenden Urteil zu kommen. Aber es deutet sich an, dass es diese intrinsischen Probleme gibt (siehe: Hamed Abdel-Samad, Syran Ates, Ahmad Mansour, Sabatina James, Ayyan Hirsi Ali, Boualem Sansal, Ahmed Akkari etc. – Mouhanad Khorchide). Der Islam/Koran scheint kein absolutes Tötungsverbot – wie das NT – zu kennen. Tötungen sind konditional und zumeist abhängig vom Glaubensbekenntnis oder der Volkszugehörigkeit. Die unkonditionale Nächstenliebe – Buber: „Heimzahle nicht und grolle nicht den Söhnen deines Volkes:/ liebe deinen Genossen/ dir gleich/ ICH.“ –, kennt er demnach nicht, ebenso wie die Feindesliebe, die dem Christentum im heiligsten Dokument, der Bergpredigt, mitgegeben wurde. Der Koran scheint eine vollinklusive religiöse Daseinsweise vorzuschreiben, in die man ein-, aber nicht austreten kann und das meint den praktischen wie den logischen und bekennerischen Bezug gleichermaßen. Betrachtet man ihn als „Übungssystem“, so verlangt er mit seinen fünf Säulen – Bekenntnis zu Allah und seinem Propheten, Zakat, fünfmaliges Gebet, Ramadan und Haddsch – ein weit stärkere Hingabe als vergleichbare Religionen, bindet, trainiert und idoktriniert den Gläubigen also mehr, als in jeder anderen vergleichbaren Religion, wo sich lediglich Mönche ähnlichen Exerzitien unterwerfen. Er scheint daher per se nicht verhandelbar zu sein und alle Versuche eines gleichberechtigten Dialogs scheinen von vornherein – sofern der Islam sich nicht reformatorisch öffnet – aussichtslos oder zumindest sehr langwierig zu sein. Die viel beschworene Reformation, die im Westen gern gefordert wird, findet im Übrigen seit den 20er Jahren statt: als Radikalisierung. Man kann es auch induktiv betrachten: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen – Stichwort: Menschenrechte, Gleichberechtigung, Meinungsvielfalt, ökonomische Macht, Terror … vs. besagte universelle Werte. All das lässt erahnen, dass die Immigration von hunderttausenden, bald wohl Millionen gläubigen Muslimen unsere Gesellschaft in kürzester Zeit radikal verändern wird. Das führt mich zur sogenannten „Integration“. Die offensichtliche Schlussfolgerung aus bisher Gesagtem ist: Ein Großteil der Menschen wird sich separieren und – im günstigsten Fall – in sogenannte „Parallelgesellschaften“ verschwinden, so wie das auch die Geschichte in allen europäischen Ländern zeigt. Integration ist in erster Linie ein langwieriger psychischer und emotionaler Prozess, der nicht nur einen Zugewinn an Werten, Sicht-, Denk- und Fühlweisen einfordert, sondern auch den Verlust von Gewohntem verlangt. Jeder Mensch entwickelt dagegen instinktiv innere Sperren. Es kommt immer zu Separationen, wenn Gruppen von Menschen in die Fremde gehen, auch wenn sie in eine vollkommene Willkommenskultur kämen. Wie diese psychologische Schranke auf beiden Seiten zu überwinden sein soll, hat bisher noch niemand auch nur gefragt. Aus eigener Erfahrung mit Syrern, Eritreern, Somaliern und Afghanen kann ich sagen, dass es schon von den Voraussetzungen her, nur einem gewissen Teil gelingen kann, sich an das Leben in Europa auch nur zu gewöhnen, geschweige denn es zu bejahen oder gar zu führen. Es scheint dabei sehr starke Differenzen zu geben, es spielen Mentalität, Religion, persönliches Erleben, ethnischer Zusammenhalt, Bildungsstand, kognitive Fähigkeiten, kulturelle Flexibilität und andere Größen eine Rolle. Pauschalurteile sind hier leichtsinnig, nur das eine nicht: Viele werden und können es nicht schaffen! Gelingt die Integration nicht, wird der innere Frieden in unserem Lande massiv gefährdet werden. Die Asylsuchenden bringen ethnische und religiöse Konflikte aus ihren Herkunftsländern mit, sie werden untereinander um knappe Ressourcen kämpfen, sie werden aber auch mit der einheimischen Bevölkerung um Ressourcen kämpfen und die politische Spaltung des Landes, die bereits in vollem Gange ist, wird sich weiter verschärfen. Es wird gewaltsame Konflikte in alle Richtungen geben und es ist kein Risiko, zu prognostizieren, dass es bald Tote auf unseren Straßen geben wird. Die exekutiven Organe sind schon jetzt kaum noch in der Lage, ihre Arbeit zu erledigen, die dauernde Überlastung wird zu Ausfällen und Desillusionierungen führen. Schon jetzt spürt man ein stark gewachsenes Unsicherheitsgefühl unter den Menschen – ob zu Recht oder nicht, spielt keine Rolle: es ist da und hat als Tatsache wahrgenommen und nicht bewertet zu werden – die Selbstbewaffnung nimmt exponentiell zu, rechts- und linksradikale Übergriffe gibt es zuhauf, aber auch die „Ausländerkriminalität“ wird steigen, je mehr Menschen kommen und je weniger davon „integriert“ werden können. Auch der äußere Friede ist in Gefahr. Die einseitige Politik Deutschlands und Schwedens hat bereits jetzt die europäische Einheit einer Belastungsprobe ausgesetzt, die möglicherweise zum Ende der EU (Brexit, Osteuropa, DK, France) führen wird. Man kann nicht vollendete Tatsachen schaffen – gegen den Willen anderer Mitgliedsstaaten – und dann „Solidarität“ einfordern. Die Bundesregierung hat es so innerhalb Jahresfrist geschafft, Deutschland zum dritten Mal in diesem Jahrhundert zum potentiellen Zerstörer eines friedlichen Status Quo zu machen. Juristisch, das beweisen zahlreiche Expertisen, handelt es sich dabei um klaren Rechtsbruch, sowohl des Grundgesetzes, der bundesrepublikanischen Gesetzgebung als auch des Europäischen Rechtes. Ich verweise u.a. auf die Ausführungen der Staatsrechtler Rupert Scholz (eh. Verteidigungsminister) Udo di Fabio (Bundesverfassungsrichter) und Karl Albrecht Schachtschneider (nachzulesen auf meinem Blog). Immer wieder hört man eine ökonomische Begründung der derzeitigen Politik. Unsere Wirtschaft bräuchte Arbeitskräfte, die demographische Entwicklung verlange das, es fehle an Fachkräften, wir könnten sonst unseren Lebensstandard nicht halten. Dazu ist zu sagen: Unser Lebensstandard ist ohnehin viel zu hoch und unsere Wachstumswirtschaft befindet sich auf ökologischem und ökonomischem Katastrophenkurs. Wichtig wäre es, aus dieser exterministischen Logik auszusteigen, anstatt sie nun mit neuem „Menschenmaterial“ anzuheizen. Es gibt desweiteren keine Formel, die eine Relation zwischen Wohlstand und Demographie vorschreibt. Japan ist noch weiter überaltert als Deutschland und verweigert jegliche Immigration vollkommen und ist trotzdem das führende Technologieland und Norwegen ist etwas größer als Deutschland und hat nur fünf Millionen Einwohner und trotzdem einen hohen Lebensstandard, wohingegen die Niederlande eine doppelt so hohe Bevölkerungsdichte wie Deutschland haben und ebenfalls unseren Lebensstandard teilen. Im Übrigen befeuert unser überdimensionierter Grundumsatz genau jene Ungleichheit, die Millionen Menschen auf der Welt die Illusion haben lässt, dies müsse Maßstab sein. Besorgniserregend ist auch der Zustand der „vierten Macht“, der Presse, der Medien. Immer weniger Menschen fühlen sich durch sie repräsentiert und nabeln sich von ihnen ab, was im Endeffekt diese ordnende Macht entmachten wird. Es herrscht eine erschreckende Angst vor der freien Meinungsäußerung. Die scheinbare moralische Überlegenheit der „linken“ Meinungsmacher lässt alle Kritik mit dem Totschlagargument, rechts und inhuman zu sein, ersticken. Das nimmt z.T. diktatorische Züge an (z.B. Berichterstattung AfD, Pegida, Pirinçci etc. einerseits, ideologischer Missbrauch von Nachrichten- bis Satiremedien andererseits). Die Straßenbewegungen von „Pegida“ bis „Wir sind Deutschland“ speisen sich ganz wesentlich daraus, aus der Nicht- oder Fehlrepräsentanz in den meisten Medien – eine Spirale. Sind wir auf dem Wege in eine „Demokratur“, wie Fritsche das nannte, sind wir dort schon? Ohne in irgendeiner Weise dazu legitimiert zu sein, wird der Begriff der „Nation“ neu definiert bzw. abgeschafft. Eine nationale Identität speist sich aus einem fundamentalen Zusammengehörigkeits-, einem Wir-Gefühl aufgrund territorialer, sprachlicher, kultureller, ethischer und religiöser, also Werte-Kontinuität, aber auch natürlicher Fakten. Diese kann und hat immer in der Auseinandersetzung mit dem „Anderen“, dem „Fremden“ stattgefunden, ja, diese Auseinandersetzung ist lebenswichtig. Aber sie verträgt nur eine gewissen „Quantität“. Tritt das andere in zu kurzer Zeit in zu großer Zahl auf, dann handelt es sich per definitionem nicht mehr um eine Bereicherung, sondern um eine Besitznahme, eine Invasion, ganz unabhängig von der Motivation der Zukommenden. Wir laufen Gefahr, in Hinblick auf die oben erwähnten demographischen Entwicklungen, in diesen unkontrollierten Zustand überzugehen. Damit werden die Grundfesten – und damit möchte ich zum Ende kommen – unserer geeinten Nation, unserer demokratischen Tradition, unserer nationalen Geschichte und unserer kulturellen Errungenschaften unterminiert. An zwei Beispielen will ich das verdeutlichen: Die Bundesrepublik basiert auf einem wichtigen gemeinschaftsstiftenden Gründungsmythos, der sich aus unserer leidvollen jüngeren Geschichte ergibt und mit den Namen Nationalsozialismus und Auschwitz zur Genüge gekennzeichnet ist. Wir Deutschen leben auch in dieser Tradition, stellen uns dieser Verantwortung, definieren uns aus ihr – darf man aber annehmen, dass ein Syrer oder Eritreer oder Afghane oder Nigerianer sich diesen Schuh anziehen wird? Das ist absurd! Damit verbunden ist der konstitutive Anti-Antisemitismus in Gefahr, was nicht nur die jüdischen Mitbürger beunruhigen sollte, sondern auch alle anderen, denn dieses Land ist auch auf diesem Imperativ gegründet. Persönliche Gespräche mit Asylsuchenden bestätigen, dass es keinerlei Bindung an europäische Geschichte gibt, unter den Eritreern ist sogar der Name Hitlers weitgehend unbekannt. Aber die Auswirkungen sind noch gravierender. Wir als Deutsche und Europäer, als deutsch und europäisch sozialisierte, haben einen gemeinsamen Kulturkanon, wir hier können uns über Goethe unterhalten und obwohl dieser Kanon längst erodiert, so haben selbst die bildungsfernen Schichten eine Ahnung, was das bedeutet: Sprache, Sprach- und Denkstruktur, Logik, Metaphern, Mythen, Referenzereignisse, kollektives Gedächtnis, Mentalität, Werte etc. Sollte sich unser Land so radikal verändern, wie zu befürchten steht, dann wird das auch der „Tod“ Goethes und Kants sein, der „Tod“ Hölderlins und Herders, ja selbst der von Popper und Habermas, die für diese Entwicklung wesentlich geistig mitverantwortlich sind. Fremde Menschen stehen in ihrem eigenen historischen und kulturellen Zusammenhang – es ist, von Einzelfällen abgesehen, nicht zu erwarten, dass Menschen aus Afrika oder Arabien sich der europäischen Kultur öffnen werden oder auch nur können – in diesem Sinne wäre das tatsächlich die Abschaffung Deutschlands, mehr noch der Untergang des Abendlandes. Gerhard Nebel etwa, der nicht mehr an die technische Machbarkeit, unsere Probleme zu lösen, glaubte, kam zu dieser Überzeugung, weil er aus dem Griechen- und Christentum heraus – also den Uranfängen – um die tragische Verstrickung menschlichen Handelns wusste – ihm war klar, dass Kosmetik nicht hilft, sondern ihm ging es um den ganzen Zusammenhang, über den er freilich verfügte. Das macht deutlich: Wir dürfen unser Erbe, unser Eigenes nicht einfach hergeben. Es liegt am Grunde aller Probleme, aber es bietet auch die einzig möglichen Lösungen – andere haben wir nicht. Wir brauchen notwendig alle diese vielfältigen, differenzierten Ansätze. Jegliche Nivellierung, Multikulti-Folklore, Gleichmacherei führt uns an den nächsten, den letzten Abgrund. Wir brauchen Leibniz und Goethe, Hegel und Marx, Nietzsche und Heidegger und auch Spinoza, Descartes, Voltaire und Rousseau und Derrida und Deleuze, wir brauchen Hume und Locke, Hobbes und Adam Smith und William James und sogar Rawls, wir brauchen Solowjew, Berdjajew und auch Lenin, wir brauchen Grundvig und Kierkegaard … von Homer, Platon, Augustinus … oder auch den Gebrüdern Grimm ganz zu schweigen. Ich kann es drehen und wenden, wie ich will, es scheint mir nichts Gutes dabei herauskommen zu können. Ein letztes Wort zum letzten Argument: Aber die Menschen? Ist es nicht unsere humanistische Pflicht? Können wir denn einfach hungern, frieren, sterben lassen? Haben wir – die Kolonisatoren und Kriegführer – uns das nicht selbst eingebrockt? Ist das nicht die gerechte Strafe? Wenn wir unsere christlichen und aufklärerischen Werte – das hat mit konfessionellem Bekenntnis gar nichts zu tun – verteidigen wollen, dann dürfen wir sie in unserem Handeln auch nicht unterbieten. Nächstenliebe, Gewaltlosigkeit, Toleranz, Kategorischer Imperativ, Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit sind hohe Güter, aber Vielfalt auch. Vielfalt heißt nicht, alles miteinander zu verrühren, sondern das distinkt Andere in seiner Eigenexistenz zu akzeptieren und zu schätzen, auch von ihm zu lernen: das ist wahre Bereicherung: das Eigene wahren und das Fremde schätzen. Natürlich müssen wir Menschen in Not helfen – ihre eigenen Probleme vor Ort friedlich zu lösen. Wir müssen ihnen helfen oder zumindest dürfen nicht dabei stören, ihr jeweils Eigenes zu entwickeln, denn jedes Volk hat ein Recht darauf, für sich selbst verantwortlich zu sein. Daher Schluss mit kriegerischen Interventionen und Schluss mit besinnungslosem Import der daraus resultierenden Scherbenhaufen, Schluss mit kultureller Bevormundung. Das Ergebnis der derzeitigen Politik wird sein, dass die meisten Menschen unter falschen Versprechungen hierher gelockt werden, auf der Suche nach einem Glück, das es so nicht geben wird, das aber zugleich auch das Glück der deutschen Bevölkerung zerstören wird. Es wird fast nur Verlierer geben. Um ein momentanes und teilweise selbstinduziertes Leid zu mindern, wird zukünftiges Leid in Potenz in Kauf genommen. Zwei grundsätzliche Argumentationen stehen sich gegenüber: Leidkonsum bis hin zu Leidgenuss gegen Vorausschau, das unmittelbare Interesse des je Einzelnen gegen das Gemeinschafts- oder nationale Interesse, Gesinnungsethik gegen Verantwortungsethik, der Emotionalismus, der im Moment die Debatte beherrscht, gegen die Vernunft: Man wird beide wieder zusammenführen müssen, um die Katastrophe noch zu verhindern. ------------------------------------------------------ Sicher ist Ihnen aufgefallen: Weder habe ich von höheren Steuern, gefährdeten Arbeitsplätzen, von Sozialneid und „Warum kriegen die alles hinten rein geschoben und wir nichts, von obdachlosen Deutschen noch von „kriminellen Ausländern“ oder Terrorismus gesprochen – die Themen der Straße, die auch wichtig, die aber nur von sekundärer Bedeutung sind. Mir ging es in einem ersten zwangsläufig verkürzten Anlauf um das Wesentliche. Was kann man individuell tun? Hier muss man an beiden Seiten anpacken! - Informieren Sie sich umfassend! Vertrauen Sie nicht einer einzigen Quelle! Suchen Sie sich seriöse alternative Quellen! Lesen Sie ausländische Presse – Sie werden erstaunt sein, wie isoliert Deutschland mit seiner Meinung steht! - Diskutieren Sie mit allen Menschen! Lassen Sie sich auf andere Meinungen ein und prüfen Sie kritisch! - Nutzen Sie Möglichkeiten politischer Willensäußerung: Diskussionsveranstaltungen, Demonstrationen, Foren, Runde Tische, Blogs – man muss nicht alles mögen, aber sie zeigen eine politische Selbstbestimmtheit und sind per se ein demokratisches Argument gegen politische Bevormundung (sofern sie zivilisiert ablaufen). - Tradieren Sie unsere reichhaltige Kultur! Lesen (Hören, Schauen, Unterrichten, Besprechen, Schenken …) Sie Klassiker und Maßgebliches! Meiden Sie Popkultur, Trash, Verdummungen, rein Kommerzielles! - Suchen Sie das Gespräch und den Streit mit Politik und Medien! Die wachsende Entfremdung gefährdet unser Land. Rufen Sie in Redaktionen und in Büros von Parteien und Regierung an und tun Sie Ihre Meinung kund! Schreiben Sie Leserbriefe, Emails etc. Unterzeichnen Sie Petitionen … Unterstützen Sie entsprechende Initiativen finanziell, ideell und tatkräftig! - Informieren Sie sich über die Programme der politischen Parteien! Wer hat eine Strategie? Wer ändert ständig die Position? Aber auch: - Helfen Sie denjenigen Asylsuchenden, die in Not sind, und vor allem denjenigen, die nach aller Wahrscheinlichkeit im Lande bleiben. Diese Menschen müssen jetzt aufgefangen werden! Wenn Integration gescheitert ist – und Menschen sind schnell verloren und desillusioniert –, dann erst werden die wahren Probleme entstehen. - Geben Sie Deutschunterricht! Verschenken Sie keine Teddybären – das ist das falsche Signal und nutzlos! Wagen Sie den wirklichen Einsatz! Fordern Sie diese Menschen – sie werden es Ihnen danken. „Angebote“ und „Geschenke“ gibt es schon genug – ihre Wirkung ist meist verheerend. - Suchen Sie den direkten Kontakt! Versuchen Sie, diese Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit zu verstehen! Lehren Sie ihnen unsere Werte in Wort und Tat, nutzen Sie die Chance, auch von diesen Menschen zu lernen!