Vortragsabstracts und Curricula Vitae Vortrag: Diagnose des Prostatakarzinoms – vom Ultraschall bis zur funktionellen Bildgebung Prof. Dr. med. Dipl.-Phys. Heinz-Peter Schlemmer, DKFZ, Heidelberg Abstract: Der Stellenwert der Bildgebung beim Prostatakarzinom wird aufgrund der hohen Inzidenz der Erkrankung sowohl methodisch als auch sozioökonomisch kontrovers diskutiert. Der endorektale Ultraschall (TRUS) ist das vom Urologen zuerst eingesetzte bildgebende Verfahren. Methodisch aufwändiger und nur an wenigen Zentren eingesetzt wird der Kontrastmittel-unterstützte TRUS oder die Ultraschall-Elastographie. Die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) ist das derzeit empfindlichste Verfahren zur Tumorlokalisation und zur Einschätzung der individuellen Tumoraggressivität. Das sogenannte multiparametrische MRT stellt die individuelle Anatomie der Prostata und der Beckenorgane dar und liefert zudem funktionelle Informationen zu der Durchblutung, der Zelldichte und dem Stoffwechsel des Organs. Die Informationen können dazu genutzt werden, eine gezielte Prostata-Biopsie durchzuführen. Dies geschieht entweder direkt per Magnetresonanz-Steuerung oder Ultraschall-gesteuert nach einer Bildfusion der TRUS mit den Magnetresonanz-Bildern. Mit der Positronen-Emissionstomographie (PET) werden intravenös verabreichte Radiotracer lokalisiert, die entweder Stoffwechseleigenschaften oder Zellmembran-Rezeptoren mit größter Empfindlichkeit visualisieren. Das neueste bildgebende Verfahren stellt der simultan arbeitende PET/MR-Tomograph dar, mit dem die Informationen von MR und PET zeitlich und räumlich gleichzeitig aufgenommen werden können. Von der Methode kann daher die größte Empfindlichkeit erwartet werden, wenngleich sie bislang nur an wenigen Stellen weltweit verfügbar ist. Aus medizinischen und sozioökonomischen Gründen muss jedoch die Indikation zu dem jeweiligen Verfahren sorgfältig in Abhängigkeit von der individuellen Situation des Patienten abgewogen werden. Heidelberg, 21.1.2013: State of the art: Interdisziplinäre urologische Krebstherapie und -diagnostik in Heidelberg 1 Curriculum Vitae Prof. Dr. med. Dipl.-Phys. Heinz-Peter Schlemmer Leiter der Abteilung Radiologie am Deutschen Krebsforschungszentrum, Heidelberg Persönliche Daten Geburtsjahr: 1961 Geburtsort: Linz Staatsangehörigkeit: deutsch Familienstand: verheiratet, 4 Kinder Beruflicher Werdegang 1980 – 1987 Studium der Physik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Diplomabschluss 1987 – 1993 Studium der Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1995 Approbation als Arzt in Stuttgart 2002 Habilitation für das Fach Diagnostische Radiologie (Venia Legendi) an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg 2003 Umhabilitation an die Medizinische Fakultät der Universität Tübingen im Fach Diagnostische Radiologie Qualifikationen 2000 Facharzt für Diagnostische Radiologie 2002 Privatdozent für das Fach Diagnostische Radiologie (Venia Legendi) an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg Berufstätigkeit 1984-87 Max-Plank-Institut für Medizinische Forschung Seit 1993 Wissenschaftler und Assistenzarzt an verschiedenen Akademischen Krankenhäusern 2000 Oberarzt in den Fachbereichen Sonographie, Computertomographie und Magnetresonanztomographie am DKFZ 2003 Leitender Oberarzt des Funktionsbereiches Magnetresonanztomographie in der Abt. Diagnostische Radiologie der Universität Tübingen, Ernennung zum Apl.-Professor 2010 Professur für Radiodiagnostische Onkologie an der Medizinischen Fakultät Universität Heidelberg, Leiter der Abteilung Radiologie und Sprecher des Forschungsschwerpunktes Bildgebung und Radioonkologie am DKFZ 2014 Präsident der International Cancer Imaging Society Heidelberg, 21.1.2013: State of the art: Interdisziplinäre urologische Krebstherapie und -diagnostik in Heidelberg 2