„Trink dich fit“ – WASSER im Körper des Menschen und seine Ausscheidung 1. Wasseranteil im Körper: Gruppe Anteil Wasser (%) Männer 52 - 60 Frauen 45 - 51 Säuglinge 75 Adipöse Frauen Adipöse Männer 36 48 Sportler 63 - 70 2. Das Wasser ist in unseren Körper intrazellulär und extrazellulär: a) Die zahlreichen Körperflüssigkeiten des menschlichen Körpers, bestehend hauptsächlich aus Wasser, können grob untergliedert werden in solche, die in Flüssigkeitskreisläufen zirkulieren und solche, die innerhalb bestimmter Räume vorkommen b) und c) Das Wasser ist im Körper etwa zu 55% in den Zellen (intrazellulär) und zu ca. 45% außerhalb der Zellen (extrazellulär) verteilt. Dazu gehört z.B. das Interstitium, das Blutplasma und das Bindegewebe. 3. Was ist ein Ödem? Ein Ödem kann an so ziemlich allen Körperstellen auftreten, an den Füßen, Beinen oder auch im Gesicht. Lebensbedrohlich kann ein Ödem werden, wenn sich Wasser in der Lunge oder im Gehirn angesammelt hat. Manchmal kann ein Ödem auch bei einem gesunden Menschen auftreten, so zum Beispiel ein Ödem am Knöchel, der durch zu langes Stehen oder Sitzen entstehen kann oder bei Frauen auch kurz vor der Menstruation und während der Schwangerschaft. 4. Was versteht man unter der Wasserbilanz? Als Wasserbilanz, auch Gebietswasserbilanz, bezeichnet man die Bilanz aus Niederschlag, Verdunstung, Abfluss und Speicheränderung bezogen auf ein Gebiet und einen Zeitraum. Die Wasserbilanz spielt eine große Rolle, wenn man ermitteln will, wie viel Wasser in einer Region für die Nutzung zur Verfügung steht. Die verfügbare Menge ist in der Regel in aridem geringer als in humidem Klima. 5. In welcher Form nehmen wir Wasser auf und auf welche Weise scheiden wir Wasser aus unserem Körper aus? Den Großteil der täglichen Wasserzufuhr scheiden wir im Normalfall wieder über den Urin aus, aber auch über Atmung und Haut. Es liegt also auf der Hand, dass wir tüchtig trinken müssen, damit das Flüssigkeitsdefizit immer wieder aufgefüllt wird. 6. Unsere Harnorgane: Niere Bei den Menschen liegen die Nieren hinter dem Bauchfell, beiderseits der Wirbelsäule, welche sie nach vorn nicht überragen. Sie liegen etwa in Höhe des zwölften Brustwirbels bis dritten Lendenwirbels, die rechte ungefähr eine halbe Wirbelhöhe tiefer. Harnleiter Er läuft dann unter dem Bauchfell auf der Rückwand der Bauchhöhle über die beiden Endäste der Aorta hinweg und mündet in die Harnblase. Nach seinem Eintritt in die Harnblase, verläuft er ein kurzes Stück innerhalb der Harnblasenwand wodurch bei stärkerer Füllung der Harnblase ein Rückfluss zur Niere weitestgehend verhindert wird. Harnblase Es befindet sich direkt hinter der Schambeinfuge, vor der Vagina bei Frauen bzw. dem Mastdarm bei Männern, wobei es bei Frauen etwas niedriger liegt. Nach oben erstreckt sich die Harnblase bis zur Oberkante des Beckens. Mit zunehmender Füllung kann sie bis zum Bauchnabel reichen. Harnröhre Sie beginnt direkt über dem Beckenboden. Sie verläuft nach vorne zwischen der Schambeinfuge (Symphyse) und der vorderen Wand der Scheide. Die äußere Öffnung befindet sich im Scheidenvorhof kurz hinter der Klitoris. 7. Die Funktion der Niere: das ist die Ausscheidung von Endprodukten des Stoffwechsels bilanziert den Wasserhaushalt und dient damit der langfristigen Blutdruckeinstellung reguliert durch die Kontrolle der Zusammensetzung des Harns den Elektrolythaushalt und den Säure-Basen-Haushalt produziert Hormone, wie beispielsweise Erythropoetin, für die Blutbildung und ist der Abbauort von Peptidhormonen, aber auch viele Funktionen der Niere selbst werden durch Hormone gesteuert Die funktionelle Grundeinheit der Niere ist das Nephron, das aus Nierenkörperchen und Nierenkanälchen besteht. Die prinzipielle Funktionsweise eines Nephrons lässt sich grob in zwei Schritte unterteilen: Im ersten Schritt, welcher im Nierenkörperchen stattfindet, wird aus dem Blut durch Filtration der Primärharn abgepresst, der in seiner Zusammensetzung ungefähr dem Blutplasma entspricht. Bei dieser Filtration werden Bestandteile über einer bestimmten Größe, darunter die Blutkörperchen und größere Moleküle, zurückgehalten. Im sogenannten Primärharn sind nun alle niedermolekularen Bestandteile des Blutplasmas enthalten, darunter solche, die ausgeschieden werden sollen, und auch solche, die für den Körper wertvoll sind und nun kontrolliert in den Blutkreislauf zurückgeholt (reabsorbiert) werden, wie Zucker, Aminosäuren und Elektrolyte. Weiterhin wird ein Großteil des abgefilterten Wassers resorbiert, welches dem Körper nicht verloren gehen darf. Diese Vorgänge geschehen im sich dem Nierenkörperchen anschließenden, schlauchartigen Tubulussystem und konzentrieren den Primärharn zum Endharn, welcher sich im Nierenbecken, welches bereits Teil der Harnwege ist, sammelt und über den Harnleiter zur Harnblase geleitet wird. 8. Der Bau einer Niere mit einer Skizze + Beschreibung: 9. Welche zu- und ableitenden Gefäße besitzt eine Niere? Zu den ableitenden Harnwegen gehören Nierenbecken und Harnleiter, die von spezialisiertem Gewebe ausgekleidet werden. 10. Nephron: Ein Nephron ist die funktionelle Untereinheit der Niere. Es besteht aus: dem Nierenkörperchen (Malpighi-Körperchen, benannt nach Marcello Malpighi) und dem daran angeschlossenen Nierenkanälchen (Tubulus) Jede Niere besitzt ca. 1 Million dieser Untereinheiten. In den Nephronen wird im Bereich des Nierenkörperchen kontinuierlich Primärharn aus dem Blut filtriert. Anschließend werden im Tubulussystem bestimmte Stoffe resorbiert bzw. sezerniert, wodurch der eigentliche Harn (als Sekundär- bzw. Endharn) entsteht. . 11. Das eigene Blutdruckregulationssystem der Niere: Die Nieren sind die Zentralstelle der Blutdruckregulation im menschlichen Körper. Der Blutdruck hängt engt damit zusammen, wie groß die gesamte Blutmenge ist, die in den Blutgefäßen zirkuliert. Die Nieren sind dasjenige Organ des Körpers, das die Flüssigkeitsmengen reguliert. Das wirkt sich natürlich auch auf das Blutvolumen aus. Die Aufrechterhaltung eines bestimmten Blutdruckes ist für das Funktionieren des menschlichen Organismus von lebenswichtiger Bedeutung. Ist der Blutdruck zu niedrig, so kann das Blut möglicherweise nicht alle Organe erreichen. Diese werden dann nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Folge wäre eine Funktionseinschränkung, Organversagen oder der Tod (beispielsweise bei einem Schock). Überschreitet der Blutdruck eine bestimmte Grenze, schädigt dies zuerst die Gefäße und anschließend die Organe selbst (wie beim Schlaganfall). Der Blutdruck muss deshalb innerhalb enger Grenzen konstant gehalten werden 12. Unterschied zwischen Primärharn und Endharn („Herstellung“ , „Menge“ und Zusammensetzung) Primärharn ist jenes weitgehend eiweißfreie Ultrafiltrat, das bei der Durchblutung der Nieren von den Nierenkörperchen gebildet wird und im Wesentlichen als noch unkonzentrierter Harn bezeichnet werden kann. Etwa 300 mal pro Tag durchströmt die gesamte Blutmenge eines Menschen seine beiden Nieren, insgesamt also ca. 1500 Liter. Täglich werden etwa 180 Liter Primärharn gebildet. Dessen Zusammensetzung entspricht mit Ausnahme der Makromoleküle, die ab einer Molekülmasse von 6-15 Kilodalton teilweise und ab einer Molekülmasse von ca. 80 kDa normalerweise zurückgehalten werden, der des Blutplasmas. Beim Menschen besteht der Endharn oder Urin zu 95 Prozent aus Wasser. Darin sind verschiedene Substanzen gelöst z.B. Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin, Salze. Seine Farbe erhält der Urin von den Urochromen. Das sind stickstoffhaltige gelbe Farbstoffe. Sie entstehen beim Abbau von Eiweißen und Bilirubin. Bilirubin ist ein wesentlicher Bestandteil der Galle. Es wird über Zwischenstufen schließlich zu Urobilin abgebaut, dass eine orangegelbe Farbe hat. 13. Dehydration und Hyperhydratation: Hyperhydration bezeichnet eine Störung des Wasser-Elektrolyt-Haushalts des Körpers mit Erhöhung des Wassergehalts über das normale Maß hinaus. Das tritt als krankhafter Zustand bei Herzinsuffizienz, Nierenerkrankungen, hormonellen Störungen oder übermäßiger Zufuhr (durch Trinken oder Infusionen) auf. Dehydratation ist ein Wassermangel des Körpers. Eine übermäßige Abnahme der Körperflüssigkeit. Der Flüssigkeitsverlust kann über den Magen-Darm-Trakt, die Lunge, die Nieren oder über die Haut erfolgen. 14. Wasserbedarf eines Säuglings bzw. eines Erwachsenen pro Kilogramm Körpergewicht: Der tägliche Wasserbedarf eines Menschen liegt daher bei: 50 kg Körpergewicht bei ca. 2,0 Liter 60 kg Körpergewicht bei ca. 2,4 Liter 70 kg Körpergewicht bei ca. 2,8 Liter 80 kg Körpergewicht bei ca. 3,2 Liter 90 kg Körpergewicht bei ca. 3,6 Liter Alter 1 bis 4 Jahre 4 bis 7 Jahre 7 bis 10 Jahre 10 bis 13 Jahre 13 bis 15 Jahre (Milliliter/Tag) 820 940 970 1.170 1.330 15. Die fünf wichtigsten Funktionen die das Wasser in unsrem Körper erfüllt: Funktionen des Wassers im Körper als Wärmespeicher bei niedrigen Außentemperaturen bei der Wärmeabgabe über die Haut in Form von Wasserdampf und beim überhitzten Körper durch die Erzeugung von Verdunstungskälte in Form von Schweiß als Lösungs- und Transportmittel von Sauerstoff und Nährstoffen im Blut beim Abtransport von Stoffwechselendprodukten über den Urin als Reaktionspartner bei enzymabhängigen Stoffwechselprozessen 16. Zum Erklären: Natrium- und Wasserhaushalt im menschlichen Körper Mit Hilfe des Hormons ADH und der Verdünnungs- und Konzentrationsfunktion der Niere wird das Verhältnis zwischen Wasser und gelösten Bestandteilen in den Zellen und in der extrazellulären Flüssigkeit auf einer bestimmten Konzentration gehalten bzw. eingestellt. Die Verteilung des Wassers geschieht durch Osmose. Hierbei handelt es sich um einen einseitigen Übertritt von Wasser durch eine Membran. Die Niere reguliert mit Hilfe des Hormons ADH, wieviel Wasser wieder ausgeschieden werden soll und wieviel im Körper verbleibt. Bei Flüssigkeitsmangel, wird ADH freigesetzt. Daraufhin wird in den Nieren mehr Wasser zurückgehalten und weniger ausgeschieden. Wieviel Wasser im Körper verbleibt, wird durch das Renin- Angiotensin- AldosteronSystems in den Niere gesteuert. Wenn der Natriumbestand in unserem Körper durch verminderte Zufuhr von Nahrung (Salz) oder erhöhte Ausscheidung abnimmt, so führt dies zu einer Senkung des Plasmavolumens.