Lösungen der Aufgaben des 1. Kapitels Aufgabe 1.1: HBr gibt ein H+-Kation an Wasser ab. + H H Br + H + Br O H O H H HBr (aq) + H 2O (l) Br - (aq) + H 3O+ (aq) Aufgabe 1.2: Wasser gibt ein H+-Kation an Ammoniak ab. + O N H H H H 2O (l) + NH 3 (aq) + H H H O H + H N H H OH - (aq) + NH 4+ (aq) Aufgabe 1.3: Die Salpetersäure gibt ein H+-Kation an das Wasser ab. HNO3 (aq) + H 2O (l) NO3- (aq) + H 3O+ (aq) Aufgabe 1.4: a) Essigsäure (CH3COOH) besteht aus Molekülen und leitet den elektrischen Strom deshalb nicht. Beim Hinzufügen von Wasser entstehen Ionen, da die Essigsäure ein H+-Kation an das Wasser abgibt und so wird die Lösung elektrisch leitend. b) CH 3COOH (aq) + H 2O (l) CH 3COO- (aq) + H 3O+ (aq) Aufgabe 1.5: a) Salpetersäure. b) Ammoniak: NH3 Schwefelsäure: H2SO4 Aufgabe 1.6: Hexan (C6H14) kann nicht als Base wirken. Dieses Molekül hat keine nicht-bindenden Elektronenpaare. Lösungen der Aufgaben des 2. Kapitels Aufgabe 2.1: 1000g m(H2O) g n(H2O) M(H2O) 18.02 mol mol c(H2O) = = = = 55.5 V V 1l l Aufgabe 2.2: Aus der Reaktionsgleichung (2.1) ist ersichtlich, dass in reinem Wasser gleich viele H3O+- wie OH-- Ionen vorhanden sein müssen. Also c(H3O+) = c(OH-). Eingesetzt in die Gleichung (2.3) erhält man c(H3O+) · c(OH-) = c(H3O+)2 = 10-14(mol/l)2 und daraus durch ziehen der Wurzel c(H3O+) = 10-7 mol/l = c(OH-) Daraus ergibt sich pH = 7,0 für reines Wasser, bzw. für neutrale Lösungen. Aufgabe 2.3: Die pH-Skala von 0 - 14 entspricht Konzentrationen an H3O+-Ionen von 1,0 mol/l bis 10-14 mol/l, wobei pro Anstieg um eine pH-Einheit die Konzentration an H3O+-Ionen um den Faktor 10 abnimmt, d.h. um eine Zehnerpotenz sinkt: pH [-] 0 1 2 3 4 5 6 7 etc. + 0 -1 -2 -3 -4 -5 -6 -7 c(H3O ) [mol/l] 10 10 10 10 10 10 10 10 etc. Aufgabe 2.4: NaOH (Natriumhydroxid) ist ein Salz. Beim Lösen in Wasser werden die Ionen Na + und OH- frei. Pro NaOH-Einheit resultieren dabei ein Na+- und ein OH—Ion und es gilt somit: c(NaOHaq) = 0.01mol/l= c(OH-) Aus dem Ionenprodukt (2.3): c(H3O+) = 10-14 (mol/l)2/c(OH-) = 10-12 mol/l. pH = -log10[c(H3O+)] = 12,0 Aufgabe 2.5: Schutzbrille tragen. Labormantel tragen. (Im Falle eines Missgeschicks: Spritzer sofort mit viel Wasser abwaschen. Dies ist aber keine Vorsichtsmassnahme!) Aufgabe 2.6: Aufgabe 2.7: c(HClaq) = 0,1 mol/l. Bei vollständiger Reaktion mit Wasser bedeutet dies: c(H3O+) = 0,1 mol/l. Daraus folgt: pH = -lg[c(H3O+)] = 1,0 Aufgabe 2.8: c(OH-) = 0,05 mol/l. c(H3O+) = 10-14 (mol/l)2/c(OH-) = 2.10-13 mol/l. pH = -lg[c(H3O+)] = 12,7 Aufgabe 2.9: c(HClaq) [mol/l] pH-Wert berechnet [-] c(NaOHaq) [mol/l] pH-Wert berechnet [-] 0,1 0,01 0,001 1 2 3 0,1 0,01 0,001 13 12 11 Lösungen der Aufgaben des 3. Kapitels Aufgabe 3.1: Die korrespondierende Base von HClO4 ist ClO4-, von H3O+ ist es H2O. Die korrespondierende Säure von OH- ist H2O. Die Säure/Base-Paare sind: HClO4 / ClO4-, H3O+ / H2O, H2O / OH(ACHTUNG: Die Säure steht im Säure/Base-Paar immer VOR der Base!) Aufgabe 3.2: HClO4 (aq) + NH 3 (aq) ClO4- (aq) + NH 4+ (aq) Säure korresp. Base Base korresp. Säure Die Säure / Base-Paare sind HClO4 / ClO4- und NH4+ / NH3 Aufgabe 3.3: Die schwächste hier aufgeführte Base ist das Perchlorat-Ion (ClO4-), die stärkste Base das Oxid-Ion (O2-). Aufgabe 3.4: Zuerst suchen Sie HCl und NH3 in der Säure/Base Reihe. Die Säure HCl ist weiter oben zu finden als die Base NH3 – die Säure HCl und die Base NH3 stehen somit in S-Stellung. Es findet also eine fast vollständige Reaktion statt. Bei der Reaktion entstehen Cl- und NH4+. Die Reaktionsgleichung lautet: HCl (g) + NH 3 (g) NH 4Cl(s) Aufgabe 3.5: Das Hydroxid-Ion (OH-) wirkt gegenüber der Salpetersäure (HNO3) als Base. Es findet folgende Reaktion statt: HNO3 (aq) + Na + (aq) + OH - (aq) Na +- (aq) + NO3- (aq) + H 2O (l) Das Produkt ist eine wässrige Lösung von Natriumnitrat. Aufgabe 3.6: Phosphorsäure gibt gegenüber Hydroxid-Ionen (OH-) alle drei möglichen H+-Kationen ab. In einem ersten Schritt: H 3PO4 (aq) + OH - (aq) H 2 PO4- (aq) + H 2O (l) Im zweiten Schritt wirkt das H2PO4- als Säure: H 2 PO4- (aq) + OH - (aq) HPO42- (aq) + H 2O (l) Im dritten Schritt wirkt auch das HPO42- gegenüber OH- als Säure: HPO42- (aq) + OH - (aq) PO43- (aq) + H 2O (l) Insgesamt findet somit folgende Reaktion statt: H 3PO4 (aq) + 3 OH - (aq) PO43- (aq) + 3 H 2O (l) Aufgabe 3.7: In einem ersten Schritt gibt die Essigsäure ein H+-Kation ab: CH 3COOH (aq) + Ca 2+ (s) + CO32- (s) Ca 2+ (aq) + CH 3COO- (aq) + HCO3- (aq) (Das Ca2+-Ion ist weder Säure noch Base. Es ist bei dieser Reaktion ein "Zuschauer".) HCO3- als Base kann mit einem weiteren CH3COOH-Molekül reagieren: CH 3COOH (aq) + HCO3- (aq) CH 3COO- (aq) + H 2CO3 (aq) Insgesamt findet also folgende Reaktion statt: 2 CH 3COOH (aq) + Ca2+ (s) + CO32- (s) Ca2+ (aq) + 2 CH 3COO- (aq) + H 2CO3 (aq) In einer Folgereaktion zerfällt dann die Kohlensäure zu Wasser und dem Gas Kohlendioxid, welches zischend dem Wasser entsteigt (): H 2CO3 (aq) H 2O + CO2 (-) Aufgabe 3.8: RCOOH (aq) + Na+ (aq) + HCO3- (aq) RCOO- (aq) + Na+ (aq) + H 2CO3 (aq) Die Kohlensäure (H2CO3) zerfällt zu H2O und CO2. Das CO2 ist gasförmig und entweicht (). Wir nehmen dies als Brausen wahr: H 2CO3 (aq) H 2O + CO2 (-) Aufgabe 3.9: a) Die folgenden Säuren sind in der Lage Kalk aufzulösen: Kohlensäure (H2CO3), Essigsäure (CH3COOH), Ameisensäure (HCOOH), Phosphorsäure (H3PO4), Hydrogensulfat-Lösungen (HSO4- (aq.)), Salpetersäure (HNO3), Salzsäure (HCl (aq.)), Schwefelsäure (H2SO4), Chlorwasserstoff (HCl), Perchlorsäure (HClO4) b) Beispiel Kohlensäure: Ca2+ (aq) + HCO3- (aq) + HCO3- (aq) H 2CO3 (aq) + Ca2+ (s) + CO32- (s) bzw. H 2CO3 (aq) + Ca 2+ (s) + CO32- (s) Ca 2+ (aq) + 2 HCO3- (aq) Kohlensäure vermag Kalk aufzulösen! Auf diese Weise kommt bei uns der Kalk ins Wasser. Das CO2 in der Luft bildet mit dem Regenwasser Kohlensäure. Im Wasser gelöster Kalk besteht aus Ca2+ und HCO3--Ionen. Aufgabe 3.10: Aus der Säure/Base-Reihe entnimmt man, dass NO3- (korrespondierende Base) die etwas stärkere Base als H2O ist. Für die Reaktion ergibt sich: HNO3 (aq) + H 2O (l) NO3- (aq) + H 3O+ (aq) Säure 1 Base 1 Base 2 Säure 2 Das Gleichgewicht liegt leicht links, das heisst auf der Seite der Ausgangsstoffe. Aufgabe 3.11: H3O+, die korrespondierende Säure zu H2O, ist stärker als die Essigsäure (CH3COOH). Das Gleichgewicht liegt links. H 2O (l) + CH 3COOH (aq) Base 1 Säure 2 CH 3COO- (aq) + H 3O+ (aq) Base 2 Säure 1 Aufgabe 3.12: a) NH 4+ (aq) + Cl - (aq) NH 3 (aq) + HCl (aq) Base Säure korresp. Säure korresp. Base Die zugegebene Säure ist wesentlich stärker als die korrespondierende. Das Gleichgewicht liegt rechts. K ist somit grösser als 1. b) HCO3- (aq) + H 3O + (aq) H 2CO3 (aq) + H 2O (l) Säure Base korresp. Base korresp. Säure Die korrespondierende Säure ist deutlich stärker als die zugegebene. Das Gleichgewicht liegt links. K ist also kleiner als 1. c) NH 3 (aq) + H 2O (l) Base Säure NH 4+ (aq) + OH - (aq) korresp. Säure korresp. Base Die korrespondierende Säure ist stärker als die zugegebene. Das Gleichgewicht liegt links und K ist kleiner als 1. Aufgabe 3.13: a) Ammoniumnitrat enthält NH4+- und NO3--Ionen, Kaliumhydroxid K+- und OH-Ionen. Die Lösungen enthalten aber vor allem H2O-Moleküle und diese dürfen nicht vergessen werden! Potenzielle Säuren sind: NH4+, OH- und H2O, wovon NH4+ die stärkerste ist. Potenzielle Basen sind: NO3-, H2O und OH-, wovon OH- die stärkste ist. Es findet somit folgende (Haupt-) Reaktion statt: NH 4+ (aq) + OH - (aq) Säure Base NH 3 (aq) + H 2O (l) korresp. Base korresp. Säure Die zugegebene Base ist stärker als die korrespondierende. Das Gleichgewicht liegt somit rechts. b) Folgende Teilchen sind vorhanden: K+, HPO42-, Mg2+, HCO3- und H2O. Potenzielle Säuren sind: HCO3-, HPO42- und H2O, wovon HCO3- die stärkste ist. Potenzielle Basen sind: HCO3-, HPO42- und H2O, wovon HPO42- die stärkste ist. Folgende (Haupt-) Reaktion läuft somit ab: HCO3- (aq) + HPO42- (aq) Säure Base CO 23 (aq) + H 2 PO4 (aq) korresp. Base korresp. Säure Die korrespondierende Säure ist etwas stärker als die zugegebene. Das Gleichgewicht liegt links. Aufgabe 3.14: Man müsste eine stärkere Base als Ammoniak zugeben, z.B. OH- in Form einer Natriumhydroxid-Lösung (Natronlauge, NaOH (aq.)): NH 4+ (aq) + OH - (aq) Säure Base NH 3 (aq) + H 2O (l) korresp. Base korresp. Säure Die zuzugebende Base wird so gewählt, dass sie stärker als die korrespondierende Base ist. Somit liegt das Gleichgewicht wie gewünscht rechts, d.h. K > 1. Aufgabe 3.15: a) HCl (aq) + HSO4- (aq) Säure Base Cl - (aq) + H 2 SO4 (aq) korresp. Base korresp. Säure Die zugegebene Base ist stärker als die korrespondierende. Das Gleichgewicht liegt rechts. K > 1. b) H 2 S (aq) + H 2O (l) Säure Base HS - (aq) + H 3O+ (aq) korresp. Base korresp. Säure Die korrespondierende Säure ist deutlich stärker als die zugegebene. Das Gleichgewicht liegt links. K < 1. Lösungen der Aufgaben des 4. Kapitels Aufgabe 4.1: Mit Hilfe der molaren Massen lassen sich Molzahlen direkt in Massen umrechnen. a) M(NaOH) = 40.00 g/mol c(NaOH) = 1,0 mol/L = 40,00 g/L b) M(HCl) = 36.46 g/mol c(HClaq) = 1,0 mol/L = 36,46 g/L c) M(H2SO4) = 98.08 g/mol c(H2SO4) = 1,0 mol/L = 98,08 g/L Aufgabe 4.2: Stoffmenge n (NaOH) = V . c = 0,1 L . 0,1 mol/L = 0,01 mol Diese Lösung kann also 0,01 mol H+-Ionen von einer Säure aufnehmen. Aufgabe 4.3: Reaktionsgleichung der vollständigen Reaktion: H 2 SO4 (aq) + 2 NaOH (aq) SO42- (aq) + 2 Na + (aq) + 2 H 2O (l) Also: VS= 10,0 mL, zS = 2 VB= 8 mL, cB=1,0 mol/L, zB = 1 cS : gesucht Eingesetzt in Gleichung (4.1) erhalten wir cS = 0,4 mol/L Aufgabe 4.4: Eine bekannte Menge einer sauren Lösung unbekannter Konzentration wird mit einer basischen Lösung bekannter Konzentration versetzt, bis der pH-Wert einen Sprung macht. Der pH-Sprung wird entweder durch einen Indikator oder über eine Messung mit einem pH-Meter angezeigt. Da das Volumen der basischen Lösung gemessen wird, kann aus dem Volumen und der Konzentration der basischen Lösung die unbekannte Konzentration der sauren Lösung berechnet werden. Aufgabe 4.5: Ich fülle eine Bürette mit Salzsäure, z.B. c(HCl aq) = 1,0 mol/L. Von der basischen Lösung messe ich 10,0 mL ab. Ich füge einige Tropfen eines Indikators zu. Dies kann z.B. Bromthymolblau oder Phenolphthalein sein. Dann lese ich den Flüssigkeitsstand der Bürette ab und notiere diesen. Ich lasse unter Umrühren vorsichtig Salzsäure in die basische Lösung fliessen, bis der Indikator seine Farbe wechselt. Dann lese ich den Flüssigkeitsstand der Bürette erneut ab. Ich wiederhole die Messung zwei weitere Male. Aus dem durchschnittlichen Säureverbrauch kann ich anschliessend die Konzentration der OH--Ionen in der basischen Lösung berechnen. Aufgabe 4.6: Reaktionsgleichung: H 3O+ (aq) + Cl - (aq) + NaOH (aq) Na+ (aq) + Cl - (aq) + 2 H 2O (l) Also: VS= 12,5 mL, cS=1,0 mol/L, zS = 1 VB= 10,0 mL, zB = 1 cB : gesucht Eingesetzt in Gleichung (4.1) erhalten wir cB = 1,25 mol/l. Aufgabe 4.7: Reaktionsgleichung: H 2 SO4 (aq) + 2 NaOH (aq) SO42- (aq) + 2 Na + (aq) + 2 H 2O (l) Also: VS= 10,0 ml, cS=1,0 mol/l, zS = 2 cB=1,0 mol/l, zB = 1 VB : gesucht Eingesetzt in Gleichung (4.1) erhalten wir VB = 20,0 ml. Lösungen der Aufgaben des 5. Kapitels Aufgabe 5.1: NaOH (aq) + CH 3COOH (aq) + Na+ (aq) + CH 3COO - (aq) + H 2O (l) Aufgabe 5.2: a) Dies zeigt sich daran, dass der pH-Wert stark ansteigt bzw. abfällt. b) 25 ml Natronlauge c) 25 ml Salzsäure Aufgabe 5.3: 2 HCO3- (aq) + Ca2+ (aq) + 2 H 3O+ (aq) + 2 Cl - (aq) 2H 2O (l) + 2H 2CO3 (aq) + Ca2+ (aq) + 2 Cl - (aq) im Wasser gelöster Kalk Salzsäure (siehe auch die Theorie zum Experiment 4.3 auf S. 46) Das Hydrogencarbonat-Ion HCO3- wirkt als Base und fängt einen Teil der SäureTeilchen (H3O+) ab. Dadurch sinkt der pH weniger stark als bei entmineralisiertem Wasser, das Leitungswasser ist durch den Kalk also gepuffert! Aufgabe 5.4: pKS von Chlorwasserstoff: -6, pKS der Essigsäure: 4,76 KS der Salzsäure = 106 mol/l KS der Essigsäure = 10-4.76 mol/l = 1,74.10-5 mol/l Aufgabe 5.5: HCO3- / CO32- ("Carbonatpuffer"), pKS = 10,40 Möglich wäre auch der Ammoniakpuffer: NH4+ / NH3 , pKS = 9,21. Dieser ist aber in der Praxis weniger geeignet, da Ammoniak bei 20°C gasförmig ist und aus der Lösung entweichen kann. Aufgabe 5.6: Werden pH- und pKS-Wert in die Puffergleichung (5.9) eingesetzt, folgt: æ c(CH3COO - ) ö 5.0 = 4.7 + log ç ÷ è c(CH3COOH ) ø Damit resultiert für das Konzentrationsverhältnis von Acetat : Essigsäure 100.3 = 2, d.h. es werden 2 Teile Acetat und 1 Teil Essigsäure benötigt. Mit c(CH3COO-) + c(CH3COOH) = 2,1 mol/l folgt: 1 Teil = 2,1 mol/l:3 = 0,7 mol/l und damit für die Zusammensetzung: 1,4 mol/l Acetat (z.B. NaCH3COO) und 0,7 mol Essigsäure. Aufgabe 5.7: pH CH3COOH / CH3COO-: Werte: Verhältnis % Base* pH Base : Säure 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 0.01 0.99 2.75 0.1 9.09 3.75 1 50 4.75 10 90.90 5.75 100 99.01 6.75 % Base * % Base = Anzahl Baseteilchen / (Anzahl Base- + Anzahl Säureteilchen) 100 pH NH4+ / NH3: Werte: Verhältnis % Base* pH Base : Säure 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 0.01 0.99 7.21 0.1 9.09 8.21 1 50 9.21 10 90.90 10.21 100 99.01 11.21 % Base * % Base = Anzahl Baseteilchen / (Anzahl Base- + Anzahl Säureteilchen) 100 Aufgabe 5.8: Bei der Laugen-Zugabe reagieren die OH--Ionen der Kalilauge mit der Puffersäure: H 2 PO4- (aq) + OH - (aq) + HPO42- (aq) + H 2O (l) Der pKS-Wert von H2PO4- beträgt 7,21. Für den pH-Wert vor der Laugenzugabe resultiert aus der Puffergleichung (Konzentration der Pufferbase = 0,15 mol/l, Konzentration der Puffersäure = 0,3 mol/l.): æ 0.15mol / l ö pH = 7.21 + log ç ÷ = 7.21 - 0.30 = 6.91 è 0.3mol / l ø Der pH-Wert vor der Laugen-Zugabe beträgt also 6.91. Werden nun 20 ml Kalilauge mit c(KOH) = 1 mol/l zugegeben, so entspricht dies einer Menge an OH--Ionen von 0,02 l . 1 mol/l = 0,02 mol. Eingesetzt in die Puffergleichung folgt: æ (0.15 + 0.02)mol / l ö pH = 7.21 + log ç ÷ = 7.21 - 0.22 = 6.99 (0.3 0.02) mol / l è ø Der pH-Wert nach der Laugen-Zugabe beträgt also 6.99 und ist somit leicht gestiegen um 0.08 Einheiten. Aufgabe 5.9: Eine Lösung soll immer dann gepuffert werden, wenn der pH-Wert nicht bzw. nur sehr geringfügig ändern darf und die Möglichkeit besteht, dass starke Säure oder Base entsteht oder zugefügt wird. Aufgabe 5.10: Das Puffergebiet liegt dort, wo die Kurve relativ flach verläuft, d.h. wo der pH-Wert bei Base- oder Säurezugabe kaum ändert. Aufgabe 5.11: Mit dem pKS für HCO3- von 10,40 resultiert: æ 0.3mol/l ö pH = 10.40 + log ç = 10.40 - 0.12 = 10.28 è 0.4mol/l ÷ø Aufgabe 5.12: Eingesetzt in die Puffergleichung resultiert: æ c(NH3 ) ö æ c(NH3 ) ö 9.00 = 9.21 + log ç log = -0.21 und daraus: ç + ÷ + ÷ è c(NH4 ) ø è c(NH4 ) ø Das Konzentrationsverhältnis von Ammoniak zu Ammonium beträgt somit 10-0.21 = 0,62 (d.h. NH3 : NH4+ = 0,62 : 1,0). Die Summe aus den beiden Konzentrationen muss somit ein Bruchteil oder ein Vielfaches von 1.62 (1.00+0.62) sein! Mit der Gesamtkonzentration von 0,81 mol/l folgt für Ammoniak: 0.81mol/l × 0.62 = 0.31mol/l 1.62 Für Ammonium (z.B. in NH4Cl) folgt: 0.81mol/l ×1.00 = 0.50mol/l 1.62 Der Puffer muss also Konzentrationen aufweisen von c(NH3) = 0.31 mol/l und c(NH4Cl) = 0.50 mol/l. Lösungen der Aufgaben des 6. Kapitels Aufgabe 6.1: a) Das in der Atmosphäre natürlich vorkommende Kohlendioxid macht die Niederschläge leicht sauer: CO2 (g) + H 2O (l) H 2CO3 (aq) b) Siehe Grafik auf Seite 63. c) Luftschadstoffe werden mit dem Wind transportiert und wandeln sich erst später mit Feuchtigkeit zu sauren Niederschlägen um (Transmission). Deshalb sind auch Orte weit weg vom Verkehr davon betroffen. Aufgabe 6.2: 2 SO2 (aq) + O2 (aq) + 2 H 2O (aq) 2 H 2 SO4 (aq) 4 NO2 (aq) + O2 (aq) + 2 H 2O (aq) 4 HNO3 (aq) Aufgabe 6.3: 1980 betrug der Anteil des Verkehrs an den Stickoxidemissionen etwa 70 %. Heute (von 2010 extrapoliert) beträgt er etwa 60 %. Aufgabe 6.4: Schädigung von Bäumen durch SO2 und NOx: Zerstörung der Wachsschicht der Nadeln führt zu Abwurf von Nadeln und Schwächung des Baumes Störung des Schliessmechanismus der Spaltöffnungen an den Nadeln – dadurch erhöhte Transpiration oder verminderte Assimilation und Schwächung des Baumes Störung des Enzym- und Nährstoffhaushaltes der Nadeln führt zu: Verminderung der Assimilationsleistung Verminderter Pufferkapazität gegen Säuren Erhöhter Frostempfindlichkeit und dadurch zum Abwurf von Nadeln und zu Nährsalzmangel Schädigung von Bäumen durch sauren Regen: Nährsalzmangel infolge Bodenversäuerungen und Auswaschungen Schäden im Feinwurzelbereich Bodenversäuerung durch freigesetzte Metallionen Bei Tannen: Nasskernbildung infolge Schädigungen im Feinwurzelbereich infolge der Aufgabe 6.5: Ein Katalysator vermag den Stickoxid-Ausstoss auf weniger als einen Siebtel zu reduzieren. (Faktor 7.2) Aufgabe 6.6: Grenzwert für NO2: 80 µg/m3 (24-h-Mittelwert; darf höchstens einmal pro Jahr überschritten werden.) Der Jahresdurchschnitt sollte 30 µg/m3 nicht übersteigen. Grenzwerte für O3: Die Luftreinhalteverordnung (LRV) toleriert jährlich nur eine einzige Überschreitung des Stundenmittelwerts von 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter (120 µg/m³). Grenzwert für Feinstaub: Für Feinstaub gilt seit dem 1. März 1998 im Jahresmittel eine Limite von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) Luft. Zudem darf der Tagesmittelwert von 50 µg/m3 höchstens einmal pro Jahr überschritten werden. Die Tageswerte ändern und sind unter www.ostluft.ch stets aktuell abrufbar. Aufgabe 6.7: Individuelle Antworten, die auf Verminderung von Abgasen beim Verkehr und Reduktion des Brennstoffverbrauchs (Heizungen und Warmwasser) abzielen sollen. Aufgabe 6.8: a) Schwefeldioxid SO2, Stickoxide NOx b) 1.: SO2 H2SO4 2.: NOx HNO3 (siehe auch Aufgabe 6.2) c) Die Schadstoffe stammen von den Abgasen aus dem Verkehr (v.a. Stickoxide) bzw. aus der Verbrennung von Brennstoffen wie Öl, Kohle oder Holz (v.a. Schwefeldioxid). Die Luftschadstoffe SO2 und NOx wandeln sich bei Anwesenheit von Feuchtigkeit und Licht in der Atmosphäre in saure Niederschläge um. Der Wind transportiert dabei sowohl die Schadstoffgase selber als auch die Wolken, so dass der Regen in weiten Gebieten sauer ist. Aufgabe 6.9: Luftschadstoffe werden hauptsächlich von Kaminen und Auspuffen ausgestossen. Dies nennt man Emission. Nach dem Ausstoss vermischen sich die Luftschadstoffe mit der Luft. Sie werden verdünnt und je nach Windverhältnissen mehr oder weniger weit befördert. Auf dem Weg können sie auch chemisch umgewandelt werden. Dies nennt man Transmission. Danach lagern sich die Luftschadstoffe aus der Atmosphäre wieder ab. Die Luftschadstoffe wirken dabei auf Menschen, Tiere, Pflanzen, den Boden und auch auf Gebäude ein. Diese Ablagerung nennt man Immission. Aufgabe 6.10: Da beim Nebel weniger Feuchtigkeit zur Verfügung steht als beim Regen, ist die Konzentration der Schadstoffe im Wasser weit höher. Somit sind Nebeltröpfchen wesentlich saurer als Regentropfen. Der saure Nebel schädigt die Blätter, Nadeln und Rinde. Aufgabe 6.11: Die sauren Niederschläge schädigen Bäume direkt durch Zerstörung der Wachsschicht der Nadeln und Störung des Schliessmechanismus der Spaltöffnungen. Weitere direkte Schädigungen erfolgt durch die Störung des Enzym- und Nährstoffhaushaltes und durch Zerstörung der Feinwurzeln. Indirekte Schädigungen erfolgen durch Auswaschen von Nährstoffen und Freisetzen giftiger Metallionen. Sie stören damit die „Ernährung“ des Baumes. Aufgabe 6.12: Massnahmen, die der Staat ergriffen hat: 1. Erlass und Verschärfung von Abgas-Vorschriften für den Verkehr und zur Reduktion des Schwefelgehaltes in Treib- und Brennstoffen. 2. Ergreifen von Massnahmen zur Verkehrseinschränkung und zur Verminderung des Brennstoffverbrauchs. 3. Erlass von Vorschriften zur Abgasreinigung bei Haus- und Industriefeuerungen. Zusätzliche Massnahmen nach persönlicher Meinung: 1. Förderung von lokalen Produkten 2. Verbot von langen Transportwegen (z.B. Schlachtvieh) 3. Förderung von Minimal-Energie-Häusern 4. Förderung von Alternativ-Energien etc. Lösungen der Aufgaben des 7. Kapitels Aufgabe 7.1: pKS der Essigsäure: 4,76 Essigsäure ist eine schwache Säure. Wir können also mit Gleichung (7.3) rechnen. In der Tabelle sind zum Vergleich auch die Werte angegeben, die man mit Gleichung (7.5) erhält. pH Wert (Gl.7.3) c(CH3COOH) pH-Wert (Gl.7.5) (mol/l) 1,0 0,1 0,01 0,001 Aufgabe 7.2: 2,38 2,88 3,38 3,88 a) 2,38 2,88 3,39 3,91 starke Base, vereinfachte Formel: pH = 14 + log [c0(B)] b) schwache Base, vereinfachte Formel: pH = c) (7.6) [ ( )] 14 + pK S + log c0 B (7.7) 2 genaue Formel: (7.8) Aufgabe 7.3: pKS des Ammonium-Ions = 9,21 Ammoniak ist eine schwache Base. Wir können also mit Gleichung (7.7) rechnen. In der Tabelle sind zum Vergleich auch die Werte angegeben, die man mit Gleichung (7.8) erhält. c(NH3) pH-Wert (Gl.7.7) pH-Wert (Gl.7.8) (mol/l) 1,0 0,1 0,01 0,001 11,61 11,11 10,61 10,11 11,60 11,10 10,60 10,08 Aufgabe 7.4: c(HClaq) (mol/l) 1,0 0,1 0,01 0,001 Aufgabe 7.5: pH-Wert (-) c(NaOHaq) (mol/l) 1,0 0,1 0,01 0,001 0,0 1,0 2,0 3,0 pH-Wert (-) 14,0 13,0 12,0 11,0 a) Bei gleicher Konzentration hat eine schwache Säure einen höheren pH-Wert als eine starke. Um den gleichen pH-Wert zu erreichen, benötigt man bei einer schwachen Säure eine höhere Konzentration als bei einer starken. b) Bei der Verdünnung einer starken Säure nimmt der pH-Wert doppelt so stark zu wie bei einer schwachen Säure. Bei einer zehnfachen Verdünnung nimmt der pH-Wert bei einer starken Säure um 1,0 zu, bei einer schwachen um 0,5. Aufgabe 7.6: Es ist eine zehnfache Verdünnung nötig, damit der pH-Wert um 0,5 zunimmt. Es handelt sich also um eine schwache Säure. Aufgabe 7.7: Es handelt sich um eine starke Base, da die Formel für starke Basen angewendet werden kann: pH = -log(c(H3O+), wobei c(H3O+) = 10-14mol2/l2 / c(Base) Aufgabe 7.8: a) Salzsäure Gleichung für starke Säuren: pH = - log [c0(HA)] | 10x c0(HA) = 10-pH = 10-3 = 0.001 mol/l b) Essigsäure Gleichung für schwache Säuren: | ·2 2 · pH = pKS - log [c0(HA)] | - pKS | Vorzeichenumkehr log [c0(HA)] = pKS - 2 · pH | 10-x