Denken Lernen Vergessen

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Denken, Lernen und Vergessen
Bis zur Geburt ist ein großer Teil des menschlichen Gehirns bereits fertig
ausgebildet. Diese werden durch Wahrnehmungen der Umwelt bestimmt. Die
meisten restlichen Zellen entstehen in den ersten Wochen und Monaten nach
der Geburt. Die Verknüpfungen werden danach nicht mehr wesentlich
zunehmen.
Wenn man einen Schnitt durch die menschliche Großhirnrinde machen
würde, würde es bei der Geburt so aussehen (Bild). Daneben im Alter von drei
Monaten, (ihr seht, wie sich die Neuronen vermehrt haben) von fünfzehn
Monaten und von drei Jahren. Man erkennt deutlich, dass sich die
entscheidenden Veränderungen im Gehirn innerhalb der ersten drei
Lebensmonate abspielen.
Wenn sich die Zellen unseres Gehirns ständig vermehren würden, dann
würden viele Zellen absterben, wie etwa die Zellen unserer Muskulatur oder
Haut. Somit ginge die gesamte bereits gewonnene Information bei der
Zellteilung für immer verloren.
Doch was passiert in unserem Gehirn?
Wir nehmen Dinge wahr. Wir sehen, hören, riechen, tasten und schmecken.
Das Gehirn verarbeitet diese Information durch das Denken, Lernen und
Vergessen. Somit können wir bewusst handeln – planen, ausprobieren und
entscheiden. Wir benutzen unser Gehirn so gut, wie wir es benutzen.
Aufbau des Gedächtnisses
Im Langzeitgedächtnis lassen sich verschiedene Bestandteile ausmachen:
Das explizite Gedächtnis speichert Erinnerungen aus Ereignissen oder
autobiografischen (auch episodisches Gedächtnis genannt) Erfahrungen
(„Letztes Weihnachten waren wir bei Oma“). Das explizite Gedächtnis umfasst
zusätzlich Tatsachen und Fakten (Rom liegt in Italien). Wissen aus dem
expliziten Gedächtnis können wir bewusst abrufen und erklären, allerdings
kann der Abruf des expliziten Wissens kurzfristig gestört sein (Wie war noch mal
die PIN-Nummer?).
Das implizite Gedächtnis enthält motorische Fähigkeiten, Gewohnheiten und
unbewusste Lernvorgänge. Ein Beispiel hierfür stellt das Fahrrad fahren dar:
Können wir es einmal, können wir es immer. Wir müssen uns hieran nicht
bewusst erinnern (vgl. Neubauer 2007, Vester 2003). Durch reines Pauken
auswendig gelerntes Wissen zählt auch zum impliziten (also unbewussten) Teil
des Gedächtnisses. Es kann daher nicht auf andere Bereiche übertragen
werden. Um das Wissen im Sinne von Problemlösefähigkeit anwenden zu
können, muss ich den Stoff selbstständig durchdringen, also begreifen.
Ultrakurzzeitgedächtnis
Das Ultrakurzzeitgedächtnis kann nur beschränkt aufnehmen und bewahrt die
Information für etwa 20 Sekunden. Es kann nur 7 Einheiten aufnehmen. Was ist
eine Einheit? Es hat ebenfalls eine Filterfunktion, denn nur ausgewählte
Informationen gelangen ins Kurzzeitgedächtnis. Filterkriterien: Weitergeleitet
werden nur diejenigen Information, die von uns mit Aufmerksamkeit
aufgenommen werden. Wir würden verrückt werden, wenn wir alle Infos
behalten würden. Beispiel Autounfall mit Bildern! Wenn diese Information
innerhalb von etwa 20 Sekunden bewusst abgerufen wird, gelangt sie ins
Kurzzeitgedächtnis, ansonsten wird sie für immer ausgelöscht.
Die bewusste Aufnahme einer Information ins Ultrakurzzeit-Gedächtnis hängt
von der Aufmerksamkeit ab.
Kurzzeitgedächtnis
Wird auch „Arbeitsgedächtnis“ genannt. Der zeitliche Unterschied vom
Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis beträgt etwa 20 Minuten. Wenn die neuen
Wahrnehmungen nicht mit bereits vorhandenen Informationen verknüpft
werden und wenn Assoziationen fehlen, gehen diese neuen Informationen
verloren. Der Grunde dafür sind starke elektrische Reize sein. Die Übernahme
wird somit durch Schock blockiert. Hier bleiben die Informationen einige
Minuten lang. Sie können aber komplett vergessen werden, wenn bewusste
Wiederholung fehlt.
Langzeitgedächtnis
Ein letzter Filter wählt die Informationen, welche weiter in das
Langzeitgedächtnis wandern. Hier müssen die Informationen entweder ganz
besonders stark bedeutsam sein, oder sie sind durch Wiederholung verfestigt
um ins LZG zu gelangen. Das Langzeitgedächtnis dauert das ganze Leben. Es
ist das Wissen eines jeden Menschen über sich selbst und über die Welt. Die
Kapazität ist praktisch unbegrenzt. Die Speicherung der Informationen ist stark
inhaltlich und assoziativ orientiert.
Hierbei erfolgt die Bildung und Ablagerung von Informationen und diese
können aber nicht durch elektrische Reize gelöscht werden. Der Zugriff kann
aber durch Stress, Blockierung oder zu wenig Assoziationen gestört sein.
Warum vergessen wir?
Unter Stress wird Kortisol ausgeschüttet und dadurch die Reizweiterleitung im
Hirn gestört. Das führt auch zu Lernblockaden.
Lernblockaden haben verschiedene Ursachen, die von rein körperlichen
Gegebenheiten bis hin zu komplexen psychischen Beeinträchtigungen
herrühren. Auf physiologischer Ebene können folgende Faktoren
Lernblockaden hervorrufen:
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Hirnschädigungen (z.B. durch Unfälle, Erkrankungen,
Suchtmittelmissbrauch)  Übermüdung
Unterzuckerung
Bewegungsmangel
Defizite in der Aufmerksamkeitssteuerung
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Auf psychischer Ebene können ein negatives Selbstkonzept („Ich kann das
nicht!“), Versagensängste („Ich mache mich lächerlich und alle werden es
sehen!“) oder, wie oben erläutert, andere seelische Belastungen
Lernblockaden auslösen (vgl. Grawe 2004). Hier ist jeder Einzelne in die
Verantwortung genommen: Respekt und Wertschätzung gegenüber dem
Anderen sollten ein tägliches Ziel sein.
Was können wir dagegen unternehmen? Was motiviert beim Lernen?
Zusammengefasst kann man sagen, dass ohne Wiederholung kein
langfristiges Behalten möglich ist.
Man soll zuerst Überblick verschaffen und dann zu Feinheiten übergehen und
diese verstehen.
Es ist natürlich auch sehr wichtig, dass man Verknüpfungen nutzt
(Eselsbrücken).
Wenn man Humor, Bilder und Emotionen einsetzt wird es doppelt genagelt.
Anknüpfen an vorhandenes Wissen und den Alltag der Schülerinnen und
Schüler.
Bei neuen Inhalten klären, was verstanden wurde.
Die Schüler in den Austausch über den Stoff bringen.
Individuelle Begabungen berücksichtigen.
Man soll eine Umgebung schaffen, indem man sich wohl fühlt.
Massive Wiederholungen im Anschluss der Lernphase.
Abstand der Wiederholungen schrittweise verlängert.
Ablenkung durch kleine Bewegungsübung
Kurze Entspannungsübung (Bauchatmung) und Ermutigung
Bei angenehmen Konsequenzen (Anerkennung und Belohnung)
Gute zwischenmenschliche Beziehungen
Spaß am tun
Also wenn ihr vergessen möchtet, geht bitte so vor:
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Möglichst müde und hungrig sein
Ähnliche Inhalte direkt hintereinander lernen
Einfach stundenlang auf das Buch starren
Sich selbst schlecht machen, Lustlosigkeit pflegen
Bloß nicht nachfragen
Danach ausgiebig Computerspiele spielen
Auf keinen Fall den Stoff wiederholen
Übungsaufgaben ohne Vorwissen versuchen und dann abbrechen
Anstatt dem Lernen viel fortgehen
Lerntypen
1. Lerntyp Sehen - visuell
Daran erkennst du ihn:
Alles, was du siehst, bleibt dir am besten in Erinnerung.
Wenn du dich an die Ferien von letztem Jahr erinnerst, siehst du Bilder.
Wenn du überlegst, wo deine Sachen im Zimmer liegen, siehst du das
Bild deines Zimmers vor dir.
Du kannst genau sagen, was wo steht.
Du kannst dir gut Details merken.
Wenn du ein visueller (Seh-) Lerntyp bist, dann merkst du dir alles sehr
gut, was du siehst, wovon Du dir ein Bild machen kannst. Bilder haben auch
die Eigenschaft, dass sie automatisch ins Langzeitgedächtnis gehen.
Dir hilft alles, was Du dir gut vorstellen kannst.
Bei einem Unterricht mit Zeichnungen, Bildern, Filmen, Videos, Folien,
Modellen, Dias, Plakaten und Skizzen solltest du am besten lernen können.
2. Lerntyp Hören - auditiv
Daran erkennst du ihn:
Du lernst am besten durch Zuhören.
Du kannst mündlichen Erklärungen gut folgen und sie verarbeiten.
Sprechen und das Hören sind wichtige Hilfen.
Auswendiglernen fällt dir leicht.
Beim Lernen sagst alles laut vor dich hin.
Beim Schreiben und beim Lesen bewegst du häufig deine Lippen.
Gehörtes kannst du bestens nacherzählen.
Du brauchst viel Ruhe, wenn du dich konzentrieren musst, weil du du
Geräusche sehr leicht abgelenkt wirst.
Mit Musik im Hintergrund wirst du dauernd abgelenkt.
Also lerne ich so:
3. Lerntyp: Handeln
Daran erkennst du ihn:
Du probierst lieber etwas aus, bevor du lange Anleitungen liest oder jemand
alles genau erklärt.
Lieber soll es dir jemand praktisch vorzeigen, damit du es nachher
ausprobieren kannst.
Du wirst rasch ungeduldig, wenn du dich nicht bewegen und irgendetwas
"tun" kannst.
Quellen:
Frederik Vester – Denken, Lernen und Vergessen (Text und Bilder)
http://www.schulemeilen.ch/p128005993.html
http://www.grin.com/de/e-book/103944/eine-zusammenfassung-desbuches-denken-lernen-vergessen-von-frederic
http://brecht-schulen.de/brechtschule/fileadmin/user_upload/Huettebraeucker/Elternakademie/Denken_Ler
nen_Vergessen_Vortrag_Johansson.pdf
https://www.google.com.tr/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ca
d=rja&uact=8&ved=0CB4QFjAA&url=http%3A%2F%2Fxn--hochbegabungwolfenbttelftc.de%2Fsites%2Fdefault%2Ffiles%2Fuploads%2FDenken%2520Lernen%2520V
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5102,d.d24
http://www.schule-lisatetzner.de/home_bilder/DenkenLernenVergessenHandout1_Johansson.pdf
https://www.yumpu.com/de/document/view/5701286/denken-lernenvergessen-was-padagogik-von-der-/7
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