Nutzungskonflikt in Jerusalem Die Altstadt Jerusalems ist von einem Mauerring umgeben und in vier Stadtviertel aus dem 19. Jahrhundert unterteilt. Die Viertel sind ethnisch-religiös bedingt: jüdisches Viertel, arabisches Viertel, christliches und armenisches Viertel. Sie sind durchzogen von einem Labyrinth an größeren und kleineren Gassen. Die Altstadthäuser vereinen Wohn- und Geschäftsgebäude sowie kleinere Handwerksbetriebe, oftmals in den Kellerräumen. Der Konflikt um Jerusalem Bei den Verhandlungen der Israelis und der Palästinenser wird Jerusalem immer das eigentliche Streitthema bleiben. Die Hauptfrage lautet, welche der drei Weltreligionen (Judentum, Christentum und Islam) die engere Bindung zur Stadt und somit das größere Anrecht auf sie hat. Alle drei monotheistischen Religionen gaben Jerusalem den Beinamen "Heilige Stadt", betrachten sie also als Ort, der von Gott besonders gesegnet wurde. Daher erheben alle drei Anspruch auf sie und wenden sich mit aller Kraft gegen Ansprüche Andersgläubiger, insbesondere das Judentum und der Islam stehen sich hier verfeindet gegenüber. Die Brennpunkte in jenem Streit sind: die Klagemauer (heiligste Stätte des Judentums), der Tempelberg mit der Moschee "El-Aqsa" (= die Ferne) und der Felsendom. Vermutlich keine Stadt der Welt ist in ihrer Geschichte so oft zerstört und wiederaufgebaut worden wie Jerusalem, welche in ihrem Namen paradoxerweise das Wort "Frieden" enthält. Um den Konflikt der verschiedenen Religionen besser aufzuzeigen, werden die Bedeutungen der Religionen genauer erläutert: Bedeutung Jerusalems für die Juden: Das jüdische Volk ist das einzige, das Jerusalem zu seiner Hauptstadt gemacht hat. Somit nimmt Jerusalem als Hauptstadt und als Stätte des heiligen Tempels (in alttestamentlicher Zeit einziger Platz, an dem sakraler Kult erlaubt war) einen besonderen Status ein. Sie bekam neben dem geschichtlichen und politischen auch noch einen symbolischen Wert. In der Geschichte wird der Name Jerusalems sehr oft erwähnt, vor allem in der Bibel. Schon zu König Davids Zeiten war Jerusalem politischer Mittelpunkt Israels. Außerdem wird es als jüdisches "Zuhause" angesehen. Für die Juden existieren zudem zwei Jerusalems, das Himmlische und das Irdische. Das Himmlische symbolisierte die Hoffnung der Juden auf den Wiederaufbau eines nationalen Heims für das jüdische Volk. Bedeutung Jerusalems für die Moslems: Jerusalem ist für die Moslems nach Mekka und Medina die drittheiligste Stadt. Sie legen Wert auf den muslimischen Charakter der Stadt und auf das muslimische Anrecht auf sie. Immerhin herrschten sie fast 13 Jahrhunderte über Jerusalem. Mit ihr assoziieren sie starke Gefühle und Erinnerungen aus noch nicht längst vergessener Zeit (Bsp. Mohammeds wundersame Reise nach Jerusalem und sein dortiger Aufstieg in den Himmel). Sie gaben ihr auch den Namen " Bait al- Muqaddas" (= Heiliges Haus). Historisch gesehen ist Jerusalem die Stätte für muslimische Pilgerfahrten, Gebete, Studien und Aufenthalte. Die Moslems sind der Auffassung, dass sie der Stadt die toleranteste Periode geboten haben, da der Islam eine Religion der Propheten ist. Diese Religion nimmt den grössten Teil der Altstadt ein. Bedeutung Jerusalems für die Christen: Jerusalem bedeutet für die Christen "Gottes heilige Stadt" und " Das Auge, dass die Erde erleuchtet". Der geschichtlich größte Beweis für die Zentralität der Stadt für Jesus, die Apostel und die Botschafter des Wortes Gottes war das erste Konzil in Jerusalem. Die Kirchenväter haben diese Stadt verherrlicht und ihr die spirituelle Wichtigkeit verliehen, so dass in ihr mehr als 100 Kirchen und Klöster errichtet wurden. Quelle: http://www.christen-und-juden.de/html/israel/jerusalem2.htm