Anforderungen an die Gestaltung des Planungsprozesses

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LP2 Schmitt
Zusammenfassung
Partizipation
Bedeutungszuwachs von Kommunikation und Kooperation im Planungsprozess
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Akzeptanz, Zustimmung und aktives Mitwirken aller Beteiligten ist unerlässlich
 Fachplanungsvertreter, Landwirte, Stadt- und Regionalplaner, Bürger, Verbändevertreter, Politiker
Akteure und Adressaten müssen sich einbringen können
 Planer, Gemeindevertreter, Institutionen/Organisationen-Vertreter, betroffene Gruppen/Personen
Nicht der Planer bestimmt die Ergebnisse, sondern unterschiedliche Positionen von Akteuren können
ausgelotet werden
 Nur durch Einbezug lokalen Wissens können die geeignetsten Ziele ausgewählt werden
 Solche LP zielt auf Veränderung in den Köpfen und Aufbrechen alter Fronten ab
Nicht nur Umsetzung und Umgehen mit Konflikten wird verbessert:
 Einzelne haben ein zu wenig umfassendes Wissen um komplexe Sachverhalte zu lösen
 Einbeziehen verschiedener Sichtweisen ermöglicht erkennen von Rahmenbedingungen
 Dadurch werden realitätsnahe Lösungen gefunden
 Fachwissen und Erfahrungswissen aus der Praxis soll miteinander verbunden werden
 Höhere Identifikation und Motivation Massnahmen umzusetzen entsteht
 Informations- und Zeitverlust werden vermieden
 Entscheidungen können beeinflusst werden
Begriffsbestimmungen
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Akzeptanz
 Annahme, Zustimmung zu einer Planung
 Voraussetzung > verständliche und nachvollziehbare Planung
Kommunikation
 Prozess der Mit-Teilung, wechselseitiger Austausch von Erfahrungen, Wissen, Meinungen, Gefühlen
Beteiligung = Partizipation
 Sich Mit-Teilen, sich austauschen
 Ein intensiver Kommunikationsprozess unter den Akteuren
 Mitwirken, aktive Teilhabe der Bürger an Planungsprozessen
Kooperation
 Planungsprozess mit Akteuren und Adressaten gemeinsam gestalten
 Runder Tisch
 Führt zu gemeinsamem Handeln
Anforderungen an die Gestaltung des Planungsprozesses
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Informieren
 Informationsmanagement (wer erhält wann welche Informationen) zentrale Aufgabe
 Akteure und Adressaten sind folgende Infos zur Verfügung zu stellen:
 Ziele und Nutzen der Landschaftsplanung
 Das Verfahren
 Möglichkeiten der Teilhabe und Mitgestaltung
 Ergebnisse
 Informationen sollten kontinuierlich über den gesamten Planungsprozess fliessen
 frühzeitiges Informieren > auftretende Konflikte können so vermieden oder früh erkannt werden
 z.B. Informieren über Kartierungen im Feld um Irritation von Eigentümern vorzubeugen
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Manuela Hurni, L3
LP2 Schmitt
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Zusammenfassung
 Art des Informierens kann unterschiedlich sein:
 Gemeindeorientierung
 Regelmässige Presseberichte zum Stand der Planung und geplanter Aktivitäten (z.B. Exkursionen)
oder Ankündigung von Infoveranstaltungen
 Ausstellungen
 Anfertigung von Broschüren für die Bürger der Gemeinde
 Bewährt hat sich, die Planung für die interessierte Öffentlichkeit verfügbar zu machen
 Zusammenfassung von Text und Plan in grösserer Auflage
 Dies ist ein einseitiger Kommunikationsweg, Reaktionen können nicht registriert werden
 Informationsarten bei welchen Austausch möglich ist (zweiseitiger Kommunikationsweg)
 Veranstaltungen, Diskussionsrunden, Bürgerfragestunden usw.
Beteiligen
 Einbeziehung der Akteure und Adressaten sobald die Überlegungen zu einer LP aufkommen
 Wie ist Beteiligung zu verstehen? Unterschiedliche Erfahrungen von Vertretern der Praxis:
 Zuerst Umsetzer der Planung kommunizieren lassen
 Verantwortliche Entscheidungsträger wie Gemeinderäte, Landwirte und Bevölkerung beteiligen
 Vor allem mit den betroffenen Grundstückseigentümern Ziele und Zweck der Planung diskutieren
 Wie ist eine Umfassende Einbeziehung zu gestalten?
 Landwirte schon bei der Bestandeserhebung um Überprüfung und Korrektur der Ergebnisse bitten
 Akteure vor allem in Entscheidungsprozesse mit einbeziehen
 mit unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen
 Intensive Beteiligung der Bürger während Planungsphasen und Umsetzung
 Empfehlenswert, dass der Planer nicht der Hauptakteur im Beteiligungsprozess ist
Rechtzeitige Übertragung der Verantwortung an lokale Akteure
 Beteiligungsprozesse laufen besser wenn sie von Landwirtschaftsvertretern und der Gemeinde in
Gang gesetzt werden (nicht über Naturschutzvertreter)
 Einzubeziehen sind Personen, welche für die Umsetzung innerhalb der Gemeinde relevant sind
 Zuerst sind Multiplikatoren zu identifizieren und zu gewinnen
 Personen, die in der Gemeinde durch ihr Engagement, Erfahrungen und ihr Netzwerk Einfluss
ausüben und Verantwortung übernehmen können
 Nur so viele Akteure und Adressaten beteiligen, dass Organisation noch möglich ist
Transparenz und Nachvollziehbarkeit herstellen
 Voraussetzung ist eine gegenüber Anregungen und Bedenken offene, kooperative Haltung der
Akteure und Vertreter der Planung
 Transparenz im Planungsprozess beinhaltet:
 Zweck und Ziele, fachliche Bewertung für alle Akteure und Adressaten nachvollziehbar vermitteln
 Aussagen der LP umsetzungsorientiert aufbereiten und darstellen
 Unterscheidung zwischen kurz- und langfristig umzusetzende Zielen und Strategien
 Organisation von frühzeitigem und kontinuierlichem Informations- und Meinungsaustausch
 Abstimmungen
 Vorstellung und Beratung der verschiedenen Planungsstadien vor politischen Gremien
 Landschaftsarchitekt übernimmt zunehmend die Aufgabe eines Moderators
 Identifikation der verschiedenen Interessen
 Koordination
 Zusammenführung zu einem allseits befriedigendem Ergebnis
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Manuela Hurni, L3
LP2 Schmitt
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Zusammenfassung
Planen und pflanzen zugleich
 Um die Akzeptanz zu erhöhen kann mit einzelnen Umsetzungsprojekten schon vor Abschluss der
Planung begonnen werden
 So sehen die Beteiligten das was läuft
 Planung ist nicht mehr abstrakt, und Bereitschaft zur Mitarbeit kann geweckt/erhöht werden
Rahmenbedingungen frühzeitig einbeziehen
 Berücksichtigung und Erfassung der Bedingungen unter denen Beteiligungsprozesse stattfinden
helfen Probleme frühzeitig zu erkennen
 Im Vorfeld der Planung sollten Wahrnehmungsdifferenzen zwischen Experten und Betroffenen
oder emotionale Vorbelastungen (negative Erlebnisse mit Planern oder Behörden) ermittelt
werden
 Verbindung der Realisierung von Umweltzielen mit ökonomischen Einnahmeeffekten hat sich
bewährt
 Wo sind Kooperationen möglich?
 Wo sind Konflikte zu beidseitigem Nutzen lösbar? Wo nicht?
 Wo bestehen Interessensdifferenzen?
Formen und Instrumente
für einen kommunikations- und kooperationsorientierten Planungsprozess
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Am häufigsten werden Arbeitskreise und Runde Tische als Beteiligungsformen gewählt
Runder Tisch
 Verschiedene Akteure Arbeiten zusammen
 Gemeindevertreter (Politik/Verwaltung), Vertreter von Ämtern, Vereinen und Verbänden (Naturund Umweltschutz, Landwirtschaft, interessierte Bürger und Planer
 Gleichberechtigtes miteinander reden über Leitbilder und Ziele, gemeinsame Problemlösung
Einbezug in Umsetzung
 Je nach Situation eine längerfristige Einrichtung oder nur nach Bedarf
 Kein Rezept für Zusammenstellung vorhanden, je nach Gemeinde unterschiedlich
Arbeitskreise
 Vertreter von Ämtern und Fachstellen
Begleitend zu Runden Tischen oder als eigenständige Aktivität werden verschiedene Formen des
Informierens und der Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt
 Einzelgespräche oder Einzelberatungen (v.a. für Landwirte)
 Ortstermine / Flurbegehungen (gute Instrumente)
Beteiligungsformen wie Zukunftswerkstätten oder Werkstattgespräche setzen sich erst langsam durch
Bei der Auswahl der Methode sollte der Zweck und Kontext, sowie die Anforderungen, die mit der
Anwendung verbunden sind beachtet werden
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Manuela Hurni, L3
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