Typographie Tipps und Hinweise erstellt von Patrick Diamant, 3BK Patrick Diamant, 3BK IFOM-Schularbeit Seite | 0 Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here. Inhaltsverzeichnis 1 Prinzipielles __________________________________________________________________ 2 2 Zehn typische Sünden beim DTP_________________________________________________ 2 3 2.1 Falsche Formate ________________________________________________________________ 2 2.2 Zu viele Schriften und falsche Schriftauszeichnungen _________________________________ 2 2.3 Unpassende Schriften ____________________________________________________________ 3 2.4 Formatieren mit Leerzeichen und Zeilenbruch _______________________________________ 3 2.5 Falsche Satzzeichen _____________________________________________________________ 3 2.6 Schlecht gegliederte Texte _______________________________________________________ 3 2.7 Zu viele Stile____________________________________________________________________ 3 2.8 Zu wenig Rand und zu wenig weißer Raum _________________________________________ 4 2.9 Falsche und hässliche Trennungen _________________________________________________ 4 2.10 Falsche Sicherheit _______________________________________________________________ 4 Tipps zur Effizienz ____________________________________________________________ 4 3.1 Formatvorlagen _________________________________________________________________ 4 3.2 Sonderzeichen __________________________________________________________________ 5 3.3 Von anderen lernen ______________________________________________________________ 5 3.4 Eine letzte Anmerkung ___________________________________________________________ 5 Diamant Patrick, 3BK IFOM-Schularbeit S e i t e |1 Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here. 1 PRINZIPIELLES Einheitlichkeit, Konsistenz und die sparsame Verwendung von Stilelementen sind neben anderen Faktoren wesentliche Kennzeichen guter Typographie. Insbesondere bei umfangreichen oder mehreren gleichartig erstellten Dokumenten lohnt sich deshalb ein sorgfältiges Design des Grunddokuments, d. h. des Seitenlayouts, der Stilelemente (Formatvorlagen) und der Festlegung von Anordnungen (z. B. die Umrandung von Tabellen). Dies bedingt fast immer mehrere Versuche und Wiederholungen, macht sich jedoch fast immer schnell bezahlt. Erstellt man zunächst ein kleines Dokument mit etwa zehn Seiten, in dem die wesentlichen geplanten Elemente und Stilkomponenten vorkommen, so hat man damit eine brauchbare Basis zum Experimentieren und Begutachten. Abb. 1: Personalcomputer Legen Sie fest, was die Werkschrift (Brotschrift), die Schriftart der Überschriften und der Konsultationsschrift (Anweisungen, Hinweise, Fußnoten) sein soll, wie beispielsweise Tabellen und Abbildungen ausgerichtet und welche Schriftstärken und Schriftgrade darin verwendet werden. Die Erfahrung zeigt, dass eine einmal sorgfältig entworfene Vorlage immer wieder, unter Umständen mit kleinen Veränderungen, verwendet werden kann und dann Zeit und Mühe spart. 2 ZEHN TYPISCHE SÜNDEN BEIM DTP1 2.1 Falsche Formate Wählen Sie bei der Planung eines Dokuments passende Seitengrößen und passende Spaltenbreiten. Die Standardzeile sollte weder zu breit noch zu schmal sein. Etwa 60 Buchstaben je Zeile fördern die Lesbarkeit. Stimmen Sie den Zeilenabstand auf die Spaltenbreite, den Schriftgrad und die Schriftart ab. Überprüfen Sie zuweilen auch, ob die bereits eingeführten Formate wirklich die besten für die Zwecke des Dokuments sind. Auch die Frage nach dem beim Druck verwendeten Papier sollte bereits hier geklärt werden. 2.2 Zu viele Schriften und falsche Schriftauszeichnungen Der Anfänger tendiert häufig dazu, zu viele unterschiedliche Schriften, Auszeichnungen und Schriftgrade zu verwenden. Gehen Sie mit all diesen Unterscheidungsmerkmalen möglichst sparsam um. Als Schriftauszeichnungen reichen in den meisten Fällen die kursive Version und ein halbfetter oder fetter Schnitt. Stufen Sie die Schriftgrade von Überschriften, der Grundschrift und der Konsultationsschrift sorgfältig und überlegt ab. Die Unterschiede sollten weder zu groß noch zu klein sein. Sehr große Unterschiede wirken zu extrem und unruhig, zu kleine fallen kaum auf oder wirken wie eine Ungenauigkeit oder ein Fehler. 1 Abb. 2: Schriftarten (Gulbins, 2000) Diamant Patrick, 3BK IFOM-Schularbeit S e i t e |2 Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here. 2.3 Unpassende Schriften Die Schriftart kann eine Aussage verstärken oder reduzieren, in ungünstigen Fällen sogar aufheben. Die Wahl einer ungeeigneten Schrift ist, von krassen Ausnahmen abgesehen, keine absolute Sünde, in der Regel jedoch eine verpasste Gelegenheit. Verwenden Sie für umfangreiche Texte vorzugsweise Antiquaschriften (d. h. Schriften mit Serifen). Kursiv sollte man als Schriftauszeichnung benutzen und nicht als Grundschriftschnitt. Dies gilt insbesondere für größere Texte, die in einem kursiven Schnitt deutlich schlechter zu lesen sind! Ausgefallene Schriften mögen zuweilen attraktiv und belebend sein, eignen sich jedoch in den seltensten Fällen für größere Textstücke! Auch eine gute Schrift mit allen wünschenswerten Schnitten passt nicht zu jedem Zweck. So verlangt ein Geschäftsbericht nach einer anderen Schrift als die Einladung zu einem Straßenfest und eine Visitenkarte eine andere als eine Kondolenzkarte und eine Firmenpräsentation eine andere Schrift als eine Reparaturanleitung. 2.4 Formatieren mit Leerzeichen und Zeilenbruch Ein Text ist beim Einsatz von DTP-Werkzeugen zunächst nicht eine Folge von einzelnen Zeilen, sondern strukturell eine Folge von Absätzen! Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu anderen Verfahren. Ein Absatz hat eine einheitliche Formatierung, von der nur einzelne Worte abweichen können, beispielsweise durch eine andere Auszeichnung. Beim Arbeiten mit DTP hat ein Absatz einen linken und einen rechten Einzug, eine Schriftart mit Schriftgrad und Schriftschnitt und einen Abstand nach oben und nach unten. Beim linken Einzug unterscheidet man noch den der ersten Zeile und den aller weiteren Zeilen. 2.5 Falsche Satzzeichen Durch den kleinen Zeichenumfang von Schreibmaschinen haben sich viele Anwender die Benutzung falscher Satzzeichen angewöhnt. DTP bietet elegantere Möglichkeiten und fordert hier eine Besserung. „Text“ als Anführungszeichen sind hier ebenso falsch wie ein Abb. 3: Satzzeichen orthographisch falsch geschriebenes Wort! Die doppelten Anführungszeichen sind “...” oder "...". Alles andere ist falsch und kaum entschuldbar! Als Gedankenstrich darf nur der Halbgeviert-Strich benutzt werden – der Bindestrich (-) ist hier ebenso fehlerhaft wie der Geviertstrich (—)! 2.6 Schlecht gegliederte Texte Der Text einer Publikation sollte klar gegliedert sein, um den Leser nicht zu verwirren oder gar abzuschrecken. Verwenden Sie deshalb Einzüge und versuchen Sie andererseits das Seitenbild nicht zu stark durch unnötige Abstände zwischen den Absätzen zu zerreißen. Gestalten Sie die Überschriften so, dass sie das Auffinden erleichtern und Abb. 4: Gliederung durch unterschiedliche Abstände nach oben und nach unten klar zeigen, zu welchem Abschnitt sie gehören. Vermeiden Sie bei technischen Büchern zu viele Gliederungsstufen. Eine vierstufige Überschriftengliederung sollte in den meisten Fällen reichen. Dies könnten drei Nummerierungsstufen und ein Überschriftentyp ohne Nummern sein. Da Nummer und Text zwei relativ separate Informationskomponenten der Überschrift sind, sollten sie optisch deutlich abgesetzt sein. 2.7 Zu viele Stile Nicht nur Schriftarten, Schriftschnitte, Schriftgrade oder die Satzausrichtung sind typographische Stilelemente, sondern ebenso die Strichstärke der Linien, die zwischen Textspalten, als Abgrenzung Diamant Patrick, 3BK IFOM-Schularbeit S e i t e |3 Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here. zwischen Abschnitten oder in Tabellen benutzt werden. Ja selbst die Art, wie Strichzeichnungen angelegt, wie Abbildungen und Tabellen im Gestaltungsraster platziert werden, sind Stilelemente. Gehen Sie mit diesen so sparsam um, wie mit den Schriftstilen. Sparsam muss nicht geizig sein. 2.8 Zu wenig Rand und zu wenig weißer Raum Insbesondere bei Sach- und Fachbüchern, wissenschaftlichen Handbüchern und ähnlichen technischen Dokumentationen wird häufig der Fehler begangen, dass die Seiten zu voll sind, d. h. die Zeilen sind zu lang und die Stege zu schmal. Dies ergibt zum einen ein Abb. 5: Satzspiegel unharmonisches Bild und andererseits möchten sich gerade bei dieser Art von Literatur viele Leser Hinweise und Randnotizen im Buch machen, wozu dann oft kein Platz mehr bleibt. 2.9 Falsche und hässliche Trennungen Bei keinem der heute verfügbaren DTP-Pakete ist die automatische Silbentrennung fehlerfrei und perfekt. Überprüfen Sie Ihr fertiges Dokument deshalb auf falsche, sinnentstellende und zu viele aufeinanderfolgende Trennungen. Drei bis vier in Folge stehende Trennungen sollten das Maximum sein! Versuchen Sie Trennungen möglichst zu vermeiden, insbesondere in Überschriften, in Marginaltexten und über Seitengrenzen hinweg. Erstellen Sie als Autor das Dokument mit DTP selbst, so können Sie oft durch kleine Wortumstellungen oder Kürzungen hässliche Trennsituationen vermeiden. 2.10 Falsche Sicherheit Ein einigermaßen korrekt gestaltetes und auf dem Laserdrucker ausgegebenes Dokument beeindruckt fast jeden, der neu mit DTP in Kontakt kommt. Der dabei zunächst entstehende optische Eindruck „fast wie gedruckt“ wiegt einen sehr leicht in einer falschen Sicherheit, das Dokument wäre bereits perfekt. Jedoch auch ein gut gestaltetes Papier kann noch viele typographische, sachliche und orthographische Fehler enthalten. Verlassen Sie sich nicht auf die korrekte Rechtschreibung des DTP-Systems, denn keines der heutigen DTP-Systeme bietet hier eine wirklich zuverlässige Lösung! 3 TIPPS ZUR EFFIZIENZ 3.1 Formatvorlagen Formatvorlagen sind Definitionen zu Formaten für Absätze. Ein Format hat dabei einen Namen und umfasst eine Kollektion von Vorgaben. Beim Absatzformat sind dies beispielsweise: die Schriftfamilie, der Schriftgrad, der Schriftschnitt, der Zeilenabstand im Absatz, der linke und der rechte Einzug und zusätzlich der linke Einzug der ersten Zeile. Ebenso gehört der Abstand zum vorgehenden und nachfolgenden Absatz dazu. Auch Teil dieser Definition ist die Ausrichtung des Absatzes (linksbündig, zentriert, rechtsbündig oder Blocksatz) und ob eine Silbentrennung stattfinden soll oder nicht. Diamant Patrick, 3BK IFOM-Schularbeit S e i t e |4 Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here. Diese Formate, von denen jedes einen eigenen Namen hat, werden in Formatvorlagenkatalogen oder Formatlisten abgelegt und können von dort abgerufen und einem Absatz, einer Seite oder einem Textstück zugewiesen werden. Das entsprechend formatierte Element erhält damit aber nicht nur die definierten Charakteristika, sondern auch den Formattyp. So lassen sich nun durch Ändern der Formatdefinitionen auch alle Absätze (oder Seiten oder Zeichenfolgen) konsistent und ohne weitere Arbeit anpassen, die mit dem entsprechenden Format angelegt wurden. 3.2 Sonderzeichen Einige Zeichen und Zeichenfolgen lassen sich über die Tastatur nur durch längere Zeichenfolgen oder Tastenkombinationen eingeben, die man sich in der Summe nur schlecht merken kann. Hierzu zählen beispielsweise die verschiedenen Anführungszeichen. Dabei ist es oft vorteilhaft, wenn man zum Erfassen des Textes ein oder mehrere direkt auf der Tastatur liegende, sonst selten verwendete Sonderzeichen (etwa das #-Zeichen oder das §-Zeichen) benutzt. Ist der Text erfasst, werden diese Zeichen dann systematisch mit der in allen DTP-Paketen vorhandenen Suchen/Ändern-Funktion gesucht und durch das richtige Zeichen ersetzt. 3.3 Von anderen lernen Nach dem Spruch „Ein Dummkopf ist, wer von anderen nichts mehr lernen kann“, sollte man versuchen, von anderen zu lernen. Dies müssen nicht nur Bücher, Kurse oder das Gespräch mit Fachleuten sein, sondern man kann auch aus der extremen Flut von Informationen in Form von Publikationen, Werbungen und anderen typographisch aufbereiteten Informationen etwas lernen. Schauen Sie sich deren Typographie an und versuchen Sie sich bewusst zu machen, was Ihnen daran gefällt und was Sie stört. Diese Frage ist oft gar nicht einfach zu beantworten, hilft jedoch enorm das Auge und unsere Wahrnehmung zu schulen. Betreibt man dies eine Weile, wird man bald Fortschritte machen und seinen Blick automatisch stärker auf die Typographie richten. 3.4 Eine letzte Anmerkung Ein Gefühl für gute Typographie zu entwickeln, ist schwierig und bedarf sowohl einer gewissen Begabung als auch viel Erfahrung. Wie beim Handwerk und bei vielen künstlerischen Arbeiten sind die Beherrschung der fundamentalen Regeln und Fertigkeiten die Voraussetzung für eine gute Arbeit; beherrscht man sie nicht, kann auch Begeisterung und Einsatz dies nicht ausgleichen. Zugegeben, es gehört auch ein bisschen Fingerspitzengefühl und ein guter „graphischer Blick“ zur guten Typographie, doch auch dies kann man üben und erlernen. Man darf auch einmal typographische Regeln brechen, doch sollte man wissen warum und was man damit erreicht. Es ist dann erlaubt, wenn es dem Leser dient und nicht dem Typographen um sich zu profilieren! Vermeiden Sie also laute Seiten, auffällige und allzu bunte Gestaltungen. Typographie ist gut, wenn sie nicht auffällt, denn dies zeigt, dass sie stimmig und harmonisch ist. Sie sollte eher zurückhaltend sein, oder wie Otl Aicher2 es ausdrückt: „Gute Typographie macht keine Geräusche beim Lesen.“ 2 (www.de.wikipedia.org/wiki/Otl_Aicher, 2011) Diamant Patrick, 3BK IFOM-Schularbeit S e i t e |5 Verzeichnisse Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Personalcomputer ........................................................................................................................... 2 Abb. 2: Schriftarten ..................................................................................................................................... 2 Abb. 3: Satzzeichen ......................................................................................................................................3 Abb. 4: Gliederung .......................................................................................................................................3 Abb. 5: Satzspiegel ...................................................................................................................................... 4 Literaturverzeichnis www.de.wikipedia.org/wiki/Otl_Aicher. (2011). Abgerufen am Jänner 2012 Jürgen, G. (2000). Mut zur Typographie. Berlin: Springer. Index A G Absatzformat · 4 Anfänger · 2 Grundschriftschnitt · 3 D S Dokument · 2 Satzausrichtung · 3 E T Element · 5 Trennsituationen · 4 Typographie · 5 F Z Formate · 2 Zeichenumfang · 3 Diamant Patrick, 3BK IFOM-Schularbeit S e i t e |6