med.Logistica Kongress für Krankenhauslogistik mit Fachausstellung (15. und 16. Mai 2013) Leipzig, den 12. März Intelligente Technik im Krankenhaus auf dem Vormarsch Smart Object-Technologie wird auf der med.Logistica diskutiert Schon bald könnten intelligente Sensornetze dank der Smart Object-Technologie die Arbeitsprozesse im Klinikalltag optimieren. Auch in Großwäschereien, die Krankenhäuser beliefern, werden sie zunehmend eingesetzt. Die med.Logistica (15. bis 16. Mai 2013) widmet sich den Potentialen der Technologie, auch aus ökonomischer Sicht. Ulli Münch vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS zeigt auf dem Kongress für Krankenhauslogistik mit Fachausstellung den Nutzen dieser Technologie auf. Wie durch den Einsatz von RFID (Radio Frequency Identification) beispielsweise Wäschereiunternehmen im Krankenhausbereich profitieren, stellt Dr.-Ing. Frank Ryll vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg dar. Unter Smart Objects versteht man kleine schlaue Chips, die auch Transponder genannt werden. Angebracht an medizinischen Geräten und Produkten sowie Arbeitskleidung speichern und erfassen sie Daten, lokalisieren Bezugsobjekte oder übernehmen eigenständig Aufgaben. Via Funksignal können sie beispielsweise die gespeicherten Daten übermitteln oder auch ein drahtloses, selbstorganisierendes Sensornetz bilden. Über eine Vermittlungssoftware kann der Nutzer auf die Transponderdaten zugreifen. „Vor allem in Hinblick auf personelle, aber auch materielle Ressourcen können Krankenhäuser durch die Anwendung von Smart Object-Technologien Kosten sparen“, sagt Ulli Münch, Gruppenleiter am Fraunhofer IIS. In dem staatlich geförderten Projekt Opal-Health wurde der Einsatz der Technologie im Klinikalltag erprobt. „Klare Verbesserungen lassen sich im Gerätemanagement oder in der Koordination der Behandlung von Patienten erzielen. Dadurch wird das Krankenhauspersonal entlastet und kann seinen eigentlichen Aufgaben nachgehen“, so Ulli Münch. Wenn mobile medizinische Geräte, wie Infusionspumpen oder EKG-Geräte mit Transpondern versehen werden, kann sich das Stationspersonal einen Überblick über deren Standort verschaffen. Das spart Zeit und ermöglicht, ihren Einsatz sinnvoll zu planen. Ebenso kann das Krankenhaus-Management eine übermäßige Anschaffung von Geräten zur Bedarfsdeckung vermeiden. Ein weiteres Einsatzgebiet von Smart Object-Technologien ist die Überwachung von kritischen medizinischen Betriebsmitteln. So garantieren sie bei Produkten wie Blutbeuteln Qualitätssicherheit. „Ausgestattet mit Sensoren können die Transponder beispielsweise die Temperatur des Blutes messen. Somit wird die Kühlkette und eine fachgerechte Aufbewahrung überprüft“, erklärt Ulli Münch. Mit Hilfe dieser Technik kann das Personal Schwankungen rechtzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Darüber hinaus bieten Smart Objects die Möglichkeit, Patienten ebenfalls mit einem Transponder auszustatten. Sind wichtige Daten wie die Blutgruppe auf ihm gespeichert, kann vor der Bluttransfusion nochmals die Zuordnung von Blutbeutel und Patient geprüft werden, um Fehltransfusionen zu vermeiden. Für den erfolgreichen Einsatz im Krankenhauswesen ist der Grad der Eingliederung der Technologie ausschlaggebend. Ulli Münch: „Die Prozessintegration ist wichtig, damit die Anwender bei möglichst wenig Aufwand einen großen Nutzen haben. Die Technologie muss in die vorhandenen Krankenhausinformationssysteme eingebunden werden und benutzerfreundlich sein. Ethische Fragestellungen, die sich durch den Einsatz von Smart Objects direkt am Patienten ergeben, müssen geklärt werden. Eine ebenso große Bedeutung kommt auch der rechtlichen Frage zu. Im Medizinproduktgesetz muss klar geregelt werden, ob und wann die Transponder als Medizinprodukte gelten.“ Auch in Großwäschereien im Klinikwesen findet die Radio Frequency Identification (RFID) als ein System der Smart Object-Technologie zunehmend Anwendung. Die Transponder werden hier zur Speicherung von Daten und zur Verbesserung von Bearbeitungs- und Abrechnungsprozessen verwendet. RFID wurde bisher hauptsächlich für die Zuordnung personalisierter Arbeitskleidung während ihres Bearbeitungsprozesses benutzt. Der RFIDHersteller versieht dazu die Wäscheartikel mit Transpondern. Die RFID-Lesegeräte erfassen die gespeicherten Daten und leiten die Zuordnung der Wäsche ein. Für einen kosteneffizienten Betrieb kommt es hier neben der technischen Einbindung in die Arbeitsabläufe jedoch auch auf einen ganzheitlichen Einsatz an. Dr. Frank Ryll, vom Fraunhofer IFF erklärt: „Das Potenzial von RFID ist zu groß, um sie allein in einem Bereich zu nutzen. Deutlichen Mehrwert können sich zum Beispiel Wäschereibetriebe erarbeiten, wenn sie die Technologie möglichst prozessübergreifend verwenden.“ Für einen derartigen Einsatz kann beispielsweise die Lagerlogistik des Kunden mit dem RFID-System der Wäscherei verknüpft werden. Der Kunde, also das Krankenhaus, kann den gesamten Wäschebestand digital kontrollieren und bedarfsgerecht führen. Die Wäscherei hingegen weiß schon vor der Lieferung, wie viel Schmutzwäsche sie erhalten wird und kann ihre Ressourcen entsprechend disponieren. Darüber hinaus hilft die Anwendung von RFID durch das lückenlose Datenmanagement, Umlaufbestände zu senken und Wäscheverlust zu vermeiden. Technisch sind die Transponder und Leseeinheiten bereits weit entwickelt. Dr. Frank Ryll: „Moderne, für den Wäschereieinsatz konzipierte, Transponder können problemlos die harten Beanspruchungen durch die Bearbeitung der Wäsche überstehen.“ Auf der med.Logistica werden in dem Kongressblock „Material- und Produktinformation“ am Mittwoch (15. Mai 2013) unter anderem Ulli Münch und Dr. Frank Ryll zum Thema Smart Obejct-Technologie und RFID sprechen. Es geht um Chancen und Herausforderungen der Technologie im Krankenhausbetrieb sowie ihren sinnvolle Einsatz in Großwäschereien. Über die med.Logistica Die Kongressmesse med.Logistica erlebt am 15. und 16. Mai 2013 im Congress Center Leipzig ihre zweite Auflage. Sie richtet sich an Direktoren und Geschäftsführer von Krankenhäusern und Trägergesellschaften, an Bereichs- und Abteilungsleiter für Logistik, Einkauf, Wirtschaft und Verwaltung sowie an Technische Leiter und Facility Manager. Ebenso werden Krankenhausapotheker, Krankenhaus-Architekten und -Planer aber auch Industrievertreter angesprochen. 2011 zog die Plattform für Healthcare Logistik 500 Fachbesucher aus ganz Deutschland an und etablierte sich damit auf Anhieb als nationale Veranstaltung. Insgesamt 43 Aussteller aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigten in der begleitenden Industrieausstellung ihre Logistikprodukte und Logistikdienstleistungen. Ansprechpartner für die Presse: Corinna Schwetasch Pressesprecherin med.Logistica Telefon: +49 (0)341 / 678 65 24 Telefax: +49 (0)341 / 678 16 65 24 E-Mail: [email protected] med.Logistica im Internet: www.medlogistica.de www.leipziger-messe.de