med.Logistica Kongress für Krankenhauslogistik mit Fachausstellung (6. und 7. Mai 2015) Leipzig, 06. Januar 2015 Im Gespräch: Peter Zur, Geschäftsführer des Klinikums in den Pfeifferschen Stiftungen gGmbH, Lungenklinik Lostau gGmbH und MVZ der Pfeifferschen Stiftungen gGmbH Herr Peter Zur ist Geschäftsführer des Klinikums in den Pfeifferschen Stiftungen und Vorsitzender des Verbandes der Krankenhausdirektoren Mitteldeutschlands. Im Interview spricht er über die Bedeutung der Krankenhauslogistik, die logistischen Herausforderungen im Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen und die Inhalte des Kongressprogramms der med.Logistica 2015. Herr Zur, wie schätzen Sie die Bedeutung der Krankenhauslogistik aktuell ein und wie wird sie sich in Zukunft gestalten? Die Gesundheitswirtschaft in Deutschland ist in den vergangenen Jahren großen Marktveränderungen ausgesetzt. Die Wirtschaftlichkeit muss verbessert und gleichzeitig die hohe Qualität der medizinischen Versorgung gesichert werden: Krankenhäuser stehen deshalb zunehmend vor der großen Herausforderung, die Balance zwischen diesen beiden Anforderungen zu halten. Im Zusammenhang mit dem Wandel in der Branche rückt das Thema Krankenhauslogistik aus meiner Sicht immer stärker in den Fokus. Ein Krankenhaus ist ein komplexes technisches System aus zahlreichen Strukturen sowie Material- und Personenströmen. Verschiedenste Bereiche, Stationen und Funktionsabteilungen sind in den Krankenhausalltag involviert. Diese einzelnen Bestandteile wie Apotheke, Lager, Wäscherei, Küche, Verwaltung, Labor, Sterilisation, Reinigung und Entsorgung etc. beeinflussen den Erfolg eines Krankenhauses enorm. Neben den medizinischen Leistungen tragen effiziente Abläufe und die Koordination dieser logistischen Ströme entscheidend zur Qualität im Krankenhaus bei. Die wichtige Aufgabe der Krankenhauslogistik ist es, die Verfügbarkeit sämtlicher Ressourcen sicherzustellen, die für die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung nötig sind bzw. um das ärztliche und pflegerische Personal bei ihren alltäglichen Tätigkeiten zu unterstützen. Welchen logistischen Herausforderungen sehen Sie sich als Freigemeinnütziges Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen gegenüber? Die größten Herausforderungen bestehen bei uns, wie aber auch bei vielen anderen Einrichtungen darin, die Logistik optimal und effizient zu steuern. In den verschiedenen räumlich entfernten Standorten für die Bereiche der Medizin und Gesundheit, d.h. in den Kliniken den Pfeifferschen Stiftungen gGmbH, in der Lungenklinik Lostau gGmbH und in den jeweiligen Praxen des MVZs der Pfeifferschen Stiftungen gGmbH muss die logistische Betreuung in gleichen Maßen sichergestellt werden. Ein zentraler Anspruch aus logistischer Sicht ist darüber hinaus das Belegungsmanagement in unseren Häusern, denn wir streben ja immer die optimale Ausnutzung unserer Kapazitäten an. Ziel ist es ebenso, zeitliche Überschneidungen bei der Anlieferung von Wäsche, Essen oder anderen Zulieferern zu vermeiden, da die Zahl der Zufahrten und Fahrstühle schlicht begrenzt ist. Gerade die Fahrstühle erweisen sich zu bestimmten Zeiten als „Nadelöhr“ im Krankenhaus. So kann es zum Beispiel bei uns zu „Staus“ vor den Fahrstühlen kommen, wenn die Essensversorgung, die Besuchszeiten, Wäscheversorgung usw. aufeinander prallen. Prozesse und Abläufe müssen aus diesen Gründen ständig überprüft, analysiert und angepasst werden. Der technische Fortschritt (digitale Fahrstuhlgestellung; Einführung von Informations- und Kommunikationstechnologien, usw.) kann hier gute Unterstützungsmöglichkeiten leisten. Hinzu kommt der Faktor Personal, bei dem sofern ein beständiger Wandel vorliegt, es somit immer wieder zu Anpassungen zwischen den unterschiedlichen Voraussetzungen kommt und diese permanent Führungsqualitäten erfordern. Insofern wird es auch zukünftig die Aufgabe sein, die Qualitäten des Managements in Bezug auf Führung, Kreativität und Weitblick zu meistern. Das Kongressprogramm der med.Logistica konnte dank zahlreicher Themeneinreichungen erweitert werden. Welchen Eindruck macht das Kongressprogramm auf Sie? Durch das Kongressprogramm der med.Logistica werden zahlreiche innovative Konzepte zur Prozessoptimierung im Krankenhaus vorgestellt. Diese erstklassigen Veranstaltungen geben den Teilnehmern die Gelegenheit, sich auszutauschen und in einen fachinternen Dialog mit den Kollegen zu treten. Sehr ansprechend finde ich die Bandbreite der Kongressthemen: sie bieten die großartige Möglichkeit, unterschiedliche Teilgebiete der Krankenhauslogistik – ob Arzneimittel- und Patientenlogistik, OP-Logistik oder Patientenverpflegung – detailliert in Theorie und Praxis kennenzulernen. So können Praktiker und Spezialisten tiefe Einblicke in neueste Lösungen gewinnen. Über die Pfeifferschen Stiftungen Die Pfeifferschen Stiftungen sind wichtiger Bestandteil des Sozial- und Gesundheitswesens im Großraum Magdeburg: das Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen, die Lungenklinik Lostau und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) mit 11 Praxen. Daneben wird die sektorenübergreifende Versorgung stetig ausgebaut, eine große Kardiologie hat sich neben der größten orthopädischen Klinik Sachsen-Anhalts als relevanter Versorgungsbereich im Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen etabliert. Das Akutkrankenhaus mit fünf Fachabteilungen und Notaufnahme agiert als akademisches Lehrkrankenhaus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Mit dem Klinikum zeigen sich die Patienten überdurchschnittlich zufrieden, wie die Techniker Krankenkasse mit einer Umfrage von 2013 belegt. Ebenso im Pfeifferschen „Verbund” arbeitet die Lungenklinik Lostau, anerkanntes Lungenkrebszentrum in Sachsen-Anhalt sowie Alpha-1-Antitrypsin-Zentrum. Die aktuelle Sonderausgabe des FOKUS veröffentlicht zum Thema „Gesundheit – 800 Top-Kliniken“ eine umfassende Klinikliste mit mehr als 800 Topkrankenhäusern. Zum dritten Mal in Folge findet die Lungenklinik Lostau als eine von nur zwei Fachkliniken in Sachsen-Anhalt zum Thema Lungenkrebs eine herausragende Erwähnung. Deutschlandweit rangiert die Klinik in der Behandlung des Lungenkrebses auf Platz 25. Über die med.Logistica: Die Kongressmesse med.Logistica wird am 6. und 7. Mai 2015 im Congress Center Leipzig zum dritten Mal veranstaltet. Sie richtet sich an Direktoren und Geschäftsführer von Krankenhäusern und Trägergesellschaften, an Bereichs- und Abteilungsleiter für Logistik, Einkauf, Wirtschaft und Verwaltung sowie an OP-Manager, Technische Leiter und Pflegedirektoren. Ebenso werden Krankenhausapotheker, Krankenhaus-Architekten und -Planer, aber auch Industrievertreter angesprochen. 2013 zog die Plattform für Healthcare-Logistik 610 Fachbesucher aus ganz Deutschland an und etablierte sich damit auf Anhieb als nationale Veranstaltung. Insgesamt 53 Aussteller aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigten in der begleitenden Industrieausstellung ihre Logistikprodukte und Logistikdienstleistungen. Ansprechpartner für die Presse: Berit Melle, Pressesprecherin med.Logistica Leipziger Messe GmbH Telefon: +49 (0)341 / 678 6524 Telefax: +49 (0)341 / 678 166524 E-Mail: [email protected] http://www.leipziger-messe.de med.Logistica im Internet: www.medlogistica.de www.leipziger-messe.de