22.12.2016 – Text: ASTRID KIESSLING-TASKIN – Fotos: ANASTASSIA HÄTTICH Eintrag für die Ewigkeit Seit fast 50 Jahren setzt sich die Commerzbank-Stiftung für gemeinnützige Zwecke in Deutschland ein. Am 15. Dezember 2016 erfolgte der Eintrag ins „Goldene Buch der Stiftungen in Frankfurt am Main“. Die Commerzbanker-Redaktion sprach dazu mit Klaus-Peter Müller, dem Vorsitzenden des Commerzbank-Stiftungsrats. Gibt es einen besonderen Anlass für den Eintrag in das Goldene Buch der Stiftungen? KLAUS-PETER MÜLLER: Das „Goldene Buch der Stiftungen in Frankfurt am Main“ ist wohl das einzige „goldene Buch“ dieser Art in Deutschland. Ursprünglich war es als Erinnerungsbuch für Stiftungen gedacht, die aufgrund der rasenden Inflation in den 1920er Jahren gezwungen waren, ihre Arbeit aufzugeben. Heute ist es ein Zeichen für die jahrhundertealte Tradition Frankfurts als Stiftungsstadt. Durch ihre Arbeit und ihr Engagment haben Stiftungen eine zunehmende Relevanz für unser Gemeinwesen. Auch unser Eintrag steht für diese Verantwortung, die wir bei der Commerzbank-Stiftung mit der größtmöglichen Sorgfalt übernehmen: Wir wollen der uns selbst gestellten Aufgabe als Impulsgeber für eine zukunftsfähige Gesellschaft dauerhaft gerecht werden.Vor diesem Hintergrund ist genau vor einem Jahr aus der rechtlich unselbstständigen Unternehmensstiftung die selbstständige Commerzbank-Stiftung hervorgegangen. Und dieses erste Jubiläum haben wir nun zum Anlass für den Eintrag in das goldene Buch genommen. Die Commerzbank-Stiftung ist in den Bereichen Wissenschaft, Kultur DER COMMERZBANKER – DAS MITARBEITERMAGAZIN DER COMMERZBANK und Soziales aktiv. Warum ist sie so breit aufgestellt? MÜLLER: Wir wollen in allen wesentlichen gesellschaftlichen Bereichen präsent sein. Um gleichzeitig nachhaltig wirken zu können, konzentrieren wir uns auf bestimmte Schwerpunkte. In der Wissenschaft ist es unter anderem die Nachwuchsförderung. Gerade erst wurde der durch die Commerzbank-Stiftung ermöglichte Leopoldina Early Career Award an die Sinologin Lena Henningsen verliehen. Bei der Kultur geht es uns insbesondere darum, junge Menschen über partizipative Vermittlungsprogramme mit dem kulturellen Erbe vertraut zu machen. Wir treten 2 bundesweit für kulturelle Bildung ein. Zum Beispiel haben wir gemeinsam mit anderen Förderern das „Trans­ parente Museum“ in der Hamburger Kunsthalle ermöglicht. Etwas Vergleichbares hat es bisher in Deutschland noch nicht gegeben. Die Besucher erfahren, was alles hinter den Kulissen eines Museumsbetriebs passiert, bevor eine Ausstellung steht, ein Bild gekauft wird, ein Katalog gedruckt ist. Ein aktuelles Projekt in Frankfurt ist unser Engagement für die Alte Oper. Jugendliche werden in vielen unterschiedlichen Workshops motiviert, sich mit klassischer Musik kreativ zu beschäftigen. So entstehen Video- und Fotosequenzen zu Symphonien, oder es werden eigene kleine Stücke komponiert.Im sozialen Bereich ebnen wir benachteiligten Menschen den Weg zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, sich aktiv in die Gestaltung der Gesellschaft einbringen zu können. Mit dem DiesterwegStipendium in Offenbach etwa richten wir uns an Kinder der vierten und fünften Klassen, die zum Beispiel aufgrund ihrer sozialen Situation ihre Begabungen nur eingeschränkt ausschöpfen können. Unter Einbeziehung der gesamten Familie werden sie unterstützt, um einen ihnen entsprechen­ den Schulweg zu meistern. Beim Thema Schule und Ausbildung sind wir auch in Marburg aktiv – und zwar beim Thema Blinden- und Sehbehinderten­ hilfe über die Deutsche Blindenstu­ dienanstalt e.V. und den DVBS e.V. Was ist für Sie zentral, wenn es um das Engagement der Stiftung geht? MÜLLER: Als aktive Förderstiftung bringen wir neben der finanziellen Unterstützung immer auch unser Know-How im Sinne der Projektent- Commerzbank-Eintrag im Goldenen Buch der Stiftungen wicklung mit ein. Wir wollen einen Unterschied machen und als Initiativ­ förderer vorbildhafte und wegweisende Projekte ab einem sehr frühen Projektstadium ermöglichen. Denn immer wieder wird uns gesagt, wie wichtig und hilfreich gerade am Anfang die Planungssicherheit für eine tatsächliche Umsetzung ist. So haben wir uns als erster Förderer überhaupt für das Neubauvorhaben des Frank­ furter Senckenberg Museums verpflichtet. Seit 2010 sind wir als Initiativförderer dabeiBeim Deutschen Lesepreis sind wir mit unserem Partner, der Stiftung Lesen, vom ersten Moment der Ideenentwicklung aus gemeinsam gestartet. In diesem Jahr fand die Preisverleihung bereits zum vierten Mal statt.Selbstverständlich gilt unsere Zuverlässigkeit auch bei bereits bestehenden Projekten, die wir erst ab einem späteren Zeitpunkt unterstützen. Das gilt für unsere Wissenschaftspreise genauso wie für langjährige Partnerschaften gerade im sozialen Bereich. Wie geht die Commerzbank-Stiftung mit dem aktuellen Niedrigzinsumfeld um? Welchen Einfluss hat dies auf die Arbeit der Stiftung? MÜLLER: Wir planen unsere Engagements sehr gewissenhaft und vorausschauend und sind deshalb auch im aktuellen Umfeld gut aufgestellt. Aber es ist schon richtig, auch an uns geht die schwierige Zinsphase nicht spurlos vorbei. Uns hilft hierbei ein langjähriges, professionelles Vermögensmanagement und die regelmäßige Überprüfung unserer differenzierten Anlagestrategie. Mit Blick auf die inhaltliche Arbeit der Stiftung will ich es positiv wenden: Wir schauen noch genauer hin bei der Auswahl der Projekte und Partner und konkretisieren damit das Profil unserer Stiftung. Das Interview führte Astrid Kießling-Taskin. WEITERE INFORMATIONEN Buch der Stiftungen in Frankfurt am Main w ww.frankfurt.de > Leben in Frankfurt > Soziales & Gesellschaft > Stiftungen > Goldenes Buch der Stiftungen Frankfurter Stiftungen www.frankfurter-stiftungen.de Stiftung Lesen w ww.stiftunglesen.de QUELLE: ONLINE-MITARBEITERMAGAZIN DER COMMERZBANK Herausgeber: Commerzbank AG, Interne Konzernkommunikation: Commerzbanker-­Redaktion | 60261 Frankfurt am Main | E-Mail: [email protected] V.I.S.D.P.: Juliane Siepmann, Leiterin Interne Kommunikation Text und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und/oder Online-Verwendung, auch auszugsweise sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. DER COMMERZBANKER – DAS MITARBEITERMAGAZIN DER COMMERZBANK