Forschungsprojekt Gallileotrainer Bernert

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Wirksamkeit und Sicherheit des Vibrationstrainings mit dem Gallileotrainer bei
Kindern mit spinaler Muskelatrophie
Forschungsprojekt am Gottfried v. Preyer’schen Kinderspital in Wien
Wien, 11.4.13 - Spinale Muskelatrophie (SMA) ist die zweithäufigste (1:10.000) vererbte
neuromuskuläre Erkrankung im Kindesalter und geht mit Muskelschwund einher, der durch
einen fortschreitenden Rückgang von motorischen Nervenzellen im Rückenmark entsteht.
Dieser Rückgang bedeutet, dass motorische „Befehle“ vom Gehirn nicht an die Muskeln
weitergeleitet werden können. Die Folgen sind ein zunehmender Verlust an Muskelmasse,
Muskelkraft und -spannung mit daraus resultierender Lähmung.
Der Gallileo-Trainer wurde ursprünglich für den sportlichen Trainingsbereich entwickelt, hat
aber mittlerweile auch bei verschiedenen Krankheitsbildern wie Osteoporose
wissenschaftlich nachweisbare positive Effekte gezeigt. Der Galileo-Trainer besteht aus
einer kleinen vibrierenden Plattform, die mit einem Kipptisch kombiniert ist. Die Kinder
werden zunächst auf den Kipptisch gelegt und langsam, soweit es ihre Muskulatur erlaubt,
aufgerichtet. Durch Wippbewegungen an den Füßen wird ein Vibrationseffekt am ganzen
Körper bewirkt: durch die schnelle Dehnung der Muskeln wird ein so genannter Dehnreflex
ausgelöst, der eine Aktivierung der Muskulatur nach sich zieht „Wir wollen anhand dieser
Studie nicht bloß eine verbesserte Muskelkraft nachweisen. Durch ein regelmäßiges
Muskeltraining versprechen wir uns überdies eine Verbesserung der Knochenstruktur, womit
das Risiko für Knochenbrüche reduziert werden kann. Außerdem soll durch die
Muskeldehnung auch Muskelkontrakturen und Gelenkfehlstellungen oder Einsteifungen
entgegen gewirkt werden“ erklärt Univ.Doz.Prim.Dr. Günther Bernert, Vorstand des Gottfried
v. Preyer’schen Kinderspitals und Präsident der Österreichischen Muskelforschung.
Bisher haben acht SMA-Patienten an der Studie teilgenommen, davon konnten sechs die
Studie erfolgreich abschließen. Derzeit befindet sich ein Patient in der Beobachtungsphase,
die im Mai 2013 abgeschlossen sein wird. Es wurde bei keinem der Teilnehmer eine
unerwünschte Wirkung oder Verletzung während des Trainings oder in der
Beobachtungsphase beschrieben. In Zusammenarbeit mit OA Dr. Matthias Baumann von der
Universitätsklinik für Pädiatrie in Innsbruck konnte ein weiterer Patient für die Studie
gewonnen werden, das Training und die Beoabachtungsphase wurden bereits
abgeschlossen. Im Februar 2013 wurde eine neuerliche Aussendung an Ambulatorien und
Ambulanzen mit der Bitte um Zuweisung möglicher Probanden durchgeführt. Mit zwei
Kindern wurden erste Gespräche über die Galileo-Studie geführt. Im Herbst 2013 können sie
voraussichtlich mit dem Training beginnen.
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