SEMINARARBEIT „MEIN WILLE GESCHEHE?“: IMPULS, VOLITION & SELBSTKONTROLLE Seminar Allgemeine Psychologie II Julius-Maximilians-Universität Würzburg Wintersemester 2012 Thema: Zusammenfassung: Theoretische Grundlagen der Selbstkontrolle Bearbeiterinnen: Katharina David Katharina Sindlinger Sabine Tittmann 1 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle Gliederung 1 Einleitung……………………………………………………………………………............. 2 2 Gesamtablauf………………………………………………………………………………. 2 3 Station 1: „Die grundlegende Ente“…………..…..……………………………………… 3 3.1 Inhalte, Methode und Durchführung…….……….…………………………………. 3 3.2 Ergebnisse und Reflexion……………………………………………………………… 4 4 Station 2: „Die neurologische Kuh“…………..…..…….………………………………… 5 4.1 Inhalte, Methode und Durchführung…….……….…………………………………. 5 4.2 Ergebnisse und Reflexion……………………………………………………………… 7 5 Station 3: „Der strategische Esel“…………..…..………………………………………… 7 5.1 Inhalte, Methode und Durchführung…….……….…………………………………. 7 5.2 Ergebnisse und Reflexion……………………………………………………………… 9 6 Abschluss und Gesamtreflexion…………………………………………………………... 10 7 Anhang………………………………………………………………………………………... 11 Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 2 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle 1 Einleitung Ziel der Seminargestaltung war die Zusammenfassung der theoretischen Grundlagen zum Hauptthema Selbstkontrolle. Dabei wurden die Inhalte der vergangenen Sitzungen noch einmal aufgegriffen und das wichtigste Wissen in der Anwendung vertieft. Methodisch haben wir uns für eine Gruppenarbeit in Form des Stationenlernens (oder Lernzirkels) entschieden. Es ermöglicht den vertieften Einstieg der Studierenden von ihrem individuellen Vorwissen und Interesse aus. Zugleich erkennen die Teilnehmer_innen bei der Platzierung des Stationenlernens den Umfang und die unterschiedlichen Perspektiven des gesamten Themas „Selbstkontrolle“ sowie der bereits erarbeiteten Unterthemen. Dabei können sie Ideen, tieferes Verständnis oder auch Fragen entwickeln, die während der Bearbeitung behandelt werden können. Inhaltlich haben wir entsprechend der Bearbeiterinnen drei Themenschwerpunkte eingegrenzt: 1) Grundlagen: Definition Selbstkontrolle sowie Selbstkontrolle als begrenzte Ressource (Katharina Sindlinger) 2) Neuropsychologische Grundlagen der Selbstkontrolle (Sabine Tittmann) 3) Selbstkontrollstrategien (Katharina David) 2 Gesamtablauf Der Seminarraum wurde zu Beginn der Veranstaltung in drei Bereiche, entsprechend den Themen eingeteilt und umgeräumt. Anschließend erfolgte die Einteilung der Teilnehmer_innen in die entsprechenden Gruppen. Wir haben uns dabei einer eher unkonventionellen Methode bedient, um bereits zu Beginn die Thematik Selbstkontrolle aufzugreifen: Jede_r der Studierenden zog ein Kärtchen auf dem eine Anweisung stand: Lass dich gehen! – Oder ist das schwer? Mache einen Quak-Laut und laufe durch Raum bis Du Deine Gruppe findest! Lass dich gehen! – Oder ist das schwer? Mache einen Muh-Laut und laufe durch Raum bis Du Deine Gruppe findest! Lass dich gehen! – Oder ist das schwer? Mache einen Ih-Ah-Laut und laufe durch Raum bis Du Deine Gruppe findest! So konnten wir eine aufgelockerte Atmosphäre schaffen, die Gruppen zufällig zuweisen und die Studierenden hatten ein angenehmes Warm-Up. Weiterer Vorteil war, dass sich die Gruppen sehr schnell zusammen gefunden hatten. Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 3 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle Entsprechend dieser Tierlaute wurden die einzelnen Stationen wie folgt benannt: 1) Die grundlegende Ente 2) Die neurologische Kuh 3) Der strategischer Esel Anschließend begann die Gruppenarbeit an den entsprechenden Stationen. Für jede Station haben wir etwa 15 Minuten eingeplant: 2 Minuten Erläuterung der Aufgabe und 13 Minuten Bearbeitungszeit. Im nachfolgenden soll jede der Stationen kurz beschrieben und reflektiert werden. 3 Station 1: „Die grundlegende Ente“ 3.1 Inhalt, Methode und Durchführung Die Station „Die grundlegende Ente“ handelte von den Grundlagen der Selbstkontrolle. Inhalt waren Definition der Selbstkontrolle und die 2 theoretischen Modelle „SelfControl-Stength-Model“ und „Process-Modell“. Unter Selbstkontrolle versteht man die Kontrolle des Selbst über das Selbst, welche zum langfristigen Wohl des Individuums führen soll. Dies wird erreicht indem Gedanken, Gefühle oder Verhalten reguliert und gesteuert werden, um so bestimmte Ziele zu erreichen. So ist Selbstkontrolle in fast allen Lebensbereichen wichtig und notwendig. Die beiden vorgestellten Modelle sind eng miteinander verknüpft und gehen beide davon aus, dass es sich bei der Selbstkontrolle um eine innere Ressource handelt. Zwei kontrahierende abhängige Kräfte bestimmen die Selbstkontrolle: die Impulsstärke und die Selbstkontrollstärke. Die Station umfasste ein Spiel mit verschieden Fragen und Aufgaben die in 2-/3erGruppen bearbeitet wurden oder die Gruppen im Wettbewerb lösten. Ziel des Spieles war es auf spielerische Weise die genannten Grundlagen zu wiederholen und so zu festigen. Dabei war mir wichtig, dass es sich um ein abwechslungsreiches Spiel handelt, um so den Inhalt nicht trocken zu vermitteln. Gleichzeitig sollte mit den Antworten und Ergebnissen aus den einzelnen bearbeiteten Aufgaben eine Mind-Map vervollständigt werden. Die Mind-Map war vorgegliedert in verschiedenen Aspekten der Selbstkontrolle. Diese großen Untergliederungspunkte waren: „Was“ ist die Selbstkontrolle überhaupt, „Warum“ wird sie angewendet, „Wie“ wird sie ausgeübt, „Wann“ wird sie ausgeübt“ und die „theoretischen Modelle“. Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 4 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle Mit der Mind-Map beabsichtigte ich, dass die Ergebnisse festgehalten und visualisiert wurden und so besser behalten werden können. Ebenfalls konnte dadurch sichergestellt werden, dass alle Personen folgen konnten und nichts unterging oder überhört wurde. Das Spiel startete mit einer Fragerunde, in der jeder Kleingruppe eine Frage gestellt wurde und sie nach richtigem Beantworten ein Feld auf dem Spielfeld mit ihrer Spielfigur vorrücken durften. Danach folgte eine Taburunde, bei der vorerst wichtige Begriffe durch Umschreibung erklärt wurden, später ordnete ich diese Begriffe in der Mind-Map an und erklärte den Zusammenhang der erratenen Begriffe mit der Selbstkontrolle. Die Wiederholung der 7 Annahmen über die Selbstkontrolle des Self-Control-StrengthModel fand in einer Aufgabe statt, bei der die Gruppen aus 11 Hypothesen die richtigen 7 Hypothesen auswählen sollten. Der Einfluss der Motivation und Aufmerksamkeit, auf welchen besonders das ProcessModell den Fokus richtet, wurde erarbeitet indem die Gruppen mit vorgegeben beschrifteten Kärtchen Schaubilder legen sollten, die den Prozess der Beeinflussung in richtiger Reihenfolge darstellten. Mit Abschluss dieser Aufgabe war die Mind-Map fertiggestellt. Eine letzte Aufgabe, die je nach verfügbarer Zeit bearbeitet werden konnte, ging eher auf Details der beiden Theorien ein, welche nicht unbedingt zum grundlegenden Verständnis wichtig waren. Dabei mussten die Gruppen 2 vorgefertigte Kärtchen mit Informationen an einem sinnvollen Platz in der Mind-Map anbringen. 3.2 Ergebnisse und Reflexion Insgesamt war ich mit der Umsetzung zufrieden und würde diese Variante für eine Wissenswiederholung/ -auffrischung wieder anwenden. Ich hatte den Eindruck, dass niemand überfordert war oder zu genaue Details mit meinen Aufgaben abgefragt wurden, die Station abwechslungsreich war und größtenteils als angenehm empfunden wurde. Mir war auch wichtig, dass es sich nicht um eine trockene Wiederholung von diesen Grundlagen handelt, was bei diesem Themeninhalt schwieriger zu gestalten ist. Ebenfalls fand ich den Einsatz der Mind-Map hilfreich um die Ergebnisse zu visualisieren und so die Verbindungen besser aufzufrischen (Mind-Map siehe Anhang). Dabei empfand ich es als gut, diese schon vorstrukturiert zu haben. Ich hatte den Eindruck, dass es dadurch für die Teilnehmer erleichtert wurde gelerntes Wissen wieder Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 5 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle abzurufen oder Verbindung zu wiederzuerkenne indem sie durch die Gliederung und angegebenen Stichworte erinnert oder angeregt wurden. Zeitlich erreichte ich nicht alle Aufgaben bei allen Gruppen durchzuführen. Obwohl bei der Planung und Vorbereitung meines Erachtens sehr großzügig mit der Zeit gerechnet hatte, fehlte diese manchmal. Dieser Zeitmangel lag zum einen daran, dass ich die Erklärzeit meinerseits über den Ablauf des Spieles/Aufgaben und die Anwortzeit der Teilnehmer unterschätze. Zum anderen benötigte die Mind-Map bzw. das Aufhängen der Kärtchen viel Zeit obwohl die Kärtchen alle schon vollbeschriftet waren. Als Verbesserung würde sich eignen, dass eine Person ausschließlich für die Mind-Map zuständig ist und die Kärtchen nach und nach anbringt, und die andere Person ausschließlich für die Aufgabenerklärung und den Ablauf zuständig ist. Insgesamt bin ich zufrieden mit meiner Station, mit der Idee der Gestaltung und der Aufgabenauswahl, ausschließlich den Zeitaspekt würde ich bei erneuter Durchführung besser beachten und optimieren. 4 Station 2: „Die neurologische Kuh“ 4.1 Inhalt, Methode und Durchführung Ziel von Station 2 war das Wiederholen und Anwenden der Thematik „Neuropsychologische Grundlagen von Selbstkontrolle“. Schwerpunkt lag auf den bereits vorgetragenen und dargestellten Inhalten, welche14 Tage vorab präsentiert wurden. Dabei sollte der Sachverhalt in drei aufeinander aufbauende Bereiche eingeteilt werden: 1) Benennung und Kennzeichnung der beteiligten Hirnareale: Präfrontaler Cortex, Nucleus Accumbens, Amygdala, (Dorsolateraler präfrontaler Cortex) Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 6 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle 2) Aufzählung der Verhaltens-/ Persönlichkeitsveränderungen nach Läsionen der in 1) genannten Hirnareale (Vgl. Phineas Gage) - Respektlosigkeit, Impulsivität, Unzuverlässigkeit, Verlust Affektkontrolle, Distanzlos, Hemmungslos, usw. 3) Diskussion zu einem Thema mit Bezug zu den neuropsychologischen Grundlagen Dabei wurde folgende Rahmenproblematik beschrieben: In den USA hat es in der Vergangenheit eine groß angelegte Reihe von Hirnscans bei Straftätern gegeben. Dabei hat sich gezeigt, dass bei 15-20% der Untersuchten Hirnanomalien nachgewiesen werden konnten.(1) Politik und Wissenschaft begehren seitdem auf einen Gesetzesentwurf zur generellen Durchführung von Hirnscans bei straffällig gewordenen Personen. (1) Artikelauszug „Aus Mangel an Gefühlen“ von Simone Einzmann aus Gehirn&Geist, 7-8/ 2009, S. 28-34 Anschließend lautete die Aufgabenstellung: Stellt Euch vor, ihr seid als Psycholog_innen zu einem Kongress eingeladen auf dem dieses Thema diskutiert werden soll. Entwerft dafür ein aussagekräftiges Poster mit den folgenden Aspekten: Dokumentiert mit Hilfe Eures neurologischen Wissens, dass die Fähigkeit der Selbstkontrolle in den menschlichen Hirnstrukturen verankert ist. Kennzeichnet und beschriftet die entsprechenden Regionen. Beschreibt kurz die Wesensveränderungen, die bei Läsionen in den o.g. Hirnbereich auftreten können. Diskutiert dieses Vorhaben und findet dabei positive als auch negative Aspekte; Bedenkt bei eurer Diskussion, welche Folgen durch ein derartiges Vorgehen ausgelöst werden können. Die Studierenden sollten anschließend entsprechend der Aufgabenstellung die drei Schwerpunkte gemeinsam erarbeiten und auf einem Poster zusammenstellen. Dabei hatten sie die Möglichkeit auf verschiedenste Materialien zurückzugreifen: Stifte, Kleber, vorgefertigte Bilder, verschiedenfarbige Karten, Scheren, Kartonagen etc. Während der 15-minütigen Bearbeitungszeit stand ich unterstützend zur Seite und koordinierte die Gruppe sowohl inhaltlich als auch zeitlich. Der Einstieg und die selbstständige, freie Arbeit ohne konkrete Anweisungen stellte für die meisten zunächst ein Problem dar, löse sich aber durch die entstandene Gruppendynamik. Als Methode wurde die Erstellung eines Plakates gewählt, da hier dynamisch, kreativ, flexibel und teamorientiert gearbeitet werden kann. Für den Alltag der Studierenden ist dies sicherlich eine angenehme Abwechslung. Des Weiteren stehen die erarbeiteten zentralen Aspekte die durch das Plakat zum Nachdenken und zu einer eigenen Meinungsbildung angeregt werden, im Mittelpunkt. Die Teilnehmer_innen mussten Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 7 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle zudem die komplexen Themenzusammenhänge auf das Wesentliche reduzieren und hatten nach 15 Minuten Teamarbeit ein visualisiertes Ergebnis vorliegen. In der Durchführung war mir wichtig, dass die Studierenden das Poster im Stehen erstellen, umso mehr Dynamik und Schnelligkeit in den Prozess zu bringen. Außerdem habe ich darauf geachtet, dass alle Studierenden an der Station einbezogen werden und habe ruhige Personen direkt angesprochen und mit einer bestimmten Frage konfrontiert. 4.2 Ergebnisse und Reflexion Im Ergebnis entstanden drei unterschiedliche aber inhaltlich ähnliche Poster, die alle wesentlichen Aspekte der Aufgabenstellung beinhalteten (siehe Anhang 1-3). Rückblickend war die Arbeit an der Station mit den Studierenden spannend und gleichermaßen anstrengend. Insbesondere der Faktor Zeit hat mich und die Gruppe unter Druck gesetzt. Dennoch sind die Ergebnisse aus meiner Sicht sehr gut. Die Studierenden waren motiviert und hatten Spaß an der Diskussionsaufgabe sowie der Posterumsetzung. Sie benötigten auch wenig Input und lösten die Aufgaben weitestgehend selbstständig, was zeigt, dass das Aufgabenniveau angemessen war. Die Vorbereitung der Seminargestaltung erfolgte für meine Station in mehreren Stufen, da ich mir zunächst über die bereits vorgestellten neurologischen Grundlagen hinaus mehr Wissen aneignete. Daher hatte ich angedacht, jeder der Gruppen einen kurzen Input in Form einer „Mini-Studie“ zu geben. Dies verwarf ich dann und orientierte mich an den bereits präsentierten Inhalten. Diese Entscheidung war auch rückwirkend betrachtet sehr sinnvoll. Bei Wiederholung einer solchen Unterrichtsgestaltung würde ich zukünftig den Zeitfaktor stärker fokussieren und die Aufgabengestaltung kürzer fassen. 5 Station 3: „Der strategische Esel“ 5.1 Inhalt, Methode und Durchführung Wissensvermittlung: Was ist eine Selbstkontrollstrategie? Die Einflussnahme höherer Prozesse auf das Selbst, oder aber auch sich gegenseitig kontrollierende Mechanismen innerhalb von biologischen oder sozialen Netzwerken Also Kurz & Knapp: Kontrolle des Selbst über das Selbst. Der Versuch, das normalerweise auftretende Verhalten/Denken/Fühlen zu verändern. Selbstkontrolliertes Verhalten ist dazu gedacht, auf lange Zeit den besten Nutzen für das Individuum zu erreichen Welche Komponenten beinhaltet Selbstkontrolle? Selbstkontrolle beinhaltet Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 8 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle Gedanken-, Emotions-, Impuls- und Leistungskontrolle Diese Komponenten wurden von Vohs und Baumeister (2004) um die Aufmerksamkeit ergänzt. Selbstkontrolle also um • Wünsche zu hemmen • Soziale Regeln und Gesetzmäßigkeiten befolgen • Konkurrierende Verhaltensweisen verdrängen Wie kann ich diese sinnvoll einsetzen? Limited Strength Model: Ressource der Selbstkontrolle bildet eine begrenzte Kapazität und es kann nur eine bestimmte Anzahl an Handlungen und Trieben gleichzeitig kontrolliert werden. Alle Operationen der Selbstkontrolle zehren an ein- und derselben Ressource. Der Erfolg der Selbstkontrolle hängt vom Ausmaß der vorhandenen Selbstkontrollkraft einer Person ab. Es lassen sich interindividuelle Unterschiede der Kapazität erkennen Selbstkontrolle wird während des Selbstkontrollprozesses verringert und aufgebraucht. Dieser Prozess wird ego-depletion genannt. Somit ist der folgende Vergleich sinnvoll. Die Selbstkontrolle kann ähnlich dem Aufbau eines Muskels funktioniert. Sie ermüdet mit zunehmender Beanspruchung und erstarkt erst nach einiger Zeit wieder. „Implementionintentions“ Bei diesen ist das Wie, wann und wo spezifiziert (Vorweg: Implemention = Umsetzung; Intention = Vorhaben/Vorsatz/Ziel) Das sind dann Sätze wie: „Wenn Situation X auftritt, werde ich Verhalten Y ausführen“ Es wird eine Situation mit dem Verhalten verknüpft, also wenn diese Situation auftritt, z.B. ich verlasse das Haus, dann werde ich das Verhalten, z.B. Müll aus der Küche holen, ausführen. Das Verhalten ist nicht mit Person „verknüpft“ sondern mit Umwelt. Also ich habe ein Vorhaben „Sport machen“. Sie sind einer „Goal Intention“ („ich möchte Ziel X erreichen“) untergeordnet und werden mit einem mehr oder weniger unabhängigen Ereignis verknüpft. Somit ist keine Selbstkontrolle mehr nötig und das Verhalten tritt sozusagen „automatisch“ ein, wenn die Situation auftritt. Ich erteilte der Gruppe den folgenden Arbeitsauftrag: Station3 Der „Strategische Esel“ Die Vorbereitung unserer Präsentation lief weitgehend organisiert und kommunikativ ab. Vor Ort selbst war eine kurze Unklarheit bezüglich eines dritten PC´s, was sich jedoch schnell erledigt hatte, da wir alles was wir auf unseren Computern hatten, zur Sicherheit zusätzlich ausgedruckt hatten. Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 9 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle Die Gruppenarbeit an Station 3 verlief im Großen und Ganzen wirklich gut. Ich hatte eine Mappe vorbereitet auf der 1. „zuhören“ stand, somit hatte ich die Gelegenheit innerhalb von 2Minuten die Gruppenarbeit durch eine kleine Präsentation einzuleiten, WANN Selbstkontrollstrategien sehr wichtig sind. Daraufhin durften sie die Ledermappe öffnen, hierin stand 2. „AUFTRAG“, welcher wie folgt lautete: Arbeitsauftrag: Selbstkontrollstrategien: Jeder nutzt sie - Jeder braucht sie - Doch nicht immer, ist dies so einfach ……Süchte, Gelüste, Sport, Lernen, Gewalt, Essen, Wut…. Für das Folgende habt ihr insgesamt 13 Minuten Zeit. Bitte haltet euch an den zeitlichen Rahmen. 1. zieht ein LOS 2. Dieses Los bestimmt die Problematik, die euer Patient hat. 3. Entwickelt für dieses mit eurem bereits erworbenen Wissen der vergangenen Sitzung und anhand der vorhandenen Materialien eine STRATEGIE 4. Ihr könnt dabei Plakate, Flipchart oder was euch sonst so einfällt nutzen, so dass ihr theoretisch anschließend anderen eure Strategie vorstellen könntet! Durch diese Strategie sollte eurem Patienten bestmöglich geholfen werden. LOS GEHT’S & Viel Spaß! Somit leitete der Auftrag auch schon gleich zu Gruppenarbeit konnte losgehen. „3. Zieh ein LOS“ über.Die Die Gruppen zogen meist erst einmal die zur Verfügung gestellten Modelle, Strategiekonzepte und Theorien zu Rate, um wieder hervorzurufen, was sie in der vorherigen Sitzung nochmal alles gelernt hatten. Daraufhin bestimmten die Gruppen meist eine Person, die mitschrieb. Im Folgenden wurde überlegt, gesammelt und was mich sehr freute auch viel diskutiert.Zwei meiner Gruppen entschieden sich bei einer möglichen anschließenden Präsentation, die Thematik durch ein Rollenspiel zu veranschaulichen. 5.2 Ergebnisse und Reflexion Mir hat diese Art der Stundengestaltung sehr gut gefallen. Es herrschte eine lockere und motivierte Atmosphäre. Mir ist aufgefallen, dass bei einer Wiederholung vorheriger Sitzungen unbedingt eine gewisse „Inputgabe“ oder zwischendurch kleine „Anregungen“ sehr sinnvoll sind, da viel Wissen einfach erst einmal wieder „aktiviert“ werden muss. Meine Sorge, dass die Zeit knapp werden würde, hat sich eigentlich nicht bestätigt, da wir in jeder der drei Gruppen zeitig an einen guten Punkt angelangt waren. Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 10 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle Ich würde diese Art der Stundengestaltung auf jeden Fall wieder machen, mich aber vielleicht noch besser mit meinen Mitreferentinnen absprechen, wer wann, welche Phase ein-oder überleitet, da es da manchmal Unklarheiten gab. 6 Abschluss und Gesamtreflexion Nachdem alle 3 Gruppen jede der Stationen durchlaufen hat, konnte der Lernzirkel beendet werden. Die Studierenden der jeweiligen Etappe stellten anschließend die Methode, Inhalte sowie die Ergebnisse ihren Kommiliton_innen kurz vor. In der Etappe „Die grundlegende Ente“ wurde insbesondere der Spielverlauf und das Ergebnis der Mind-Map erklärt. Die Studierenden der „neurologischen Kuh“ stellten zunächst die Aufgabenstellung vor und erläuterten Hirnstrukturen, Wesensveränderungen und zeigten die erarbeiteten Pro-und Contra-Aspekte der Diskussion auf. Die Station „Strategischer Esel“ begann mit einem kurzen Rollenspiel und stellte die Lösungsschwerpunkte ihrer Problematik vor. Abschließend haben wir den Lernzirkel nochmal kurz zusammengefasst und als Cool-Down den theoretischen Teil des Seminars inhaltlich abgeschlossen und zum kommenden praktischen Teil übergeleitet. Der zeitliche Umfang von 60 Minuten konnte eingehalten werden. Insgesamt wurde die Seminargestaltung als sehr positiv, kreativ und abwechslungsreich wahrgenommen. Das Feedback war überwiegend positiv. Als Kritikpunkt wurde der Faktor Zeit genannt. Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 11 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle 7 Anhang Anhang 1 Abb.: Poster Gruppe 1 (Station „Die neurologische Kuh“) Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 12 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle Anhang 2 Abb.: Poster Gruppe 2 (Station „Die neurologische Kuh“) Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 13 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle Anhang 3 Abb.: Poster Gruppe 3 (Station „Die neurologische Kuh“) Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann 14 „Mein Wille Geschehe?“: Impuls, Volition & Selbstkontrolle Anhang 4 Abb.: Mind-Map (Station „Die grundlegende Ente“) Seminar APSY II Katharina David – Katharina Sindlinger – Sabine Tittmann