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Presse-Information
Werdende Mütter sollten sensibel mit Arzneimitteln umgehen
Medikamente in der Schwangerschaft richtig einsetzen
Hamburg, 26.05.2015 – Übelkeit oder Erbrechen, Rückenschmerzen oder Sodbrennen:
Viele Schwangere leiden im ersten Drittel der Schwangerschaft unter der sogenannten
Morgenübelkeit, andere kämpfen im letzten Trimester mit Schlafstörungen. Zusätzlich sind
schwangere Frauen auch vermehrt von Erkältungskrankheiten betroffen. Doch die
Unsicherheit bei werdenden Müttern ist groß: auf welche Präparate man in dieser sensiblen
Lebensphase zurückgreifen kann und welche einfachen Maßnahmen Linderung verschaffen,
erläutert die Apothekerkammer Hamburg.
Diese Pressemitteilung finden Sie hier im PDF-Format
Gewusst wie: Beschwerden in der Schwangerschaft sanft lindern
Schwangere Frauen, die unter Übelkeit leiden, sollten sich körperlich schonen und
ausreichend Ruhe gönnen. Kleinere Mahlzeiten und Ingwertee erleichtern die Symptome,
anthroposophische oder homöopathische Arzneimittel können zusätzlich hilfreich sein.
Frauen, die unter dauerhaftem oder starkem Erbrechen leiden, sollten in jedem Fall einen
Arzt konsultieren. Einer Verstopfung lässt sich mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr und
einer ballaststoffreichen Ernährung entgegensteuern, Füll- und Quellstoffe wie Flohsamen
wirken ebenfalls vorbeugend. Bei Rückenschmerzen helfen Wärmebehandlungen wie
Fangopackungen. Leiden Schwangere unter Sodbrennen, kommen Arzneimittel mit
Schichtgittersilikaten oder Alginaten zum Einsatz. Bei nur leichten Beschwerden kann ein
fertig zubereiteter Kartoffelsaft aus der Apotheke Linderung verschaffen. Werdende Mütter,
die unter Schlafstörungen leiden, sollten auf eine gute „Schlafhygiene“ mit regelmäßigen
Schlaf- und Aufstehzeiten, kleine Abendmahlzeiten, Spaziergänge vor dem Zubettgehen und
ein gut durchlüftetes Schlafzimmer achten. In schwerwiegenden Fällen ist ein Arztbesuch
ratsam.
Generell gilt: Eine Beratung in der Apotheke kann viele Unsicherheiten nehmen. Ob die
beobachtete Symptomatik für eine Selbstmedikation geeignet ist, welche Präparate ratsam
sind oder ob ein Arztbesuch erforderlich ist, lässt sich im Gespräch mit dem Apotheker
abklären. Auch eine Selbstmedikation sollte ohne Rücksprache mit einem Arzt nicht länger
als 14 Tage andauern.
Vom richtigen Umgang mit Erkältungssymptomen
Schwangere sind häufiger von Erkältungen betroffen, die zudem länger andauern. Werdende
Mütter sollten sich schonen, Ruhepausen gönnen, ausreichend trinken und zusätzlich
inhalieren, um die Schleimhäute ausreichend zu befeuchten. Dazu eignen sich auch
Lutschpastillen mit Panthenol oder Isländisch Moos.
Vorrangiges Ziel bei Erkältungen mit Temperaturen über 39 Grad ist es, das Fieber zu
senken: Hohes Fieber kann Fehl- und Frühgeburten auslösen. Mit Paracetamol, das auch
über die gesamte Schwangerschaft hinweg gegen Schmerzen eingesetzt werden kann, lässt
sich das Fieber senken. Bis zur 30. Schwangerschaftswoche kann auch Ibuprofen als
Fiebermittel oder entzündungshemmendes Schmerzmittel verwendet werden. Tipp:
Schwangere sollten keine kombinierten Erkältungsmittel verwenden, da die Vielzahl der
darin enthaltenden Stoffe das Risiko erhöht. Als Mittel bei verschleimtem Husten eignen sich
zum Lösen Ambroxol und Thymiankraut bzw. bei trockenem Reizhusten Dextromethorphan
und Eibischwurzel.
Unbedenklich? Beratung durch den Apotheker suchen
Generell sollten in der Schwangerschaft Medikamente verwendet werden, die schon lange
im Einsatz sind. Außerdem sind Arzneimittel mit einem einzigen Wirkstoff, sogenannte
Monopräparate, zu bevorzugen. Schmerzmittel wie Diclofenac sollten nur bis zur 30.
Schwangerschaftswoche eingesetzt werden, Diphenhydramin und Dimenhydrinat nicht mehr
ab der 25. Woche zur Anwendung kommen. Bei vielen Arzneistoffen ist Vorsicht im ersten
Drittel der Schwangerschaft geboten.
Werdende Mütter sollten sich in der Apotheke beraten lassen, da die Packungsbeilagen der
Arzneimittel in Bezug auf die Arzneimittelanwendung in der Schwangerschaft eher allgemein
gehalten sind. Hintergrund: Mit Schwangeren dürfen aus ethischen Gründen keine klinischen
Studien durchgeführt werden, daher ist man auf Beobachtungsdaten angewiesen. Die
Quellen für die Abschätzung des wirklichen Risikos sind jedoch nicht optimal. Ärzte,
Apotheker und Patienten erhalten in Deutschland gute Risikodaten über www.embryotox.de
und www.reprotox.de bzw. die beiden Informationsstellen, die diese Internetseiten betreiben.
Die Apothekerkammer Hamburg ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Institution
der apothekerlichen Selbstverwaltung für die ca. 2.700 Apotheker und Apothekerinnen sowie
Pharmazeutinnen und Pharmazeuten im Praktikum in Hamburg. Der Apotheker ist ein
fachlich unabhängiger Heilberuf. Er ist laut Gesetz für die sichere und flächendeckende
Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln zuständig. Wer Apotheker werden will, muss
ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr absolvieren.
Der Apotheker berät die Patienten hinsichtlich ihrer Medikation und unterstützt sie, ihre
Therapie im Alltag umzusetzen. Als Fachmann für Arzneimittel und Prävention ist der
Apotheker neben dem Arzt der erste Ansprechpartner in gesundheitlichen Problemen.
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Pressekontakt der Apothekerkammer Hamburg:
AzetPR
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111
20253 Hamburg
Telefon 040 / 41 32 700
E-Mail: [email protected]
Apothekerkammer Hamburg:
Dr. Reinhard Hanpft
Geschäftsführer
Alte Rabenstraße 11a
20148 Hamburg
Tel.: +494044804830
Fax: +494041353377
E-Mail: [email protected]
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