Vor, zu oder nach dem Essen – Hamburgs Apotheker erklären

Werbung
PRESSEMITTEILUNG
19. Februar 2010
Vor, zu oder nach dem Essen – Hamburgs Apotheker erklären, warum der
Einnahmezeitpunkt bei Arzneimitteln so wichtig ist
Vor, zu oder nach dem Essen – die Frage nach dem richtigen Einnahmezeitpunkt stellt sich für
viele Patienten bei jedem Medikament. Zu Recht: Denn ob ein Arzneimittel seine gewünschte
Wirkung entfalten kann, ist davon abhängig, wann und wie es angewendet wird. Die
Einnahmehinweise, die Hamburgs Apothekerinnen und Apotheker ihren Kunden bei der
Arzneimittelabgabe mit auf den Weg geben, sollten deshalb beachtet werden.
Viele Medikamente müssen mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen eingenommen werden.
„Insbesondere bei Wirkstoffen, die der Körper nur schwer aufnehmen kann, ist der zeitliche
Anstand zur Mahlzeit wichtig, da die Nahrung im Magen die Aufnahme des Arzneistoffs zusätzlich
erschwert“, sagt Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg.
Bestimmte Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und Eisen können bestimmte Arzneistoffe so fest
an sich binden, dass diese nicht mehr in die Blutbahn und damit nicht zu ihrem Wirkort gelangen.
„Aus diesem Grund dürfen bestimmte Antibiotika, aber auch Mittel gegen Osteoporose nicht
zusammen mit Milchprodukten oder Mineralstoffpräparaten eingenommen werden“, erklärt Dr. Jörn
Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins.
Bei anderen Arzneimitteln ist die gleichzeitige Einnahme mit den Mahlzeiten allerdings durchaus
ratsam: So kann das in der Nahrung enthaltene Fett die Aufnahme bestimmter Blutdrucksenker
verbessern. „Einige Arzneistoffe sind zudem nicht sehr gut magenverträglich und sollten daher zum
Essen eingenommen werden“, sagt Töbing.
Die häufig verbreitete Ansicht, klassische Präparate gegen Sodbrennen sollten unmittelbar nach
dem Essen eingenommen werden, ist übrigens falsch: „Die Nahrungsaufnahme neutralisiert die
Säure im Magen zunächst. Antacida sollten daher erst ein bis drei Stunden nach dem Essen sowie
vor dem Schlafengehen geschluckt werden“, sagt Töbing. Hingegen ist es ratsam, sogenannte
Protonenpumpenhemmer eine Stunde vor der Mahlzeit einzunehmen.
Doch nicht nur der Abstand zum Essen ist wichtig. Für eine optimale Wirkung und Verträglichkeit
muss die Einnahme auch zur richtigen Tageszeit erfolgen: „Patienten, die Schilddrüsenhormone
oder Kortisontabletten einnehmen, sollten dies im Idealfall früh am Morgen tun. Dieser Zeitpunkt
entspricht am besten dem natürlichen Rhythmus des Körpers”, sagt Graue. Bestimmte
Rheumamedikamente sind hingegen abends besser verträglich. „Insbesondere ältere Patienten,
die viele verschiedene Arzneimittel anwenden, können schnell den Überblick verlieren, wann
welches Präparat einzunehmen ist. In der Apotheke gibt es deshalb Dosierhilfen, mit denen die
Angehörigen oder der Pflegedienst die Medikamente für die unterschiedlichen Tageszeiten
vorbereiten können“, sagt Graue.
Ansprechpartner: Dr. Reinhard Hanpft, Tel. 040 - 44 80 48-30
Hinweise an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die Berufsorganisation aller Apotheker in der
Freien und Hansestadt Hamburg. Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der selbstständigen
Apothekenleiter in Hamburg.
Hamburger Apothekerhaus, Alte Rabenstraße 11 a, 20148 Hamburg, Telefon: 040 - 44 80 48-0, Telefax: 040 - 44 38 68
E-Mail: [email protected], Internet: www.apothekerkammer-hamburg.de
Herunterladen