Bericht zu Bränden mit Todesfolge in Schweden

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MSB
Amt für
Zivilschutz und Bereitschaft
Brände mit Todesfolge in Schweden
Qualitätsprüfung der Datenbank des MSB
über Brände mit Todesfolge
UNIVERSITÄT
KARLSTAD
2
Kontakte:
Anders Jonsson, Swedish Civil Contingencies Agentur 076-8156699
Anders Bergqvist, Universität Karlstad, 070-5943337
Veröffentlichungsnummer MSB 348-11
ISBN 978-91-7383-190-1
3
Vorwort
Die Voraussetzung für eine erfolgreiche, systematische Präventionsarbeit ist die
detaillierte Kenntnis der Problematik. Vielleicht das deutlichste Beispiel ist hier die gezielte
und langfristige Datenerhebung seitens des Zentralamtes für Straßenverkehr (Trafikverket)
sämtlicher Todesfälle im Straßenverkehr. Durch die Kenntnis darüber, welche Gruppen
betroffenen sind, welche Ereignisse stattgefunden haben und welche Mechanismen
letztendlich den Tod herbeigeführt haben, haben wir eine rationale Grundlage für die
Formulierung von Strategien und für die Gestaltung von Vorschlägen mit entsprechenden
Maßnahmen. Während ein derartiger Kenntnisstand aufgebaut wird, kristallisiert sich auch
eine zweckmäßige Taxonomie für die Beschreibung von Ereignisclustern mit ähnlichen
Zusammenhängen heraus; Unfälle ohne Beteiligung Dritter, Frontalzusammenstöße,
Wildunfälle etc.
In Bezug auf Brände haben wir diesen Punkt noch nicht erreicht. Obwohl es im Prinzip
während des gesamten letzten Jahrhunderts eine Registrierung der Todesfälle infolge von
Bränden gegeben hat, wurde erst Ende der 90er Jahre mit einer Datenerhebung begonnen,
die auf Prävention ausgerichtet war (eine Datenbank über Brände mit Todesfolge).
Mit dieser Studie, die in diesem Bericht vorgestellt wird, wurde jedoch ein wichtiger und
neuer Schritt in diese Richtung getan. Wie in dem Bericht dargestellt, müssen Daten aus
einer Reihe unterschiedlicher Quellen abgerufen werden, um eine Kenntnisbasis für eine
spezifische Präventionmit dem Ziel einer sog. Null-Vision, die sich auf dem Brandsektor
etabliert hat, zu erstellen Diese Studie verschafft einen Einblick darüber, was erforderlich ist,
um im Laufe der Zeit eine gute Datenqualität zu erhalten, und hatte eine gänzlich neue
Datenmenge für die Jahre 1999-2007 hinzufügen können. Es gibt heute eine gute „NullMessung", mit dessen Hilfe das Etappenziel der nationalen Brandstrategie formuliert werden
kann.
Ein Schwerpunkt war, den personenbezogenen Teil der Daten zu detaillierter zu erfassen.
Diese Studie basiert weitestgehend auf die Sachkenntnis und Unterstützung der Mitarbeiter
des staatlichen Instituts für Rechtsmedizin (Rättmedicinalverket) und dem Register über
Todesursachen des Zentralamtes für Gesundheits- und Sozialwesen (Socialstyrelsen),
denen wir hiermit unseren herzlichen Dank aussprechen.
Die Professoren Inge Svedung und Ragnar Andersson an der Universität Karlstad (KaU)
habe die Studie in ihren unterschiedlichen Phasen betreut, begleitet und unterstützt. Sarah
Sandin, heute Brandingenieurin beim Brandschutz in Stockholm, hat uns als
Projektmitarbeiterin zeitweise durch ihr großes Engagement und ihre Sorgfalt bei der
mühevollen Erfassung und Zusammenstellung von Daten sehr geholfen.
Diejenigen, die die umfangreichen Arbeiten im Rahmen dieser Studie durchgeführt und den
Bericht erstellt haben, Anders Bergqvist, als Forschungsstudent an der Universität Karlstad,
und seit 2011 Geschäftsführer des schwedischen Brandschutzverbandes, und Anders
Jonsson, Methodikstatistiker bei MSB, können wir nicht genug für ihren Einsatz danken. Sie
haben eine Kenntnisbasis über Brände mit Todesfolge geschaffen, die ihresgleichen sucht.
Es ist unsere hoffnung, dass sie mit Ausgangspunkt des gesammelten und
qualitätsgesicherten Materials auch weiterhin zu neuen Erkenntnissen gelangen werden, die
sie dann auswerten und veröffentlichen werden.
Einheit für das Lernen durch Unfälle und Krisen
Abteilung für Auswertung und Lernen
4
Brände mit Todesfolge in Schweden
Qualitätsprüfung der Datenbank der MSB
über Brände mit Todesfolge
von
Anders Bergqvist1 und Jonsson2
Zusammenfassung
Seit 1999 hat das Amt für Rettungswesen (Räddningsverket), heute das Amt für Zivilschutz
und Bereitschaft (MSB) Daten über Brände in Schweden, bei denen Menschen zu Tode
gekommen sind, in einer Datenbank, der Datenbank über Brände mit Todesfolge,
gesammelt.
Es ist das Ziel dieser Studie, die Qualität der Inhalte in der Datenbank für die Jahre 19992007 zu prüfen und Verfahren für zukünftige Datenerhebungen vorzuschlagen. Ein weiteres
Ziel dieser Studie ist, eine neue Datenbank zu erstellen und auf übergreifender Ebene das
Ergebnis aus dieser neuen Datenbank auszuwerten und zu veröffentlichen.
Ausgangspunkt für die Überprüfung und die Erstellung einer neuen Datenbank sind die
Kriterien, die bereits für die alte Datenbank Verwendung gefunden haben. Die Daten von der
Datenbank über Brände mit Todesfolge wurden mit den Daten der Datenbank des
staatlichen Institutes für Rechtmedizin (Rättmedicinalverket) über rechtsmedizinische
Untersuchungen, RättsBase, und dem Register über Todesursachen (DOR) des
Zentralamtes für Gesundheits- und Sozialwesen (Socialstyrelsen)) verknüpft.
Die neue Datenbank enthält heute Daten über 1.198 Todesopfer. 75% der Todesfälle sind in
den drei vorhandenen Registern, die geprüft wurden, vorhanden.
Es gibt deutliche Unterschiede beim Risiko durch einen Brand ums Leben zu kommen, je
nach Altersgruppe, Geschlecht, Teil des Landes, in dem man wohnt, und dem direkten
Wohnumfeld. Insgesamt haben Männer ein höheres Risiko als Frauen und ältere Menschen
ein höheres Risiko als jüngere Menschen bei einem Brand zu sterben. Über den gesamten
Zeitraum 1999 - 2007 haben Männer ein etwa doppelt so hohes Risiko als Frauen. Bei den
verschiedenen Altersgruppen sind die Unterschiede noch deutlicher. Die meisten Menschen
sterben in ihrem Wohnumfeld.
Bei sämtlichen Todesfällen, die in der neuen Datenbank vorhanden sind, wurde festgestellt,
dass Rauch und offenes Feuer die primäre Ursache für den Tod waren. Bei ungefähr 50%
der Todesfälle sind Verbrennungen die primäre Verletzungsdiagnose, 40% haben eine
Vergiftung durch Kohlenmonoxid erlitten und 10% haben andere Verletzungen.
Die überwiegende Mehrzahl der Verstorbenen sind bei Unfällen ums Leben gekommen,
nämlich, 74%. In 9% der Fälle ist die Ursache unbekannt. In nur 1% der Fälle handelt es
sich um einen Übergriff Dritter. In 7% der Fälle ist die Todesursache eine Erkrankung.
1
2
Universität Karlstad, E-Mail: [email protected]
Amt für Zivilschutz und Bereitschaft (MSB), E-Mail: [email protected]
5
Die Muster, die in der neuen Datenbank zu erkennen sind, zeigen keine großen
Unterschiede im Vergleich zu früheren Studien. Der große Vorteil ist jedoch einerseits, dass
sich neue Bedingungen für neue Klassifikationen/Einteilungen des Materials ergeben, und
andererseits die Nennung der Personenkennzahl, die eine Verknüpfung mit Daten in
anderen Registern, in den die Personenkennzahlen ebenfalls gespeichert sind, ermöglichen.
Die Qualitätsprüfung und -bewertung zeigt, dass es eine erhebliche Unsicherheit in Bezug
auf eine große Anzahl der erhobenen Variablen in der Datenbank über Brände mit
Todesfolge gibt. Es liegt eine deutliche Inkonsequenz in der Kennzeichnung dahingehend
vor, ob Daten unbekannt sind oder ob Daten gar nicht vorhanden sind. Die Folge ist, dass es
unmöglich ist festzustellen, ob die Person, die die Angaben gemacht hat, bestimmte
Angaben gar nicht ausgefüllt hat, oder ob die gewünschte Information eindach nicht bekannt
war.
Die Qualitätsbewertung zeigt auch, dass:
 Ereignisse und Personen, die in der Datenbank über Brände mit Todesfolge hätten
verzeichnet sein sollen, nicht gelistet sind
 Ereignisse und Personen, die nicht in der Datenbank über Brände mit Todesfolge hätten
verzeichnet sein sollen, gelistet sind
Die sog. Fehlmenge in der alten Datenbank über Brände mit Todesfolge wird mit 20 %
beziffert, Die Art von Ereignissen, bei denen die Fehlmenge besonders groß war, waren
vorsätzlich selbstdestruktive Handlungen, sowie Ereignisse, die mit Bränden bei
Verkehrsunfällen in Zusammenhang stehen. Das bedeutet, dass gerade diese Ereignisse,
aus unbekanntem Grund, in weit geringerem Umfang an die Datenbank weitergeleitet
wurden, als alle sonstigen Ereignisse.
Es ist möglich, eine Verknüpfung der einzelnen Provinzen (geographische Verknüpfung) in
Bezug auf die Fehlmenge festzustellen. Die Provinz Västernorrland hatte im entsprechenden
Zeitraum die geringste Fehlmenge (4%), während die Provinz Gävleborg die größte
Fehlmenge aufwies (28%), Das sind Unterschiede, die man nicht als Zufall einstufen kann,
sondern es muss andere Gründe geben, die für diesen Unterschied verantwortlich sind.
Einige der Todesfälle, die in der alten Datenbank über Brände mit Todesfolge verzeichnet
waren, hätten hier nicht gelistet werden dürfen, da diese Personen mehr als 30 Tage nach
dem Ereignis, ein Zeitraum, der hier das Kriterium eingesetzt ist, verstorben sind. Einige der
Todesfälle hätten auch nicht aufgenommen werden dürfen, da sie vor dem Brand eingetreten
sind. Es waren auch einige Personen in der Datenbank verzeichnet, die gar nicht verstorben
waren, sondern den Brand überlebt hatten.
Für die Zukunft ist vorgesehen, dass die Kriterien für die Aufnahme in die Datenbank
verändert und verdeutlicht werden. Eine weitere relevante Reflexion der Problematik wäre
auch gegeben, wenn die Personen, die an den indirekten Folgen eines Brandes versterben,
auch in die Datenbank aufgenommen werden würden. Das trifft z.B. auf Personen zu, die
durch einen Sprung vom Balkon oder aus dem Fenster versterben, weil sie sich vor dem
Feuer retten wollten. Es wird vorgeschlagen, das heutige Kriterium, dass der Tod innerhalb
von 30 Tagen nach dem Brand eingetreten sein muss, zu streichen.
6
Es wird weiterhin vorgeschlagen, die Studie längerfristig anzulegen, da es teils schwierig ist,
von den Krankenhäusern Informationen über Personen zu bekommen, die auf Grund eines
Brandes zu einem späteren Zeitpunkt versterben, und diese Informaitonen weiter zu
verfolgen, und teils der Wunsch groß ist, auch verletzte Personen angeben zu wollen. Es
wäre daher wünschenswert, Verletzte, die ins Krankenhaus eingeliefert werden, in einem
eigenen Register zu erfassen, um sie weiter verfolgen zu können und so eine bessere
Deckung der Personen zu erreichen, die später versterben.
Um die Qualität der erfassten Variablen zu erhöhen, werden einfache
Verbesserungsmaßnahmen vorgeschlagen, wie zum Beispiel die konsequente Einführung
von Antwortalternativen für „Weiß nicht“/“nicht bekannt“, sowie die Verwendung von DefaultWerten zu unterbinden. Weiterhin ist eine umfangreiche Entwicklungsarbeit, mit u.a. neuen
technischen Rahmenbedingungen für die Erhebung, Erfassung und Speicherung/Lagerung
von Daten und eine sorgfältige Informationsmodellierung erforderlich, um das Material auf
bessere Art und Weise für die Beantwortung von Fragen bei der Auswertung einsetzen zu
können.
7
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung
1.1
Hintergrund
1.2
Zielsetzung
1.3
Frühere Studien des MSB
9
9
12
12
2.
Auswertung der neuen Datenbank
2.1
Die neue Datenbank
2.2
Auswertung
2.3
Auswertung bezogen auf den Zeitfaktor
2.4
Zukünftige Auswertungsmöglichkeiten
14
14
16
19
22
3.
Verfahren und Umsetzung
3.1
Allgemeine Informationen über die Qualität von Statistiken
3.2
Abgrenzungen
3.3
Wie wurde die Qualitätsprüfung durchgeführt?
3.4
Wie wurde Erstellung einer neuen Datenbank realisiert?
23
23
24
25
28
4.
Ergebnis der Qualitätsprüfung
4.1
Die Qualität der Variablen
4.2
Verstorbene Personen, die nicht gelistet sein dürften
4.3
Verstorbene Personen, die fehlen
4.4
Die neue Datenbank
4.4.1 Umfang
4.4.2 Ereigniskategorien
4.4.3 Variablen in der neuen Datenbank, die alle Bereich
abdecken
30
30
33
33
36
36
38
38
5.
Erörterung
39
6.
Vorschläge für künftige Datenerhebungen
6.1
Identifizierung von Bränden mit Todesfolge
6.2
Variablen und deren Qualität
43
43
45
Anlage 1:
Datenbank über Brände mit Todesfolge
47
Anlage 2:
Rechtsmedizinische Datenbank (RättsBase)
48
Anlage 3:
Register über Todesursachen (DOR)
49
Anlage 4:
Formular für Brände mit Todesfolge – BRÄNDE
51
Anlage 4:
Formular für Brände mit Todesfolge – PERSONEN
52
Anlage 5:
Verknüpfung zwischen der Datenbank über Brände
53
mit Todesfolge und dem Register über Todesursachen
Anlage 6:
Anzahl und prozentualer Anteil der Todesfälle im
entsprechenden Register nach Geschlecht, Alter,
Todesursache und Verletzung
54
8
Anlage 7:
Fehlmengen, Anzahl und prozentualer Anteil im
entsprechenden Register nach Geschlecht, Alter,
Jahr, Provinz und Todesursache
57
Anlage 8:
Interpretationsbeispiele
59
9
1.
Einleitung
1.1
Hintergrund
Seit 1999 hat das Amt für Rettungswesen (Räddningsverket), heute das Amt für Zivilschutz
und Bereitschaft (MSB) Daten über Brände in Schweden, bei denen Menschen zu Tode
gekommen sind, gesammelt und und zusammengestellt. MSB gelangt an Informationen über
Brände durch die Verfolgung der Nachrichten, durch die Polizei und durch den kommunalen
Rettungsdienst bzw. die Feuerwehr. Mitarbeiter, die auf kommunaler Ebene die Unfälle
untersuchen erstatten Bericht bzw. füllen Formulare über Brände mit Todesfolge aus und
schicken diese dann an MSB, wo die Daten erfasst und in einer Datenbank gespeichert
werden, der sog. Datenbank über Brände mit Todesfolge. Die Daten in der Datenbank über
Brände mit Todesfolge werden zusammengefasst und im Informationssystem „Indikatoren,
Daten und Analysen für den Unfallschutz (IDA) dargestellt. Diese System ist über das
Internet verfügbar. Das Material steht auch den Experten und Forschern in diesem Bereich
zur Verfügung.
Die Datenerhebung hat das Ziel, auf strukturierte Art und Weise Informationen über das
Ereignis (den Brand) und über die Person oder die Personen zu sammeln, die bei einem
solchen Ereignis ums Leben gekommen sind. Diese Kombination ist eine Voraussetzung
dafür, dass eine effiziente Arbeit zur Vorbeugung von Unfällen und Verletzungen im
Zusammenhang mit Bränden mit Todesfolge möglich ist. Eine ähnliche Strategie verfolgt
auch das Zentralamt für Straßenverkehr (Trafikverket), das durch besonders detaillierte
Ermittlungen Daten über tödliche Unfälle im Straßenverkehr sammelt, und das Amt für
Transportwesen (Transportstyrelsen), das für das Informationssystem STRADA (Swedish
Traffic Accident Data Aquisition) verantwortlich zeichnet. STRADA basiert auf Daten sowohl
von der Polizei, als auch von den Krankenhäusern und sammelt Daten über Verletzungen
und Unfälle im gesamten Straßenverkehr.
Es hat sich in den unterschiedlichsten Zusammenhängen gezeigt, dass es ein erhebliches
Verbesserungspotential in Bezug auf das Erheben und Erfassen von Daten seitens MSB
gibt. Die Qualität der Daten, die in der Datenbank über Brände mit Todesfolge gespeichert
sind, ist einerseits oft mangelhaft und andererseits nicht bekannt. In den letzten Jahren hat
sich die Qualität in Bezug auf die Datenerhebung jedoch entschieden verbessert, u.a. durch
eine bessere Zusammenarbeit mit der kommunalen Feuerwehr/den kommunalen
Rettungsdiensten, der Polizei und dem staatlichen Institut für Rechtmedizin
(Rättsmedicinalverket).
10
Ein ernstzunehmender Mangel, der die Überprüfung, in welchem Umfang das Register alle
Verstorbenen erfasst, erschwert, ist der, dass die Personenkennzahl, oder eine andere
eindeutige Identifizierungsmöglichkeit, früher für einen großen Teil der Verstorbenen nicht im
Register verzeichnet war.
Damit eine verstorbene Person in der Datenbank über Brände mit Todesfolge erfasst wird3,
muss:
 die Person als Folge seiner Verletzungen auf Grund eines Brandes oder eines
explosionsartigen Verbrennens verstorben sein,
 der Todesfall spätestens innerhalb von 30 Tagen nach dem Brand eingetreten sein und
 der Brand mit tödlichem Ausgang muss sich in Schweden ereignet haben.
Das Fehlen einer eindeutigen Identifizierung hat es auch unmöglich gemacht, detaillierte
Auswertungen durchzuführen, bei denen man auch im Nachhinein weitere Angaben über die
entsprechenden Personen hinzufügen möchte. In diesen Fällen war der Analytiker
gezwungen auf Daten anderer Registern zurückzugreifen, in denen diese Details gespeichert
waren. Das hatte zur Folge, dass keine oder nur sehr wenige Informationen über den Brand
selber zur Verfügung standen.
Bei den meisten Bränden, bei denen Personen ums Leben gekommen sind, war die
kommunale Feuerwehr bzw. der kommunale Rettungsdienst vor Ort. Angaben über die
Einsätze der kommunale Feuerwehr bzw. des kommunalen Rettungsdienstes werden über
Einsatzberichte im Einsatzregister des kommunalen Rettungsdienstes gesammelt. Wenn die
Person, die die Unfälle untersucht, Daten an die Datenbank über Brände mit Todesfolge
weiterleitet, soll die Nummer des Einsatzberichtes, die im Einsatzregister verzeichnet ist,
ebenfalls weitergeleitet. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Nummer oft fehlt, was
wiederum dazu führt, dass es schwierig ist, im Nachhinein weitere Informationen, die den
Brand oder den Rettungseinsatz betreffen, hinzuzufügen. Es hat sich ebenfalls als
problematisch erwiesen, anhand des Einsatzregisters Informationen in gewünschter Qualität
über die Brände mit Todesfolge zu bekommen. Das liegt einerseits daran, dass nicht immer
ein Rettungseinsatz erfolgt, und andererseits, dass der Rettungsleiter vor Ort in der Lage
sein muss, einen Todesfall festzustellen, was in der Praxis oft schwierig ist.
National gesehen besteht die Möglichkeit, Informationen über Verstorbene beim Zentralamt
für Gesundheits- und Sozialwesen (Socialstyrelsen – SoS) und dem staatlichen Institut für
Rechtmedizin (Rättsmedicinalverket – RMV) einzuholen. SoS ist verantwortlich für das
Register über Todesursachen4 (DOR), welches die Basis für die offizielle Statistik über
Todesursachen in Schweden darstellt. RMV ist für die rechtsmedizinische Datenbank5
(RättsBase) verantwortlich, in der Daten über alle Personen gesammelt werden, die
rechtsmedizinisch untersucht worden sind. Diese beiden Register enthalten Informationen
über Personen, die bei einem Brand ums Leben gekommen sind, auch wenn diese Register
nicht in erster Line diesem Zweck dienen. Beim RMV werden Informationen zu
unterschiedlichen Vorgänge in Akten gesammelt. Eine Akte enthält Informationen über das
Ereignis, zum Beispiel Polizeiberichte, die nicht digital im Register gespeichert werden.
Neben der Tatsache, dass nur begrenzte Informationen über das Ereignis in diesen
Registern vorhanden sind, ist auch die Zuordnung von Personen problematisch. Das liegt
teilweise daran, dass sich die Kriterien, um in das Register aufgenommen zu werden,
unterscheiden, und teilweise daran, dass Unterschiede in der Taxonomie es erschweren, die
richtigen Personen zu finden.
3
4
5
Weitere Informationen über die Datenbank über Brände mit Todesfolge des MSB, siehe Anlage 1
Weitere Informationen über die Datenbank über Todesursachen des SoS, siehe Anlage 3
Weitere Informationen über die Datenbank des RMV, siehe Anlage 2
11
Bei der gesamten Informationsbearbeitung besteht Bedarf einer kontinuierlichen
Verbesserung der Qualität in Bezug auf die gesammelten Daten, die Auswertung, inwieweit
der Inhalt den Bedürfnissen des Anwenders entspricht, und ind Bezug auf die Sicherstellung,
dass der Prozess effizient gestaltet wird. Die gesammelten Informationen über Brände mit
Todesfolge stellen wichtige gesellschaftliche Daten dar, die zur Vorbeugung von Unfällen
und Verletzungen und im Zusammenhang mit der Verhinderung schwerer Brände, eingesetzt
werden könne. Hier ist es besonders wichtig, dass die Daten über Ereignisse zusammen mit
den Daten über die betroffenen Personen von hoher Qualität sind. Unter hoher Qualität ist
hier zu verstehen, dass die Richtigkeit der einzelnen Variablenwerte und gute Kenntnisse
über eventuelle Fehlmengen bzw. fehlerhaft aufgenommene Objekte, gegeben sein müssen.
Damit die Auswertung sinnvoll ist, beispielsweise die Auswertung von zeitbezogenen Serien,
ist teils die Kenntnis darüber, welche Objekte sich in der Datenbank befinden, und teils
darüber, welche Qualität die Daten für die Variablen, die gesammelt werden, hat, von
Bedeutung. Erfüllen die Brände und verstorbenen Personen die Kriterien, die festgelegt
wurden, um in die Register aufgenommen zu werden? Gibt es Brände und Verstorbene, die
nicht erfasst wurden? Wie sieht die Fehlmenge für die verschiedenen Variablen aus? Sind
die Variablenwerte, die angegeben wurden, korrekt? Werden auch die Informationen
gesammelt, die erforderlich sind, um eventuelle Fragen beantworten zu können?
Das sind zentrale Fragen, um zuverlässig mit den Unterlagen bzw. Daten arbeiten zu
können. Die Bedeutung der Zuverlässigkeit zeigt sich noch deutlicher wenn es darum geht,
die Informationen zielgerichtet zu einzusetzen, oder wenn eine Idee dadurch in sich
zusammenfällt, weil die Unterlagen bzw. Daten, auf die die Messwerte basieren, nicht korrekt
oder zeitlich gesehen nicht konsistent sind.
Aufgrund dieser Fragen und Forderungen wurde die Studie mit einer Qualitätsbeschreibung
begonnen. Gleichzeitig wurden Möglichkeiten geschaffen, die Informationen im Register mit
den Informationen anderer Register zu verknüpfen. Die Arbeiten im Rahmen dieser Studie
wurden vom MSB, der Universität Karlstad und der Feuerwehr Stockholm durchgeführt.
Es wurde auch festgestellt, dass eine systematische, definierte und gut präsentierte
Datenerhebung erforderlich ist, damit das Material besser von Experten und Forschern in
ihrer Arbeit genutzt werden kann und um Methoden zu finden, die Brandsicherheit weiter
erhöhen zu können.
12
1.2
Zielsetzung
Das Ziel dieser Arbeit bzw. Studie ist, die Validität und die Reliabilität der Daten in der
Datenbank über Brände mit Todesfolge zu überprüfen und Bedingungen dafür zu schaffen,
dass eine gemeinsame Nutzung der Daten in diesem Register und der Daten aus anderen
Registern möglich wird. Durch die Verknüpfung von Daten der Jahre 1999 – 2007, die sich
auf Brände mit Todesfolge und auf Personen, die durch einen Brand ums Leben gekommen
beziehen, und in der Datenbank über Brände mit Todesfolge, dem Register über
Todesursachen und „RättsBase“ gespeichert sind, soll eine neue Datenbank den
Informationsstand verbessern, was auch zu einer besseren Kenntnis in diesem Bereich führt.
Durch diese Studie wird sich die Dunkelziffer verringern, da es keiner der genannten Quellen
gelungen ist, die gewünschte Zielpopulation6 alleine einzufangen bzw. darzustellen.
Weiterhin wird eine komplexere Beschreibung der Personen, die durch Brände zu Tode
gekommen sind, gegeben sein.
Ziel der Studie ist weiterhin, das Verfahren und das Ergebnis zu beschreiben. Die Studie soll
als Grundlage für Beschlüsse im Rahmen der weiteren Arbeit bzw. Entwicklung und
Verwaltung des MSB dienen und zwar in Bezug auf die erhobenen und erfassten Daten über
Brände mit Todesfolge und über die Personen, die bei solchen Brände zu Tode gekommen
sind. Die Studie nennt auch Beispiele für weitere Möglichkeiten der Auswertung, die die neue
Datenbank bietet.
Im Endeffekt soll diese Arbeit bzw. Studie bessere Voraussetzungen schaffen, um die
Informationen sowohl im Rahmen der Unfalls- und Schadensforschung, als auch der
operativen Unfalls- und Schadensverhütung einsetzen zu können. Durch die
Qualitätsbeschreibung und die dadurch verbesserte Qualität des Inhaltes des Registers und
durch den vereinfachten Zugang, wird sich das Register besser für Auswertungen eignen
und das Material wird insgesamt einen größeren Anwendungsbereich finden.
1.3 Frühere Arbeiten des MSB
Bis 2008 hat das MSB einen statistischen Jahresbericht7 veröffentlicht, der sich auf die
Daten in der Datenbank über Brände mit Todesfolge stützte. Bis zum Abschluss der
dieser Studie und bis die Auswirkungen der Überarbeitung und Umsetzung neuer Verfahren
für die Datenerfassung erscihtlich werden, hat das Amt entschieden, keine weiteren
statistischen Jahresberichte zu veröffentlichen.
Nachfolgend sind einige Beispiele von Studien mit signifikanten Ergebnissen über die
Zusammenhänge, die Entwicklung und den Umfang von Todesfällen bei Bränden dargestellt.
Diese Ergebnisse haben uns neugierig gemacht und neue Fragen aufgeworfen. Aus der
Perspektive der Schadensverhütung ist es neben der Unterteilung in personenbezogene
Daten, wie Alter, Geschlecht und Diagnose, auch interessant, die Klassifikation der
Ereignisse zu beleuchten. Das kann beispielsweise der geographische Ort des Ereignisses,
das Wohnumfeld, die Brandursache etc. sein. Diese Informationen waren früher nicht
zugänglich, da die Register, die den genannten Studien zugrunde lagen, jeweils einzeln
ausgewertet wurden.
6
7
In dem Bericht werden die Begriffe Zielpopulation und Inklusionskriterien verwendet. Die Zielpopulation ist
eine Gruppe von Objekten, in diesem Fall die verstorbenen Personen, die die Studie beschreiben will. Mit
Inklusionskriterien sind die Kriterien gemeint, die ein Objekt erfüllen muss, um Eingang in in die Zielpopulation
zu finden.
Brände mit Todesfolge 2008, Colin McIntyre, Marie Lundqvist
13
Der Bericht „Sicherheitsdeterminanten - Einblicke in die Antriebskräfte von Risiken“8 wird die
Verknüpfung zwischen Todesfällen bei Bränden und Todesfällen bei Alkohol- und
Drogenkonsum untersucht. Eine andere Studie in diesem Bericht beleuchtet den
Zusammenhang zwischen den Todesopfern bei Bränden und deren sozialer Status. In
beiden Studien werden Daten der Jahre 1992-2002 aus dem Register über Todesursachen
von SoS zusammen mit Daten aus anderen Registern berücksichtigt, um Antworten auf die
entsprechenden Fragen finden zu können.
In der ersten Studie werden die Daten mit dem Register von RMV über rechtschemische
Analysen „Toxbase“ verknüpft und in der zweiten Studie mit dem Register des Statistischen
Zentralamtes (Statistiska Centralbyrån) über die Gesamtbevölkerung, um den Familienstand,
die Ausbildung und die Beschäftigung beschreiben bzw. darstellen zu können.
Im Bericht „Fire an fire Protection in homes an public buildings – An analysis of Swedish fire
statistics an fire protection strategies“9 werden die Brände und der Brandschutz in
Wohnungen und öffentlichen Gebäuden untersucht. In dieser Studie werden die Daten vom
Register über Todesursachen von SoS verwendet, um einen Überblick über die historische
Entwicklung der Jahre 1945 – 2002 der bei einem Brand ums Leben gekommen Personen
geben zu können.
Im Bericht „Die gesellschaftsökonomischen Kosten – Ergebnisse“10 werden die
Konsequenzen von Bränden übertragen in ökonomische Begriffe untersucht. In dieser Studie
werden die Daten vom Register über Todesursachen von SoS verwendet, um den Umfang
der bei Bränden ums Leben gekommen Personen zu beschreiben.
8
Sicherheitsdeterminanten – Einblicke die Antriebskräfte der Risikoentwicklung, (2006), Alkohol- und Drogenentwicklung:Jan Schyllander, soziale Position: Karin Melinder, Jan Schyllander, Ragnar Andersson
9
Brände und Brandschutz in Wohnungen und öffentlichen Gebäuden - Eine Analyse der schwedischen Brandstatistiken und Brandschutzstrategien, (2006), Omar Harrami, Colin McIntyre, NCO, MSB
10
Die gesellschaftsökonomischen Kosten – Ergebnisse, (2008), NCO, MSB
14
2.
Auswertung der neuen Datenbank
2.1
Die neue Datenbank
Durch die gleichzeitige Verwendung von Daten aus der Datenbank über Brände mit
Todesfolge (DBDB), dem Register über Todesursachen (DOR) und „RättsBase“ vom RMV
ist eine wesentlich bessere Beschreibung und Darstellung der bei Bränden zu Tode
gekommenen Personen möglich. Ab. 1 zeigt eine schematische Darstellung der
unterschiedlichen Register die verwendet werden, um eine Datenmenge zu schaffen, die
sowohl Angaben über die verstorbenen Personen, das Brandereignis und das Umfeld
zulässt. Die unterschiedlichen Register enthalten teilweise identische Angaben,
beispielsweise die Todesursache, klassifiziert nach dem ICD-System11, und teilweise
einzigartige Daten, beispielsweise den Gebäudetyp und die Ursache des Brandes aus
DBDB.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person nicht in einer der drei Register vorhanden ist, wird
als sehr gering eingestuft. Die neue Datenbank mit den Ereignissen und den Todesfällen ist
ein Zusammenschluss der drei Register. Das bedeutet, dass eine zu Tode gekommene
Person, vorausgesetzt, dass sie die Kriterien erfüllt, nur in einem der Register aufgeführt sein
muss, um Bestandteil der nachstehend dargestellten Statistik zu sein. Weitere wertvolle
Informationen für die neue Datenbank kommen von Toxbase, die Datenbank vom RMV über
rechtschemische Analyseergebnisse, sowie von der Datenbank über die Einsätze des
Rettungsdienstes (RI), die beim MSB vorliegt.
DOR
RättsBase
Toxbase
RI
DBDB
Der Mensch
Der Brand
Das Umfeld
Bild 1. Die neue Datenbank
11
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) ist das
Klassifikationssystem der WHO für verschiedene Diagnosen. ICD ist die akzeptierte Methode zur
Klassifikation von Krankheiten zu epidemiologischen, statistischen und diagnostischen Zwecken.
15
Insgesamt wurden 1.198 Verstorbene bei 1.104 Bränden in die neue Datenbank
aufgenommen. Das sind ca. 20–30 Todesfälle mehr, als bisher in der MSB-Datenbank
dargestellt. Tabelle 1 nachstehend zeigt die Anzahl der Todesfälle in zwei unterschiedlichen
Datenbanken im entsprechenden Jahr.
Tabelle 1.
Vergleich zwischen der MSB-Datenbank über Brände mit Todesfolge und
der neuen Datenbank
Neu Datenbank
MSB
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Jahr
Ereignisse
Verstorbene
Verstorbene
Differenz
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------1999
114
127
102
24
2000
125
131
106
25
2001
136
153
129
24
2002
145
157
137
20
2003
144
164
133
31
2004
90
95
62
33
2005
124
127
103
24
2006
108
112
83
29
2007
128
132
97
35
Gesamt
1.104
1.198
953
245
Um eine möglichst hohe Auswertungsqualität anhand dieses Materials zu erreichen, ist es
wichtig, dass es Variablen gibt, die sich über das gesamte Datenmaterial erstrecken und sich
nicht nur auf eine Datenquelle beziehen. Eine neue Variable, die Ereigniskategorie, wurde in
die neue Datenbank mit aufgenommen, um eine Typisierung zu ermöglichen, die eine
übergreifende Einteilung erlaubt. Eine zu detaillierte Einteilung bedeutet Schwierigkeiten bei
der Datenerfassung und eine zu grobe Einteilung sagt im Grunde nichts aus. Bei dieser
Studie wurde folgende Einteilung der Ereigniskategorie gewählt:

Brände im Wohnumfeld

Brände in sonstigen Gebäuden

Brände außßerhalb von Gebäuden (ohne Straßenverkehr)

Brände bei Verkehrsunfällen
Neben der Ereigniskategorie gibt es Variablen für das Geburtsdatum, das Geschlecht, das
Alter, der Kommune, in der sich das Ereignis ereignet hat, und das Ereignisdatum, sowie
deren Strukturen, wie Altersgruppe, Provinz und Ereignisjahr. Da das Register über
Todesursachen eine so geringe Fehlmenge im Vergleich zur neuen Datenbank aufweist,
können die Variablen im Register über Todesursachen in Bezug auf die Ursache und die
Verletzungsdiagnose als alles abdeckend eingestuft werden.
16
2.2
Auswertung
Dieser Abschnitt beschreibt im Allgemeinen, als Einführung in die Datenbank, verschiedene
Schritte, die möglich sind, um das gesamte Material zu präsentieren. Wenn man in bei der
Auswertung von einem bestimmten Register ausgeht, z.B. von der Datenbank über Brände
mit Todesfolge, können natürlich eine ganze Reihe von Perspektiven dargestellt werden, und
dass auch ohne, dass sämtliche Datensätze des Registers aufgenommen werden. Der
Mehrwert ist jedoch deutlich dadurch zu erkennen, dass die Möglichkeit besteht, diese
Variablen zusammen mit neuen Variablen, z.B. aus dem Register über Todesursachen, zu
verknüpfen. Die deskriptiven Auswertungen, die nachstehend dargestellt werden, sind alle
einfache eindimensionale Beschreibungen. Die Möglichkeiten, die das des Registers zur
Auswahl und Darstellung in Tabellenform bietet, sind groß.
Die Grafiken und Tabellen zeigen entweder Angaben über die Anzahl oder über Riskowert
als Anzahl pro 100.000 Einwohner. Um keine voreiligen Schlüsse bei dem Vergleich der
Gruppen zu ziehen, ist es wichtig auch die vorhandenen Unsicherheiten zu beschreiben bzw.
darzustellen. Bei einigen Diagrammen wurde ein 95%iger Konfidenzintervall errechnet, um
die Interpretation zu erleichtern und um das Risiko falscher Schlussfolgerungen zu
reduzieren.
Die Anzahl der Personen, die bei einem Brand ums Leben kommen, steigt mit
zunehmendem Alter, siehe Abb. 1. Dieses gilt bis zur Altersgruppe 80 – 89 Jahre. Danach
sinkt die Zahl wieder. Das ist ein natürliches Ergebnis, da die Anzahl der Menschen in der
ältesten Altersgruppe sehr gering ist.
Zahl der Todesfälle
250
225
200
175
150
125
100
75
50
25
0
0-9
10-19
20-29
30-39
40-49
50-59
60-69
70-79
80-89
90+ Jahre
Altersgruppe
Abb. 1
Zahl der Todesfälle nach Altersgruppen, 1999-2007
Um zu berücksichtigen, dass die Gruppen unterschiedlich groß sind, ist es im Hinblick auf
das Risiko besser, die Anzahl der Todesfälle pro 100.000 Einwohner in jeder Altersgruppe
auszuwerten. Diese Aufstellung findet sich in Abb. 2 wieder und zeigt deutlich, dass das
Risiko sehr eng mit dem Alter zusammenhängt. Der Risikounterschied zwischen den
Altersgruppen ist deutlich zu erkennen.
17
 Frauen
Anzahl der Todesfälle pro
100.000 Einwohner
 Männer
24
21
18
15
12
9
6
3
0
0-9
10-19
20-29
30-39
40-49
50-59
60-69
70-79
80-89
90+ Jahre
Altersgruppe
Abb. 2
Zahl der Todesfälle pro 100 000 Einwohner, Geschlecht und Altersgruppe, 1999-2007
Abbildung 3 beschreibt das Risiko in den verschiedenen Provinzen. Die Abbildung zeigt,
dass es zwischen den Provinzen signifikante Unterschiede gibt. Für die meisten Provinzen
ist der Unsicherheitsfaktor jedoch sehr hoch, so dass es schwierig ist, generelle
Schlussfolgerungen beim Vergleich zwischen den Provinzen zu ziehen. Die festgestellten
Unterschiede können in diesen Fällen auch zufällig sein. Es gibt jedoch statistisch erwiesene
Unterschiede zwischen den Provinzen mit dem höchsten Risiko, Dalarna, Kalmar, Jämtland
und Gotland, verglichen mit den Großstadtprovinzen (Stockholm, Västra Götaland, Skåne),
sowie Södermanland.
18
Södermanland
Blekinge
Skåne
Uppsala
Jönköping
Västerbotten
Halland
Stockholm
Västra Götaland
Norrbotten
Västmanland
Östergötland
Örebro
Kronoborg
Gävleborg
Värmland
Västernorrland
Dalarna
Kalmar
Jämtland
Gotland
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
5
Zahl der Todesfälle pro 100 000 Einwohner
Abb. 3
Zahl der Todesfälle pro 100 000 Einwohner, Provinzen, 1999-2007
Tabelle 2 zeigt die Ursache und die Verletzungen, eingeteilt in Ereigniskategorien. Bei
Bränden im Wohnumfeld (Unfälle) sind 41% der Opfer an Verbrennungen und 50% an
Vergiftung gestorben. Für Brände außerhalb von Gebäuden und Brände im Zusammenhang
mit einem Verkehrsunfall, ist die Zahl der Personen, die an Verbrennungen verstorben sind,
höher. Im genannten Zeitraum haben im Durchsschnitt etwa 10% eine andere Todesursache
als Verbrennungen oder Vergiftungen durch Kohlenmonoxid. In dieser Kategorie, die in
Tabelle 2 als "Sonstige Verletzungen" ausgewiesen ist, sind z.B. Vergiftungen durch andere
Stoffe als Kohlenmonoxid und Frakturen zu finden.
19
Tabelle 2. Äußere Ursachen und Verletzungen, der Ereigniskategorie zugeordnet
Verletzung
-------------------------------------------------------------------------------------Verbrennungen
Vergiftungen /
Sonstige
Anzahl
Ereigniskategorie/ Ursache
und Verätzungen
Kohlenmonooxid
Verletzungen
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Brände im Wohnumfeld
Unfall
41%
50%
9%
668
Absichtliche selbstzerstörerische
41%
46%
13%
46
Handlung
Unklarer Vorsatz
29%
55%
16%
83
Übergriff
22%
56%
22%
9
Brände in sonstigen Gebäuden
Unfall
Vorsätzlich selbstzerstörerische
Handlung
Unklarer Vorsatz
Übergriff
Brände außerhalb von Gebäuden
Unfall
Vorsätzlich selbstzerstörerische
Handlung
Unklarer Vorsatz
Übergriff
Straßenverkehr
Unfall
Vorsätzlich selbstzerstörerische
Handlung
Unklarer Vorsatz
Übergriff
2.3
32%
50%
26%
50%
42%
0%
19
2
33%
0%
67%
0%
0%
0%
3
0
86%
82%
11%
16%
4%
3%
28
38
90%
100%
10%
0%
0%
0%
10
1
64%
44%
2%
0%
34%
56%
92
9
0%
0%
17%
0%
83%
0%
6
0
Auswertung bezogen auf den Zeitfaktor
Das Risiko, bei einem Brand zu streben, ist zeitlich gesehen unterschiedlich hoch, siehe
Abb. 4. Die niedrigen Werte im Jahr 2004 unterscheiden sich deutlich von den Vorjahren.
Zahl der Todesfälle pro
100 000 Einwohner
2,5
2
1,5
1
0,5
0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Abb. 4 Zahl der Todesfälle pro 100.000 Einwohner in den Jahren 1999-2007
Die Veränderung des Risikos bezogen auf den Zeitfaktor mit Zuordnung zur äußerlichen
Ursache ist in Abb. 5 dargestellt. Die Kategorie Rauch und offenes Feuer (sämtliche
Ursachen) berücksichtigen sowohl Unfälle, Selbstmord und Übergriffe, sowie unklare
Vorsätze, die mit Rauch und Feuer verbunden sind. Die Kategorie Krankheiten enthält die
Fälle, in denen ein Rechtsmediziner eine Krankheit als Todesursache erkannt hat, wobei
jedoch insgesamt festgestellt wurde, dass die entsprechende Person durch einen Brand zu
Tode gekommen ist. Es ist die Kategorie Rauch und offenes Feuer, auf die sich der deutliche
Rückgang im 2004 bezieht.
20
Zahl der Todesfälle pro
100 000 Einwohner
Rauch und offenes Feuer (alle Ursachen)
Sonstiges (alle Ursachen)
Krankheiten
1,6
1,4
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Abb. 5 Zahl der Todesfälle pro 100.000 Einwohner in den Jahren 1999-2007 nach Ursache
In Abb. 6 ist das Risiko über den Zeitfaktor im Verhältnis zur Art der Verletzung, die zum
Tode geführt hat, dargestellt. Nach dieser Einteilung ist es nicht möglich, die Unterschiede
der Risikoveränderung zu identifizieren.
Zahl der Todesfälle pro
100 000 Einwohner
Verbrennungen und Verätzungen
Vergiftungen
Sonstige Verletzungen
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0,0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Abb. 6 Zahl der Todesfälle pro 100.000 Einwohner in den Jahren 1999-2007 nach Art der Verletzung
Das Risiko, bei einem Brand ums Leben zu kommen, ist auch altersabhängig, wie bereits
genannt. Je höher das Alter, umso größer ist das Risiko bei einem Brand ums Leben zu
kommen. .Abb. 7 zeigt, wie sich das Risiko im entsprechenden Zeitraum und bezogen auf
die Altersgruppen verändert. Beachtenswert ist, dass in der Altersgruppe 80+ der größte
Rückgang im Jahr 2004 zu verzeichnen ist. Die anderen Altersgruppen weisen insgesamt
keine größeren Veränderungen auf.
21
Zahl der Todesfälle pro
100 000 Einwohner
80+
24-44
0-6 Jahre
65-79
18-24
2005
2007
45-64
7-17
9,0
8,0
7,0
6,0
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2006
Abb. 7 Zahl der Todesfälle pro 100.000 Einwohner in den Jahren 1999-2007 nach Altersgruppen
Das Risiko, bei einem Brand ums Leben zu kommen, ist für Männer höher als für Frauen. Im
darstellten Zeitraum ist in Abb. 8 der Unterschied zwischen Männern und Frauen
zeitbezogen dargestellt.
Zahl der Todesfälle pro
100 000 Einwohner
Frauen
Männer
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Abb. 8 Zahl der Todesfälle pro 100.000 Einwohner in den Jahren 1999-2007 nach Geschlecht
Der größte Teil der Personen, die bei einem Brand ums Leben kommen, kommen in ihrem
Wohnumfeld ums Leben. Dieser Aspekt unterliegt im entsprechenden Zeitraum keiner
großen Veränderung, siehe Abb. 9. Der Anteil der Personen, die in ihrem Wohnumfeld ums
Leben kommen, liegt im entsprechenden Zeitraum zwischen 65% und 82 %.
22
Anteil
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Abb. 9 Anteil der Personen, die in ihrem Wohnumfeld pro Jahr ums Leben gekommen sind, 1999-2007
2.4
Zukünftige Auswertungsmöglichkeiten
Durch den großen Arbeitsaufwand, mit dem die Qualitätsprüfung der Datenbank über Brände
mit Todesfolge durchgeführt wurde, können wir uns heute ein wesentlich besseres Bild über
die Zielpopulation machen. Um die Fragen, die sich z.B. auf Fehlmengen beziehen,
beantworten zu können, ist es wichtig, die Personenkennzahlen zu ermitteln. Gleichzeitig
besteht durch die Personenkennzahl die Möglichkeit, die Statistik über Brände mit
Todesfolge mit der Statistik anderer Register, die auch die Personenkennzahl zur
Identifizierung verwenden, zu verknüpfen.
Bezüglich der Register, die wir bereits genannt haben, die Datenbank über Brände mit
Todesfolge, das Register über Todesursachen, das rechtsmedizinische Register RättsBase
und das Einsatzregister des Rettungsdienstes, kann man sagen, dass die Informationen sich
auf Zustände beziehen, die zeitlich nah am Todesfall liegen. Die Daten beschreiben in
irgendeiner Form die verstorbene Person oder das Ereignis. Toxbase ist ein weiteres
Register, in dem RMV alle rechtschemischen Analysen sammelt. Die Verknüpfung dieser
Register könnte Fragen, wie z.B. die des Zusammenhanges von Bränden mit Todesfolge
und der Einnahme von Alkohol und Medikamenten, beantworten.
Es gibt auch Register, in denen die Daten in keinem Zusammenhang mit dem Todesfall
stehen. Beim Statistischen Zentralamt (SCB) gibt es viele Register, die eine gute Grundlage
für viele interessante Auswertungsmöglichkeiten darstellen könnten. Mit Angaben, z.B. aus
dem Register über die Gesamtbevölkerung, dem Register über die Beschäftigung, dem
Einkommensregister, etc., könnten interessante Aspekte erarbeitet werden, wie z.B. der
Aspekt der Hochrisikogruppen.
Weitere interessante Register sind das Strafregister oder das Register mit medizinischen
Aufzeichnungen. Diese Register sind in ihrer Thematik jedoch recht problematisch, wenn
man zum Beispiel untersucht, inwieweit eine Person, die bei einem Brand ums Leben
gekommen ist, öfter im Strafregister zu finden ist, als sonstige Personen. Eine norwegische
Studie12 zeigt, dass ein 20-30 Mal höheres Risiko eines Wohnungsbrandes besteht, wenn
die entsprechende Person im Strafregister aufgeführt ist.
12
Fire in dwellings, vulnerable groups. Anders Arnhus, Direktorium für Gesellschaftssicherheit und Bereitschaft
23
3.
Verfahren und Umsetzung
In diesem Kapitel wird zunächst der Begriff Qualität in Verbindung mit dem Erstellen von
Statistiken definiert. Danach werden die Abgrenzungen, die in Bezug auf die
Qualitätsprüfung erarbeitet wurden, vorgestellt und zum Schluss wird die Qualitätsprüfung
erörtert und der Aufbau der neuen Datenbank erläutert.
3.1
Allgemeine Informationen über die Qualität von Statistiken
Qualität ist ein allgemeiner Begriff. Das, was unter Qualität zu verstehen ist, ist jedoch in
etwa gleich und unabhängig davon, ob es um Statistiken oder um etwas anderes geht. Die
Qualität einer Ware oder einer Dienstleistung ist für denjenigen von Bedeutung, der die Ware
kauft oder die Dienstleistung in Anspruch nimmt. Man könnte auch sagen, dass Qualität die
Eigenschaften darstellt, die dazu führen, dass sich eine Ware oder Dienstleistung gut für den
entsprechenden Zweck eignet.
Die Qualität bei einer Statistik bezieht sich auf die Eigenschaften, die von Bedeutung sind,
damit sich die Statistik für den Bedarf an Informationen für denjenigen, der die Statistik nutzt,
gut eignet. Für die offiziellen Statistiken Schwedens ist eine Qualitätsdefinition festgelegt
worden, die aus fünf Hauptkomponenten besteht. Diese sind: Inhalt, Zuverlässigkeit,
Aktualität, Vergleichbarkeit und Verknüpfungsmöglichkeit, sowie dass sie zur Verfügung
steht und verständlich ist. Jede Hauptkomponente ist wiederum in Unterkomponenten
unterteilt.
1.
Der Inhalt steht in erster Linie für das, was die Statistik messen soll. Welche Objekte
gibt es und welche Gruppen? Welche Variablen werden eingesetzt, welche
Nachweisgruppen und welches statistischen Messwerte?
2.
Die Zuverlässigkeit steht für die unsicheren Quellen und wie diese die Statistik
beeinflussen. Welche Fehlmengen sind vorhanden? Welche Genauigkeit weisen die
Messungen auf? Welche Unsicherheiten werden mit einbezogen?
3.
Die Aktualität umfasst die zeitlichen Aspekte, die dahingehend eine Rolle spielen, wie
gut die Statistik die aktuelle Lage wiederspiegelt. Die Aktualität einer Statistik kann
zusammenfassend als der Bezug, den die Statistik zur „aktuelle Lage“ hat,
beschrieben werden. Je kürzer der zeitliche Abstand zwischen der Erhebung und der
Veröffentlichung ist, umso aktueller und schneller, und normalerweise auch
interessanter, ist die Statistik.
4.
Die Vergleichbarkeit und Verknüpfungsmöglichkeit bezieht sich auf die Möglichkeit
des Vergleiches, über einen bestimmten Zeitraum und zwischen unterschiedlichen
Gruppen, sowie auf die Möglichkeit eine Statistik zusammen mit einer anderen
Statistik verwenden zu können.
1.
Die Zugänglichkeit und das Verständnis stehen dafür, dass die Statistik physisch
zugänglich und verständlich ist. Zum Beispiel, wie wird die Statistik präsentiert und
verbreitet? Gibt es Dokumentationen, die das Verständnis der Statistik erleichtert?
24
Es ist nur allzu leicht verständlich, dass es bei der Erstellung einer Statistik Schwierigkeiten
bei der Entscheidung zwischen den unterschiedlichen Qualitätsaspekten geben kann.
Unterschiedliche Anwender können auch unterschiedliche Forderungen stellen und
unterschiedliche Erwartungen haben, die eine Statistik mehr oder weniger gut verwertbar
erscheinen lässt. In einer Beschlusssituation erscheint es zum Beispiel oft wichtiger zu sein,
aktuelle Informationen zu verwenden. Wenn es sich um eine „alte“ Statistik handelt, ist das
Risiko groß, dass die aktuellen Verhältnisse sich anders darstellen, als die, die die Statistik
impliziert. Da die Zeit bei der Erstellung einer Statistik eine Frage der Ressourcen ist, würde
eine aktuelle Statistik, bei festgesetzten Kosten, bedeuten, dass man bei einem anderen
Aspekt Abstriche machen muss. Wenn ein Anwender vor diese Situation gestellt wird und die
Konsequenzen weniger korrekte Angaben oder Abstriche bei der Zugänglichkeit abwägen
muss, ist die Entscheidung nicht immer einfach.
Andere Begriffe, die auch oft verwendet werden, wenn die Qualität einer statistischen
Erhebung beschrieben werden soll, sind Validität und Reliabilität. Wenn eine Erhebung eine
hohe Validität aufweist bedeutet das, dass die Erhebung auf eine gute Art und Weise das
darstellt, was dargestellt werden soll. Der Begriff Validität wird oft verwendet, um den Grad
der systematischen Fehler bei der Datenerhebung zu beschreiben. Eine hohe Reliabilität
bedeutet, dass die Genauigkeit der Erhebung hoch ist. Der Begriff Reliabilität wird oft
verwendet, um die zufälligen Fehler einer Erhebung zu beschreiben.
Bei einer Datenerhebung wird stets angestrebt, eine hohe Validität zu erreichen. Das könnte
in kurzen Worten so beschrieben werden, dass man genau die Objekte gesammelt hat, die
man sammeln wollte, und dass man die Werte (die Attribute), die gemessen werden sollen,
auf zuverlässige und korrekte Art und Weise mit ausreichender Genauigkeit (Reliabilität)
gemessen hat. Ein valider Messwert muss reliabel sein. Umgekehrt gilt dieses jedoch nicht.
Das bedeutet, dass wenn eine Studie dahingehend eingestuft wird, dass sie eine hohe
Validität hat, wird auch eine hohe Reliabilität gefordert. Eine hohe Reliabilität erfordert
hingegen keine hohe Validität.
Verglichen mit den bereits beschriebenen Qualitätsbegriffen, entspricht die Validität und die
Reliabilität am besten dem Inhalt und der Zuverlässigkeit. Wie auch der Begriff Qualität, ist
auch der Begriff Validität vielschichtig. Die externe Validität beschreibt die
Allgemeingültigkeit, d.h., wie gut die Zielpopulation eingefangen wird, während die interne
Validität beschreibt, ob tatsächlich die Werte gemessen wurden, die man beabsichtigte zu
messen, also: wurden die richtigen Fragen gestellt?
3.2
Abgrenzungen
In Abschnitt 3.1 vorstehend wird dargestellt, dass der Qualitätsbegriff für Statistiken aus
vielen unterschiedlichen Komponenten besteht. In der Studie werden die Begriffe Qualität
und Qualitätsprüfung verwendet, ohne alle Aspekte dieser Begriffe zu berücksichtigen. Mit
dem Ausgangspunkt dieser Terminologie beleuchtet die Studie nicht die Aspekte der
Aktualität oder Zugänglichkeit der Statistik, sondern den Inhalt, die Zuverlässigkeit und die
Frage, welche Möglichkeit es gibt, die Statistik mit den Informationen anderer Register zu
verknüpfen.
Weiterhin berücksichtigt diese Studie nicht alle Aspekte der Begriffe Validität und Reliabilität.
Auf die interne Validität, also die Frage, ob im Rahmen der Studie die richtigen Fragen auf
korrekte Art und Weise gestellt wurden, wird gar nicht eingegangen. Der wichtigste Aspekt
war, die externe Validität des Registers sicherzustellen, d.h., wie gut die Zahl der zu Tode
gekommenen Personen, mit der Anzahl übereinstimmt, die man beabsichtigte zu sammeln.
25
Im Rahmen der Studie wurden die Register über Todesursachen anderer Länder nicht nach
Personen überprüft, die im entsprechenden Land gemeldet sind, der Ort, an dem sie zu
Tode gekommen sind, sich jedoch in Schweden befindet. Es können also Personen durch
einen Brand in Schweden zu Tode gekommen sein, ohne in Schweden im Register über
Todesursachen verzeichnet zu sein. Das Register über Todesursachen umfasst alle
Personen, die zum Zeitpunkt des Todes in Schweden gemeldet waren. In diesem Register
sind also keine Personen verzeichnet, die sich z.B. auf einer Urlaubsreise in Schweden
befanden und dann dort verstorben sind, sowie keine Personen die Asyl beantragt, aber
noch keine Aufenthaltserlaubnis erhalten haben. Die Abgrenzung beeinflusst das Ergebnis
jedoch nur geringfügig und der Einsatz, der erforderlich wäre, diese Personen, die mit großer
Wahrscheinlichkeit nur sehr wenige sind, ausfindig zu machen, überschreitet bei Weitem den
Nutzen.
Im Mittelpunkt der Studie stand in erster Linie die qualitative Verbesserung bzw. Erweiterung
der persönlichen Daten. Weniger Wert wurde auf die Ergänzung und Qualitätsprüfung der
ereignisbezogenen Daten gelegt. Die Abgrenzung erfolgte aus zeitlichen Gründen. Es wird
jedoch davon ausgegangen, dass die Arbeit gleichzeitig im Ganzen als durchführbar
einzustufen ist, da man Zugriff auf die Register der kommunalen Rettungsdienste und auf die
ergänzenden Daten aus den Akten des RMV hat.
Im Rahmen er Studie wird jedoch nicht untersucht, ob der Wert einer bestimmten Variable
einen korrekten Wert darstellt.
Diese Abgrenzung erfolgte in erster Linie aus Ressourcengründen, da es sehr aufwendig
wäre, später, und oftmals nur mit mangelhaften Informationen, den „wahren“ Wert einer
Variable zu untersuchen. Unter Berücksichtigung der erforderlichen Zeit, würde dieses
wahrscheinlich eine Art Stichprobenverfahren erforderlich machen, bei dem die einzelnen
Fälle detaillierter untersucht werden müssten. Aus der Perspektive der Anwendbarkeit ist die
Qualität der unterschiedlichen Variablen natürlich eine sehr relevante Frage, die jedoch bei
dieser Qualitätsstudie nicht berücksichtigt wird.
Die Studie umfasst die Jahre 1999 – 2007.
3.3
Wie wurde die Qualitätsprüfung durchgeführt?
Bild 2 unten beschreibt den Arbeitsprozess in Form einer Übersicht. Die ersten beiden
Schritte, die Datenbank über Brände mit Todesfolge und die Zielpopulation gemäß den
Kriterien zu prüfen, wird in diesem Abschnitt beschrieben, während der dritte Schritt, eine
neue Datenbank zu erstellen, in den Abschnitten 3-4 beschrieben wird.
Prüfung der Variablenwerte in
der Datenbank über Brände mit
Todesfolge

Suche der Zielpopulation
gemäß den Kriterien

Erstellen einer neuen Datenbank
 Prüfen der Ereignisvariablen
 Personen finden
 Eine neue Datenbank erstellen
 Prüfen der Personenvariablen
 Daten ergänzen
 Das Modell mit Angaben aus den
Registern füllen
 Beschreiben der Fehlmenge
 Kriterien überprüfen
 Fehlende Werte wenn möglich
importieren
 Fehlmengen beschreiben
 Auswertungsstrukturen schaffen
Bild 2: Der Arbeitsprozess
26
Der erste Schritt der Arbeit in Bezug auf die Beschreibung der Qualität der heutigen
Datenbank über Brände mit Todesfolge bestand darin, die Variablenwerte der Datensätze
auszuwerten. Es gibt eine ganze Menge Variablen für die Beschreibung des Ereignisses und
für die Beschreibung der zu Tode gekommenen Personen13. Die Fehlmenge wird als der Teil
der Objekte beschrieben, für die überhaupt kein Variablenwert vorlag und als der Teil, bei
dem der Variablenwert als unbekannt angegeben war.
Im zweiten Schritt wurde versucht zu beschreiben, wie gut die Zielpopulation in der
Datenbank „eingefangen“ werden konnte (die externe Validität). Neben der Prüfung des
Untersuchungsmaterials für die Daten, die sich in der Datenbank über Brände mit
Todesfolge befinden, sind das Register über die Todesursache und RättsBase, sowie das
Register über die Einsätze des Rettungsdienste wichtige Quellen, um den Anspruch der
Studie gerecht zu werden und um das gesetzte Ziel zu erreichen.
Diese drei Register enthalten alle Informationen über Personen, die bei einem Brand zu
Tode gekommen sind, auch wenn sie in erster Linie nicht dazu dienen, Brände mit
Todesfolge und bei einem Brand zu Tode gekommene Personen, näher zu beleuchten. Die
Unterschiede zwischen den Registern beziehen sich teils auf die Kriterien, um in das
entsprechende Register aufgenommen zu werden, und teils auf die Taxonomie, die bei den
Registern zum Einsatz kommt, was insgesamt dazu führt, das es schwierig ist, das richtige
Objekt zu finden.
Die Datenbank über Brände mit Todesfolge beinhaltet alle Personen, die in Schweden ums
Leben gekommen sind, unabhängig davon, in welchem Land sie gemeldet sind. Das
Register über Todesursachen beinhaltet alle Personen, die ums Leben gekommen und in
Schweden gemeldet sind oder für Schweden eine Aufenthaltsgenehmigung haben, und zwar
unabhängig vom Ort, an dem sie ums Leben gekommen sind. Es ist die Aufgabe vom
Zentralamt für Gesundheits- und Sozialwesen (Socialstyrelsen), Informationen für die
offizielle Statistik über die Todesursache und Angaben über die ursachenspezifische
Sterblichkeit zwecks Beschreibung der Gesundheit der Bevölkerung zur Verfügung zu
stellen. Im Register RättsBase werden Angaben über Personen gesammelt, bei denen eine
rechtsmedizinische Untersuchung durchgeführt wurde, welches eine Definition darstellt, die
von anderen Prämissen gesteuert wird. Die Aufgabe des staatlichen Instituts für
Rechtmedizin (Rättsmedicinalverket) ist verdächtige und unnatürliche Todesfälle zu
untersuchen, sowie Personen zu untersuchen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie in
ein Gewaltverbrechen einbezogen waren, um dann eine rechtsmedizinische Bescheinigung
auszustellen.
Um sicherzustellen, dass die richtigen Objekte in die Register aufgenommen wurden, kann
der größte Teil der Studie in zwei Hauptfragen unterteilt werden:
1.
Gibt es weitere Informationen in den anderen Quellen, die zusammen mit den bereits
gesammelten Informationen verwendet werden können, um entscheiden zu können,
ob die ums Leben gekommenen Personen, die in der Datenbank über Brände mit
Todesfolge verzeichnet sind, die Kriterien erfüllen?
2.
Gibt es in anderen Quellen weitere Personen, die bei einem Brand ums Leben
gekommen sind?
Sowohl das Register über Todesursachen, als auch RättsBase verwenden die
Personenkennzahl, um eine Person zu identifizieren. In der Datenbank über Brände mit
Todesfolge wird keine Personenkennzahl verwendet, sondern es dient eine
Identitätsnummer für den Brand, zusammen mit der der Angabe der Anzahl Personen, die
bei einem Brand um Leben gekommen sind, als Identitätsnachweis. Die Suche nach
Personenkennzahlen war daher ein unausweichlicher Schritt um mit Sicherheit feststellen zu
können, ob die gleiche Person gemeint ist. Um diese Personenkennzahlen ausfindig machen
zu können, wurden drei unterschiedliche Verfahren eingesetzt:
13
In Anlage 4 ist dargestellt, wie die Formulare zur Datenerfassung zum Zeitpunkt der Erfassung ausgesehen
haben. Das Formular besteht aus einer Seite mit Angaben über das Ereignis und einer Seite mit Angaben über
die Person(en), die ums Leben gekommen ist (sind). Das Formular wurde im Laufe dieser Studie verbessert .
Daher sieht das heutige Formular etwas anders aus.
27

Es wurden alle archivierten Unterlagen durchgegangen, die vom MSB in
Zusammenhang mit der Untersuchung eines Brandes mit Todesfolge
gesammelt wurden. Diese Informationen wurden digital in der Datenbank über
Brände mit Todesfolge gespeichert.

Ausgehend von der Information über den Zeitpunkt, den Ort, das Alter, das
Geschlecht und der Beschreibung des Ereignisses, wurde die Angaben mit den
Informationen vom staatlichen Institut für Rechtsmedizin (Rättmedicinalverket)
verknüpft. Das RMV suchte manuell in ihren Registern nach Personen, die den
gesuchten Fällen entsprachen. In den Fällen, in denen man die Person im Register
fand, wurden die Angaben bzw. Informationen mit der Personenkennzahl ergänzt.

Für die restlichen Posten, die noch übrig waren, wurden mit Hilfe der vorhandenen
Informationen die Rettungsdienste des Landes, die Polizei, die Krankenhäuser und
das Zentralamt für Straßenverkehr (Trafikverket) kontaktiert. Während des
dargestellten Prozesses wurden nach und nach Dubletten identifiziert und diese
Objekte entfernt. Die Arbeit ist nicht so gleichmäßig fortgeschritten, wie es
möglicherweise den Anschein hat, sondern erfolgte eher iterativ, wobei immer mehr
Informationen um den entsprechenden Fall herum angehäuft wurden.
Als keine weiteren Personenkennzahlen gefunden wurden, wurden RättsBase und
dem Register über Todesursachen Klassifikationen und Variablen zur Beurteilung
entnommen, ob die ums Leben gekommen Personen Teil der Zielpopulation werden sollten.
Im Laufe der Studie ergaben sich Situationen, in denen man sich nicht sicher war, ob die
Kriterien erfüllt wurden. Um die zukünftige Arbeit, diese Fälle zu interpretieren, zu erleichtern,
sind in Anlage 8 einige Beispiele derartiger Interpretationen dargestellt.
Ein paralleler Teil des Prozesses war die Überprüfung der Fehlmengen. Die Frage, die sich
gestellt hat, war die, wie man die Personen, die den Kriterien entsprachen, in RättsBase und
im Register über Todesursachen würde herausfiltern können. Weiterhin musste geprüft
werden, welche dieser Personen als Fehlmenge kategorisiert werden sollten. Um die Frage,
ob Fehlmengen existieren, beleuchten zu können, wurde Folgendes unternommen:

Anhand des Profils, das RMV für die Personen erstellt hat, die in der Datenbank über
Brände mit Todesfolge registriert waren, suchte RMV manuell in ihren Registern nach
Personen, die diesem Profil entsprechen. In den Fällen, in denen weitere Personen
gefunden wurden, wurde das Personenverzeichnis um diese Angaben ergänzt.

Das neue Verzeichnis wurde zum Zentralamt für Gesundheits- und Sozialwesen
Socialstyrelsen) geschickt. Dort hat man mit Hilfe des Registers über Todesursachen
ein Profil erstellt, das auf die ICD 10-Klassifikation basiert. Anhand dieses ICD-10
Profils wurden dann Informationen aus dem Register über Todesursachen
entnommen, um an die Angaben im Register über Todesursachen zu kommen, die
den Angaben ähnelten, die bereits existierten, die aber weder im Register über
Todesursachen, noch in RättsBase identifiziert werden konnten. Das Ergebnis war
eine sehr hohe Anzahl ums Leben gekommener Personen. Sämtliche Angaben
wurde ausgewertet, um beurteilen zu können, inwieweit sie die Inklusionskriterien der
Zielpopulation erfüllen. Es wurde alle Einzelfälle untersucht, mit Ausnahme der Fälle,
in denen es keinen ICD-Diagnosecode gab, in denen sich der ICD-Diagnosecode auf
Spätfolgen bezog, in denen der ICD-Sekundärcode fehlte oder der ICDSekundärcode sich auf spätere Folgen bezog. In diesen Fällen erfolgte eine
Durchsicht und eine Beurteilung für eine repräsentative Zufallsauswahl der
Einzelfälle.
28

Suche im Einsatzregister des Rettungsdienstes, teils um die Brände zu überprüfen,
bei denen der Rettungsleiter vor Ort festgestellt hat, dass eine Person verstorben ist,
und um feststellen zu können, ob weitere Fälle auftauchen, und teils um die Brände,
die in der Datenbank über Brände mit Todesfolge registriert sind, mit denen im
Einsatzregister zu vergleichen, um so Zugang zu weiteren Variablen zu bekommen,
die der Einsatzbericht enthält. Es wurde hanhand der Beurteilung des Rettungsleiters
ein Vergleich über den Todesfall, den Zeitpunkt und der Kommune vorgenommen.
Eine Fehlmenge kann entweder systematischer Natur sein, zum Beispiel, dass eine
bestimmte Region in größerem Umfang als andere Regionen gar keine Daten weiterleitet,
oder nur nach dem Zufallsprinzip. Das bedeutet, dass in Bezug auf die Fehlmenge keine
Muster erkennbar sind. Um eine relevante Fehlmengenbeschreibung der ums Leben
gekommenen Personen, die nicht in der Datenbank über Brände mit Todesfolge registriert
sind, abgeben zu können, wurden in Bezug auf das Alter, das Geschlecht, der Kommune, in
der die Person gemeldet gewesen ist, das Todesdatum und die ICD-Klassifikation,
Informationen vom Register über Todesursachen eingeholt.
3.4
Wie wurde die Erstellung einer neuen Datenbank realisiert?
Nachdem die Arbeit, die vorstehend beschrieben, abgeschlossen war, hatte man gute
Voraussetzungen für das Erstellen einer neuen Datenbank. Dadurch, dass die Zielpopulation
identisch ist, d.h., dass für die neue Datenbank die gleichen Inklusionskriterien wie für die
Datenbank über Brände mit Todesfolge gelten, war der größte Teil der Arbeit bereits
abgeschlossen.
Anhand der Beschreibung der ums Leben gekommenen Personen, die fälschlicher Weise im
früheren Register gelistet waren, zusammen mit Angaben über ums Leben gekommener
Personen, die früher gefehlt haben, wurde ein neues Register mit allen Personen, die ums
Leben gekommen sind und identifiziert werden konnten, erstellt. Für die Personen, die früher
nicht in der Datenbank über Brände mit Todesfolge verzeichnet waren, fehlen Angaben über
das Ereignis. Für diese Personen wurden fiktive Ereignisse erschaffen. Das heißt, dass jede
um Leben gekommene Person einem eigenen Ereignis zugeordnet ist. Im Prinzip ist das
nicht korrekt, da es bedeutet, dass es keine neuen Ereignisse mit mehr als einer Person
geben kann. Da es aber im Register über Todesursachen und in RättsBase nur sehr wenige
Informationen über das Ereignis gibt, war es schwierig, mit hohe Qualität prüfen zu können,
ob mehrere Personen mit ein und dem gleichen Ereignis in Verbindung gebracht werden
können. Die Überprüfungen, die durchgeführt wurden, bezogen sich darauf, Personen mit
gleichem Todesdatum dahingehend im Melderegister der Kommune zu überprüfen, ob es
Anhaltspunkte dafür gibt, dass es sich um ein und denselben Fall handeln könnte. In der
Praxis erscheint dieses jedoch nur ein untergeordnetes Problem zu sein.
Der nächste Schritt bestand darin, die aus auswertungstechnischer Sicht relevanten
Variablen aus dem Register über Todesursachen bzw. aus RättsBase zu verknüpfen. Da
kein Einzelregister alle ums Leben gekommenen Personen enthält, war die Folge, dass im
Prinzip für alle Variablen in unterschiedlichem Umfang im Material Lücken vorhanden waren.
Die einzigen Variablen, die lückenlos waren, war das Geburtsdatum und das Geschlecht der
ums Leben gekommen Personen. Ein Material, das sämtliche Bereich abdeckt, im
Nachhinein konstruieren zu wollen, erscheint fast unmöglich. Es würde sehr viel Zeit in
Anspruch nehmen, wenn es überhaupt möglich wäre, einen einzelnen Variablenwert zu
rekonstruieren, etwas das insgesamt gesehen kaum dem Nutzen entsprechen würde.
29
Weiterhin bestand der Bedarf, neben den bereits genannten Gruppen, sog.
Nachweisgruppen zu erstellen, die für das gesamte Material Gültigkeit besitzen. Daher
wurde eine völlig neue Klassifikation geschaffen, die als Ereigniskategorie bezeichnet wurde.
Alle Ereignisse wurden von Fall zu Fall geprüft, um das Ereignis einer der Ereigniskategorien
Brände im Wohnumfeld, Brände in sonstigen Gebäuden, Brände außerhalb von Gebäuden
(ohne Straßenverkehr), Brände im Straßenverkehr und Unbekannt, zuordnen zu können. Die
Ereigniskategorien wurden anhand der Präventionsperspektive definiert, um die Tätigkeiten
ermitteln zu können, die ausgeführt wurden, als der Brand entstand. Die Kategorie Brände
im Wohnumfeld“ wurde geschaffen, um die Brände zu finden, die mit einem Umfeld in
Verbindung gebracht werden können, das sich auf die Wohnsituation oder ähnliche
Situationen bezieht. Diese Kategorie enthält die Objekte, bei denen man davon ausgehen
kann, dass der Brand in einer Situation ausgebrochen ist, in der sich die betroffene Person in
einem Wohnumfeld befunden hat, und zwar unabhängig davon, ob es sich hierbei um ein
Wohngebäude, ein Wohnmobil, ein Wohnumfeld in einem Industriegebäude oder um ein Zelt
handelt. Übernachtungen in einem Büroumfeld oder in einer Werkstatt, in einem Pflegeheim,
einem Krankenhaus oder auf dem Balkon einer Wohnung, wurden als Brände im
Wohnumfeld eingestuft. Die Kategorie „Bränden in sonstigen Gebäuden“ wurde in den Fällen
verwendet, in denen der sich Brand in einem Gebäude ereignet hat, der Todesfall aber nicht
mit dem Wohnumfeld in Verbindung gebracht werden kann. Die Brände, die sich außerhalb
von Gebäuden, also im Freien, aber nicht im Straßenverkehr, ereignet haben werden der
Kategorie „Brände außerhalb von Gebäuden“ zugeordnet. Die Kategorie „Brände im
Straßenverkehr“ wurde für die Brände verwendet, die im Zusammenhang mit einem
Verkehrsunfall stattgefunden haben. Alle Fälle, in denen es keine Informationen über eine
Tätigkeit oder über die Situation gab, wurden der Kategorie „Unbekannt“ zugeordnet.
Weiterhin wurden die Variablen für die Kommune, in der sich das Ereignis ereignet hat,
sowie das Datum, an dem das Ereignis stattgefunden hat, überprüft. Für Ereignisse, für die
es keine Angaben über die Kommune gibt, wurde die Kommune, in der die betroffene
Person zum Zeitpunkt des Todes gemeldet war, eingesetzt. Für Ereignisse, für die kein
Datum vorliegt, wurde das Todesdatum eingesetzt.
Werte wie vorstehend beschreiben zu verwenden, bedeutet eine potentielle Fehlerquelle. Es
besteht das Risiko, dass der „angenommene“ Wert falsch ist. Es wird jedoch vorausgesetzt,
dass dieses ein geringes Problem darstellt.
Der letzte Schritt bestand darin, dort wo es möglich war, Strukturen für die Variablen zu
schaffen. Dieser Schritt wurde in erster Linie aus dem Grund in die Studie aufgenommen, um
die spätere Auswertung zu erleichtern. Durch die Information über das Geburtsdatum konnte
das Alter errechnet werden und unterschiedliche relevante Altersgruppen generiert werden.
Die Ereigniskommune wurde verwendet, um die Provinz und die Kommunengruppe
darzustellen und das Ereignisdatum, um Strukturen bezügliche des Erhebungsmonats und
des Ergebungsjahres zu generieren.
30
4.
Das Ergebnis der Qualitätsprüfung
In diesem Kapitel wird das Ergebnis der Qualitätsprüfung vorgestellt. Dieses erfolgt durch die
Beschreibung der Qualität der Variablen, die Bestandteil der Studie sind, die Beschreibung
der Personen, die in der Datenbank über Brände mit Todesfolge registriert sind, die dort
jedoch nicht registriert sein dürften, die Beschreibung der ums Leben gekommenen
Personen, die fehlen, und durch die Beschreibung des Umfanges der neuen Datenbank.
4.1
Die Qualität der Variablen
Es gibt eine Reihe von Variablen, die in Bezug auf Brandereignisse gesammelt werden, und
eine Reihe von Variablen, für die Person(en) die ums Leben gekommen ist (sind). In der
Datenbank über Brände mit Todesfolge sind für die Jahre 1999 bis 2007 971 Personen
verzeichnet, die bei 889 Bränden ums Leben gekommen sind. Eine Überrüfung der Qualität
der einzelnen Variablenwerte ist schwer durchführbar, da es mit den vorliegenden
Informationen sehr schwer ist, entscheiden zu können, ob ein Wert fehlerhaft ist und was ein
korrekter Wert ist. Man kann jedoch überprüfen, wie hoch der Anteil der Werte ist, die fehlen
und wie hoch der Anteil ist, bei dem der Wert als unbekannt angegeben wurde. Diese Zahl
erhält man, indem man die Anzahl der fehlenden bzw. der unbekannten Werte mit der
Gesamtanzahl dividiert. Bei dem Wert „unbekannt“ hat der Informationsgeber bewusst
angegeben, dass der Variablenwert unbekannt ist.
Tabelle 3: Fehlmengen für Brandvariablen in der Datenbank über Brände mit Todesfolge 1999-2007
Wert
fehlt
Wert
unbekannt
0
15
0
0
10
104
51
0
0
121
219
250
0
8
73
6
Anteil
fehlt
Anteil
unbekannt
889
889
889
889
889
889
889
0%
2%
0%
0%
1%
12%
6%
0%
0%
14%
25%
28%
0%
1%
889
8%
1%
Anzahl
Variable
Datum
Kommune
Räumlichkeit Brandbeginn
Gegenstand Brandbeginn
Brandursache
Ausbreitung des Brandes beim Eintreffen
Gelöscht von (Rettungsdienst, Sonstige,
von selbst ausgegangen)
Brandart (Flamme, Glut, Explosion)
Feuermelder
Feuerlöscher
Hydrant/Schlauch
Default-Werte = es fehlen keine Werte.
Keine Alternative für unbekannt.
Der Brandverlauf wurde beeinflusst:
- von der Art des Gebäudes
- von den Gebäudetechnischen Installationen
- von der Einrichtung
- vom Einsatz des Rettungsdienstes
- vom Verhalten der Allgemeinheit
495
523
511
521
512
0
0
0
0
0
889
889
889
889
889
56%
59%
57%
59%
58%
0%
0%
0%
0%
0%
31
Tabelle 4: Fehlmengen für Personenvariablen in der Datenbank über Brände mit Todesfolge 1999-2007
Wert
fehlt
Wert
unbekannt
Anteil
fehlt
Anteil
unbekannt
3
20
0
0
0
327
971
971
889
0%
2%
0%
0%
0%
34%
0
428
971
0%
44%
23
33
971
2%
3%
56
108
971
6%
11%
57
65
971
6%
7%
Anzahl
Variable
Geschlecht
Alter
Hat diese Person den Brand durch Rauchen
verursacht?
Begann der Brand in der Kleidung dieser
Person?
Verstorben (vorher, bei der Rettung, beim
Transport etc.)
Wohnverhältnisse (alleinstehend, Familie/
Pflegeinrichtung)
Grund des Aufenthaltes (eigene Wohnung/
Gast/Arbeit)
Behinderung:
- physisch
- psychisch
- das Alter
- keine
- unbekannt
Fundort (2000-2007, 1999 ohne Codierung)
Ort im Gebäude (2000-2007, 1999 ohne
Codierung)
Hat die Person versucht Rettungsmaßnahme
zu ergreifen?
Default-Werte = es fehlen keine Werte.
141
156
70
62
861
861
16%
18%
8%
7%
53
432
971
5%
44%
484
505
492
0
0
0
971
971
971
50%
52%
57%
0%
0%
0%
212
522
516
471
527
0
0
0
0
22
971
971
971
971
971
22%
54%
53%
49%
54%
0%
0%
0%
0%
2%.
Rettungsmaßnahmen ergriffen:
- von Angehörigen
- von Nachbarn
- vom Personal (2000-2007, 1999 ohne
Codierung)
- vom Rettungsdienst
- von der Polizei
- von Sonstigen
- kein Eingreifen
- unbekannt
Es kann festgestellt werden, dass es einen hohen Anteil fehlender Werte alternativ
unbekannter Werte für im Prinzip alle Variablen gibt, sowohl in Bezug auf den Brand, als
auch auf die Person.
In Tabelle 3 wird aufgezeigt, dass es für die Brandereignisse sehr oft keine Werte für
Variablen gibt, die sich darauf beziehen, ob der Brandverlauf auf irgendeine Art und Weise,
zum Beispiel durch gebäudetechnische Installationen, beeinflusst wurde. Da es hier keine
Alternative gibt, weder für „unbekannt“ noch für „nein“ (dass der Brandverlauf nicht
beeinflusst wurde), sind alle Interpretationen unsicher. Es ist unmöglich zu wissen, ob ein
fehlender Wert bedeutet, dass die Angabe unbekannt ist, fehlt oder ob er bedeutet, dass der
Brandverlauft nicht beeinflusst wurde. Es fehlt auch eine „unbekannt“-Alternative für die
Fragen, die sich auf Feuermelder und Hydranten beziehen. In diesem Fall gibt es keine
Fehlmengen, da hier in der Datenbank ein Default für das Fehlen gesetzt wird (automatisch).
Es ist daher unmöglich zu beurteilen, wie hoch der Anteil ist, der den Wert „nicht vorhanden“
erhält, wo es eigentlich „unbekannt“ heißen müsste, also ob beispielsweise ein Feuermelder
vorhanden war oder nicht. Für die Variablen Gegenstand Brandbeginn und Brandursache
fehlen nur wenige Werte, aber diese Variable hat bei einem großen Anteil, 25% bzw. 28%,
den Wert „unbekannt“ erhalten.
Auf der Ebene der Personen fehlen viele Werte für die Variablen, die sich darauf beziehen,
ob ein Rettungseinsatz durchgeführt wurde. Hier gibt es allerdings eine Alternative, dass kein
Rettungseinsatz durchgeführt wurde, sowie eine Alternativ für die Fälle, in denen dieses
unbekannt ist. Wie in Tabelle 4 dargestellt, fehlen hier oft Informationen, was wiederum
bedeutet, dass es bei der Interpretation bzw. Beurteilung Probleme gibt. Da diese Frage eine
Frage mit Antwortalternativen ist, von denen auch mehrere Alternativen genannt werden
können, sowie „kein Eingreifen“ und „unbekannt“ eigene Alternativen darstellen, bedeutet
das in einigen Fällen eine Inkonsistenz. Was bedeutet es, z.B. wenn der Informationsgeber
die Angabe gemacht hat, dass kein Rettungseinsatz durchgeführt wurde, und gleichzeitig
angegeben wurde, dass beispielsweise ein Rettungseinsatz durchgeführt wurde?
32
In Bezug auf den Bereich Behinderungen ist die Problematik, wie bereits beispielweise bei
den Fragen zum Feuerlöscher erwähnt, ähnlich. Obwohl es hier eine Alternative sowohl für
keine Behinderung und dafür, dass unbekannt ist, ob eine Behinderung vorlag, gibt, bereiten
die Default-Werte Interpretationsschwierigkeiten. Auch bei dieser Frage mit mehreren
Antwortalternativen, die genannt werden können, kann eine Inkonsistenz entstehen, wenn
der Informationsgeber z.B. die Angabe gemacht hat, dass eine physische Behinderung
vorlag, und gleichzeitig angegeben wurde, dass beispielsweise keine Behinderung vorlag
oder dass unbekannt ist, ob eine Behinderung vorlag.
In Tabelle 4 ist ein großer Anteil unbekannter Werte für die Frage, ob die Person den Brand
durch Rauchen verursacht hat, zu erkennen, 34%. Bei der Frage, ob der Brand in der
Kleidung der Person seinen Anfang genommen hat, beträgt der Anteil unbekannter Werte
sogar 44%. Da bei den Brandereignissen auch Fragen über die Brandursache und den
Gegenstand, der zuerst gebrannt hat, gestellt werden und eine logische Überprüfung nicht
gegeben ist, besteht auch hier das Risiko inkonsistenter Antworten.
Aus Tabelle 5 geht hervor, dass bei 11 Todesfällen angegeben wurde, dass unbekannt ist,
ob das Rauchen der Person den Brand verursacht hat. Gleichzeitig wird aber angegeben,
dass die Brandursache bekannt war, wobei das Rauchen jedoch nicht als Ursache genannt
wurde. Das trifft auf ca. 1/3 der Todesfälle zu.
Aus Tabelle 6 geht hervor, dass bei 250 Todesfällen angegeben wurde, dass unbekannt sei,
ob der Brand in der Kleidung der Person begonnen hat, gleichzeitig wird aber angegeben,
dass der Gegenstand, in dem der Brand begonnen hat, bekannt sei, es sich aber nicht um
die Kleider der Person handeln würde. Das gilt für 60% der Todesfälle.
Tabelle 5: Hat die Person den Brand durch Rauchen verursacht?
Hat diese Person den Brand durch Rauchen verursacht?
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Brandursache
Ja
Nein
Unbekannt
Anzahl Verstorbener
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Rauchen
233
7
27
267
Sonstiges
4
308
111
418
Unbekannt
13
78
185
276
Angabe fehlt
5
1
4
10
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
255
389
327
971
Tabelle 6: Hat der Brand in der Kleidung der Person begonnen?
Hat der Brand in der Kleidung dieser Person begonnen?
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gegenstand
Ja
Nein
Unbekannt
Anzahl Verstorbener
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Kleidung
233
7
27
267
Sonstiges
4
308
111
418
Unbekannt
13
78
185
276
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
255
389
327
971
33
4.2
Verstorbene Personen, die nicht gelistet sein dürften
Durch die Personenkennzahl im Register war es möglich, Daten vom Register über
Todesursachen und RättsBase für im Prinzip alle Personen in der Datenbank über Brände
mit Todesfolge zu bekommen. Mit allen zur Verfügung stehenden Informationen wurde jeder
einzelne Fall dahingehend beurteilt, ob er die Kriterien erfüllt, mit aufgeführt werden zu
können.
Das Ergebnis dieser Arbeit zeigte, dass 18 Personen fälschlicher Weise in der Datenbank
über Brände mit Todesfolge gelistet waren. Bei der Mehrzahl dieser Personen zeigte sich,
dass es eine andere Ursache als ein Brand war, durch welche diese Person ums Leben
gekommen ist, z.B. eine Krankheit, ein Unfall oder Einwirkung von Gewalt. In einigen Fällen
ist die Person mehr als 30 Tage nach dem Brand verstorben und in einigen wenigen Fällen
zeigte sich, dass die Person überlebt hatte. Es gab auch Dubletten im Register. Weiterhin
fehlten in einigen Fällen ausreichende Informationen, so dass es nicht möglich war zu
beurteilen, ob diese Person im Register aufgeführt sein sollte oder nicht. Diese Personen
verbleiben im Register, sind jedoch gekennzeichnet, um den Unsicherheitsfaktor
anzuzeigen.
4.3
Verstorbene Personen, die fehlen
Insgesamt wurden 245 Personen in RättsBase und dem Register über Todesursachen
gefunden, die in der Datenbank über Brände mit Todesfolge fehlen. Um das gesammelte
Material besser verstehen zu können und um die Qualität Der Datenerhebung zukünftig
erhöhen zu können, macht es Sinn, die möglichen Ursachen für diese Fehlmenge, also dem
nicht Vorhandensein von Verstorbenen im Register, auszuwerten.
Das Material ist anhand des Registers über Todesursachen oder RättsBase recht einfach
auszuwerten. Es ist nicht primär die Zielsetzung dieser Studie die Fehlmenge aus einer
anderen Perspektive zu beleuchten, als die des Registers über Todesursachen. In diesem
Abschnitt werden Tabellen anhand der Datenbank über Brände mit Todesfolge vorgestellt
und kommentiert, während ergänzende Tabellen die Fehlmenge aus der Perspektive
anderer Register beleuchten, siehe Anlage 7.
In Tabelle 7 ist die Fehlmenge mit dem Geschlecht verknüpft. Hier kann kein direkter
Unterschied nachgewiesen werden.
Tabelle 7: Geschlechtsspezifische Fehlmengen
Anzahl
Anteil
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Geschlecht
Fehlmenge
Gesamt
(%)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Frauen
69
408
17%
Männer
176
790
22%
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
245
1.198
20%
In Tabelle 8 wird die Fehlmenge dargestellt, die mit den Altersgruppen in Zusammenhang
steht. Hier kann ein Unterscheid zwischen den verschiedenen Altersgruppen nachgewiesen
werden. Die größte Fehlmenge ergibt sich für die Altersgruppe 20-29 Jahre.
34
Tabelle 8: Altersgruppenspezifische Fehlmengen
Anzahl
Anteil
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Altersgruppe
Fehlmenge
Gesamt
(%)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------0-9
2
25
8%
10-19
10
42
24%
20-29
34
83
41%
30-39
23
94
24%
40-49
30
134
22%
50-59
28
191
15%
60-69
36
194
19%
70-79
32
171
19%
80-89
37
207
18%
90+
13
57
23%
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
245
1.198
20%
In Tabelle 9 wird die Fehlmenge mit dem Jahr, in dem sich der Brand ereignete, verknüpft.
Hier ist ein Unterschied zwischen den einzelnen Jahren festzustellen. Die größte Fehlmenge
bezieht sich auf das Jahr 2004. 2004 ist gleichzeitig ein Jahr mit einem sehr niedrigen Wert.
Tabelle 9: Jahresspezifische Fehlmengen
Anzahl
Anteil
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Jahr
Fehlmenge
Gesamt
(%)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------1999
24
127
19%
2000
25
131
19%
2001
24
153
16%
2002
20
157
13%
2003
31
164
19%
2004
23
95
35%
2005
24
127
19%
2006
29
112
26%
2007
35
132
27%
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
245
1.198
20%
In Tabelle 10 wird die Fehlmenge mit der Provinz, in der sich der Brand ereignete, verknüpft.
Hier kann festgestellt werden, dass es Unterschiede zwischen den einzelnen Provinzen gibt.
Es gibt niedrige Werte, 4%-7% für die Provinzen Västernorrland, Jönköping und Kronoberg
und hohe Werte 26%-28% für die Provinzen Norrbotten, Uppsala und Göteborg.
35
Tabelle 10: Provinzspezifische Fehlmengen
Anzahl
Anteil
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Provinz
Fehlmenge
Gesamt
(%)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Stockholm
39
215
18%
Uppsala
8
31
26%
Södermanland
5
20
25%
Östergötland
6
62
10%
Jönköping
2
34
6%
Kronoberg
2
28
7%
Kalmar
6
48
13%
Gotland
2
15
13%
Blekinge
3
14
21%
Skåne
22
115
19%
Halland
4
30
13%
Västra Götaland
38
179
21%
Värmland
6
48
13%
Örebro
7
42
17%
Västmanland
6
37
16%
Dalarna
9
53
17%
Gävleborg
13
46
28%
Västernorrland
2
45
4%
Jämtland
6
27
22%
Västerbotten
6
27
22%
Norrbotten
9
35
26%
Unbekannt
44
47
94%
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
245
1.198
20%
In Tabelle 11 wird die Fehlmenge mit der im Register über Todesursachen genannten
Todesursache verknüpft. Es sind Unterschiede zwischen den unterschiedlichen
Todesursachen festzustellen. Die Fehlmenge ist bei Unfällen im Verkehrs und bei den
vorsätzlich destruktiven Handlungen am größten.
Tabelle 11: Todesursachenspezifische Fehlmengen
Anzahl
Anteil
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Ursache
Fehlmenge
Gesamt
(%)
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Unfall
145
852
17%
davon Brände
93
722
13%
davon Verkehr
47
95
49%
davon sonstige
5
35
14%
Vorsätzlich destruktive Handlung
51
108
47%
Übergriff durch eine andere Person
1
11
9%
Schadensereignis mit unklarer Absicht
14
103
14%
Krankheit
21
81
26%
Angabe fehlt
13
43
30%
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
245
1.198
20%
36
Diese Fehlmengenanalyse kann darauf hinweisen, dass es in der Datenbank über Brände
mit Todesfolge ein systematisches Problem gibt. Die Analysen sind eindimensional und
können in bestimmter Hinsicht das gleiche Phänomen in Abhängigkeit davon beschreiben,
welche sonstigen Zusammenhänge es zwischen den Variablen gibt. So gibt es
beispielsweise einen Zusammenhang zwischen dem Alter und der vorsätzlich destruktiven
Handlung.
4.4
Die neue Datenbank
4.4.1 Umfang
Dadurch, dass gleichzeitig Daten aus der Datenbank über Brände mit Todesfolge, dem
Register über Todesursachen und RättsBase verwendet wurden, ist es möglich eine
bedeutend bessere Beschreibung der bei einem Brand ums Leben gekommen Personen zu
geben. Wir wissen eigentlich nichts weiter über die Fehlmenge in der neuen Datenbank im
Verhältnis dazu, wie viele Personen eigentlich bei einem Brand ums Leben kommen, als
dass sie bedeutend geringer ist, als in der Datenbank über Brände mit Todesfolge. Die
Wahrscheinlichkeit, dass eine Person in keinem der Register auftaucht, wird als sehr gering
eingestuft.
Die neue Datenbank mit Ereignissen und ums Leben gekommenen Personen stellt einen
Zusammenschluss der drei Register dar. Das bedeutet, dass eine Person nur in einem der
Register vorhanden sein muss, um in der nachstehenden Präsentation verzeichnet zu sein.
In Tabelle 12 wird die Anzahl der Ereignisse und die Anzahl der ums Leben gekommenen
Personen dargestellt, die in der neuen Datenbank verzeichnet sind.
Tabelle 12: Anzahl der Ereignisse, Anzahl der ums Leben gekommenen Personen 1999-2007
Anzahl
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Jahr
Ereignis
Ums Leben gekommene Personen
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------1999
114
127
2000
125
131
2001
136
153
2002
145
157
2003
144
164
2004
90
95
2005
124
127
2006
108
112
2007
118
132
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
1.104
1.198
Es ist möglich, ein proportional korrektes Diagramm zu erstellen, das das
Deckungsverhältnis zwischen den drei Registern aufzeigt. In dieser Studie wurde ein
Werkzeug14, das im Internet frei zugänglich ist, verwendet. Abb. 10 zeigt, wie sich die
unterschiedlichen Register überschneiden.
Es erscheint in dieser Hinsicht relevant zu sein, darauf hinzuweisen, dass das Bild sich
anders dargestellt hätte, wenn wir nicht bei der Auswahl aus einem Register Zugriff auf die
anderen Registern gehabt hätten. Das heißt, dass wir beispielsweise nie alle ums Leben
gekommen Personen im Register über Todesursachen gefunden hätten, wenn wir keinen
Zugriff auf die Datenbank über Brände mit Todesfolge und RättsBase gehabt hätten.
14
http://www.cmbi.ru.nl/cdd/biovenn/
37
Abb. 10 zeigt, dass die größte Übereinstimmung zwischen RättsBase und dem Register über
Todesursachen besteht. Das ist nicht verwunderlich, da sich im Prinzip alle Personen, die
ums Leben gekommen und in RättsBase verzeichnet sind, auch im Register über
Todesursachen vorhanden sein sollten. Umgekehrt ist dieses jedoch nicht der Fall.
Abb. 10: Venn-Diagramm das zeigt, wie sich die drei Register überschneiden
x = Datenbank über Brände mit Todesfolge (MSB)
y = RättsBase (RMV)
z = Register über Todesursachen (SoS)
Gesamt
Nur
x
y
z
953
1.120
1.155
4
13
46
xy
xz
yz
921
923
1.081
26
28
186
xyz
895
Die Zahlen in Abb. 10 sind so zu lesen, dass von den insgesamt 1.198 ums Leben
gekommenen Personen, sind

954 (80%) in Datenbank über Brände mit Todesfolge (MSB) verzeichnet. Von
diesen sind 4 in keinem der anderen beiden Register vorhanden.

1.120 (93%) in RättsBase (RMV verzeichnet. Von diesen sind 13 in keinem der
anderen beiden Register vorhanden.

1.155 (96%) im Register über Todesursachen (SoS) verzeichnet. Von diesen sind 46
in keinem der anderen beiden Register vorhanden.
Das bedeutet, dass 895 ums Leben gekommene Personen (75%) in allen drei Registern
vorhanden sind. 240 (20%) sind in zwei der Register und der Rest, 63 Personen (5%) in nur
einem Register vorhanden (sieh Abb. 11).
75%
Es sind Daten in allen drei Registern vorhanden
20%
Es sind Daten in zwei der Register vorhanden
5%
Es sind Daten in nur einem Register vorhanden
Abb. 11: Anteil der ums Leben gekommen Personen, mit Angabe ob in einem, zwei oder drei Registern gelistet
38
4.4.2 Ereigniskategorien
In Tabelle 13 sind die neuen Ereigniskategorien dargestellt, die für die neue Datenbank
erstellt wurden, um eine alle Bereiche abdeckende Einteilung gewährleisten zu können. Die
Tabelle zeigt, dass mindestens 75% der Personen bei einem Brand im Wohnumfeld ums
Leben gekommen sind.
Tabelle 13: Ereigniskategorie, eine neue Variable
Anzahl
Anteil
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Ereigniskategorie
Ereignisse
Verstorbene
Ereignisse
Verstorbene
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Brände im Wohnumfeld
834
897
76%
75%
Brände in sonstigen Gebäuden
28
29
3%
2%
Brände außerhalb von Gebäuden 84
86
8%
7%
Brände bei Verkehrsunfällen
119
8%
10%
91
Unbekannt
67
67
6%
6%
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
1.104
1.198
100%
100%
4.4.3 Variablen in der neuen Datenbank, die alle Bereiche abdecken
Neben der Ereigniskategorien, siehe oben, gibt es Variablen für das Geburtsdatum, das
Geschlecht, das Alter, der Kommune in der sich das Ereignis ereignet hat, dem
Ereignisdatum, sowie für die entsprechenden Strukturen, wie die Altersgruppen, die
Provinzen und das Jahr des Ereignisses. Weiterhin, da die Fehlmenge im Register über
Todesursachen im Verhältnis zur neuen Datenbank so gering ist, können die Variablen
Todesursache und Verletzungen als deckend eingestuft werden. In Tabelle 14 sind die
Todesursachen und die Verletzungen der neuen Datenbank dargestellt. 3 von 4 haben
Rauch oder offenes Feuer als äußere Ursache. Fast die Hälfte der Personen ist an den
Folgen ihrer Verbrennungen verstorben. Die sonstigen Verletzungen dieser Gruppe waren
in erster Linie andere Vergiftungen als durch Kohlenmonoxid.
Tabelle 14: Ereigniskategorie, eine neue Variable
Verletzungen
Gesamt
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Ursache
Verbrennungen
Vergiftungen/
Kohlenmonoxid
Sonstige
Verletzungen
Angabe Anzahl
fehlt
Anteil2
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Rauch oder offenes Feuer
(alle Vorsätze)
432
398
67
-
897
78%
Sonstiges (alle Vorsätze)
74
34
69
-
177
15%
Krankheit
-
-
-
81
81
7%
Angabe fehlt
-
-
-
43
43
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
506
432
136
124
1.198
100%
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Anteil1
1
2
47%
40%
Der Anteil wird berechnet, wenn Werte vorliegen
Der Anteil wird berechnet, wenn Werte vorliegen
13%
100%
39
5.
Erörterung
Das Amt für Zivilschutz und Bereitschaft (MSB) sammelt und erfasst fortlaufend Daten über
Brände, bei denen Personen ums Leben gekommen sind. Dieses erfolgt durch die
Überwachung der Medien und durch die Zusammenarbeit mit den kommunalen
Rettungsdiensten und der Polizei. Um eine höhe Anwendbarkeit der Informationen zu
erreichen, ist es wichtig, dass die richtigen Brände berücksichtigt werden und das die
Angaben zum Brand und über die betroffenen Person korrekt ausgefüllt sind. Das Erheben
und Erfassen dieser Daten begann im Jahr 1999 bei der damaligen Behörde, dem Amt für
Rettungswesen (Räddningsverket) und ist später von MSB fortgesetzt worden. Der Zweck
dieser Studie ist die Qualität des erhobenen und erfassten Materials zu prüfen.
Um entscheiden zu können, ob eine Person in die Datenbank aufgenommen werden soll,
sind Kriterien erarbeitet worden, die erfüllt sein müssen. Die Person muss als Folge eines
Brandes oder einer explosionsartigen Verbrennung verstorben sein. Die Person muss beim
Brand oder spätestens 30 Tage nach dem Brand verstorben sein. Anhand der Datenbank
über Brände mit Todesfolge sind sämtliche Todesfälle geprüft worden, ob sie den Kriterien
entsprechen. Diese Überprüfung erfolgte mit Hilfe bereits früher gesammelten Materials und
mit Hilfe anderer Quellen, in erster Linie die Datenbank des RMV, RättsBase, und dem
Register über Todesursachen DOR von SoS. Um an Daten über diese Personen zu
kommen, war es erforderlich, die Personenkennzahl der betreffenden Person zu kennen. Die
Personenkennzahl wurde in dem hier aktuellen Zeitraum in der Regel nicht erfasst. Daher
bestand ein großer Teil der Arbeit darin, diese zu ermitteln. Weiterhin wurden diese Quellen
benötigt, um die Dunkelziffer, die ggf. vorhanden ist, zu ermitteln. Die Arbeit hat dazu
geführt, dass fälschlicher Weise aufgenommene Personen entfernt werden konnten und das
ums Leben gekommene Personen, die vorher nicht erfasst waren, hinzugefügt werden
konnten.
In Bezug auf die erhobenen bzw. erfassten Daten des entsprechenden Brandes und der
entsprechenden Person wurde nur eine grobe Qualitätsprüfung durchgeführt. Es wurde als
allzu zeitaufwändig eingestuft, die Richtigkeit jeder einzelnen Information zu überprüfen.
Auch die Arbeit, die Personen, die aus anderen Quellen hinzugefügt wurden, durch
entsprechende Informationen zu ergänzen, wurde als zu zeitaufwändig eingestuft. Es ist
auch nahezu unmöglich, im Nachhinein die gewünschten Informationen zu erheben. Die
Überprüfung, die stattgefunden hat, soll in aggregierter Form darstellen, wie hoch der Anteil
der ums Leben gekommenen Personen ist, für die der gesuchte Variablenwert fehlt, sowie in
welchem Umfang die Alternative „unbekannt“ verwendet worden ist.
Die neue Datenbank enthält für die Jahre 1999-2007 1.198 ums Leben gekommene
Personen. Das sind ca. 20-30 Personen mehr, als in der Datenbank über Brände mit
Todesfolge bisher von MSB angegeben. 18 Personen wurden entfernt, da sie nicht den
Kriterien entsprechen und 245 Personen wurde hinzugefügt. Diese Veränderung hat jedoch
keinen großen Einfluss auf die Auswertungen beispielsweise der Verteilung der
Altersgruppen, des Geschlechts oder der geographischen Streuung, die bereits in
unterschiedlichen Zusammenhängen präsentiert wurden. Die Frage, was zu den
Fehlmengen geführt hat, ist nicht einfach zu beantworten.
40
Es wurden keine eindeutigen Muster gefunden. Mit Hilfe der Angaben in RättsBase und DOR
kann jedoch festgestellt werden, dass es relativ gesehen öfter vorkam, dass Personen, die
durch vorsätzlich destruktive Handlungen und bei Bränden, die im Zusammenhang mit
einem Verkehrsunfall stehen, nicht erfasst wurden, also eine Fehlmenge darstellen.
Dass auch Personen, die die Kriterien nicht erfüllen, in die Datenbank mit aufgenommen
wurden, liegt wahrscheinlich vorwiegend daran, dass die entsprechende Information zum
Zeitpunkt der Beurteilung nicht vorgelegen hat. So ist beispielsweise durch RättsBase und
DOR deutlich zu erkennen, dass einige Personen durch eine Krankheit vor dem
Brandereignis verstorben sind. Es handelt sich jedoch nur um sehr wenige Personen, so
dass dieses Faktum in der Praxis keine größere Rolle spielt.
Die Tatsache, dass viele Personen fehlen, ist jedoch ernster einzustufen. Es gibt mehrere
denkbare Erklärungen, warum die Fehlmenge bei den vorsätzlich destruktiven Handlungen
und bei Bränden, die im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall stehen, überproportional
groß ist. Eine Gemeinsamkeit dieser beiden Kategorien ist, dass sich die
Präventionsmaßnahmen entscheidend von denen unterscheiden, die sich auf Brände in
Gebäuden beziehen, die stets größere Aufmerksamkeit bekommen haben, und dass es
daher eine unausgesprochene Selektion von Ereignissen gegeben hat, die nicht durch die
Kriterien begründet ist. Eine andere Erklärung wäre die, dass das Interesse seitens der
Medien in Bezug auf die Ereigniskategorien wahrscheinlich unterschiedlich groß ist. Die
verschiedenen Kategorien finden auch eine unterschiedlich große Aufmerksamkeit. Der
größte Informationsgeber ist der Rettungsdienst und dass dieser im Zusammenhang mit den
Ereignissen eine geringere Rolle spielt, ist auch ein Faktor, der zu berücksichtigen ist. Es ist
überhaupt nicht sicher und auch nicht wahrscheinlich, dass der Rettungsdienst bzw. die
Feuerwehr Kenntnis über Selbstmorde oder versuchte Selbstmorde hat, bei denen der Brand
nicht umfassend gewesen sein muss und auch nicht in Zusammenhang mit einem Gebäude
gestanden haben muss. Bei Bränden, die im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall
stehen, ist es zudem sehr schwierig zu beurteilen, ob die betroffene Person durch den Unfall
selber oder aufgrund von Verbrennungen verstorben ist.
Je nachdem, zu welchem Zweck das Material verwendet werden soll, ist die Fehlmenge von
unterschiedlicher Bedeutung. In den Fällen, in den Fallbeschreibungen ausgewertet werden
sollen, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, bedeutet die Fehlmenge natürlich, dass die
Erkenntnisse in den Kategorien begrenzt sind, in denen große Fehlmengen zu verzeichnen
sind, während Erkenntnisse in Kategorien mit geringe Fehlmenge nicht beeinflusst werden.
Soll hingegen eine Statistik erstellt werden, wird die Handhabung der Fehlmengen
schwieriger. Die Gesamtanzahl der Personen, die bei einem Brand ums Leben gekommen
sind, wird dazu führen, dass der Problembereich unterschätzt werden wird. Die Auswirkung
der Fehlmenge kann dadurch verringert werden, dass man nur Statistiken für die Bereiche
erstellt, in denen die Fehlmenge gering ist, z.B. bei Bränden im Wohnumfeld. Man kann
dieses Problem jedoch nicht gänzlich umgehen, da es, wie vorstehend dargestellt, keine
eindeutigen Muster gibt, sondern nur eine bestimmte Überrepräsentation in den genannten
Kategorien.
41
Die Qualität der gesammelten bzw. erfassten Daten, sowohl in Bezug auf das Brandereignis,
als auch auf die verstorbene Person, zeigt große Mängel und weist eine Handhabung auf,
die zu Problemen bei der Interpretattion und Auslegung führt. Die meisten Mängel können
auf das Modell der Datenerhebung zurückgeführt werden.
Es ist problematisch, dass für den Gegenstand, an dem der Brand zuerst ausgebrochen ist,
der Wert „unbekannt“ bei 25% bzw. 28% der Brände genannt wird. Problematisch ist auch
dass für die Frage, ob die Person den Brand durch Rauchen verursacht hat, sowie für die
Frage, ob der Brand zuerst die Kleider der betroffenen Person erfasst hat, der Wert
„unbekannt“ so häufig genannt wurde, in 34% bzw. 44% der Fälle. Ein unbekannter Wert
muss jedoch nicht zwangsläufig problematisch sein. Es kann ganz einfach so sein, dass es
keine weiteren Informationen gibt, als die, die genannt wurden. Bei einem umfassenden
Brand, bei dem alles zerstört wurde, kann es beispielsweise sehr schwierig sein, die
Brandursache zu ermitteln, da es keinerlei Hinweise mehr gibt. In diesen Fällen müssen die
genannten Werte als Minimum betrachtet und mit entsprechender Vorsicht verwendet
werden. Es gibt keine absolute Grenze dafür, wann es aufgrund unbekannter Werte
uninteressant wird, weitere Informationen einzuholen. Für Informationen, die im Rahmen
einer Überprüfung als wichtig eingestuft werden, sollte in erster Linie überprüft werden, ob
die Möglichkeit besteht, den Anteil unbekannter Werte durch eine sorgfältigere Prüfung zu
reduzieren, oder sich darüber Gedanken zu machen, ob es nicht noch weitere
Informationsgeber geben könnte. Es könnte auch andere Fragen geben, die leichter zu
messen und zu operationalisieren sind, und die als Indikator für die Werte dienen könnten,
die man eigentlich messen wollte.
In Bezug auf das Brandereignis fehlen bei ca. 60% der Brände Angaben darüber, ob der
Brandverlauf durch bestimmte Faktoren beeinflusst worden ist, z.B. die Bauweise, die
brandtechnischen Installationen, die Einrichtung, der Einsatz der Rettungskräfte oder das
Verhalten der Allgemeinheit. Hinter diesen 60%, bei denen Werte fehlen, verbergen sich
eigentlich drei Wertetypen. Das sind die, bei denen bekannt ist, dass der Brandverlauf nicht
beeinflusst wurde (z.B. durch die Bauweise), die Brände, bei denen nicht bekannt ist, ob der
Brandverlauf beeinflusst wurde, und die Brände, bei denen vergessen wurde anzugeben, ob
der Brandverlauf beeinflusst wurde.
Für das Brandereignis werden Informationen über en Brandschutz abgefragt: Gibt es
Feuermelder und Feuerlöscher und ggf. Hydranten/Schläuche? Für beide dieser Bereiche,
Beeinflussung des Brandverlaufes und Brandschutz, ist die Datenerhebung so ausgelegt,
dass diese Angaben, wenn vorhanden, auszufüllen sind. Das heißt, dass der
Informationsgeber diese Angaben nur macht, wenn beispielsweise ein Feuerlöscher
vorhanden war. Das ist ein Problem, unabhängig davon, ob ein Nein als Default-Wert, wie
zum Beispiel im Fall des Brandschutzes, angegeben wird oder ob die Variable keine Wert
hat, wie bei der Beeinflussung des Brandverlaufes. Die Konsequent bleibt die gleiche. Auf
die Frage, ob der Brandverlauf beeinflusst wurde, ist es schwierig eine verwertbare Antwort
zu bekommen, ohne dass der Informationsgeber eine Art Richtlinie zur Verfügung hat, die
besagt, in welchem Umfang etwas einen Einfluss haben muss, um als relevant eingestuft
werden zu können.
Die Problematik einer derartigen Berichterstattung ist die, dass alle übrigen Fälle, in denen
beispielsweise kein Feuermelder vorhanden ist, in denen die Informationen unbekannt sind,
sowie in den Fällen, in denen der Informationsgeber vergessen hat, die Angaben
einzutragen, zu einem einzigen Wert zusammengefasst werden.
42
Die gleiche Art von Deutungsschwierigkeiten gibt auch auf der personenbezogenen Ebene
bei den Angaben über eine eventuelle Behinderung (physisch, psychisch/altersbedingt) und
bei den Angaben, ob jemand, z.B. ein Angehöriger oder Nachbar, eine Rettungsmaßnahme
ergriffen hat. Hier gibt es zwar eine Alternative für unbekannt bzw. keine Behinderung oder
keine Rettungsmaßnahme, aber die Ausgestaltung ist dennoch mangelhaft, da die
Informationen in eigenen Variablen ohne Konsistenzkontrolle gespeichert werden. Das heißt,
dass in der Datenbank angegeben sein kann, dass eine Person eine physische Behinderung
hat, und gleichzeitig markiert ist, dass keine Behinderung vorliegt. Die Konsequenz ist dann
die, dass die Angabe nur zur Schätzung eines Minimalvorkommens herangezogen werden
kann. Wie auch bei der Variable der Beeinflussung der Brandverlaufes ist es auch bei der
Frage beispielsweise einer psychischen Behinderung schwierig, eine verwertbare Antwort zu
bekommen, ohne dass der Informationsgeber eine Art Richtlinie zur Verfügung hat, die
besagt, in welchem Umfang ein bestimmtes Persönlichkeitsbild vorhanden sein muss, um als
psychische Behinderung eingestuft zu werden. Hier kann man sich fragen, ob der
Rettungsdienst bzw. die Feuerwehr der beste Informationsgeber ist.
43
6.
Vorschläge für zukünftige Datenerhebungen
Als mit dieser Qualitätsstudie begonnen wurde, führte auch MSB neue Verfahren für die
Datenerhebung ein. Die größte Veränderung im Vergleich zu den früheren Erhebungen ist
die, dass den Personenkennzahlen eine größere Bedeutung beigemessen wird. Die
Personenkennzahl ist, wie bereits ausgeführt, eine wichtige Voraussetzung, um Personen in
Bezug auf andere Quellen zu identifizieren, um so eine bessere Überprüfung der
Fehlmengen zu ermöglichen und um auch später die Datenbank über Brände mit Todesfolge
mit weiteren Informationen über die vorhandenen Personen ergänzen zu können. Außerdem
können auch neue Personen aus den anderen Quellen hinzugefügt werden. Die
Zusammenarbeit in erster Linie mit der Polizei und dem staatlichen Institut für Rechtsmedizin
(RMV) wurde intensiviert, um die Handhabung effizienter gestalten zu können. Bei den
Formularen zur Datenerhebung wurden zur Verdeutlichung und um das Risiko Fehler zu
machen, zu senken, geringfügige Änderungen eingebracht.
Ausgehend von den Ergebnissen dieser Qualitätsstudie ist weitere Enzwicklungsarbeit
erforderlich, um sicherzustellen, dass das Material auch zukünftig von hoher Qualität sein
wird und wertvolle Informationen für eine effiziente Sicherheitsarbeit beinhaltet. Die
Vorschläge für zukünftige Arbeit kann in zwei Entwicklungsbereiche unterteilt werden:
6.1

Identifizierung von Bränden mit Todesfolge

Variablen und deren Qualität
Identifizierung von Bränden mit Todesfolge
Um zukünftig noch besser klären zu können, welche Ereignisse und welche Personen
registriert werden sollen, werden veränderte und deutlichere Kriterien benötigt. Es wird
vorgeschlagen, dass sich diese Kriterien zunächst auf das Ereignis beziehen sollen und erst
dann auf die direkten und indirekten Auswirkungen für die betroffenen Personen. Unter den
direkten Auswirkungen sind beispielsweise Verbrennung und Vergiftungen durch
Kohlenmonoxid zu verstehen, während die indirekten Auswirkungen beispielsweise ein
Sprung von Balkon sein kann, um sich vor den Feuer zu retten, und bei dem die betroffene
Person dann ums Leben kommt. Das Zeitkriterium, dass eine Person innerhalb von 30
Tagen verstorben sein muss, sollte geändert werden. Wenn diese Selektion in der
Auswertungsphase stattfinden würde, erhält man eine Lösung mit größerer Flexibilität.
Weiterhin würde das wahrscheinlich auch bedeuten, dass es umso schwieriger wird
festzustellen, ob der Brand den Todesfall verursacht hat, je weiter das Ereignis zurückliegt.
Die neuen Kriterien bedeuten, dass der Problembereich einer relevanteren Darstellung
unterliegt. Da die neuen Kriterien einen größeren Bereich abdecken als die alten, wird sich
auch die Möglichkeit der Beschreibung über den Faktor Zeit nicht verschlechtern.
44
Um den vorgeschlagenen Änderungen in Bezug auf die Kriterien folgen zu können und um
die Risiken für Fehlmengen und die fälschlicher Weise aufgenommenen odesfälle
minimieren zu können, ist es erforderlich, die Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten weiter
zu verbessern. Zu diesen zählen auch die Krankenhäuser, beispielsweise die Landeskliniken
für Brandopfer (in Uppsala und Linköping). Es wird weiterhin vorgeschlagen, auch die
Zusammenarbeit mit RMV, SoS, den Polizeibehörden, dem Zentralamt für Straßenverkehr
und den zukünftigen Rettungsdiensten zu vertiefen und zu formalisieren. Bild 3 zeigt den
übergreifenden Prozess von der frühzeitigen Identifizierung des Ereignisse bis hin zur
Statistik. Die Krankenhäuser sind wichtig, um die Personen erfassen zu können, die einige
Zeit nach dem Brand ihren Verletzungen erlegen sind. RMV ist für Fragen, ob der Brand den
Todesfall direkt oder indirekt verursacht hat, von Bedeutung, aber auch für Hilfestellungen in
Bezug auf das Auffinden von verstorbenen Personen in Kategorien, die nicht in den Medien
auftauchen oder zur Kenntnis der kommunalen Rettungsdienste gelangt sind. Um die
Qualität bei den Bränden, die einem Verkehrsunfall zuzuordnen sind, verbessern zu können,
muss auch die Zusammenarbeit mit dem Zentralamt für Straßenverkehr vertieft und
ausgebaut werden. Letztendlich wird das Material auch mit dem Register über
Todesursachen von SoS verglichen. Da die Statistik über Todesursachen ca. ein Jahr nach
dem Zeitraum, auf den sich die Statistik bezieht, veröffentlicht wird, ist hier eine relativ lange
Nachlaufzeit im Vergleich zur Identifizierung und der vorläufigen Statistik gegeben.
Frühe Identifizierung
Vorläufige Statistik
Nachkontrolle/Abschließende
Statistik

Medien

Rechtsmedizinisches Institut


Rettungsdienste

Krankenhäuser

Polizei

Straßenverkehrsamt
Zentralamt für Gesundheits- und Sozialwesen
Zeit
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Bild 3: Der Identifizierungsprozess
Es ist von großer Bedeutung Richtlinien zu erarbeiten, wie den Kriterien zu folgen ist. Die
Richtlinien sollten neben der Beschreibung der Kriterien auch Beispiele von
Interpretationsmöglichkeiten enthalten, wie zum Beispiel in Anlage 8 dargestellt.
Es hat sich gezeigt, dass es schwierig ist, von den Krankenhäusern Informationen über
Personen zu bekommen, die erst nach dem Brandereignis ihren Verletzungen erlegen sind.
Es wäre daher wünschenswert, alle Schwerverletzten, die in ein Krankenhaus eingeliefert
werden, in einem eigenen Register zu erfassen und zu verfolgen. Dadurch wäre der Bereich,
der sich auf Personen bezieht, die erst später ihren Verletzungen erlegen sind, besser
abgedeckt. Es würden sich auch neue Möglichkeiten ergeben, Personen, die durch einen
Brand schwer verletzt wurden, zu verfolgen und zu beschreiben. Eine derartige Entwicklung
und Erweiterung erfordert jedoch eine Prüfung dahingehend, welche Informationen über
schwer verletzte Personen wünschenswert sind erfasst zu werden, und wie es mit den
Verschwiegenheitsvorschriften aussieht.
45
6.2
Variablen und deren Qualität
Die Qualitätsmängel, die in Bezug auf den Inhalt der Variablen im Zusammenhang mit der
Datenerhebung festgestellt wurden, erfordern Verbesserungsmaßnahmen, sowohl in Form
von einfachen Maßnahmen, als auch in Form einer umfassenden Entwicklungsarbeit. Für die
Erhebung, Erfassung und Speicherung muss ein neues technisches Umfeld geschaffen
werden. Ein Umfeld, das einerseits sicherstellen muss, dass mehrere Informationsgeber auf
das System zugreifen können, und andererseits, dass Qualitätsüberprüfungen (logische
Überprüfungen) in Bezug auf den Inhalt der Variablen möglich sein müssen.
Einfache Maßnahmen wären beispielsweise die konsequente Einführung einer
Antwortalternative für „weiß nicht“/“unbekannt“ und dass Default-Werte nicht verwendet
werden. Es ist einfach Regeln einzuführen, die unlogische Antworten bearbeiten. Es darf nur
möglich sein, dass angegeben wird, dass die ums Leben gekommene Person den Brand
durch Rauchen verursacht hat, wenn auch das Rauchen als Brandursache genannt wird,
oder dass der Brand in der Kleidung begonnen hat, wenn auch als Gegenstand, bei dem der
Brand entstanden ist, die Kleidung genannt wurde.
Um die Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit der Erhebung zu verbessern ist es wichtig, die
Erhebung nicht mit Informationen „zu beschweren“, die zu Quellen einer Inkonsistenz
werden könnten. So ist es zum Beispiel nicht erforderlich, das Datum und den Wochentag zu
erfassen. Der Wochentag ist eine Variable, die auch später noch relativ einfach mit
einbezogen werden kann.
Es ist sehr wichtig bei den Identifizierungsfaktoren (Personenkennzahl, Nummer des
Einsatzberichtes, Anschrift) eine hohe Qualität anzusetzen. Hier bedeutet ein hohe Qualität,
dass es einfach sein muss, Daten aus dem Register über Todesursachen, dem
Einsatzregister des Rettungsdienstes, vom Statistischen Zentralamt (SCB) und von anderen
Quellen der Datenbank hinzuzufügen. Die Überprüfung der erhobenen Daten bedeutet zwar
einen Mehrwert in Bezug auf die Arbeit, aber auch in Bezug auf den Umfang der
Informationen, um unterschiedliche Arten von Fall-Kontrollstudien durchführen zu können,
die z.B. zur Identifizierung dessen führen können, warum sich in bestimmten Fällen weniger
Konsequenzen als in anderen Fällen ergeben.
Die Arbeit, um die Verwendbarkeit des erhobenen Materials dahingehend zu erleichtern,
dass Antworten auf die vorhandenen Analyseprobleme gefunden werden können, ist
umfangreicher. Ein erster Schritt ist das Erstellen eines Informationsmodells, das anhand der
bereits vorgestellten Zielsetzung, Informationen aus den Perspektiven Brand, Person und
Umfeld (Bild 4) zu sammeln, die Möglichkeit schafft, Daten auf einer logisch korrekten Ebene
zu erheben.
Brand
Person
Umfeld
Bild 4: Umfang der Erhebung
46
In dieser Studie müssen sowohl die vorhandenen, als auch die neuen Variablen deutlich
definiert und dokumentiert werden. Bild 5 zeigt die Fragestellungen, die der Studie zugrunde
liegen können.
Gewünschte Informationen anhand eines Auswertungszusammenhanges
Wer ist der beste Informationsgeber?
Gibt es Messwertprobleme/Interpretationsprobleme?
Ja
Nein
Definieren
Gibt es andere Angaben, die einfacher zu messen und zu operationalisieren sind und
die als Indikator für die gesuchte Information dienen können?
Ja
Definieren
Bild 5: Durchlauf der Variablen
Nein
Nicht strukturierte Informationen/Freitexte
sammeln?
Ja
Nein
Beschreiben
Angabe streichen
47
Anlage 1: Die Datenbank über Brände mit Todesfolge
Das Amt für Zivilschutz und Bereitschaft (MSB), das ehemalige Amt für Rettungswesen,
verfolgt seit 1999 detailliert alle Brände mit Todesfolge in Schweden.
Der Zweck dieser detaillierten Verfolgung ist der, Erfahrungen und Erkenntnisse zu
sammeln, um dann ausgehend von diesen Erfahrungen und Erkenntnissen Maßnahmen mit
dem Ziel erarbeiten zu können, dass die Anzahl der bei einem Brand verletzten und zu Tode
gekommenen Personen zu senken.
Die Verfolgung der Brände mit Todesfolge erfolgte einerseits über eingegangene Berichte
und andererseits über das Sammeln von Ereignissen auf unterschiedliche Art, wie zum
Beispiel durch:







das Sammeln von Fakten über das Ereignis und den Todesfall in der Form, dass
besondere Kontaktpersonen beim kommunalen Rettungsdienst die Formulare
ausfüllten, die vom damaligen Amt für Rettungswesen erstellt worden waren,
detaillierte Branduntersuchungen durch Experten, die das damalige Amt für
Rettungswesen hinzugezogen hat,
Informationen von den technischen Ermittungen der Polizei,
die Überwachung der Medien,
den Datenvergleich mit dem schwedischen Brandschutzverband (Svenska
Brandskyddsföreningen), der Informationen zusammengestellt, u.a. durch
Zeitungsberichte und sonstige Angaben in den Medien,
die Zusammenarbeit mit dem Straßenverkehrsamt (Vägverket) zur Verfolgung von
Verkehrsunfällen,
die Zusammenarbeit mit dem staatlichen Institut für Rechtsmedizin (RMV) und den
rechtsmedizinischen Institutionen in Bezug auf Obduktionsprotokolle.
Die Daten, die auf diese Art und Weise gesammelt bzw. erhoben wurden, werden in die die
Datenbank über Brände mit Todesfolge aufgenommen. Die Datenbank über Brände mit
Todesfolge wird für die Eingabe von Informationen bzw. Daten genutzt, sie unterstützt die
Auswertung von Bränden mit Todesfolge und die Darstellung in Form statistischer Tabellen
als Web und Bericht.
Die Kriterien, die entscheiden, ob eine Person in die Datenbank über Brände mit Todesfolge
aufgenommen wird, sind:



dass die Person als Folge ihrer Verletzungen, die sie sich bei einem Brand oder einer
explosionsartigen Verbrennung zugezogen hat, verstorben ist,
dass der Todesfall spätestens innerhalb von 30 Tagen nach dem Brand eintrat und
dass der Brand mit Todesfolge sich in Schweden ereignet hat.
Daher spielt es keine Rolle, ob der Brand ohne Vorsatz (ein Unfall) ausgebrochen ist oder
vorsätzlich (Selbstmord oder Mordbrand) herbeigeführt wurde. Auch die Nationalität des
Verstorbenen spielt keine Rolle. Alle Personen, die bei einem Brand in Schweden ums
Leben kommen, sollten mit aufgenommen werden. Es gibt jedoch viele Situationen, in
denen es schwierig ist zu entscheiden, ob eine Person aufgenommen werden soll oder
nicht. Das ist besonders bei Bränden, die im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall
stehen, schwierig. Hier ist es äußerst schwierig zu beurteilen, ob die Person durch den
Unfall bzw. den Zusammenstoß oder als Folge des Brandes ums Leben kam, der beim
Unfall ausgebrochen ist.
48
Anlage 2: Die rechtsmedizinische Datenbank (RättsBase)
Das staatliche rechtsmedizinische Institut (RMV) wurde 1991 als zentrale
Verwaltungsbehörde für rechtspsychiatrische Untersuchungen, Rechtsmedizin,
Rechtschemie und Rechtsgenetik gegründet. Alle diese Bereiche gehörten früher zum
Zentralamt für Gesundheits- und Sozialwesen. Das RMV stellt Daten zusammen und wertet
Daten für verbrechens- und schadensvorbeugende Maßnahmen aus.
RMV untersucht im Auftrag der Polizei und der Staatsanwaltschaft, der Gerichte oder der
Provinzialregierung unnatürliche oder verdächtige Todesfälle, sowie Fälle, bei denen der
Verdacht einer Gewalttat oder einer sexuellen Straftat besteht. Wenn der Todesfall als Folge
einer Verletzung oder Vergiftung eingetreten ist, oder wenn der Arzt nicht feststellen kann,
was zum Tode geführt hat, wird Kontakt zur Polizei aufgenommen, die dann entscheidet,
inwieweit eine rechtsmedizinische Untersuchung indiziert ist. Der Arzt, der die Todesursache
im Auftrag der Polizei untersucht, stellt dann eine Bescheinigung über die Todesursache
aus.
In einem Jahr werden ca. 5.300 rechtsmedizinische Untersuchungen zur Klärung der
Todesursache und ca. 2.600 Untersuchungen von lebenden Personen durchgeführt. Im Jahr
2009 wurden ca. 90 der untersuchten Todesfälle als Folge von Gewaltverbrechen, ca. 1.200
als Unfall und ca. 1.200 als Selbstmord eingestuft. In ca. 300 Fällen war die Todesursache
nicht eindeutig. Die restlichen Todesfälle wurden als natürliche Todesfälle eingestuft.
Todesfälle, die durch äußere Gewalt oder Vergiftung hervorgerufen wurden, zum Beispiel
Brände mit Todesfolge, sind immer rechtsmedizinisch zu untersuchen. Da sich jedoch
deutlich mehr Todesfälle durch Unfall ereignen als die, die rechtsmedizinisch untersucht
werden, kann dieses jedoch nicht als gängige Praxis gesehen werden. Wie hoch der Anteil
aller unnatürlicher Todesfälle, die untersucht werden, ist, ist je nach Art des Unfalles sehr
unterschiedlich.
Seit 1992 werden Informationen bzw. rechtsmedizinische Daten in der rechtsmedizinischen
Datenbank, RättsBase, erfasst. Der Zweck der Datenbank RättsBase ist der, dass man die
täglichen Routinearbeiten effektiver gestalten und unterstützen möchte, und das Erstellen
einer Statistik mit den Daten aller rechtsmedizinischen Institute im Land. Die Datenerhebung
wird jährlich im Jahresbericht des RMV veröffentlicht und ist im Internet einzusehen.
Die Datenerhebung erfolgt über:



Polizeiberichte mit Angabe des Namens, der Personenkennzahl, der Wohnanschrift,
ggf. unter Angabe bereits bekannter Informationen, der Information über das Ereignis,
den Zeitpunkt und den Ort des Todesfalles, den relevanten Umständen und den
vorläufigen Angaben darüber, was den Todl verursacht haben könnte,
die rechtsmedizinische Untersuchung und
die rechtschemische Untersuchung
Mögliche Fehlerquellen:


Es könne Unterschiede in der Praxis dahingehend vorliegen, dass an verschieden
Orten unterschiedliche Informationen eingetragen werden.
Bei einigen Datensätzen in der Datenbank fehlt die Qualitätsüberprüfung hinsichtlich
des Formates und des Inhalts. Das hat zur Folge, dass Daten mit gleicher Bedeutung
auf unterschiedliche Art eingetragen werden können.
49
Anlage 3: Das Register über Todesursachen (DOR)
Das Register über Todesursachen dient der offiziellen Statistik über die Todesursachen in
Schweden. Die Daten in diesem Register dienen auch der Beschreibung der
Volksgesundheit, werden aber auch als Grundlage für Einsätze im Bereich Gesundheits- und
Krankenpflege, sowie zu Forschungszwecken verwendet. Als Referenzrahmen für die
Statistik über die Todesursache dient das Kriterium, dass die Personen in Schweden
gemeldet sein müssen. Das Register über Todesursachen umfasst alle verstorbenen
Personen, die während eines Kalenderjahres zum Zeitpunkt des Todes in Schweden
gemeldet waren, und zwar unabhängig davon, ob der Tod in Schweden oder im Ausland
eingetreten ist. In der Statistik über Todesursachen sind keine Totgeburten, keine Personen,
die sich zum Zeitpunkt des Todes zufällig in Schweden aufgehalten haben, und keine
Personen, die Asyl beantragt, aber keine Aufenthaltsgenehmigung für Schweden erhalten
haben, enthalten. Ausgewanderte Schweden, die nicht mehr in Schweden gemeldet sind,
sind ebenfalls nicht in dieser Statistik enthalten.
Die Datenerhebung für das Register über Todesursachen basiert auf der Bescheinigung
über die Todesursache. Bei jedem Todesfall in Schweden wird einerseits ein Totenschein
und andererseits eine Bescheinigung über die Todesursache ausgestellt. Der Totenschein
dient dazu, den Todesfall bei der Finanz- und Meldebehörde anzuzeigen. Die Bescheinigung
über die Todesursache wird von einem Arzt nach entsprechender Untersuchung der
Todesursache ausgestellt. Todesfälle, die sich im Ausland ereignen, werden entweder auf
einem Totenschein des entsprechenden Landes oder auf einem Formular zur Anzeige des
Todesfalles von der schwedischen Vertretung vermerkt.
Schweden hat seit 1749 ein Berichtswesen, d.h. ein System, das das gesamte Land
abdeckt, Tabellenwerk genannt, das für die Bevölkerungsstatistik verwendet wird und das
auch die Todesursache enthält. Das ist eines der ältesten Systeme der Welt. Über die Jahre
wurden die Verfahren der Berichterstattung immer weiter entwickelt und ab 1951 wird ein
internationales System der Datenerhebung, eine Codierung und Klassifikation, verwendet,
das auf der Dokumentation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) basiert. Seit 1997
kommt die 10. Version der internationalen Krankheitsklassifikation (ICD-10) für die Statistik
über die Todesursache zum Einsatz. ICD-10 (International Statistical Classifikation of
Diseases an Related Health Problem, 10th version) besteht aus drei Teilen. Der erste Teil
beinhaltet den systematischen Teil der Krankheitsklassifikation, der zweite Teil die Regeln
zur Umsetzung des Klassifikation und der dritte Teil enthält detaillierte Verzeichnisse über
Krankheiten, Verletzungen und äußere Ursachen für Verletzungen und Vergiftungen. Das
systematische und detaillierte Verzeichnis des dritten Teils ist hierarchisch aufgebaut und
enthält 14.000 unterschiedliche Diagnosen, die in 21 Hauptgruppen oder Kapitel unterteilt
sind. Das Kapitel 19, Verletzungen und Vergiftungen, beschreibt, welcher Körperteil verletzt
wurde und welcher Art die Verletzung ist, beispielsweise eine Fraktur oder eine
Verbrennung. Zu jeder Verletzung ist ein Code aus Kapitel 20, äußere Ursache der
Verletzung, anzugeben. Kapitel 20 beschreibt, wie die Verletzung entstanden ist, was die
äußere Ursache ist und welcher Vorsatz vorgelegen hat (Selbstmord, Mord/Tötung, Unfall,
nicht geklärter Vorsatz) sowie den Mechanismus der Verletzung (Sturz, Verkehrsunfall,
Brand im Wohnumfeld). Bei der Suche nach brandrelevanten Todesfällen in den Registern
sollte immer die Art der Verletzung und Die Frage, wie die Verletzung entstanden ist,
beachtet werden.
Das Zentralamt für Gesundheits- und Sozialwesen ergänzt die medizinischen Daten im
Register über Todesursachen mit den demographischen Daten von RTB, dem Register über
die Gesamtbevölkerung. Unter anderem werden die Personenkennzahl, die Angaben über
den Familienstand, die Nationalität und der Ort, an dem die Person gemeldet ist, überprüft.
Die Angaben im Register über Todesursachen bezüglich der Brände mit Todesfolge sind
daher in den meisten Fällen eine Kombination aus den medizinischen Daten des RMV und
den demographischen Daten von RTB.
50
Es gibt jedoch auch brandbezogene Todesfälle, die von anderen Stellen als dem staatlichen
Institut für Rechtsmedizin gemeldet werden, z.B. in Bezug auf Personen, die im
Krankenhaus gelegen haben und eine längere Zeit nach dem Brand dort verstorben sind.
Auch das Personal von SoS prüft die medizinischen Angaben in Zusammenhang mit der
Codierung und Klassifikation und wenn eine wesentliche Information fehlt (z.B. wie die
Verletzung entstanden ist), wird Kontakt mit dem Arzt aufgenommen, der die Bescheinigung
über die Todesursache ausgestellt hat. Trotz dieser Kontrolle können jedoch wichtige
Angaben für die Klassifikation der Verletzung fehlen. Es geht vielleicht nicht deutlich hervor,
dass eine Person aufgrund von Verbrennungen verstorben ist. Wenn die entsprechende
Person beispielsweise nach einer gewissen Zeit nach dem Brand im Krankenhaus aufgrund
einer Lungenentzündung oder einer Harnwegsentzündung verstorben ist, wird u.U. nur die
direkte Todesursache angegeben, aber nicht, dass ein Brand ursächlich zu den
Verletzungen geführt hat. Es gibt zurzeit kein effizientes Verfahren für das Register über
Todesursachen, durch welches derartige Todesfälle identifiziert werden können, wenn
wichtige Basisfakten fehlen. Es ist auch nicht bekannt, wie oft es vorkommt, dass eine
ursächliche Brandverletzung aus diesem Grund nicht erkannt wird.
SoS überprüft fortlaufend, dass man auch tatsächlich eine Bescheinigung über die
Todesursache für alle Todesfälle erhält, die bei der Steuer- und Meldebehörde angezeigt
werden. Dadurch ist die Fehlmenge hier gering. Mit Hilfe der Personenkennzahl wird auch
überprüft, dass kein Todesfall mehr als einmal registriert wird.
In einigen Fällen ist der Körper so verbrannt, dass der Rechtsmediziner die Todesursache
nicht feststellen kann. Diese Fälle werden als „unbekannte Todesursache“ im Register über
Todesursachen registriert, da in der Bescheinigung über die Todesursache keine
Todesursache angegeben wurde.
51
Anlage 4: Formular für Brände mit Todesfolge - BRÄNDE
MSB
Amt für
Zivilschutz
und Bereitschaft
Berichterstattung bei Bränden
mit Todesfolge
ID-MSB (nicht auszufüllen)
 Brand in einem Gebäude
 Brand außerhalb eines Gebäudes
(einschl. Verkehrsunfälle)
Rettungsdienst
Eigene Alarm-Nummer
Code des Rettungsdienstes
Grund der Untersuchung
Datum
Uhrzeit des Alarms
PLZ
Kommune
Wochentag
Anschrift
Etage
Code der Kommune
 Ums Leben gekommene Personen, Anzahl
(jede Person ist einzeln auf einem Personenbogen anzugeben)
Objekttyp
Wohnung/öffentl. Gebäude
sonstiges Objekt
Brandobjekt
Beschreibung
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Räumlichkeit,
Wohnung
sonstige Räumlichkeit
in der der Brand
ausgebrochen
ist
Beschreibung
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gegenstand,
Haushalt
sonstiger Gegenstand
an dem der
Brand
ausgebrochen
ist
Beschreibung
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Brandursache
Im Gebäude
Außerhalb eines Gebäudes
Beschreibung
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Umfang
Beschreibung
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Rettungsdienst/
 von selbst
 unbekannt
 sonstiges, bitte angeben
Feuerwehr
ausgegangen
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Art des Brandes
 Flammen
 Glut
 Explosion
 unbekannt
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Wenn NICHT
Alarm durch
funktionstüchtig, bitte
Fehler beschreiben
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Feuermelder
 nicht vorhanden  vorhanden
 funktionstüchtig
Gelöscht von
Feuerlöscher
 nicht vorhanden
 vorhanden  wurde verwendet
 funktionstüchtig
Hydrant/
 nicht vorhanden  vorhanden  wurde verwendet
 funktionstüchtig
Schlauch
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Brandverlauf
 Gebäudetyp
 Bautechn.  Einrichtung
 Brandtechn.
beeinflusst
Install.
Install.
durch
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Zusammenfassung – Erfahrungen:
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Anlagen
 Einsatzbericht  Brandermittlung  Polizeiliche Ermittlung
 sonstige. Dok.  Fotos
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Datum
Rettungsleiter/Brandermittler
Telefon
52
Anlage 4: Formular für Brände mit Todesfolge – PERSONEN
 Verstorben
Eigene Alarm-Nummer
ID-MSB (nicht auszufüllen)
(Personen durchnummerieren 1 …
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Identität
(Personenkennzahl, Name)
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Alter
Hat diese Person den Brand durch RAUCHEN verursacht?  Ja  Nein  unbekannt
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Geschlecht  m  w
Hat der Brand in der Kleidung dieser Person begonnen?
 Ja  Nein  unbekannt
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Verstorben
 vor der
 während der  beim Transport
 im Krankenhaus  unbekannt
Rettung
Rettung
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Wohnsituation
 alleinstehend  Familie
 Pflegeeinrichtung/ Wohngruppe
 unbekannt
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Grund des Aufenthaltes
 eigene Wohnung  Arbeitsplatz
 Gast
 unbekannt
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Behinderung
physisch
 psychisch  altersbedingt
 keine
 unbekannt
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Personenkennzahl
Fundort
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Wo wurde die Person
aufgefunden?
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Beschreibung des
Fundortes
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Platz
 Fußboden  Bett  Rollstuhl  Sitzmöbel  Fahrzeug  unbekannt  Sonstiges
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Fundort
 wo der Brand
 anderer Raum  andere Brandzelle  im Freien
 unbekannt
ausgebrochen ist
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Rettungsmaßnahmen
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Rettungsversuch
 Ja
 Nein  unbekannt
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Rettungsmaßnahme
 Rettungsdienst/  Angehörige  Nachbarn Polizei  Personal
 Sonstige
durch
Feuerwehr
 wurde nicht
 unbekannt
unternommen
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Eigener Löschversuch
 Ja
 Nein  unbekannt
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Rettung durch
 Ja
 Nein  unbekannt (vom Verletzten auszufüllen)
Feuermelder
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Handeln der Person – kritische Faktoren – Warum verstarb/wurde die Person verletzt? Vorschläge für Maßnahmen!
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Wie hätte die Person überleben/unverletzt bleiben können? Vorschläge für Maßnahmen!
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Datum
Rettungsleiter/Brandermittler
Telefon
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Rechtmedizinische Information (keine Pflichtangabe)
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Todesursache – Obduktion
E-Code
F-Nr.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Todesdatum
Geburtsjahr
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Art der Verletzung
 Unfall  vorsätzlich selbst zugefügt  sonstige  sonstige Todesart  unbekannt
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Alkoholeinfluss
 Ja
 Nein  unbekannt  ‰-Gehalt Blut  ‰-Gehalt Urin
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Medikamenteneinfluss
 Ja
 Nein  unbekannt  Art des Medikamentes
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------MSB-Notizen
 Bericht zugeschickt  Brandermittler  Polizei  SFB  RM  örtl. DB  MSB-DB
53
Anlage 5: Verknüpfung zwischen der Datenbank über Brände mit Todesfolge
und dem Register über Todesursachen
1.
Selektion über Personenkennzahl
Grundlage: Datei, die am 03.11.2008 an SoS übermittelt wurde (SOS_20081102_1.xls) mit
ca. 1.100 Personenkennzahlen bei einem Brand verstorbener Personen.
Selektion: Die Personenkennzahlen wurden mit den von RpCs archivierten
Produktionsdateien für die Statistik über Todesursachen der Jahre 1999-2006, sowie mit den
Dateien für die laufende Produktion bezüglich der Todesfälle im Jahr 2007 auf
Übereinstimmung geprüft. Für übereinstimmende Datensätze wurden sämtliche Angaben in
den archivierten Dateien, einschließlich der personenbezogenen Daten, der Angaben über
die Art der Überprüfung, der Aktenzeichen bzw. Geschäftsnummern von TMV, die
medizinischen Daten als Klartext und die Codierung gemäß ICD-10 geliefert.
Dieser Vorgang wurde mit der Datenbank von RMV über nicht gemeldete Personen
wiederholt.
Auswertung: Deckungsüberprüfung und Prüfung, welche Todesursachen für diese Personen
registriert sind.
2.
Selektion über eine vorläufige Auswahl von ICD-10-Codes
Grundlage: Die vorläufige Liste der ICD-Codes, die mit einem Brand in Verbindung stehen
X00-X009
X76
X97
Y26
Y86
Y87
T20-T30
T31
T57.3
T58
T59
T95
Exposition durch Rauch und offenem Feuer
Vorsätzlich destruktive Handlung mit Rauch und offenem Feuer
Übergriffe mit Rauch und offenem Feuer
Exposition durch Rauch und offenem Feuer, ungeklärter Vorsatz
Spätfolgen durch andere Unfälle
Spätfolgen durch Verletzungsereignisse, vorsätzliche/Übergriffe/ungeklärter
Vorsatz
Verbrennungen (Subregister .o-.3 für alle, .4 für T26 und T28)
Verbrennung klassifiziert nach Ausmaß der betroffenen Körperfläche
Zyanwasserstoff
Kohlemonoxid
Sonstige nicht spezifizierte Gase und Dämpfe
Verbrennung, Spätfolgen
Selektion: Die Personen, die in den archivierten Produktionsdateien der Jahre 1999-2006
einem dieser Codes als multiple Todesursachen zugeordnet sind.
Der gleiche Durchlauf erfolgt über die Datenbank von RMV über nicht gemeldete Personen.
Auswertung: Die selektierten Todesfälle wurden überprüft und die vorläufige Liste der ICDCodes wurden anhand des Ergebnisses justiert.
3.
Selektion über die endgültige Auswahl von ICD-10-Codes
Grundlage: Die neue Codesliste, die anhand der Ergebnisse von Punkt 1. und 2.erstellt
wurde.
Selektion: Todesfälle mit einem der Codes als Todesursache der Jahre 1999-2006. Auch
Todesfälle, mit einem der Codes als multiple Todesursache in den Jahren 1969-2006, als
getrennter Durchlauf.
54
Anlage 6: Anzahl und prozentualer Anteil der Todesfälle im entsprechenden
Register nach Geschlecht, Alter, Todesursache und Verletzung
Tabelle 1: Datenbank über Brände mit Todesfolge 1999-2007, nach Altersgruppe und Geschlecht
Anzahl
Anteil
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Altersgruppe
Frauen
Männer
Frauen
Männer
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------0-6
6
10
2%
2%
7-17
9
21
3%
3%
18-24
8
23
2%
4%
25-44
49
97
14%
16%
45-64
81
210
24%
34%
65-79
76
149
24%
24%
80+
110
104
32%
17%
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
339
614
100%
100%
Tabelle 2 Datenbank über Brände mit Todesfolge 1999-2007, nach Todesursache und Geschlecht
Anzahl
Anteil
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Ursache
Frauen
Männer
Frauen
Männer
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Rauch und offenes Feuer
235
394
69%
64%
Vorsätzl. destruktive Handlung/
7
38
2%
6%
Rauch und Offenes Feuer
Übergriff/Rauch u. offenes Feuer
6
4
2%
1%
Ungekl. Vorsatz/rauch u. offenes Feuer 28
45
8%
7%
Explosion
3
9
1%
1%
Verkehrsunfall
12
36
4%
6%
Sonstiges
6
12
2%
2%
Vorsätzl. destruktive Handlung
2
10
1%
2%
Übergriff
0
0
0%
0%
Ungekl. Vorsatz
8
8
2%
1%
Krankheit
22
38
6%
6%
Nicht relevant
10
20
3%
3%
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
339
614
100%
100%
Tabelle 3 Datenbank über Brände mit Todesfolge 1999-2007, nach Verletzung und Geschlecht
Anzahl
Anteil
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Verletzung
Frauen
Männer
Frauen
Männer
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Verbrennungen und Verätzungen
137
228
40%
37%
Vergiftung/Kohlenmonoxid
145
265
43%
43%
Vergiftung
17
41
5%
7%
Verletzung einer Körperregion
5
14
1%
2%
Sonstiges
3
8
1%
1%
Fehlt
22
38
6%
6%
Nicht relevant
10
20
3%
3%
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
339
614
100%
100%
55
Tabelle 4: RättsBase 1999-2007, nach Altersgruppe und Geschlecht
Anzahl
Anteil
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Altersgruppe
Frauen
Männer
Frauen
Männer
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------0-6
7
10
2%
1%
7-17
11
22
3%
3%
18-24
15
39
4%
5%
25-44
60
138
16%
18%
45-64
98
255
26%
34%
65-79
80
168
21%
23%
80+
103
114
28%
15%
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
374
746
100%
100%
Tabelle 5 RättsBase 1999-2007, nach Todesursache und Geschlecht
Anzahl
Anteil
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Ursache
Frauen
Männer
Frauen
Männer
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Rauch und offenes Feuer
239
419
64%
56%
Vorsätzl. destruktive Handlung/
16
63
4%
8%
Rauch und Offenes Feuer
Übergriff/Rauch u. offenes Feuer
6
4
2%
1%
Ungekl. Vorsatz/rauch u. offenes Feuer 29
52
8%
7%
Explosion
2
10
1%
1%
Verkehrsunfall
22
73
6%
10%
Sonstiges
7
14
2%
2%
Vorsätzl. destruktive Handlung
5
21
1%
3%
Übergriff
0
1
0%
0%
Ungekl. Vorsatz
10
30
3%
1%
Krankheit
27
51
7%
7%
Nicht relevant
11
28
3%
4%
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
374
746
100%
100%
Tabelle 6 RättsBase 1999-2007, nach Verletzung und Geschlecht
Anzahl
Anteil
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Verletzung
Frauen
Männer
Frauen
Männer
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Verbrennungen und Verätzungen
153
294
41%
39%
Vergiftung/Kohlenmonoxid
152
274
41%
37%
Vergiftung
18
45
5%
6%
Verletzung einer Körperregion
9
45
2%
6%
Sonstiges
4
9
1%
1%
Fehlt
27
51
7%
7%
Nicht relevant
11
28
3%
4%
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
374
746
100%
100%
56
Tabelle 7: Register über Todesursachen 1999-2007, nach Altersgruppe und Geschlecht
Anzahl
Anteil
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Altersgruppe
Frauen
Männer
Frauen
Männer
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------0-6
6
10
2%
1%
7-17
11
22
3%
3%
18-24
15
33
4%
4%
25-44
56
125
14%
16%
45-64
99
255
25%
34%
65-79
85
180
21%
24%
80+
124
134
31%
18%
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
396
759
100%
100%
Tabelle 8 Register über Todesursachen 1999-2007, nach Todesursache und Geschlecht
Anzahl
Anteil
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Ursache
Frauen
Männer
Frauen
Männer
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Rauch und offenes Feuer
267
455
67%
60%
Vorsätzl. destruktive Handlung/
17
65
4%
9%
Rauch und Offenes Feuer
Übergriff/Rauch u. offenes Feuer
6
4
2%
1%
Ungekl. Vorsatz/rauch u. offenes Feuer 30
53
8%
7%
Explosion
3
11
1%
1%
Verkehrsunfall
22
73
6%
10%
Sonstiges
7
14
2%
2%
Vorsätzl. destruktive Handlung
5
21
1%
3%
Übergriff
0
1
0%
0%
Ungekl. Vorsatz
10
10
3%
1%
Krankheit
29
52
7%
7%
Nicht relevant
0
0
0%
0%
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
396
759
100%
100%
Tabelle 9 Register über Todesursachen 1999-2007, nach Verletzung und Geschlecht
Anzahl
Anteil
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Verletzung
Frauen
Männer
Frauen
Männer
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Verbrennungen und Verätzungen
180
326
45%
43%
Vergiftung/Kohlenmonoxid
154
278
39%
37%
Vergiftung
20
49
5%
6%
Verletzung einer Körperregion
9
45
2%
6%
Sonstiges
4
9
1%
1%
Fehlt
29
52
7%
7%
Nicht relevant
0
0
0%
0%
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
396
759
100%
100%
57
Anlage 7: Fehlmengen, Anzahl und prozentualer Anteil im entsprechenden
Register nach Geschlecht, Alter, Jahr, Provinz und Todesursache
Tabelle 1: Fehlmengen 1999-2007, nach Geschlecht
Fehlmenge (Anzahl Personen)
Gesamt
Fehlmenge (%)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------X=
Y=
Z=
Anzahl
Datenbank über
RättsBase
Register
Personen
Brände mit
über
Geschlecht
Todesfolge
Todesursachen
(vereint)
X
Y
Z
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Frauen
69
34
12
408
17% 8% 3%
Männer
176
44
31
790
22% 6% 4%
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
245
78
43
1.198
20% 7% 4%
Tabelle 2: Fehlmengen 1999-2007, nach Altersgruppen
Fehlmenge (Anzahl Personen )
Gesamt
Fehlmenge (%)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------X=
Y=
Z=
Anzahl
Datenbank über
RättsBase
Register
Personen
Brände mit
über
Altersgruppe
Todesfolge
Todesursachen
(vereint)
X
Y
Z
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------0-9
2
1
12
8%
0% 4%
10-19
10
1
2
42
24% 2% 5%
20-29
34
2
13
83
41% 2% 16%
30-39
23
9
94
24% 0% 10%
40-49
30
1
5
134
22% 1% 4%
50-59
28
3
3
191
15% 2% 2%
60-69
36
8
2
194
19% 4% 1%
70-79
32
16
2
171
19% 9% 1%
80-89
37
34
6
207
18% 16% 3%
90+
13
13
57
23% 23% 0%
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
245
78
43
1.198
20% 7% 4%
Tabelle 3: Fehlmengen 1999-2007, nach Jahren
Fehlmenge (Anzahl Personen )
Gesamt
Fehlmenge (%)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------X=
Y=
Z=
Anzahl
Datenbank über
RättsBase
Register
Personen
Brände mit
über
Jahr
Todesfolge
Todesursachen
(vereint)
X
Y
Z
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------1996
24
7
127
19% 6% 0%
2000
25
8
4
131
19% 6% 3%
2001
24
13
2
153
16% 8% 1%
2002
20
15
9
157
13% 10% 6%
2003
31
8
4
164
19% 5% 2%
2004
22
7
2
95
35% 7% 2%
2005
24
5
6
127
19% 4% 5%
2006
29
8
6
112
26% 7% 5%
2007
35
7
10
132
27% 5% 8%
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
245
78
43
1.198
20% 7% 4%
58
Tabelle 4: Fehlmengen 1999-2007, nach Provinzen
Fehlmenge (Anzahl Personen )
Gesamt
Fehlmenge (%)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------X=
Y=
Z=
Anzahl
Datenbank über
RättsBase
Register
Personen
Brände mit
über
Geschlecht
Todesfolge
Todesursachen
(vereint)
X
Y
Z
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Stockholm
39
14
6
215
18% 7% 3%
Uppsala
8
2
31
26% 6% 0%
Södermanland
5
2
3
20
25% 10% 15%
Östergötland
6
2
62
10% 3% 0%
Jönköping
2
4
1
34
6% 12% 3%
Kronoberg
2
3
28
7% 11% 0%
Kalmar
6
2
48
13% 0% 4%
Gotland
2
15
13% 0% 0%
Blekinge
3
1
14
21% 7% 0%
Skåne
22
7
1
115
19% 6% 1%
Halland
4
3
1
30
13% 10% 3%
Västra Götaland
38
10
7
179
21% 6% 4%
Värmland
6
4
1
48
13% 8% 2%
Örebro
7
1
42
17% 2% 0%
Västmanland
6
1
1
37
16% 3% 3%
Dalarna
9
2
2
53
17% 4% 4%
Gävleborg
13
6
1
46
28% 13% 2%
Västernorrland
2
1
1
45
4%
2% 2%
Jämtland
6
2
27
22% 7% 0%
Västerbotten
6
3
27
22% 11% 0%
Norrbotten
9
2
2
35
26% 6% 6%
Unbekannt
44
8
14
47
94% 17% 30%
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
245
78
43
1.198
20% 7% 4%
Tabelle 5: Fehlmengen 1999-2007, nach Todesursache
Fehlmenge (Anzahl Personen )
Gesamt
Fehlmenge (%)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------X=
Y=
Z=
Anzahl
Datenbank über
RättsBase
Register
Personen
Brände mit
über
Ursache/Vorsatz
Todesfolge
Todesursachen
(vereint)
X
Y
Z
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Brandunfälle
93
64
722
13% 9% 0%
Verkehrsunfälle
47
95
49% 0% 0%
Sonstige Unfälle
5
2
35
14% 6% 0%
Vorsatz
51
3
108
47% 3% 0%
Übergriffe
1
11
9%
0% 0%
Ungeklärter Vorsatz
14
2
103
14% 2% 0%
Krankheit
21
3
81
26% 4% 0%
Fehlt
13
4
43
43
30% 9% 100%
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt
245
78
43
1.198
20% 7% 4%
59
Anlage 8: Interpretationsbeispiele
Im Rahmen dieser Studie gab es Fälle, in denen es nicht eindeutig war, ob die
Inklusionskriterien tatsächlich erfüllt waren. Um die zukünftige Arbeit der Interpretation
dieser Fälle zu erleichtern, sind nachstehend einige Beispiele solcher Interpretationen
aufgeführt.

In den Fällen, in denen nicht geklärt werden konnte, ob eine Person an den Folgen
eines Brandes oder an einem Herzinfarkt oder einer anderen Krankheit vor Ausbruch
des Brandes verstorben ist, wurden die Obduktionsergebnisse zugrunde gelegt.
Wenn keine Obduktion durchgeführt wurde, wurde die Ursache in den meisten Fällen
als Brand mit Todesfolge eingestuft. Ein Beispiel für diese Interpretation wäre, wenn
eine ältere Person eine Zigarette hat fallen lassen, die einen Brand in der Kleidung
der Person verursacht hat, der Verbrennungen zur Folge hatte.

Ereignisse, bei denen der Todesfall durch eine Reifenexplosion eingetreten ist, indem
Arbeiten unter Hitze an einer Felge durchgeführt wurden und sich im Reifen
brennbares Gas befunden hat, wurden nicht als Brand mit Todesfolge eingestuft.

Ereignisse, bei denen der Todesfall dadurch eingetreten ist, dass eine Person aus
einem brennenden Gebäude gesprungen ist, wurden nicht als Brand mit Todesfolge
eingestuft.

Ereignisse, bei denen der Todesfall durch Sprengstoff, sowohl selbst
zusammengesetzt, als auch industriell hergestellt, der explodiert ist, eingetreten ist,
wurden nicht als Brand mit Todesfolge eingestuft.

Ereignisse, bei denen der Todesfall durch Überhitzung in einer Sauna mit der Folge
starker Verbrennungen eingetreten ist, wurden nicht als Brand mit Todesfolge
eingestuft.

Ereignisse, bei denen der Todesfall dadurch eingetreten ist, dass die Person auf
einen Grill gestürzt ist mit der Folge starker Verbrennungen, wurden nicht als Brand
mit Todesfolge eingestuft.

Ereignisse, bei denen der Todesfall durch eine explosive Verbrennung einer
brennbaren Flüssigkeit oder durch eine Gasexplosion eingetreten ist, wurden nicht als
Brand mit Todesfolge eingestuft.

Ereignisse, bei denen der Todesfall durch Vergiftung aufgrund mangelhafter Lüftung,
beispielsweise beim Anzünden eines Kachelofens och eines Holzkohlengrills in
geschlossenen Räumen eingetreten ist, wurden nicht als Brand mit Todesfolge
eingestuft.

Ereignisse, bei denen das Datum des Todesfalls unsicher ist oder völlig fehlt, wurden
als Brand mit Todesfolge eingestuft.

Ereignisse, bei denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass ein Brand die
entscheidende Ursache für den Todesfall war, wurden als Brand mit Todesfolge
eingestuft.
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