Elektrotechnik für Bienenwirtschaftsmeister Prüfungsfragen

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Elektrotechnik für Bienenwirtschaftsmeister
Prüfungsfragen Elektrotechnik
1. Nennen sie die drei wichtigsten Maßeinheiten der Elektrotechnik.
Elektrischer Strom
Die elektrische Stromstärke (Formelzeichen I) misst man in Ampere (Einheitszeichen A)
[𝐼] = A
Elektrische Spannung
Die elektrische Spannung (Formelzeichen U) hat die Einheit Volt (Einheitszeichen V)
[π‘ˆ] = V
Elektrischer Widerstand
Der elektrische Widerstand (Formelzeichen R) hat die Einheit Ohm (Einheitszeichen Ω)
[𝑅] = Ω
2. Wie errechnet man die elektrische Leistung?
πΈπ‘™π‘’π‘˜π‘‘π‘Ÿπ‘–π‘ π‘β„Žπ‘’ 𝐿𝑒𝑖𝑠𝑑𝑒𝑛𝑔 [𝑃]𝑖𝑛 π‘Š = πΈπ‘™π‘’π‘˜π‘‘π‘Ÿπ‘–π‘ π‘β„Žπ‘’ π‘†π‘π‘Žπ‘›π‘›π‘’π‘›π‘” [π‘ˆ]𝑖𝑛 𝑉 ∗ πΈπ‘™π‘’π‘˜π‘‘π‘Ÿπ‘–π‘ π‘β„Žπ‘’π‘Ÿ π‘†π‘‘π‘Ÿπ‘œπ‘š [𝐼] 𝑖𝑛 𝐴
𝑃 = π‘ˆ∗𝐼
3. Wie errechnet man die elektrische Arbeit (Verbrauch) und wie wird diese angegeben?
Einheiten der elektrischen Arbeit [W]sind die Wattsekunde (Ws) oder die Kilowattstunde (kWh)
πΈπ‘™π‘’π‘˜π‘‘π‘Ÿπ‘–π‘ π‘β„Žπ‘’ π΄π‘Ÿπ‘π‘’π‘–π‘‘ [π‘Š] 𝑖𝑛 π‘Šπ‘  = πΈπ‘™π‘’π‘˜π‘‘π‘Ÿπ‘–π‘ π‘β„Žπ‘’ 𝐿𝑒𝑖𝑠𝑑𝑒𝑛𝑔 [𝑃]𝑖𝑛 π‘Š ∗ 𝑍𝑒𝑖𝑑 [𝑑] 𝑖𝑛 𝑠
π‘Š =𝑃∗𝑑
Außerdem gilt:
[π‘Š] = π‘Š ∗ 𝑠 = π‘Šπ‘  = 𝐽
W
Arbeit
[π‘Š] = π‘˜π‘Š ∗ β„Ž = π‘˜π‘Šβ„Ž
P
Leistung
t
Zeit
Umrechnung: 1 kWh = 1000 Wh = 3 600 000 Ws = 3 600 000 J = 3 600 kJ
4. Sie betreiben ein Wärmegerät von 2.200 Watt 5 Stunden lang
Wie groß ist die elektrische Arbeit (Verbrauch)?
π‘Š = 𝑃 ∗ 𝑑 = 2,2π‘˜π‘Š ∗ 5β„Ž = 11π‘˜π‘Šβ„Ž
5. Welche Stromarten gibt es und wo werden sie angewendet?
Gleichstrom – Kleingeräte, Taschenlampen, Mobiltelefone, …
Wechselstrom – Haushaltsgeräte, Handwerkzeug, TV, …
Drehstrom (Dreiphasenwechselstrom) – Drehstrommotoren, Pumpen, …
Mischstrom (Mischstrom ist ein Strom mit einem Gleichstromanteil und einem Wechselstromanteil)
– kommt meist nur in Laborversuchen zum Einsatz
6. Welche Eigenschaften hat der Gleichstrom?
Gleichstrom ist ein elektrischer Strom, der immer nur in gleicher Richtung und mit gleicher Stärke
fließt.
7. Welche Eigenschaften hat der Wechselstrom?
Wechselstrom ist ein elektrischer Strom, der ständig seine Richtung und seine Stärke ändert.
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8. Was ist Drehstrom?
Der Drehstrom ist ein Wechselstrom mit drei Phasen (stromführende Leitungen). Der Begriff
Drehstrom ist aus der Erzeugung abgeleitet. Dabei werden drei Spulen im 120°-Abstand rund um
ein sich drehendes Magnetfeld angeordnet. Dadurch entstehen drei um 120° phasenverschobene
sinusförmige Wechselspannungen.
9. Wie werden die 3 Phasen bei Drehstrom bezeichnet?
Die genormten Bezeichnungen der drei Außenleiter sind L1, L2 und L3. L steht dabei für line oder
live wire. Teilweise finden sich auch noch die veralteten Bezeichnungen R, S und T.
10. Welche Pole besitzt eine Kraftsteckdose?
L1, L2, L3, N sowie den PE-Leiter. N – Neutralleiter, PE – Erde
11. Welche Pole besitzt ein Schukostecker?
L, N sowie den PE-Leiter
12. Welcher Pflege bedarf ein Drehstrommotor?
Schmutz- und Staubablagerungen sind zu vermeiden, um das Überhitzen zu verhindern.
13. Welche Ursache liegt vor, wenn ein Drehstrommotor brummt und nicht anläuft?
Mechanisch blockiert oder fehlende Phasen.
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14. Welche Schutzeinrichtungen gibt es?
Leitungs- und Motorenschutz.
ο‚· Leitungsschutz:
o Schmelzsicherungen
o Leitungsschutzschalter
ο‚· Motorenschutz:
o Motorschutzschalter mit Kurzschlussauslöser
o Motorschutzleistungsschalter
15. Wovor schützt der Motorschutzschalter einen Elektromotor?
ο‚· Motorenschutzschalter mit Kurzschlussauslöser:
Motorschutzschalter mit Kurzschlussauslöser schützen bei Überlastung und bei Kurzschluss
wie ein LS-Schalter, sind aber dreipolig gebaut.
ο‚· Motorschutzleistungsschalter
Motorschutzleistungsschalter sind so gebaut, dass sie auch sehr starke Kurzschlussströme
abschalten können.
16. Was und wovor schützt die Sicherung oder Leistungsschutzschalter?
ο‚· Schmelzsicherungen
Eine Schmelzsicherung ist eine Überstromschutzeinrichtung, die einen Stromkreis bei zu
hoher Stromstärke durch die thermische Wirkung des Stroms unterbricht und dadurch
zerstört wird.
ο‚· Leitungsschutzschalter
Ein Leitungsschutzschalter (kurz LS-Schalter, umgangssprachlich Sicherungsautomat oder
kurz Automat, neuerdings MCB für englisch Miniature Circuit Breaker) ist eine
Überstromschutzeinrichtung in der Elektroinstallation und wird im Bereich von
Niederspannungsnetzen eingesetzt. Er schützt Leitungen vor Beschädigung durch zu starke
Erwärmung in Folge zu hohen Stroms. Leitungsschutzschalter sind wiederverwendbare,
nicht selbsttätig rückstellende Sicherungselemente.
Wie eine Sicherung oder ein Leistungsschalter kann er den Stromkreis bei Überlast
selbsttätig abschalten.
17. Welche Überlastungen gibt es?
Kurzschluss- und Überlastungsschutz
18. Bei welchen Geräten wird die Schutzisolierung angewendet und wie sind diese Geräte
gekennzeichnet?
Handwerkzeuge, Haushaltsgeräte, Rasenmäher, …
Das Symbol für schutzisolierte Geräte ist ein doppeltes Quadrat (zweimal isoliert):
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19. Ab welcher Spannung ist der elektrische Strom für den Menschen gefährlich?
In Österreich darf die maximale Berührungsspannung UT laut Österreichischen Verband für
Elektrotechnik 65 V Wechselspannung oder 120 Volt Gleichspannung nicht übersteigen. Bei
Kinderspielzeug, Räumen für Nutztieren und in der Medizintechnik ist die Berührungsspannung UT
nur auf maximal 25 V Wechselspannung oder 60 V Gleichspannung festgelegt.
Dabei wird allerdings vorausgesetzt, dass die Stromeinwirkung einige 100 ms lang dauert. Bei
erheblich kürzeren Einwirkungsdauern um 1 ms können auch Spannungsspitzen von 10.000 Volt,
wie sie in Elektrozaun-Geräten oder in Zündspulen durch Induktion erzeugt werden, problemlos
überstanden werden.
20. Wie hoch ist die tödliche Stromstärke für den Menschen?
50 mA
21. Ab welcher Spannung ist die elektrische Stromstärke für Tiere gefährlich?
Bei Kinderspielzeug, Räumen für Nutztieren und in der Medizintechnik ist die Berührungsspannung
UT nur auf maximal 25 V Wechselspannung oder 60 V Gleichspannung festgelegt.
22. Was ist bei einem Elektrounfall zu tun?
Generell ist das Schema der Rettungskette der Ersten Hilfe auch hier zu beachten und bei
Hilfeleistungen unbedingt auf Eigenschutz zu achten. Hierbei ist unter anderem wichtig:
Zur Rettung des Verletzten zuerst Spannungsfreiheit der Anlage sicherstellen. Anlagen und Geräte
müssen mit dem Not-Aus-Taster oder der Sicherung von der Stromversorgung getrennt werden.
Das bloße Abschalten des Gerätes oder der Leitung stellt die Spannungsfreiheit nicht sicher.
Freiliegende, stromführende Kabel mit Hilfe nichtleitender Gegenstände (Besenstiel aus Holz) vom
Verletzten wegziehen.
Bei Hochspannung großen Sicherheitsabstand einhalten, da ansonsten die Gefahr einer
Lichtbogenbildung besteht.
Außenstehende warnen, damit keine stromführenden Teile berührt werden (Absperrungen
einrichten).
Bei bewusstlosen Patienten ist nach dem Abschalten der Stromversorgung die Sicherstellung von
Atmung und Herz-Kreislauffunktion vorrangig. Gegebenenfalls ist die sofortige Herz-LungenWiederbelebung einzuleiten. Geschultes Rettungspersonal führt bei Kammerflimmern eine
Defibrillation durch. Falls verfügbar, kann ein öffentlich zugänglicher Defibrillator zur Anwendung.
Bei ansprechbaren Patienten sind Brandverletzungen zu kühlen und mit Alukompressen
abzudecken bzw. zu verbinden. Der Patient sollte auch bei völligem Wohlbefinden bis zum
Ausschluss einer Herzschädigung nicht unbeaufsichtigt bleiben. Erforderlich ist hierzu immer ein 12Kanal-Elektrokardiogramm. Daher erfolgt in der Regel durch den alarmierten Rettungsdienst ein
Transport in die Notaufnahme eines Krankenhauses. Falls Veränderungen im Elektrokardiogramm
nachweisbar sind, ein Hochspannungsunfall vorlag oder besondere Risikofaktoren bestehen, wird
dort eine mehrstündige Beobachtung mit EKG-Monitoring durchgeführt.
Die weiteren Maßnahmen richten sich nach der Schwere der Verbrennungen. Durch die
Wärmewirkung des elektrischen Stromes kommt es zum Flüssigkeitsverlust im Körper. Ebenso kann
die Verkohlung des betroffenen Gewebes (Nekrose) zur Entstehung von Giftstoffen führen. Die
Gefahr einer Sepsis mit Todesfolge droht durch bakterielle Infektion der geschädigten Organe. Um
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eine Schädigung der Nieren zu mindern, ist es notwendig, den Flüssigkeitsverlust durch intravenöse
Volumengabe, zum Beispiel Natriumchlorid-Infusionslösung, auszugleichen.
23. Wie ist beim Ein- und Ausbau der Batterie vorzugehen?
Batterieminuskabel abklemmen.
Batteriepluskabel abklemmen.
Batterie ausbauen.
Einbau in umgekehrter Reihenfolge.
24. Was entsteht beim Aufladen einer Batterie (Bleiakkumulator)?
Knallgas = Wasserstoff + Sauerstoff
Ein Bleiakkumulator kann gasen, wenn er durch Edelmetalle verunreinigt wird. Dabei lagern sich
Teile des Edelmetalls an der Bleielektrode an und verringern so die Überspannung des
Wasserstoffs. Es kann Knallgas entstehen, das sich durch Funken beim Abklemmen der
Batterieanschlüsse oder bei elektrostatischer Aufladung z.B. des Kunststoffgehäuses durch Reiben
oder nach Betätigen des Anlassers möglichen Funkenüberschlag durch Induktionsspannungen
zwischen nicht durch Batteriesäure bedeckten, somit freiliegenden Bleiplatten gefährlich
entzünden kann.
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