Physik und Transzendenz

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Physik und Transzendenz
Wenn wir heute über Physik und Transzendenz sprechen so ist es wichtig dass wir uns klar
machen wovon wir hier sprechen. Den Glauben, den Geist, über die Realität oder die
Wirklichkeit, was wir erkennen können mit unserer Wahrnehmung oder einfach nur an Gott,
oder an alles zusammen? Aber besser eins nach dem anderen.
Zuerst sollten wir uns klarmachen wo wir überhaupt stehen. Das heißt ganz einfach, wie ist
denn unsere Einstellung zur Realität oder noch allgemeiner wie steht es mit unserem Weltbild
zur Wirklichkeit. Was ist für uns wirklich real, und dann müssen wir uns fragen, ist da noch
etwas außerhalb dieser Realität? Zuerst also zu unserem Weltbild. Im Allgemeinen ist es
nicht wichtig welche genaue Vorstellung man von diesem Weltbild hat, sondern was dahinter
steckt. Ich denke unser Weltbild ist geprägt von den Bildern in unserem Kopf, die wie Atome
aussehen. Also von den griechischen Demokrit bis zu den Entwicklungen zu Descartes.
Nehmen wir als Beispiel ein Weinglas. Ich denke alle werden sich dieses Glas vorstellen
aufgebaut aus kleinen Kügelchen, die wir Atome nennen. Manche werden tiefer gehen und
sich die Atome aus einem Kern (Protonen und Neutronen) und einer Elektronenhülle
vorstellen, noch andere werden sich die Kernteilchen noch aus 3 Quarks zusammengesetzt
vorstellen und es könnte durchaus sein dass es noch kleinere Teilchen gibt. Das alles ändert
aber nichts an der Tatsache, dass es doch kleinste Bausteine gibt aus denen alle Materie
zusammengesetzt ist. Lassen wir an dieser Stelle die Erkenntnisse der Quantentheorie einmal
beiseite. Diese kleinsten Teilchen, nennen wir sie einfacherweise einmal, „Atome“ können
über physikalische Eigenschaften (Masse, Energie, Geschwindigkeit, Ort) genau beschrieben
werden. In Weltbild Newtons sogar exakt beschrieben werden.
Damit nicht genug, sie
können auch berechnet werden, das heißt ihr Verhalten kann vorherbestimmt werden. Das ist
eine
im
Newtonschen
Weltbild
sehr
wichtige
Aussage.
Denn
damit
ist
die
Vorherbestimmbarkeit der Materie geboren. Ich kann, wie die Bewegung der Planeten, das
Verhalten der Atome vorausberechnen. Im Prinzip eine ungeheuerliche Aussage, denn wenn
man sie konsequent zu Ende denkt, dann ist alles Materielle vorausberechenbar und damit
Vorherbestimmt. Doch trotzdem ist in uns allen ein gewisser Glauben, dass wir die Atome
doch berechnen können und damit ist hier schon ein Wort gefallen „Glauben“ der nicht so
recht zu diesem Weltbild passt. Denn wenn ich einzelne Atome vorausberechne kann dann
kann ich das mit gewissen Aufwand auch für mehrere oder viele Atome. Warum auch nicht
für das ganze Glas aus unserem Beispiel, es ist halt nur ein wenig mehr Rechenaufwand.
Descartes ist genau dieser Meinung und wenn wir in uns gehen, eigentlich sind wir auch
dieser Meinung. Bis auf vielleicht eine kleine Ausnahme und das ist der Mensch selbst.
Descartes hat sofort erkannt dass er mit seinem reinen Atomistischen Weltbild nicht bestehen
wird können und hat deshalb den Menschen von dieser reinen Vorbestimmtheit ausgelassen.
Hier kommt das göttliche ins Spiel oder nennen wir es zeitgemäßer einfach einmal
Transzendenz. Der französische Philosoph Lamettries hat diese Ausnahme von Descartes in
logischer Konsequenz verneint und auch den Menschen der ja auch nur aus Atomen besteht
als
vollkommen
vorbestimmt
dargestellt.
Dies
wurde
durch
die
Darwinsche
Abstammungslehre nur noch bestätigt. Das Leben hat sich von den ersten Bakterien über
Einzeller zu Mehrzeller bis hin zu den Säugetieren den Affen zu dem Menschen hin
entwickelt und es ist dazu keine göttliche Fügung notwendig. Folgerichtig ist der Mensch
nichts anderes als eine große äußerst komplizierte vorbestimmbare Maschine. Der Grund
warum wir so ein großes Wesen, wie zum Beispiel eine Ameise, die gerade vor uns auf dem
Bode nach rechts läuft und nicht nach links, nicht vorherbestimmen erkennen können liegt in
der großen Anzahl an Atomen (viele 10 hoch 27 Atome) die eine solche Ameise aufbauen.
Das heißt wenn wir nur genügend mathematischen Aufwand betreiben würden, dann könnten
wir diese Vorherbestimmheit (Wirklichkeit = Realität) beweisen, bzw. berechnen was die
Ameise tun wird.
Zurück zu unserem Weltbild. Da ist etwas in uns, das uns sagt wir sind aus Atomen aufgebaut
und die kann man berechnen, aber bei fast allen von uns ist da doch ein gewisser Zweifel.
Warum? Erst einmal ganz einfach wir wollen nicht vorherbestimmt sein, denn jeder von uns
ist sich absolut sicher einen freien Willen zu haben. Ich kann diesen Raum jetzt verlassen
wenn „Ich“ will oder nicht. Damit ist die Vorbestimmtheit für uns jetzt erst einmal sinnlos,
denn ich kann handeln wie ich will. Wenn dem aber so ist, kann dann auch die Ameise so
handeln wie sie will, hat auch die Ameise einen freien Willen? Oder will ich wieder lieber zu
Descartes zurückkehren und nur dem Menschen einen freien Willen geben der durch die Seele
oder das göttliche gegeben ist? Wo liegt die Grenze zwischen der Ameise dem Affen dem
Menschen, wer hat den freien Willen?
Wollen wir hierzu eine Antwort finden oder besser eine Antwort erahnen, so müssen wir
unser Weltbild einmal genauer anschauen. Was wir versuchen ist doch die Realität bzw. die
Wirklichkeit zu erkennen. Wir wollen die Dinge so sehen wir sie wirklich sind und wir
glauben wenn wir immer genauer hinsehen, also ins Detail gehen, also fragmentieren,
kommen wir der Wahrheit bzw. Wirklichkeit immer näher. Aber sind wir der Wirklichkeit
durch unsere fragmentieren wirklich näher gekommen.
Kann eine (irgendeine) Theorie
überhaupt etwas wirklich wahres Aussagen. Ich denke jede Theorie ist nie falsch oder wahr,
oder besser, es kann sich jede Theorie als falsch erweisen, aber ich kann nie wissen ob die
daraus neu entstandene Theorie nicht auch falsch (oder besser nicht gänzlich richtig) ist. So
bleiben alle Theorien immer nur falsifizierbar aber sind nie zu verifizieren. Es herrscht in
unserem Weltbild der Glaube das wir durch erkennen, also Physik, immer näher uns an die
Wirklichkeit herantasten. Das ist immer noch das alte Newtonsche Weltbild, wir wissen
einfach noch nicht genau genug aber es wird immer besser. Doch umso genauer wir
hinschauen desto weniger erkennen wir das Ganze, ja wir versuchen durch fragmentiertes
Wissen auf das Ganze zu schließen. Ums umso mehr wir fragmentieren umso mehr
Verwirrung schaffen wir. Warum?
Nun die neue Physik lehrt uns, dass wenn wir ganz genau hinschauen, also bis in die kleinsten
Teilchen vordringen auf einmal ein anderes Weltbild entsteht. Das Glas, die Ameise verhält
sich einigermaßen nach unserem Newtonschen Weltbild, es ist Vorbestimmt. Zumindest
einmal die Dinge, lassen wir hier einmal den Menschen mit seinem „freien Willen“ aus dem
Spiel.
Doch die Physik bzw. die Quantenphysik belehrt uns eines Besseren. In der
Quantenphysik gibt es nur zwei Zustände entweder Sprünge (Quantensprünge) oder
ursachlose Wirkung. Was heißt das? Was soll ein ursachloses Verhalten sein. Unsere Logik,
auf die unser gesamtes Weltbild aufbaut, ist die des Ursache-Wirkungsprinzips. Jede Wirkung
hat eine Ursache, diese kann ich durch Naturgesetzte nachvollziehen bzw. berechnen. Es ist
also eine Vorbestimmtheit gegeben durch das Ursache-Wirkungsprinzip. Dieses Prinzip ist in
unseren Vorstellungen so stark implementiert dass wir uns ein anderes Prinzip eigentlich gar
nicht vorstellen können. Jede Wirkung muss doch letztendlich eine Ursache haben. Jede
Bewegung (Geschwindigkeit, Änderung der Geschwindigkeit = Beschleunigung im Raum;
Masse etc..). Alles sollte sich letztendlich durch eine Ursache-Wirkung erklären lassen
(Newtonschens Weltbild). Genau hier setzt die Quantentheorie an, kleine Teilchen wie z.B.
Elektronen oder Photonen oder Atomkerne verhalten sich gerade nicht so. Einzelne
Atomkerne z.B. Uran 238 oder K 40 zerfallen, aber wann tun sie dieses. Ich kann ein
Naturgesetz aufstellen nachdem ich exakt voraussagen kann wann die Hälfte aller vormals
vorhandenen Atomkerne zerfallen sind. Also für eine sehr große Anzahl von Atomen kann ich
exakte Voraussagen machen. Nehme ich aber aus einer großen Anzahl an Atomkernen eines
heraus, so kann ich nichts darüber aussagen wann dieser Atomkern zerfallen wird. Jetzt gleich
oder erst in 100 Millionen Jahren. Hier sehen wir einen extremen Kontrast zu unserem
Newtonschen Weltbild, das ja genau das Gegenteil behauptet. Nämlich dass ich von einzelnen
Atomen eine exakte Beschreibung (Wirklichkeit) ergründen kann, aber von einer großen
Anzahl wohl nie eine exakte Beschreibung bekommen kann. Die Ergebnisse der
Quantentheorie besagt eigenartigerweise genau das Gegenteil. Ich kann über viele Atomkerne
statistische Aussagen machen die den Naturgesetzen Newtons folgen über den einzelnen
Atomkern aber leider gar nichts, den der verhält sich nicht nach dem UrsacheWirkungsprinzip. Dieser Zerfall eines einzelnen Atomkerns ist ursachenlos. Das ist ein
Ergebnis der Quantentheorie und gilt für den radioaktiven Zerfall. Ein Ursachenloses
Verhalten ist aber nicht zu ergründen wenn man noch weiter fragmentiert sondern ist eine
Eigenschaft der Teilchen selbst und damit der Wirklichkeit. Will ich also die Wirklichkeit
sehen begreifen so muss ich das Ganze und Das Einzelne betrachten und dann eine Einheit
aus beiden bilden.
Wie steht es aber nun mit wirklich einzelnen Teilchen? Hier wird die Sache noch etwas, für
unser Weltbild, unverständlicher. Die schönen Atome sind nämlich nicht immer Teilchen,
(kleine Kügelchen) sondern sind gleichzeitig auch Wellen. Immer wenn wir diese Teichen
messen verhalten sie sich wie echte Teilchen, dazwischen aber wenn sie von Punkt A nach
Punkt B im Raum sich bewegen sind Sie Wellen oder besser verhalten sich wie Wellen. Und
noch schlimmer wenn wir ein Teichen oder Welle nicht beobachten bzw. messen, wissen wir
noch nicht einmal ob sie überhaupt existieren.
Hierzu müssen wir ein wenig auf den
Dualismus Teilchen – Welle eingehen.
Letztlich bleiben nur zwei Möglichkeiten übrig. Man muss den Determinismus (UrsacheWirkungsprinzip) aufgeben, was uns die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie nahelegt
oder die einfach die Zeit. Die Zeit aufgeben bedeutet die Wirklichkeit nicht in einem Ablauf
von Ereignissen zu suchen, das entspricht dem Ursache-Wirkungsprinzip, sondern als einen
zeitlosen, immerwährenden Zustand zu betrachten. Nur durch den Raum sind die „Atome“,
besser Teilchen, gezwungen sich zu bewegen (gleichförmige Bewegung) und damit in der
Zeit zu sein. Ein Teilchen im Raum, das in Ruhe ist kann nicht existieren, da alle Teilchen
sich bewegen. Die Geschwindigkeit eines Teilchens hängt nur vom Beobachter ab, das heißt
in welchem Inertialsystem er sich befindet. Alles sind nur relative Geschwindigkeiten, eine
absolute Geschwindigkeit existiert nach der Einsteinschen Relativitätstheorie nicht. Also gibt
es auch keine absolute Geschwindigkeit von null. Alles ist immer in Bewegung! Eine
Aussage die wir nicht nur aus der Relativitätstheorie kennen sondern auch von verschiedenen
Religionen.
Was bleibt also von der Wirklichkeit übrig. Unser fragmentiertes Denken bring uns
letztendlich (in der Quantentheorie) zu dem Schluss dass dieser Weg wieder zurückführt zu
dem ganzheitlichen Denken unserer Urahnen (Vedantische Lehren). Denn das Newtonsche
Weltbild das uns von der Atomlehre (also von der Lehre der kleinsten Teilchen) zu der
ganzen Wahrheit der Realität führen sollte endete darin dass diese Atomlehre in der
Quantentheorie uns die Welt der kleinsten Teilchen bereits als unbestimmt bzw.
ursachenloses Verhalten bzw. ursachenlosen Prozess bestätigt. Die Frage nach einem freien
Willen des Menschen lässt sich mit der Quantentheorie also besser vereinbaren als mit dem
Newtonschen Weltbild. Ein freier Wille ist im Prinzip ein ursachenloser Prozess deren
Begründung schlichtweg sinnlos ist weil die ganze Frage sinnlos ist. Es gibt keine
Begründung weil es keine Ursache gibt, der Determinismus ist einfach nicht vorhanden. Oder
von der anderen Seite gesehen ich gebe meine Vorstellung von Zeit auf. Damit wird das
Ursache-
Wirkungsprinzip an sich schon unsinnig und der freie Wille (im Sinne
Schopenhauers, die Welt als Wille und Vorstellung) ist ein Teil des Ganzen, das im Prinzip
überall ist, beim Menschen ausgeprägt in seinen Ideen und Vorstellungen.
Was und wie ist die Wirklichkeit (bzw. die Realität)
Die Wirklichkeit existiert nur im faktischen Jetzt. Das ist für mich die wichtigste
Schlussfolgerung aus der Quantenphysik. Die Zukunft ist immer nur statistisch
Vorauszusagen, nie mit 100% Gewissheit, also ist die Zukunft nicht wirklich berechenbar
sondern nur eine Möglichkeit unter vielen. Welche dieser Möglichkeiten real wird und damit
die Wirklichkeit entscheidet sich immer im faktischen Jetzt. Folglich ist die Zukunft nie real,
sondern existiert nur in unserer Vorstellung. Wie steht es aber mit der Vergangenheit? Die
meisten Menschen (insbesondere Physiker) werden sie für faktisch und damit für real halten.
Ich kann eine Messergebnis aufschreiben welches ich im jetzt messe und erkenne danach im
jetzt wie das „faktische Jetzt“ gewesen ist. Darauf baut alles Wissen für die Berechnung der
Zukunft bzw. Anwendung von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen auf. Aber das ist ein
Trugschluss. Die Vergangenheit ist genauso wenig real oder wirklich wie die Zukunft. Denn
immer wenn ich die Vergangenheit analysiere (ob durch Dokumente oder Wissen in meinem
Gedächtnis) ist das ja wieder im Jetzt, oder ich versuche daraus für die Zukunft Voraussagen
zu machen. Eine Beurteilung oder das lesen von Dokumenten findet aber wieder im
faktischen jetzt statt und hat damit wieder alle Möglichkeiten offen.
Die Vergangenheit ist nur insofern faktisch wie Sie von einem Beobachter in seiner
Vorstellung beurteilt wird. Verschiedene Beobachter werden die Vergangenheit auch
verschieden darstellen. Selbst Dokumente aus der Vergangenheit sind wieder nur im
faktischen Jetzt wirklich, ob Sie in der Vergangenheit wirklich real waren lässt sich nie
wieder beurteilen. Vergangenheit und Zukunft sind maya, sie existieren nur in unserer
Vorstellung. In der Realität bzw. Wirklichkeit existieren sie nicht, weil die Wirklichkeit den
Zeitbegriff nicht kennt. Die Wirklichkeit oder die Dinge an sich existieren nur im Jetzt und
damit ist Zeit für Sie nicht real. Unser Bewusstsein kann sich aber Raum ohne Zeit nicht
vorstellen (Raum und Zeit bilden eine Einheit, die unzertrennlich ist), deshalb fällt es uns
auch so schwer die Wirklichkeit zu erkennen. Auch unserer Logik ist auf den Zeitbegriff
angewiesen (Ursache-Wirkungsprinzip). Wollen wir also die Wirklichkeit begreifen können
so müssen wir wieder lernen ganzheitlich zu denken und das bedeutet nichts anderes als im
Jetzt zu denken ohne Vergangenheit und Zukunft. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass wir
aus der Vergangenheit nichts lernen können, sondern nur dass die Dinge an sich oder die
Wirklichkeit nicht begreifen lässt, im Sinne von logischen Schlussfolgerungen. Da diese ja
immer an eine Logik bzw. das Ursache Wirkungsprinzip gebunden ist. Wollen wir der
Wirklichkeit näher kommen so sind wir gezwungen auf Erkenntnisse zu verzichten die sich in
Bezug auf eine zeitliche Abfolge schlussfolgern lassen. Wie sollen wir also der Wirklichkeit
nähen kommen. Einige „Religionen“ fordern uns auf im Jetzt durch Askese (Enthaltsamkeit)
oder Meditation zu einer anderen Sicht der Welt zu kommen, andere durch einen Glauben an
einer persönlichen Gott, der uns nach dem Tode, also in der Zukunft erlösen, wird. Die
Wirklichkeit kennt aber keine Vergangenheit oder Zukunft und damit stellt sich die Frage
über das Leben nach dem Tod nicht. Denn die wie die Dinge an sich sind oder die
Wirklichkeit hat kein Interesse zu fragen was in der Zukunft ist, da diese für sie gar nicht
existiert. Der Tod im Jetzt hat keine Bedeutung. Das Bewusstsein des Menschen, dass die
meisten mit seinem Ich gleichsetzen, ist da natürlich ganz anderer Meinung. Für ihn spielt der
Tod eine gewaltige Rolle, da damit die Ansammlung an Zellen, die das Bewusstsein
ausmachen, nicht mehr existieren. Natürlich würden wir es lieber sehen, wenn unser
Bewusstsein etwas Reales bzw. wirklich wäre, aber auch das ist ein Trugschluss, maya. Ich
sage damit nicht dass der Mensch oder alles Leben nur eine Anzahl vieler Zellen wäre und
damit im Sinne Descartes vorherbestimmbar, sondern nur dass, das was wir Bewusstsein
nennen nichts ist was wir durch logisches Denken also durch unser Bewusstsein selbst
erkennen können.
Was ist Transzendenz und Religion?
Religion oder besser Transzendenz ist das Unverständnis unseres Bewusstseins die
Wirklichkeit zu begreifen. Warum? Es ist im Grunde genommen dasselbe Problem wie im
Teilchen-Welle Dualismus. Man kann das Ganze zu begreifen versuchen, das heißt die Dinge
als Welle zu begreifen, oder das Einzelne das heißt als Teilchen zu verstehen. Die Religion
(Transzendenz) stellt die Welle dar, die Wissenschaft das Teilchen. Dieses Unvermögen ist es
was uns Religion und Wissenschaft als unvereinbar darstellt. Das Unvermögen unseres
Bewusstseins beides gleichzeitig zu können. Oder besser wir können zwar die Teilchen, die
Wissenschaft durch unsere Logik begründen, aber immer wenn wir versuchen das Ganze (die
Welle) zu sehen, dann scheitert unsere Logik und was bleibt ist das was wir den Glauben
nennen. Die Wirklichkeit ist mit unserer einfachen Logik nicht zu begreifen und deshalb ist
auch die Quantenphysik die nun unsere Teilchenlogik in die Nähe der Wellenlogik, sprich
„Religion“ bringt, so unverständlich. Sie fordert einen Dualismus der anscheinend
widersprüchlich ist, aber genau darin liegt die Chance dieser Wissenschaft. Endlich ein
Bindeglied zu werden zwischen Glauben (Religion) und exakter Naturwissenschaft. Auch die
Religionen der Welt stellen im Prinzip nur das Unvermögen dar sich mit der Logik des
Bewusstseins auszudrücken. Deshalb bedienen sich alle Religionen der Bilder oder
Gleichnissen, die aber nie so verstanden werden dürfen als ob sie mit unserer Logik also
unserem Bewusstsein zu begreifen sind. Das ist der Grund warum die meisten Religionen so
unverständlich sind wenn wann nicht einfach daran glaubt. Und diese Tatsache wird umso
deutlicher je mehr die Religionen, oder besser der Glauben, sich von den Naturreligionen
entfernen und einen Gott immer persönlicheren erschaffen. Das Ganze gipfelt dann in einen
Gott der als Mensch auf die Erde kommt und als Erlöser auftritt. Gemeint ist aber immer
dasselbe, nicht der Sohn Gottes ist auf die Welt gekommen, das ist nur ein Bildnis, sondern
Gott ist schon immer auf der Welt, und der Mensch scheint das einzige Lebewesen zu sein das
dieses erleben kann. Ich schreibe hier absichtlich erleben kann und nicht mit begreifen kann,
denn das Bewusstsein kann eine Religion oder einen Glauben nur wahrnehmen oder erleben
aber nicht mit unserer Logik begründen also nachweisen. Das ist auch gar nicht notwendig,
denn dieser Versuch wäre an sich schon unsinnig, da unser Verstand bzw. unser Bewusstsein
dieses nicht begründen kann und das nicht nur weil wir bisher nicht genug davon wissen
sondern weil das im Prinzip unmöglich ist. Das ist genauso wie in der Quantenphysik
Zukünftige
Ereignisse
lassen
nicht
100%
Anfangsbedingungen haben, sondern weil
vorhersagen
weil
wir
die Wirklichkeit sich
nicht
genug
nie mit 100%
Wahrscheinlichkeit voraussagen lassen wird. Die Wirklichkeit ist eben nicht so aufgebaut,
wie unsere Logik es gerne hätte und damit mit unserem Bewusstsein logisch zu begreifen
wäre. Das ist schade aber wir müssen lernen das Ganze wieder zu ergründen und damit unser
Bewusstsein zu erweitern und vielleicht mit dieser Änderung doch etwas näher an die
Wirklichkeit zu kommen. Das ist aber ein Prozess, der eine Änderung unserer Bewusstseins
und unserer Logik beinhaltet, was sicher nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen ist.
Physik und Religion
Für viele Naturwissenschaftler (z.B. Einstein) gibt es drei Gründe für die Erfahrung des
Menschen mit der Religion bzw. Transzendenz, die meistens eine Mischform aus diesen sind.
1: Die Furchtreligion: Sie wird bestimmt durch die Angst vor der Welt bzw. was Sie den
Menschen antun kann. Daraus entstehen die Naturreligionen, Gott ist die Sonne, der Wind,
die Urgewalten, die den Menschen schaden können, gleichzeitig aber auch die Lebensspender
sind. Daraus folgt dann eine Personifizierung des Gottes, Sonnengötter als Person, als
Gottkönig Ra, oder die griechischen Götterwelten.
2: Der erlösende Gott der Liebe: Auf der einen Seite der Gott der das Leben ermöglicht mit all
seinen Glücks- und Schattenseiten, auf der anderen Seite der Gott der uns das ewige Leben
nach dem Tode verspricht bzw. uns vom Leben erlöst. Diese Religionen sind meist westlicher
Prägung und stellen diesen Gott ganz in den Vordergrund des Lebens. Die Östlichen
Religionen sind meist von einer anderen, der dritten Art.
3: Die Erfahrungsreligion: Sie ist die schwierigste, denn Sie kann rational nicht erfasst
werden. Man kann sie die Erhabene nennen, in einen Nachthimmel schauen und das Gefühl
haben, da ist noch etwas mehr als die Sterne und Planeten die ich sehe. Dieses Gefühl der
erhabenen ist es, das rein rational nicht zu erklären ist.
Im Grunde genommen sind alle Religionen eine Mischung aus den dreien aber mit anderen
Facetten.
Das Problem, dass ich hier sehe, liegt in einem ganz anderen Sachverhalt. Die Frage ist: Wie
ist Transzendenz (und als Folge Religion) überhaupt entstanden oder in unsere Bewusstsein
gelangt? Die Tatsache dass Transzendenz in unserem Bewusstsein vorhanden ist lässt sich
nicht abstreiten, wohl aber ob sie nur beim Menschen vorhanden ist. Pflanzen, Einzeller
können wohl sicher kein Bewusstsein bilden und damit über Transzendenz nicht reflektieren.
Wie sieht es mit Katzen oder besser einem Hund aus, der sicher Gefühle hat und diese auch
zeigen kann. Reflektiert er über einen Gott, wo er herkommt oder ob er nach dem Tode in den
Hundehimmel kommt. Wir müssen dies offenlassen. Wie steht es aber mit einem
Menschenaffen oder besser mit der Entwicklung des Affen zum Homo sapiens. Ist die
Reflexion über transzendentales ein kontinuierlicher oder ein sprunghafter Übergang, oder
muss man etwas aufgeben um transzendentale Reflexion zu ermöglichen. Ich glaube das ist
eine grundlegende Frage, denn sie entscheidet über die Ursache der Transzendenz,
vorausgesetzt es gibt überhaupt eine Ursache.
Ist die Erlangung von Transzendenz echt sprunghaft, also von heute auf morgen dem
Menschen geschenkt, so sollte Sie von einem Gott kommen und keine eigene Leistung des
Menschen oder der Evolution sein. Einige Religionen gehen von dieser These als eine
Tatsache aus und verweigern jegliche weitere Diskussion. Ein kontinuierlicher Übergang, wie
ihn der Evolutionsprozess fordert ist unterschiedlich zu erfassen. Das Bewusstsein gelangt
langsam und kontinuierlich zu einem immer größeren Bewusstsein und dadurch zu
Transzendenz. Ich denke dieser Prozess verläuft anders. Das Erlangen eines Bewusstseins ist
durch die Aufgabe des Verständnisses von Ganzen begleitet. Tiere scheinen keine Angst vor
dem Tode zu haben, sie wissen (besser glauben) dass der Tod nur ein neuer Anfang ist. Nicht
in dem Sinne, wie wir Menschen sofort denken, dass wir weiterleben werden oder wir wieder
auferstehen werden, unser Körper ist und bleibt Tod. Tiere reflektieren nicht über den Tod
oder Transzendenz, aber mit dem Erlangen eines Bewusstseins ist es notwendig auch über
diese Fragen nachzudenken und somit zu Transzendenz zu kommen. Die Erlangung unseres
Bewusstseins mussten wir bezahlen mit dem Verlust der ursprünglichen nicht im Bewusstsein
stattfindenden Transzendenz die wir heute wohl als Instinkt bezeichnen könnten. Durch
unsere Möglichkeit der Reflexion waren wir gezwungen über unser Werden und Sterben
nachzudenken und da dieses mit unserer Logik (Bewusstsein) nicht zu begreifen ist war es
notwendig eine andere Möglichkeit zu finden. In diesen Fall die Transzendenz, diese
ermöglicht es uns erst unser Leben sinnvoll gestalten zu können ohne in einer gänzlicher
moralloser Welt leben zu können und damit uns selbst nicht zerstören würden.
Raum und Zeit
Wie können wir Raum und Zeit begreifen? Raum scheint einfach für unser Bewusstsein zu
sein, es sind ist dreidimensionale räumliche Ausdehnung. Bei der Zeit wird es schwieriger.
Was ist Zeit wirklich, ist den Dingen an sich Zeit anheim? Oder anders gefragt kennt die
Wirklichkeit überhaupt einen Zeitbegriff? Ich denke den Dingen an sich, wenn sie aus Masse
bzw. Energie bestehen, ist durch ihre gleichförmige (oder beschleunigte) Bewegung im Raum
die Zeit in die Wiege gelegt. Es gibt keinen Raum ohne Zeit und vice versa. Masse kann ohne
Raum nicht existieren, Raum ohne Zeit nicht. Am besten lässt sich Raum und Zeit als Paar
mit Masse und Energie beschreiben. Masse ist unserem Bewusstsein anscheinend einfach
begreifbar. Der Begriff der Energie ist, wenn man ihn nicht rein physikalisch beschreibt schon
schwieriger zu begreifen. Was ist eigentlich Energie? Potentielle Energie, Bewegungsenergie
Einstein gibt uns die Antwort indem er Masse und Energie als äquivalent betrachtet und nur
durch einen Faktor c
verknüpft sind. Für unser Bewusstsein ist Energie nicht so leicht zu
begreifen. Das Paar Raum und Zeit verhält sich ganz ähnlich. Raum ist durch seine drei
Dimensionen für unser Bewusstsein scheinbar leicht verständlich, Zeit ist dagegen ein
abstrakter Begriff, der an sich keine Erklärung hat. Ich bin der festen Überzeugung, das Raum
und Zeit genauso ein Paar ist wie Masse und Energie. Im Grunde genommen ist jedes Paar für
sich und gemeinsam sind sie der Wirklichkeit sehr nahe. Am Anfang aller Dinge (Urknall)
entstand Raum und damit gelichzeitig Zeit, es entstand Masse und damit gleichzeitig Energie
(in der Form in der wie sie heute kennen). Raum und Zeit sind untrennbar miteinander
verwoben und damit, zumindest im Prinzip, auch ineinander umwandelbar. Die Dinge an sich
sind untrennbar mit diesen beiden Paaren verbunden. Die Wirklichkeit aber ist ein
untrennbares Zusammenspiel dieser Komponenten und nicht durch Fraktionierung zu
begreifen. Da aber unsere wissenschaftliche Erkenntnis auf Fraktionierung beruht, ist die
Wirklichkeit mit unserem reinen verstand nicht zu begreifen. Wir können diese nur anhand
von Bildern und Gleichnissen erahnen. Die größte Aufgabe für die Zukunft wird es also sein,
dieses ganzheitliche Denken (Bild) zu fördern um unserer Evolution die Möglichkeit zu
geben den Menschen die Wirklichkeit näher zu bringen.
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