1. Einführung 1.1. Das Klinikum St. Marien Amberg Das Klinikum St. Marien Amberg wurde 1850 als „Marienspital zu Amberg“ gegründet. Das zu Beginn mit 50 Betten ausgestattete Spital entwickelte sich in den vergangenen 162 Jahren zu einem modernen Klinikum und nimmt eine zentrale Stellung in der Krankenversorgung der Region ein. Das Haus der Versorgungsstufe 3 (Schwerpunktversorgung) beherbergt folgende Fachabteilungen und Institute: Klinik für Innere Medizin I und II, Allgemein-, Visceral-, Thorax-und Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Neurochirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie, Urologie, Geriatrie und Frührehabilitation ,Neurologie, Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Strahlentherapie sowie das Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie. Durch verschiedene Zentren und die damit verbundene interdisziplinäre Zusammenarbeit wird eine ganzheitliche Betreuung der Patienten gewährleistet. Das Klinikum wird seit 2004 als Kommunalunternehmen (Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Amberg) betrieben. 2005 wurde das Gesundheitszentrum St. Marien GmbH als 100 prozentige Tochtergesellschaft des Klinikums gegründet. Diese Einrichtung ermöglicht dem Klinikum das Angebot einer ambulanten Versorgungsform in enger Kooperation mit den bereits verfügbaren Ressourcen des Hauses, sowie mit niedergelassenen Ärzten. Um eine möglichst hohe Qualität der Pflege sicherstellen zu können, betreibt das Klinikum eine eigene Krankenpflegeschule an der sich aktuell knapp 100 junge Menschen in der Ausbildung befinden. Neben der pflegerischen Ausbildung ist das Klinikum in der Funktion als akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Erlangen-Nürnberg sowie der Universität Regensburg auch für die ärztliche Ausbildung mitverantwortlich. Weitere Kooperationsverträge wie z.B. mit der Hochschule Amberg-Weiden sichern dem Klinikum den Zugang zu neuen Technologien und beugen dem bevorstehenden Fachkräftemangel vor. Die Einhaltung der durch den Gesetzgeber geforderten Qualitätssicherungsmaßnahmen bewies das Klinikum dieses Jahr wiederholt durch die Zertifizierung durch die KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen GmbH) mit einem überdurchschnittlich guten Ergebnis. Die Änderungen der vergangenen Jahr im Gesundheitssystem stellen für ein Krankenhaus auch mittlerer Größe mit 574 Betten wirtschaftliche Herausforderungen dar. Eine genaue Planung, Erfassung und Analyse medizinisch/wirtschaftlicher Kennzahlen sind für den Erhalt jeder medizinischen Einrichtung unabdingbar. So wurden im vergangenen Geschäftsjahr <INSERT> stationäre und <INSERT> ambulante Fälle behandelt. Die durchschnittliche Verweildauer sank im Vergleich zum Vorjahr um <INSERT> auf <INSERT>. Der durchschnittliche Schweregrad (CMI) der Fälle lag bei <INSERT>. Eine im Trend der vergangenen Jahre liegende Steigerung der Auslastung der Bettenkapazitäten von <INSERT> führte zu diversen zum Teil noch im Bau befindlichen Erweiterungsmaßnahmen. Trotz dieser zu einem großen Teil aus Eigenmitteln finanzierten Investition gelang es, einen Überschuss von <INPUT> am Ende des Geschäftsjahres auszuweisen. Dabei galt es auch um <INSERT> % gestiegene Personalkosten durch eine Fallzahlsteigerung von <INSERT> % auszugleichen. Mit knapp 1500 Beschäftigten stellt das Klinikum den zweit Größten Arbeitgeber der Region. Vertreten wird das Klinikum durch Geschäftsführer Herrn Manfred Wendl, dem Herr Prof. Dr. Helmut Wollschläger als ärztlicher Direktor, Herr Hubert Graf als Verwaltungsleiter sowie Frau Wittmann als Pflegedirektorin zur Seite stehen, und so das Leitungsgremium bilden. 1.2 Die IT Abteilung des Klinikum St. Marien Die IT Abteilung als eine noch verhältnismäßig junge Abteilung des Klinikums stellt die gesamte IT Infrastruktur als interner Dienstleister für das Klinikum zur Verfügung. Dabei ist eine immer engere Verschmelzung der reinen IT-Systeme mit den medizinisch-technischen Geräten zu beobachten. Dies führt zu einer engen Kooperation der IT mit anderen Abteilungen, wie z.B. der Medizin- oder Elektrotechnik. Als vor 25 Jahren das EDV Zeitalter im Klinikum begann, verwaltete der spätere EDV Leiter 2 Computer in der Verwaltung. Aus dieser Ein-Mann Abteilung ist eine 15 Mann starke Gruppe geworden, die über 700 Client-, 150 Server- und 100 verschiedenste Softwaresysteme betreut. Die Aufgaben innerhalb der Abteilung teilen sich in das Tages- und Projektgeschäft. Das Tagesgeschäft umfasst die Client- und Anwenderbetreuung sowie die Behebung von Problemen und Wartungen an zentralen Systemen. Der Arbeitsablauf für das Tagesgeschäft wird primär über ein Helpdesk System organisiert, in dem Störmeldungen erfasst, verwaltet, abgearbeitet und ausgewertet werden. Im Projektgeschäft werden zeitlich oder durch den Umfang begrenzte Aufgaben z.B. zur Einführung neuer Softwaresysteme durchgeführt. Mitarbeiter werden für die Durchführung vom Tagesgeschäft entsprechend freigestellt. Wo Aufgrund der Vielzahl verschiedener sehr spezialisierter Anwendungen kein entsprechend Tiefes Verständnis der Software erreicht werden kann, wird der Second-Level Support direkt an die Herstellerfirma outgesourced. Neben der engen Zusammenarbeit mit den Herstellerfirmen verschiedenster Software ist eine zunehmende Kooperation der EDV Abteilungen medizinischer Einrichtungen zu beobachten. Wird in der Presse über eine Zusammenarbeit zwischen Krankenhäuser oder niedergelassenen Ärzten berichtet, so bildet die EDV Vernetzung in den meisten Fällen die Grundlage und Basis des Datenund Informationsaustausches. Während sich Anforderungen früher auf die Übertragung von Bilddaten über Dicom o.Ä. beschränkten, haben sich heute bereits Einweiserportale oder Videokonferenzsysteme zur interdisziplinären Zusammenarbeit etabliert. Die im klinischen Umfeld eingesetzte Software muss hohe Anforderung an Verfügbarkeit, Sicherheit und Datenschutz erfüllen. Außerdem ist eine überdurschnittloch hohe Flexibilität bei der Einführung neuer Software notwendig. Neue Systeme müssen kostengünstig, zeitnah, hochverfügbar zur Verfügung gestellt werden können. Um diese Anforderungen erfüllen zu können hat man sich vor 6 Jahren zur Virtualisierung der Bereiche Server, Netzwerk und Speichersysteme entschieden. Kern der Netzwerkinfrastruktur und damit Basis des gesamten Datenverkehrs bildeten 2 redundante Catalyst 6500 die einem Virtual Switch System (VSS) 1440-Verbund der Firma Cisco arbeiten. Im Storage Bereich stehen 2 redundante Storage Server zur Verfügung. Als Hardware dahinter dienen je Storage Server 4 SX100 der Firma Fujitsu als permanente Datenablage. Die einzelnen Shelfs wurden mit verschieden Festplatten abhängig vom Anwendungszweck ausgestattet. Die Virtualisierungsschicht auf den 2 Storage Servern wurde mit der Software SANMelody der Firma DataCore realisiert. Diese präsentiert die logischen Volumes über eine FibreChannel SAN Infrastruktur den Servern. In dem in der Öffentlichkeit wohl bekanntesten Virtualisierungsbereich – der Servervirtualiserung wird im Klinikum das Produkt der Firma VMWare eingesetzt. Die Version 5 der Software läuft sowohl auf den ESX-Hosts, als auch am Virtual Center, welches für die Verwaltung der Verschiedenen Komponenten verantwortliche ist. Bei dem Umstieg auf die nächste Hardwaregeneration der ESX Server sollen die bisher einzelnen Server (Fujitsu RX 600) aus Kosten- und Verwaltungsgründen durch Blade Server ersetzt werden. Die Komponenten wurden in allen Bereichen redundant ausgelegt, und physikalisch in 2 verschiedenen Serverraum in verschiedenen Brandabschnitten untergebracht. Um selbst im Katastrophenfall Datenverlust zu vermeiden, werden Sicherungen in einem weiteren, dritten Raum abgelegt. Vor 2 Jahren wurde im Klinikum ein flächendeckendes WLAN installiert. Neben Datendiensten wird das WLAN hauptsächlich für die Telefonie genutzt. In Zukunft soll das System außerdem zur Ortung von Patienten und Geräten dienen. Alle Bereiche des Netzwerks wurden mit Komponenten der Firma Cisco ausgestattet. Die im Klinikum eingesetzten Softwareprodukte lassen sich grob in Medizinische Software, Verwaltungssoftware und Infrastruktursoftware einteilen. Eines der wichtigsten Systeme stellt das Klinikums Information System (KIS), Micom Medicare der Firma Nexus da. In ihm wird der gesamte Behandlungsworkflow, von der Aufnahme, bis zur Abrechnung abgebildet. Als nummernführendes System kann es als zentrale Patientendatenbank verstanden werden. Alle medizinischen Subsysteme müssen relevante Daten über definierte Schnittstellen (HL7) erhalten. Die Kommunikation zwischen dem KIS und den verschiedensten Sub- und Spezialsystemen wird von hochverfügbar ausgelegten Schnittstellenservern abgewickelt. Eines der umfangreichsten Subsysteme wird der Radiologie zur Verfügung gestellt. Sowohl also Verwaltungssoftware (RIS) als auch als Bildspeicher kommen Produkte der Firma Siemens (Syngo) zum Einsatz. Da in der Radiologie keine Bilder mehr „ausgedruckt“ werden, muss die Organisation und Ablage der Daten hohe Anforderungen an die Datensicherheit erfüllen. Weitere spezialisierte Subsysteme finden sich in so gut wie jeder Fachabteilung. Probleme mit denen sich aktuell wohl jede Klinik-IT befasst, sind einerseits die fachabteilungsübergreifende Darstellung des Datenmaterials sowie die sichere Archivierung der Daten. Im Verwaltungsbereich wird neben Medicare hauptsächlich SAP für die Finanzbuchhaltung und Lagerverwaltung eingesetzt. Im medizinisch-administrativen Bereich hat man sich gegen das vom Funktionsumfang sehr breit aufgestellte SAP, für das ausschließlich für den medizinischen Bereich entwickelte Nexus Medicare entschieden. Basis des Infrastrukturbereichs bildet das Microsoft Active Directory. Alle Benutzer werden in dieser zentralen Instanz gepflegt. Um Anwendern einen möglichst großen Komfort bei der Anmeldung bieten zu können, wird bei der Einführung neuer Software auf die Integrationsfähigkeit z.B. durch LDAP oder Kerberos geachtet. Sofern möglich wird dabei auf OpenSource Software zurückgegriffen. Diese bietet neben dem Kostenvorteil eine hohe Flexibilität durch eigene Anpassungen.