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Fachhochschule St. Pölten
Marketing und Unternehmenskommunikation
Mag. Mark Hammer
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PRESSEINFORMATION
Auf frischer Tat ertappt
IT-Projekt schult Unternehmen in Live-Forensik
Um IT-Angriffe auf Unternehmen und Schadsoftware zu entdecken, werden Informationen
auf Computern analysiert. Doch viele wertvolle Daten gehen verloren, wenn Computer
vom Strom getrennt werden. Live-Forensik setzt hier an und untersucht die Angriffe
zeitnah. Im Projekt LIVEFOR haben ExpertInnen der FH St. Pölten und des
Forschungszentrums SBA Research Unternehmen in diesem Fach geschult.
St. Pölten, 21.10.2015 – Live-ForensikerInnen sind hinter sogenannten flüchtigen Daten her.
Das sind Informationen, die beim Unterbrechen der Stromversorgung verloren gehen, weil sie
nicht auf einem langlebigen Datenträger, z. B. einer Festplatte, gespeichert werden. Darunter
fallen beispielsweise Inhalte des Arbeitsspeichers, aktive Prozesse und Informationen zu
bestehenden Netzwerkverbindungen. Live-Forensik analysiert flüchtige Daten während oder
kurz nach dem Eintritt eines sicherheitskritischen Ereignisses.
„Digitale Forensik ist aus Unternehmen nicht mehr wegzudenken: Rechtliche Vorgaben und
Wissensaufbau sowie Rekonstruktion von Tathergängen, aber auch die Prävention krimineller
Aktivitäten spielen hier eine Rolle. Aufgrund der Veränderung von technologischen
Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren hat die sogenannte ‚Live-Forensik‘
zunehmend an Bedeutung gewonnen“, sagt Sebastian Schrittwieser, Leiter des Projekts
LIVEFOR sowie des Josef-Ressel-Zentrums für konsolidierte Erkennung gezielter Angriffe
(TARGET) an der FH St. Pölten. Das Projekt LIVEFOR unterstützt IT-Unternehmen bei eigenen
Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Live-Forensik und der Analyse von flüchtigen Daten.
Vorsprung und Hinterherhinken
Dies ist unter anderem deswegen wichtig, weil übliche international anerkannte IT-ForensikStandards der technischen Entwicklung hinterherhinken. „Bei Smartphones und Laptops werden
Daten zunehmend voll verschlüsselt, wodurch die klassische ‚Post-mortem-Forensik‘ nicht mehr
funktioniert. Mit Live-Forensik kann auf Systemen mit Datenträger-Vollverschlüsselung aus dem
Inhalt des Arbeitsspeichers der kryptographische Schlüssel extrahiert werden, der dann für eine
spätere Analyse des Systems zur Verfügung steht“, erklärt Schrittwieser.
Wichtig für Live-Forensik sind Arbeitsspeicher, weil in ihnen während des Betriebs etwa
Passwörter gespeichert werden, auf die ForensikerInnen zugreifen können, solange der
Computer noch in Betrieb ist. „Früher galt bei Hausdurchsuchungen, dass man Computer sofort
vom Netz nimmt. Heute weiß man, dass man besser zuerst den Arbeitsspeicher untersucht“,
sagt Schrittwieser. Notfalls kann der Arbeitsspeicher auch mit flüssigem Stickstoff eingefroren
werden. Die Information bleibt dann für einige Minuten erhalten und der Speicher lässt sich
eventuell in ein anderes Gerät einbauen, auf das die ForensikerInnen zugreifen können.
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Besonders herausfordernd seien vor allem Smartphones: Sie funktionieren anders als
klassische Computer, haben Sicherheit und Datenschutz meist integriert und sind daher von
ForensikerInnen schwerer zu analysieren.
Aufbau von Qualifikation und Austausch von Information
Das Projekt LIVEFOR ist ein sogenanntes Qualifizierungsnetzwerk, finanziert vom
Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). Ziel des
Qualifizierungsnetzes ist es, den beteiligten Unternehmen eigene Forschungsaktivitäten auf
dem Gebiet der Live-Forensik zu ermöglichen, sowie den Aufbau eines
Unternehmensnetzwerks und somit den Wissenstransfer von Konzepten der Live-Forensik zu
forcieren, die von aktuellen digitalforensischen Richtlinien nicht abgedeckt werden.
„Die Unternehmen sind bereits im Bereich der IT-Forensik tätig, sollen aber durch das Projekt
und das entstehende Netzwerk mit den raschen Technologiesprüngen besser mithalten
können“, so Schrittwieser. Am Projekt beteiligt sind auch JuristInnen. Denn zur Aufklärung von
Straftaten wäre es am einfachsten, möglichst viele Daten und Arbeitsschritte auf Computern –
und daher von MitarbeiterInnen – bereits vorab zu sichern. In den USA ist dies erlaubt, in
Österreich aus Datenschutzgründen nicht.
Die am Projekt teilnehmenden Firmen sind Bravestone Information-Technology GmbH,
Cognosec GmbH, Cumulo Information System Security GmbH, Limes Security GmbH und TSystems Austria GesmbH und ZT Zeiler GmbH.
Fotos:
Malware-Lab, Credit: Sebastian Schrittwieser
Porträt Sebastian Schrittwieser, Credit: Martin Lifka Photography
Projekt LIVEFOR
Das Projekt LIVEFOR wird vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) über die
Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Rahmen des Programms „Forschungskompetenzen für
die Wirtschaft“ gefördert.
https://www.fhstp.ac.at/de/forschung/projekte/livefor
Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den
sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security,
Bahntechnologien & Mobilität, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 17 Studiengängen werden rund 2.300
Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche
Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge
stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte
Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.
Wissenschaftlicher Kontakt:
Dipl.-Ing. Dr. Sebastian Schrittwieser, Bakk.
Leiter Josef Ressel-Zentrum für konsolidierte Erkennung gezielter Angriffe
Department Informatik und Security
T: +43 (2742) 313 228 – 648
E: [email protected]
I: http://www.fhstp.ac.at/studienangebot/master/is/studiengangsteam/schrittwieser-sebastian
Pressekontakt:
Mag. Mark Hammer
Marketing und Unternehmenskommunikation
T: +43/2742/313 228 – 269
M: +43/676/847 228 – 269
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Pressetext und Fotos zum Download verfügbar unter: https://www.fhstp.ac.at/de/presse
Allgemeine Pressefotos zum Download verfügbar unter: https://www.fhstp.ac.at/de/presse/pressefotos-logos
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Mail mit dem Betreff „Keine Presseaussendungen" an: [email protected]
Fachhochschule St. Pölten GmbH, Matthias Corvinus-Straße 15, 3100 St. Pölten, T: +43 (2742) 313 228, F: +43 (2742) 313 228-339, E: [email protected], I: www.fhstp.ac.at
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