Umgang mit den knappen Ressourcen Luft, Wasser und Boden

Werbung
Umgang mit den knappen Ressourcen Luft,
Wasser und Boden
WS
WS 2012/2013
LV.: Fachdidaktik
Mag. Alfons Koller & Dr. Christian Sitte
LV. Nr.: 453.503
LV-Leiter: Mag. Alfons Koller
Dr. Christian Sitte
LV.: Fachdidaktik
LV. Nr.: 453.503
LV-Leiter: Mag. Alfons Koller
Dr. Christian Sitte
LV.: Fachdidaktik
LV. Nr.: 453.503
LV-Leiter: Mag. Alfons Koller
Dr. Christian Sitte
Vanessa Stelzhammer & Stefanie Moser
1
Inhalt
1.
BEDINGUNGSANALYSE ........................................................................................... 3
1.1 Soziokulturelle Voraussetzungen ......................................................................... 3
2.
1.2
Anthropologisch-psychologische Voraussetzungen ............................................. 3
1.3
Konkrete Voraussetzungen für das angestrebte Thema des Unterrichts.............. 3
LEHRPLANALYSE ..................................................................................................... 3
2.1
Allgemeine Ebene ............................................................................................................ 3
2.2 Konkrete Ebene ................................................................................................................. 4
3.
METHODISCHE ANALYSE ........................................................................................ 4
3.1 Erläuterung der einzelnen Schritten.................................................................................. 5
3.2 Die Aufgaben der Lehrperson ............................................................................................ 6
4.
DIDAKTISCHE ANALYSE .......................................................................................... 7
4.1 Unterrichtsinhalte ................................................................................................................ 7
4.2 Unterrichtsziele..................................................................................................................... 7
5.
UNTERRICHTSVERLAUF .......................................................................................... 7
6.
Beilagen.....................................................................................................................10
Die Ressource Wasser ............................................................................................................ 11
Ressource Luft .......................................................................................................................... 12
Ressource "Boden" wird immer knapper .............................................................................. 13
2
1. BEDINGUNGSANALYSE
1.1
Soziokulturelle Voraussetzungen
Schulstandort:
Die Schule befindet sich im Zentrum von Salzburg.
Schultyp:
Die Schule wird als Wirtschaftsrealgymnasium bezeichnet und befindet sich in der Josef
Preis Allee. Es ist die Möglichkeit gegeben, die Schule von der ersten Klasse bis zur achten
Klasse zu besuchen und diese mit der Reifeprüfung zu beenden.
Ausstattung:
Die Ausstattung ist für uns nicht relevant, da wir in Gruppen arbeiten werden und dazu keine
technischen Geräte benötigen.
Klassenspezifika:
Die Klasse in der die Unterrichtseinheiten stattfinden, beschäftigt sich momentan mit dem
Thema Umgang mit knappen Ressourcen. In der 7 Klasse AHS sind 24 Schüler davon 14
Mädchen und 10 Jungen.
1.2
Anthropologisch-psychologische Voraussetzungen
In der Klasse herrscht ein sehr gutes Lernklima. Alle Schüler/innen sind an den
Naturwissenschaften interessiert und sehr wissbegierig. Die Schüler/innen sind es bereits
gewöhnt mit neuen Medien zu arbeiten und führen gerne Versuche durch.
1.3
Konkrete Voraussetzungen für das angestrebte Thema des
Unterrichts
Inhaltliche Voraussetzungen:
Man nimmt an, dass die Schüler/innen der 7.Klasse Texte nach den wichtigsten Punkten
gliedern können und diese in eigenen Worten ausführlich wiedergeben können. Weiters
können sie sich Informationen mittels Internet und Büchern selbst beschaffen umso das
Wissen über ein Thema selbst zu erweitern.
2. LEHRPLANALYSE
2.1
Allgemeine Ebene
„Der Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht soll Motive und Auswirkungen,
Regelhaftigkeiten und Probleme menschlichen Handelns in den eng miteinander
verflochtenen Aktionsbereichen „Raum, Gesellschaft und Wirtschaft“ sichtbar und
3
unter dem Gesichtspunkt der Politischen Bildung verständlich machen. Der
Fachunterricht soll sich verstärkt folgenden Werten verpflichtet fühlen: einer
menschenwürdigen Gesellschaft, einer intakten Umwelt und nachhaltigen
Wirtschaft.“ (BMUKK 2004: 1)
2.2
Konkrete Ebene
„Bereitschaft entwickeln für einen sorgsamen Umgang mit den knappen Ressourcen Luft,
Wasser und Boden“.
Methodische Kompetenzen:

Methodenkompetenz

Orientierungskompetenz

Synthesekompetenz
Fachliche Kompetenzen:

Wirtschaftskompetenz

Gesellschaftskompetenz
Umweltkompetenz – konkrete Angaben im Lehrplan

Die Bedeutung der Wahrnehmung und Bewertung von Umwelt im weitesten Sinn für
das menschliche Handeln erkennen.

Kenntnis der Probleme des Umweltschutzes aus betriebs- und volkswirtschaftlicher
Sicht unter Berücksichtigung technologischer Aspekte.

Festigung der Erziehung zur globalen Verantwortung für die eine Welt.

Landschaften
und
Lebensräume
ökonomisch
und
ökologisch
einschätzen;
Interessengegensätze bei der Nutzung von Räumen erkennen und somit auch die
Notwendigkeit von Raumordnungsmaßnahmen begründen.
3. METHODISCHE ANALYSE
Die Methode des Partnerpuzzles gehört zur taxonomischen Ebene des kooperativen
Lernens, welche wiederum eine Untergruppe vom sogenannten Kleingruppenunterricht
bildet. Soziale Prozesse werden bei dieser Form des Lernens besonders strukturiert und
thematisiert. Durch verschiedenste Maßnahmen werden diese Kleingruppen geformt und
bilden ein Team. Bei dieser Art des Lernens ist es wichtig die Eigenverantwortlichkeit der
Schüler und Schülerinnen zu fördern, als auch die Arbeit in der Gruppe. Es wird eine
gegenseitige
Abhängigkeit
in
der
Gruppe
erzeugt,
welche
sich
positiv
auf
Arbeitsergebnisse, sowie auf die Interaktionsprozesse auswirkt. (W EIDNER: 2005: 29)
4
die
Zuerst muss die Klasse in Gruppen geteilt werden, in einer Gruppe sollen immer vier
Schüler/innen sein. Die Lehrperson soll darauf achten, dass sich nicht immer die gleichen
Gruppen bilden, daher wäre es von großer Bedeutung verschiedenen Methoden zur
Gruppenformung einzusetzen, zum Beispiel die vordere Bankreihe ist aufgefordert ein Team
mit der Hinteren Bankreihe zu bilden. Durch die Formung von verschiedenen Gruppen,
können die sozialen Kompetenzen der Schüler/innen gefördert werden.
Die Lehrperson ist aufgefordert, konkrete und präzise Arbeitsaufträge zu geben und den
Schülern/innen
zu
erklären
wie
sie
diese
Aufgabe
durchzuführen
haben.
Den
Schülern/innen, sollte des Weiteren mitgeteilt werden, wie lange sie für einzelne
Arbeitsschritte brauchen dürfen und wie sie verständigt werden, dass sie den nächsten
Arbeitsschritt zu beginnen haben. (BRÄGGER & HUG.2009: o.S.)
3.1
Erläuterung der einzelnen Schritten
Abb.1: Partnerpuzzle (SCHÜLER, 2010: o.S.)
Die Individuelle Erarbeitungsphase
In der Individuellen Erarbeitungsphase, muss sich der/die Schüler/innen auf den Text, den
er/sie erhalten hat konzentrieren und diesen sorgfältig durchlesen. Eventuelle Fragen,
Unklarheiten sollen auf einem zusätzlichen Notizblatt vermerkt werden, ebenfalls sollten
Schlüsselbegriffe aufgeschrieben werden. Die Notiz von Schlüsselbegriffen ist sehr wichtig,
denn diese dienen später zur Reproduktion des eben gelesenen Fachtextes.
5
Die Kooperative Erarbeitungsphase
Schüler/innen die den gleichen Text behandelt haben, sollten sich nun zusammenfinden und
in dieser Phase des Partnerpuzzles, ein Expertenpaar formen. In der Kooperativen
Erarbeitungsphase geht es darum, sich mit dem Partner der den gleichen Text bearbeitet hat
auszutauschen und womöglich auftretende Unklarheiten zu klären, aber auch über das
Gelesene hinaus zu unterhalten. Hierbei sollten die Schüler/innen Kerngedanken und
Aussagen des Textes wiederholen. Durch den Prozess des gemeinsamen Wiederholens,
verstärkt sich der Effekt der Einprägung und Wissensverankerung. Während des
Gespräches mit dem Partner kann bereits vorhandenes Wissen mit dem neu erlernten
gekoppelt werden.
Die Vermittlungsphase
In der Vermittlungsphase müssen sich die Expertenpaare aufteilen und mit einem Mitglied
der anderen Paargruppe zusammenfinden. In dieser Phase ist es wichtig, die Kernaussagen
des eigenen Textes dem jeweiligen Partner aus der anderen Gruppe zu erklären und
verständlich zu machen. Neu erlernte Informationen des anderen Textes, können zur
besseren Konservierung des Wissens notiert werden. Die Schüler/innen sollten die Fähigkeit
besitzen eventuelle Fragen des neuen Partners beantworten zu können.
3.2
Die Aufgaben der Lehrperson
Die Lehrperson muss einen zeitlichen Rahmen festlegen, dies sollte auch mit den
Schülern/innen im Vorhinein vereinbart werden. Die Vorbereitung muss sehr genau ablaufen,
es sollten keine Texte verwendet werden, die für die Schüler/innen zu schwierig sein
könnten. Texte, welche einen logischen Bezug zum Thema haben und klar strukturiert sind,
sind ideal. Die Lehrperson muss den Schülern/innen genaue Instruktionen geben, so dass
keine Unklarheiten auftreten. Falls danach eine kurze Wiederholung zu diesem Thema
gemacht wird, sollte dies den Schülern/innen schon im Vorhinein mitgeteilt werden.
Den Schülern/innen wird durch diese Methode ein abwechslungsreicher Unterricht geboten.
Sie können in verschiedene Rollen schlüpfen, die des Lehrenden und auch die des
Lernenden erkunden. Durch die verschiedenen Rollen können die Inhalte besser gefestigt
werden. Das Partnerpuzzle ist vielseitig einsetzbar und ist leichter durchzuführen als das
Gruppenpuzzle.
6
4. DIDAKTISCHE ANALYSE
Unterrichtsinhalte - Auswahlbegründung/Eingrenzung des Lehrund Lernstoffes
4.1
Ziele & Funktionen des Gruppenunterrichts:

Aktive Teilnahme am Unterricht

Freie Meinungsäußerungen durch die S/S

Klassenzusammenhalt wird gestärkt

Interessen des Einzelnen können oftmals berücksichtigt werden
4.2
Unterrichtsziele
Die S/S können . . .

einen Text zusammenfassen und in eigenen Worten wiedergeben. (AFB1)

Beispiele
von
Ressourcenverschwendung
aufzählen
und
einen
einfachen
Lösungsansätze dafür nennen. (AFB 1)

analysieren, warum es zur Verschwendung von Ressourcen kommt und welche
Gegebenheiten dazu beitragen: (AFB 2)

die Verschwendung von Ressourcen in unterschiedlichen Teilen der Erde von den
gelernten Beispielen ableiten und interpretieren. (AFB 3)

reflektieren warum die Ressourcen Wasser, Luft und Boden (nicht) als ‚Ware‘ zählen.
Indikatoren und Argumente dafür nennen. (AFB 3)
Wichtigstes Lernziel:
Das Bewusstsein zum sorgsamen Umgang mit den knappen Ressourcen Wasser, Luft und
Erde wird gezielt Stück für Stück aufgebaut.  Bewusstseinserweiterung
5. UNTERRICHTSVERLAUF
Planung der Unterrichtseinheiten
Stundenverlauf: 1 Stunde
Methode: Gruppenpuzzle
7
Zeit
U-Phase
Geplante
Sozialform /
Lehr-/Lernschritte
Lehrerhandlung,
Methoden
Medien / Materialien
Genaue Inhalte
erwartete
Schülerhandlungen
5 min
Erarbeitungsphase I
(1)
Konfrontation
(1) & (2) Plenum: (1)Film: YouTube Clip
und (1) Clip zeigen
http://www.youtube.com/watch? Notizen machen und diese Notizen für die
Frontalunterricht
Information
8 min
(2) Diskussion
v=OQtGGUQGk-o
(2)
Der
Clip
wird
(2) S/S sollen Ihre Meinung zu diesem
(2) Tafel
Gruppeneinteilung
10
Erarbeitungsphase II
min
(1) selbstständiges
Gruppeneinteilung
(1) Text lesen
anstehende Diskussion/Einführung in das
Thema nützen.
gemeinsam besprochen
2 min
(1) Der Clip handelt von ……, S/S sollen
Thema äußern.
S/S sollen eine Gruppe aus 4 S/S bilden.
(1) Einzelarbeit
(1) Text:
Arbeiten
(1) S/S liest den vorgegebenen Text und
notiert sich die wichtigsten Punkte um
diesen später auch erklären zu können.
(Stammgruppe – lesen des Textes –
Erstinformation)
10
Erarbeitungsphase III
(1) Lehrperson steht den (1) Partnerarbeit
(1) Text
(1) S/S tauschen sich mit dem PartnerIn
min
(1) selbstständiges
Gruppen bei Fragen zur
aus und besprechen den eben gelesenen
Arbeiten
Verfügung.
Text, besprechen eventuelle Unklarheiten.
(Expertengruppe
8
–
Besprechung
der
spezifischen Themen)
10
Erarbeitungsphase IIII
(1) Lehrperson steht den (1) Partnerarbeit
min
(1) selbstständiges
Gruppen bei Fragen zur
Gruppe. (Stammgruppe – Austausch –
Arbeiten
Verfügung.
Information)
Sicherung
(1) Text schreiben
5min
(1)
selbsttätiges
(1) Text
(1) S/S erklären nun ihren Text der andern
(1) Einzelarbeit (Non- (1) Blatt Papier
(1) Jeder S/S bekommt ein leeres Blatt
Stop Writing)
Papier ausgeteilt. Die Schüler/innen haben
Arbeiten
nun 5 Minuten Zeit, auf dem Blatt alles
aufzuschreiben, was sie sich von dem
kürzlich
durchgenommenen
Thema
gemerkt haben.  Ergebnissicherung
9
6. Beilagen
Arbeitsauftrag: Partnerpuzzle
Es liegen 4 Texte bereit, jeweils zwei Schüler/innen nehmen sich den gleichen Text. Stellt
euch die Eieruhr ein und befolgt die Arbeitsschritte mit dem dazu angegeben Zeitlimit.
1)Einzelarbeit: Lies dir deinen Text aufmerksam durch und mache Notizen. (AFB I)
(10 Minuten)
2)Expertenpaar: Setzte dich mit deinem/deiner Kollegen/in der/die den gleichen Text hat
zusammen und unterhalte dich über das gerade Gelesene. Verwende die untenstehenden
Fragen als Input.
1. Fasse die Kernaussagen deines Textes zusammen. (AFB I)
2. Wähle einige wichtige Beispiele aus. (AFB I)
3. Analysiere die Situation in Österreich und vergleiche diese mit der weltweiten. (AFB
II)
4. Begründe warum Ressourcen wie Wasser, Luft und Boden als ‚Waren‘ bezeichnet
werden können. (AFB III)
5. Überlege und begründe ob diese wie ein ‚normale Ware‘ gehandelt werden können.
Ist dies deiner Meinung nach zulässig? (AFB III)
(10 Minuten)
3)Partnerwechsel: Nun unterhalte dich mit dem Partner/in der/die den anderen Text
behandelt hat. Erklärt euch gegenseitig eure Texte und unterhaltet euch im Anschluss
darüber.
 Reflektiert und begründet eure Antworten zu Frage 4+ 5. (AFB III)
(10 Minuten)
10
Die Ressource Wasser
Wasser als Grundlage des Lebens
Wasser ist die Voraussetzung für Leben. Ohne Wasser gäbe es keine Pflanzen, Tiere
und selbstverständlich auch keine Menschen. Das macht Wasser zur wichtigsten
Ressource überhaupt. Gut ist, dass Wasser auf der Erde auch in geradezu gigantischen
Mengen vorhanden ist. Drei Viertel der Erdoberfläche sind mit Ozeanen bedeckt. Wasser
muss eine bestimmte Qualität haben, wenn es als Lebensgrundlage dienen soll. Für
unsere Ernährung ist nur Süßwasser tauglich. Das bedeutet, die großen Wassermengen der Ozeane kommen als Nahrungsmittel nicht infrage, da es sich hier um
Salzwasser handelt. Daneben muss Trinkwasser auch weitgehend keimfrei sein, denn
sonst kann man sich leicht mit Krankheiten infiziere.
Verteilung von trinkbarem Wasser auf der Welt
Süßwasser ist auf der Welt höchst ungleichmäßig verteilt. Wie oben beschrieben fließen in
Deutschland 80 Prozent des zur Verfügung stehenden Süßwassers, ohne von den
Menschen genutzt zu werden, ins Meer. Es gibt aber auch Gebiete, in denen Wasser so
knapp ist, dass es die Menschen über weite Strecken von den Brunnen in ihre Häuser tragen
müssen. An anderen Stellen der Welt ist das Süßwasser so verkeimt und verschmutzt, dass
es gesundheitsschädlich ist, davon zu trinken. Ungerechterweise lebt der größere Teil der
Menschheit in Gebieten, in denen Wasser entweder knapp oder verschmutzt und oft sogar
beides ist. So schätzt die Weltgesundheitsorganisation, dass täglich 6000 Kinder an
Krankheiten sterben, die durch verschmutztes Trinkwasser ausgelöst werden. Leider können
wir das nicht ändern, indem wir hier in Deutschland Leitungswasser sparsam verwenden.
Wie gesagt, damit können wir nur Energie sparen. Zumindest auf die Verschmutzung des
Wassers haben wir jedoch Einfluss, indem wir als Verbraucher keine Produkte aus Fabriken
kaufen, die wegen den in armen Ländern niedrigeren Umweltstandards dort die Flüsse
verschmutzen.
Virtuelles Wasser entwässert wasserarme Gebiete zusätzlich
Virtuelles Wasser ist dasjenige Wasser, das benötigt wird, um unsere Nahrungsmittel zu
züchten und die Industrieprodukte, die wir benutzen, herzustellen. Rechnet man dieses
virtuelle Wasser in unseren täglichen Wasserverbrauch mit ein, dann liegt er nicht mehr
bei 127 Litern pro Person, sondern bei 4000 Litern für jeden von uns am Tag. Vor allem
landwirtschaftliche Produkte brauchen in ihrer Herstellung viel Wasser, von dem ein
großer Teil einfach verdunstet. Betrachtet man den Wasserkreislauf weltweit, geht dieses
Wasser natürlich nicht verloren. Wenn man einzelne Gebiete jedoch isoliert untersucht,
kann das durchaus der Fall sein. Das für den Anbau von Orangen in Südspanien aus der
Erde gepumpte Grundwasser verdunstet zum größten Teil. Irgendwo auf der Welt wird
es wieder als Regen fallen, jedoch nur zu einem sehr kleinen Teil in Südspanien. Dort
sinkt, wenn mehr Wasser aus den lokalen Reserven entnommen wird als durch Regen
und Versickerung neu hinzukommt, der Grundwasserspiegel. Das führt zu einem
schleichenden Rückgang von Pflanzen, bis am Ende nichts mehr wach- sen kann und
die Gegend zur Wüste geworden ist. Dieser Vorgang heißt Desertifikation. Menschen in
wasserarmen Gebieten leiden oft auch direkt darunter, dass aus ihrer Gegend über
landwirtschaftliche Produkte wie z. B. Rosen aus Kenia oder Erdbeeren aus Ägypten
virtuelles Wasser in die wasserreichen und wohlhabenden Industrieländer Nordeuropas
exportiert wird. Das Wasser ist nämlich dort so knapp, dass es oft nicht ausreicht, um die
dort lebenden Menschen ausreichend mit Trinkwasser zu versorgen. Wir können diesen
Menschen helfen, indem wir bewusst einkaufen und versuchen, kein Obst, kein Gemüse
und keine Schnittblumen aus solchen wasserarmen Gebieten zu kaufen. Wasser dient
verschiedenen Zwecken und erfüllt unterschiedlichste Funktionen, sei es für Menschen,
Ökosysteme oder für die Entwicklung eines Landes.
Quelle: http://www.eh-umwelt.de/pages/arbeitshilfe/Ressourcen_T.pdf
11
Ressource Luft
Für den Menschen, aber auch für Tiere und Pflanzen ist eine saubere Luft lebensnotwendig.
Luftschadstoffe, wie sie bei verschiedenen menschlichen Aktivitäten freigesetzt werden,
beeinträchtigen die Gesundheit von Mensch und Tier, sie sind aber auch für die Vegetation,
den Boden und die Gewässer schädlich. Hohe Schwefeldioxidemissionen in ganz
Mitteleuropa führten z.B. Mitte der 70er Jahre zu Saurem Regen und zu einem Fischsterben
in Skandinavien. Smogepisoden in den 50er Jahren in London, die vor allem durch das
Verfeuern von Kohle verursacht wurden, sind für den frühzeitigen Tod von einigen tausend
Menschen verantwortlich.
Erfolge und Probleme
Seit damals wurde durch zahlreiche Maßnahmen in Österreich und Europa die Belastung
durch einige Luftschadstoffe drastisch reduziert. Bei manchen Schadstoffen ist die Belastung
für die Umwelt allerdings weiterhin zu hoch. Besonders Feinstaub (PM10), Ozon und
Stickstoffoxide (NOx, also NO und NO2) können in Konzentrationen auftreten, die zu
Beeinträchtigungen der Gesundheit sowie zu negativen Auswirkungen etwa auf empfindliche
Ökosysteme führen. Bei diesen Schadstoffen sind in den nächsten Jahren noch weitere
Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene notwendig.
Vermehrt auftretende Wetteranomalien und Extremwetterereignisse werden heute von der
überwiegenden Mehrzahl der Wissenschaftler auf den laufenden Klimawandel zurückgeführt.
Eine treibende Kraft dafür sind vom Menschen verursachte Emissionen von sogenannten
Treibhausgasen, die den Energiehaushalt der Atmosphäre durch die Absorption von InfrarotStrahlung beeinflussen.
Am 16.2.2005 trat das Kyoto-Protokoll der Klimarahmenkonvention (UNFCCC)
völkerrechtlich in Kraft. Möglich wurde dies durch die Ratifizierung des Protokolls durch
Russland, womit nun über 55% der weltweiten Kohlendioxid-Emittenten der Industriestaaten
die nationale Umsetzung beschlossen haben. Die erste Kyoto-Verpflichtungsperiode lief
Ende 2012 aus. Eine Einigung über eine Folgeperiode 2013-2020 sowie über einen Fahrplan
zur Annahme eines neuen globalen Klimaabkommens wurden bei der 8.
Vertragsstaatenkonferenz des Klimarahmenübereinkommens in Doha (2012) erzielt.
Manche Schadstoffe wie z.B. Schwermetalle und persistente organische Schadstoffe (POPs)
kommen in Österreich kaum mehr in gesundheitsschädlicher Konzentration vor. Allerdings
können diese wegen ihrer Langlebigkeit über große Entfernungen transportiert werden und
sich fernab der Schadstoffquellen ablagern und anreichern.
Um eine gesundheitsschädliche Belastung durch Luftschadstoffe zu verhindern, wurden für
die wichtigsten "klassischen" Luftschadstoffe europaweit und in Österreich Grenzwerte
festgelegt. Zu diesen Schadstoffen gehören Feinstaub (PM10), Stickstoffdioxid (NO2),
Schwefeldioxid (SO2), Kohlenmonoxid (CO) und Blei (Pb). Bei Überschreitung dieser
Grenzwerte muss der Landeshauptmann/die Landeshauptfrau Maßnahmen zur Verringerung
der Schadstoffbelastung setzen. Für einige Luftschadstoffe wurde im Rahmen von
internationalen Vereinbarungen die Höchstmenge an dem landesweiten Schadstoffausstoß
festgelegt.
Beitrag jeder Bürgerin/jedes Bürgers
Zu einer sauberen Luft kann aber auch jeder einzelne einen Beitrag leisten. Die Vermeidung
von unnötigen Autofahrten senkt die Belastung durch Feinstaub und Stickstoffoxide, Energie
Sparen bei Heizung und Strom vermindert den Ausstoß von Kohlenmonoxid, Feinstaub und
Stickstoffoxiden. Der Verzicht auf Zigaretten in geschlossenen Räumen verbessert die Luft in
Wohnungen und Büros.
Quelle: http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/luft/
12
Ressource "Boden" wird immer knapper
Böden werden immer intensiver genutzt. Landwirtschaftliche Produkte sollen mittlerweile
nicht nur Menschen ernähren, sondern auch die Basis für Treibstoffe liefern. Boden ist
mittlerweile so wertvoll, dass er von Staaten und sogar von Unternehmen gekauft oder
geleast wird - wie z. B. in großen Mengen in Afrika.
Böden sind lebenswichtig. Sie erzeugen Nahrung, Futtermittel und nachwachsende
Rohstoffe (einschließlich Bioenergie) und filtern Regenwasser, wodurch sauberes
Grundwasser entsteht, das für Trinkwasserzwecke genutzt werden kann. Sie sind
gleichzeitig die größte Genreserve der Erde, mit der höchsten Biodiversität. Weltweit sind
zirka zwölf Prozent der Erdoberfläche für die Herstellung von Lebensmitteln und
hochwertigen Biomasserohstoffen geeignet, ca. 24 Prozent für Grasland und ca. 31
Prozent für Wald. 33 Prozent sind für Pflanzenwachstum ungeeignet, weil zu trocken, zu
kalt oder nicht ausreichend mit Böden bedeckt. Auf den zwölf Prozent der Landfläche
erzeugt rund ein Viertel der Weltbevölkerung alle im Handel befindlichen Nahrungsmittel.
Diese Produktionsflächen werden zunehmend kleiner, weil wir täglich große Bodenflächen
für die Errichtung von Gebäuden, Straßen, Parkplätzen und anderen
Infrastruktureinrichtungen versiegeln, in Österreich ca. acht bis zehn Hektar (ca. 13 bis 16
Sportplätze) pro Tag.
Getreide für Biotreibstoffe. Zusätzlich werden seit einigen Jahren in verstärktem Maße
Agrarprodukte für die Erzeugung von Bioenergie, insbesondere von Biotreibstoffen
benutzt, in Konkurrenz zur Nahrungsmittelbereitstellung. Laut FAO und OECD werden
weltweit bereits ca. 13 Prozent allen erzeugten Getreides und 35 Prozent allen erzeugten
Rohrzuckers zu Ethanol und 16 Prozent aller pflanzlichen Öle zu Biodiesel verarbeitet, mit
steigender Tendenz. Für 100 Liter Ethanol im Tank eines großen Pkws werden ca. 300
Kilogramm Getreide benötigt. Damit könnte ein Mensch ein ganzes Jahr lang ernährt
werden.
Boden wird gekauft oder geleast. Weil zahlreiche Staaten wie z. B. China, Indien,
Südkorea und zahlreiche arabische Staaten inzwischen davon ausgehen, dass unter den
geschilderten Umständen ihre Landreserven für die Erzeugung von Nahrungsmitteln
und/oder Bioenergie nicht mehr ausreichen, kaufen oder leasen diese, ebenso wie
Großbanken und große Industrieunternehmen, Landflächen in fremden Ländern, vor allem
in Entwicklungsländern Afrikas, Asiens und Südamerikas, mit überwiegend negativen
Auswirkungen für die dort lebende Bevölkerung. Laut Weltbank wurden bis 2008 bis zu
vier Millionen Hektar Land jährlich und bis Ende 2009 insgesamt mehr als 50 Millionen
Hektar (= 500.000 Quadratkilometer) Flächen auf diese Art erworben ("land grabbing"),
eine Fläche die annähernd der Gesamtfläche Frankreichs entspricht, davon ca. 70
Prozent in Afrika.
Quelle: http://science.orf.at/stories/1687000/
13
Herunterladen