Beratungsansätze Beratungsansatz Kontextorientierte Beratung Sozialkonstruktivistische Beratung Merkmale wachsender Bezug auf Kontext in der Beratung findet sich im Begriff des „Psychosozialen“ wieder Seiten der Beratung: größere Alltagsnähe von Beratungsangeboten umfassende Zusammenarbeit mit anderen sozialen Diensten Bedeutsam ist das grundsätzliche Berücksichtigen der Komplexität und Brüchigkeit wie des Gelingens von Lebenssituationen und Bewältigungsformen des Ratsuchenden im Beratungsprozess Notwendig ist das Einbeziehen (sub-) kultureller Konstruktionen über erfahrene Wirklichkeit in der Beratung Berater sollte in der Lage sein: kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen (z.B. Familienformen, Geschlechterrollen) mit der jeweiligen Problemstellung aktiv zu verknüpfen und in der Beratung mit zu thematisieren anschlussfähig und abgestimmt auf die Sinnstrukturen und Erfahrung der Ratsuchenden nicht auf Allgemeinheit beziehen Narrative Beratung seit Ende der 1980er Jahre von Bedeutung davon ausgehen, dass: soziale Wirklichkeit + psychische/soziale Phänomene = Produkt sozialer Konstruktionen Wissen, Erfahrung sowie ganz allgemeine, soziale und persönliche Probleme werden bearbeitbar und veränderbar Fokus liegt auf persönlicher Selbstwirksamkeit Erfahrungen, deren subjektive Bewertung und daraus gebildete Vorstellungen kommen darüber zusammen, wie wirksam das eigene Handeln eingeschätzt wird in Beratung können Selbstwirksamkeitswahrnehmungen rückwirkend analysiert werden → somit kann Neubewertung des eigenen Handelns möglich werden selbstwirkendes Handeln kann zusätzlich in künftigen Situationen antizipiert oder neu entworfen werden fragt, wie Menschen ihre Wirklichkeit mit Sprache schaffen, gestalten oder verändern können Narration = textanalytische und interpretative Perspektive auf in Beratung erzählten Geschichten Ressourcen- und Netzwerkorientierter Ansatz Systemische Beratung Beratung: auf Basis gemeinsamer Betrachtungen der Erzählstruktur werden alternative Erzählungen ausprobiert, die erlebtes rekonstruktiv anders bewerten aus Geschichten werden Lebensthemen ausgearbeitet, die zuvor nicht bewusst waren oder nie deutlich benannt wurden Rückgewinnung „aktiver Autorenschaft“ der Erzählungen über das eigene Leben ist vorallem Ziel der narrativen Beratung, besonders was zukünftiges Handeln betrifft Ressourcen (Möglichkeiten erkennen, um Problemlagen zu lösen) Erkennen und Aktivieren von Ressourcen Ratsuchende werden zu aktiv handelnden Wiedergewinnung verlorener Kräfte soziale Einbindung von Personen mit unterstützenden und belastenden Funktionen für Problembewältigung personenbezogene Beratung + beraterische Begleitung von organisationsbezogenen, institutionellen und regionalen Vernetzungsprozessen • Zielgruppe: Einzelpersonen, Gruppen, Familien, Organisationen • Grundannahme: Probleme und Störungen werden weniger auf die Individuen bezogen, sondern eher auf soziale Systeme zurück geführt Systemische Berater nimmt das soz. System, in dem Klient interagiert in den Blick geht nicht direkt um Heilung der Person, sondern um die Veränderung in der Kommunikation • Zentrale Begriffe: System Zirkularität (Zirkuläre Fragen/ Einnehmen anderer Perspektiven) Verhältnis der Teile eines Systems zueinander Regeln statt Ursachen (kein kausales Denken Beschreiben der Verhältnisse in einem System, welches durch Regeln bestimmt wird bzw. organisiert ist) Quellen: Otto, H.-U., Thiersch, H. (2011): Handbuch Soziale Arbeit. Basel/München: Reinhardt Verlag. Nestmann, F., Engel, F., Sickendiek, U. (2004): Das Handbuch der Beratung. Teil 1 Disziplinen und Zugänge. Tübingen: dgvt-Verlag. Krause, Fittkau, Fuhr, Thiel (Hrsg.). (2003): Pädagogische Beratung. Paderborn : Verlag Ferdinand Schöningh.