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Lösungsheft Gebäudehülle des Plus-Energie-Gebäudes
Arbeitsblatt Außenwand
Aufgabe 1 Was kennzeichnet die Gebäudehülle und Konstruktion der
Außenwand?
a. Was sind die Anforderungen (z. B. hinsichtlich U-Wert) an die Gebäudehülle bei
einem Plus-Energie-Gebäude? Gibt es diesbezüglich spezielle Erfordernisse?
Die Anforderungen (z. B. hinsichtlich U-Wert) an die Gebäudehülle bei einem Plus-EnergieGebäude sind dieselben wie bei einem Passivhaus: Die Gebäudehülle wird
hochenergieeffizient ausgeführt und muss den spezifischen Heizwärmebedarf für
Passivhäuser sicherstellen, damit ergeben sich bei kleinen Gebäuden U-Werte, die im
Bereich um 0,1 W/m2K liegen. Die Konstruktion muss wärmebrückenarm sein und luftdicht
ausgeführt werden.
b. Recherchieren Sie, welche Konstruktionen grundsätzlich infrage kommen und
welcher U-Wert (bei einem Passivhaus) erreicht werden muss.
c. Wenn Zeit bleibt, zeichnen Sie unterschiedliche Aufbauten.
Für die Konstruktion der Außenwand von hocheffizienten Gebäuden gibt es eine Reihe von
Möglichkeiten:

Holzständer- bzw. Holzrahmenbau ermöglicht schlanke Konstruktionen mit sehr
günstigen U-Werten, gute Nachhaltigkeitskriterien in Verbindung mit Dämmstoffen
aus nachwachsenden Rohstoffen sowie vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für den
Architekten.

Holzmassivbau mit außenliegender Dämmung: Holzmassivbau arbeitet mit massiven
Holzbauelementen im Bereich von Wänden, Dach und Decken. Die großen Vorteile
des Holzmassivbaus liegen im günstigen statischen Verhalten mit vergleichsweise
schlanken Konstruktionsdicken, Hinsichtlich des Wärmeschutzes gelten ähnliche
Voraussetzungen wie beim Massivbau mit vorgehängter Fassade oder
Wärmedämmverbundsystem.

Massive Außenwandkonstruktionen mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS) stellen
im Allgemeinen die kostengünstigste Form hocheffizienter Außenwandsysteme dar.
Die Außendämmung sorgt für bauphysikalisch optimale Rahmenbedingungen.
Beachtet werden vor allem die Eigenschaften der gewählten Dämmung und die
Ausführung des Oberputzes, um Algenbildung möglichst zu vermeiden.

Außenwandkonstruktionen mit Vorhangfassade sind aus bauphysikalischer Sicht mit
der WDVS-Lösung vergleichbar. Allerdings müssen die Wärmebrückeneffekte des
Befestigungssystems minimiert und in der U-Wert-Berechnung berücksichtigt werden.
Ein großer Vorteil liegt in der freien Auswahl der Dämm- und Bekleidungsmaterialien
sowie den daraus resultierenden Gestaltungsoptionen. Zudem können
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
Lernbaustein Gebäudehülle – Lösungsheft
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Vorhangfassaden bei richtiger Materialwahl eine hohe Haltbarkeit mit geringem
Wartungsaufwand aufweisen.

Einschalige Außenwandkonstruktionen mit porosiertem Steinmaterial bzw. mit
ausgedämmten Hohlkammern ermöglichen die Ausbildung der Außenwand in
hergebrachter Bauweise, die nur noch den Innen- und Außenputz als abschließende
Arbeitsgänge benötigt. Zu beachten sind die statischen Aspekte, der Schallschutz
sowie die Wärmebrücken, die an den einbindenden Bauteilen entstehen.

Zweischalige Außenwandkonstruktionen werden in Österreich eher selten ausgeführt,
sondern kommen vor allem in Regionen mit hoher Schlagregenbelastung zum
Einsatz, wie z. B. in Norddeutschland, den Niederlanden und Dänemark. Eigentlich
handelt es sich bei der Außenschale um eine Vorhangfassade. Sie wird jedoch
massiv als Mauerwerk, z. B. mit einer Wanddicke von 11,5 cm, hergestellt. Der
Wärmeschutz wird mittels Kerndämmung erzielt, die durch den Schalenabstand von
im Allgemeinen maximal 20 cm begrenzt wird.
d. Wenn eine Solarthermieanlage in die Fassade integriert werden soll, welche
Aspekte sind bei der Planung zu berücksichtigen? Wie wurde die Integration der
Solarthermieanlage im Beispielgebäude gelöst?
So wie auch bei allen anderen Anlagen steht die bedarfsgerechte Dimensionierung im
Vordergrund und damit die Größe des Kollektorfeldes; ebenso die Gegebenheiten vor Ort
wie beispielsweise mögliche Verschattungen. Nicht vernachlässigt werden sollten bei der
Fassade aber ästhetische Aspekte. Fassadenintegrierte Kollektoren ohne Hinterlüftung
können sowohl bei einer Altbausanierung als auch im Zuge eines Neubaus eingesetzt
werden. Die Herangehensweise ist in den beiden Fällen jedoch unterschiedlich. Mehr dazu
siehe: http://www.aee.at/aee/index.php?option=com_content&view=article&id=545&Itemid=1
13.
Bei der Installation sind so wie sonst die jeweiligen Regeln der Technik, Normen etc.
einzuhalten.
Die Südwand wurde in Holztafelbauweise ausgeführt, weil in den wesentlichen Bereichen
eine Solarthermieanlage integriert werden sollte und deshalb eine möglichst schlanke
Konstruktion erforderlich war.
Die Verglasungen der Fenster und der Kollektorabdeckungen sollten miteinander
harmonieren und in der gleichen Konstruktionsebene liegen. Zugleich sollte die Wand
hochwertig gedämmt werden und nicht zu viel Raum verloren gehen. Die Dämmung erfolgte
mit Zellulose. Der resultierende U-Wert beträgt 0,11 W/m2K. Die Verkleidung erfolgte zum
Teil mit einer Putzträgerplatte, die verputzt wurde, zum Teil wurde eine thermische
Solarthermieanlage in die Holzkonstruktion integriert.
Aufgabe 2 Konstruktion der Außenwand
a. Berechnen Sie den U-Wert dieser Konstruktion.
Die Konstruktion weist einen U-Wert von 0,11 W/m2K auf.
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
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b. Recherchieren Sie Vor- und Nachteile der Baustoffe Kalksandstein und Tonziegel
und notieren Sie die Für und Wider.
Aufgabe 2b. ist ergebnisoffen.
Aufgabe 1 Detail Zwischendecke–Außenwand
a. Was wird im Detail dargestellt? Was fällt Ihnen hinsichtlich Wärmebrücken und
Wärmedämmung auf?
Dargestellt ist der Detailschnitt im Bereich Decke über Erdgeschoß zur Außenwand mit
Darstellung des Fensters im Erdgeschoß und des Solarthermiekollektors im
Brüstungsbereich Obergeschoß. Detaillierte Erklärungen finden sich in der Audiodatei unter
http://www.e-genius.at/fileadmin/user_upload/Detailbeschreibung_ZwischendeckeAussenwand.mp3.
Aufgabe 4 Sommerliches Raumklima
a. Wovon hängt das sommerliche Verhalten eines Gebäudes ab?
Das sommerliche Verhalten hängt vor allem von der Sonneneinstrahlung, der Fenstergröße
auf der Ost- und Westseite, davon, ob Nachtlüftung möglich ist, sowie von der
speicherwirksamen Masse ab, wobei die raumseitigen Materialien der begrenzenden
Raumflächen in einer Dicke von 5 bis 10 cm einen besonders relevanten Einfluss auf die
tägliche Temperaturamplitude besitzen.
b. Wie kann ein gutes Raumklima in einem Passivhaus auch im Sommer
gewährleistet werden? Wie konnte dies im Beispielgebäude erreicht werden, ohne
dass aktive Kühlung eingesetzt wurde?
Ein gutes Raumklima im Sommer kann in einem Passivhaus unter anderem durch folgende
Maßnahmen gewährleistet werden:

Angemessene Fenstergrößen: Vor allem auf der Ost- und Westseite sollten die
Fensterflächen eher gering dimensioniert werden, weil die flachstehende Sonne im
Sommer die Räume auf diesen Seiten ansonsten sehr stark aufheizt.

Verschattung gegenüber einstrahlender Sonne

Nachtlüftung: Senken der Raumlufttemperatur durch Nachtlüftung im Bereich eines
drei- bis über fünffachen Luftwechsels

Hohe Masse des Gebäudes: Wirksam sind die Materialien der obersten 5 bis 10 cm
der begrenzenden Raumflächen

Natürlicher Sonnenschutz zum Beispiel durch Laubbäume, da diese im Winter ein
Eindringen von Sonnenstrahlung und somit solare Gewinne zulassen. Bei Bäumen ist
allerdings die Verschattung etwaiger Solarmodule zu beachten.

Konstruktiver Sonnenschutz wie Markisen oder Lamellen. Konstruktive Verschattung
erfüllt mehrere Anforderungen:
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
Lernbaustein Gebäudehülle – Lösungsheft
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o
Sie verhindert die Überhitzung des Innenraums durch direkte
Sonneneinstrahlung.
o
Die Verschattung kann nach Tages- und Nutzungsrhythmus geregelt werden.
o
Sie kann eine indirekte Belichtung zur Aufhellung des Innenraums durch
lichtlenkende Elemente vor allem im oberen Bereich des Lamellensystems
ermöglichen.
Im Beispielgebäude wurde ein sommerlicher Wärmeschutz folgendermaßen bewirkt: Mit
Ausnahme der Südwand, die in Holztafelbauweise ausgeführt wurde, wurde das Gebäude in
schwerer Massivbauweise aus Kalksandsteinwänden errichtet. Um auf eine aktive Kühlung
verzichten zu können, wurde auf ein entsprechendes Nutzerverhalten gesetzt: So sollten die
Fenster tagsüber verschattet sein, die internen Gewinne durch die NutzerInnen möglichst
gering gehalten und Nachtlüftung betrieben werden.
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
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Arbeitsblatt Dach
Aufgabe 5 Konstruktion des Daches
a. Welcher U-Wert muss bei der Dachkonstruktion der Passivhausbauweise erreicht
werden?
Der U-Wert bei der Dachkonstruktion eines Passivhauses darf höchstens 0,12 W/m2K
betragen.
b. Welche Dachkonstruktionen kommen beim Passivhaus/Plus-Energie-Gebäude
infrage, wenn ein Steildach nicht in Erwägung gezogen wird?
Für das Dach kommen folgende Konstruktionen infrage:

Holzkonstruktion, flach geneigt als Pultdach:
Diese Standardkonstruktion findet sich in vielen Passivhäusern, ermöglicht eine
sehr kostengünstige Konstruktion, insbesondere wenn durch die hohen Tragprofile
kein Zwischenauflager erforderlich ist und statische Vorteile mit der erforderlichen
Höhe für die Dämmung verbunden werden können. Oberhalb können preisgünstige
Standardaufbauten für geneigte Dächer verwendet werden, unterhalb kann mit
üblichen Trockenbautechniken gearbeitet werden.

Holzkonstruktion Flachdach:
Diese Konstruktion kann weitestgehend von der vorherigen abgeleitet werden. Der
Unterschied liegt in der Abdichtung, die durch einen Flachdachaufbau als
Warmdach oder hinterlüftetes Dach erfolgen kann.

Stahlbetondecke als Warmdach:
Der Vorteil einer Stahlbetondecke über dem obersten Geschoß liegt einerseits in
der hohen Masse der Konstruktion, die sich günstig auf den sommerlichen
Wärmeschutz auswirkt, und andererseits in der sehr einfach erzielbaren
Luftdichtheit zwischen gemauerter Außenwand und Decke. Der Flachdachaufbau
mit dem erforderlichen Gefälle und der Abdichtung durch Folie oder Bitumenaufbau
wird beim Warmdach direkt auf die Stahlbetondecke aufgebracht.

Stahlbetondecke mit Kaltdach:
Wird auf die Stahlbetondecke eine Dämmung aufgebracht, nach oben hin eine
Hinterlüftungsebene eingezogen und darüber dann eine Schalung mit der
Dachabdichtung montiert, handelt es sich um ein Kaltdach. Der Aufwand für die
Gesamtkonstruktion sowie die erforderliche Aufbauhöhe sind aufgrund der
Hinterlüftungsebene etwas höher.
c. Worauf ist zu achten, wenn eine Photovoltaikanlage am Dach geplant ist?
Bei Dächern ist zunächst zwischen Flach- und Schrägdächern zu unterscheiden. Auf
Flachdächern werden PV-Anlagen üblicherweise mithilfe einer Aufständerung montiert, um
die Solarmodule optimal zur Sonne hin auszurichten. Diese Variante zählt nicht zur
Gebäudeintegration im engeren Sinn, da die Solarmodule keine Funktion der Gebäudehülle
übernehmen (wie z. B. Wetterschutz). Zu achten ist bei der Aufständerung vor allem darauf,
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
Lernbaustein Gebäudehülle – Lösungsheft
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dass sich die Solarmodulreihen nicht gegenseitig verschatten. Schrägdächer, die nicht nach
Norden ausgerichtet sind, bieten sich als Flächen für PV-Module an, da ihre Neigung zur
Sonne oft bereits günstig ist und sie seltener als andere Gebäudeteile durch andere
Gebäude verschattet werden.
Solarmodule können entweder in Form eines In-Dach- oder eines Auf-Dach-Systems in
Schrägdächer integriert werden. Beim Auf-Dach-System werden sie über der Dachhaut
befestigt, indem sie mit der bestehenden Dachkonstruktion verankert werden. Dabei muss
man darauf achten, dass die Dachhaut durch das Durchstoßen nicht undicht wird.
In-Dach-Systeme ersetzen oder ergänzen die Dacheindeckung – beispielsweise in Form von
Solardachelementen (z. B. Solardachziegeln) oder Profilsystemen, die StandardSolarmodule enthalten.
Aufgabe 2 Detail Fenster–Dach
d. Was wird im Detail dargestellt? Was fällt Ihnen hinsichtlich Wärmebrücken und
Wärmedämmung auf?
Detaillierte Erklärungen finden sich in der Audiodatei unter http://www.egenius.at/fileadmin/user_upload/Detailbeschreibung_Fenster-Dach.mp3.
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Arbeitsblatt Bodenplatte
Aufgabe 3 Konstruktion der Bodenplatte
a. Berechnen Sie den U-Wert der ausgeführten Bodenplatte.
Der U-Wert im Beispielgebäude beträgt 0,14 W/m2K.
b. Beschreiben Sie den Aufbau der Bodenplatte, die im Foto dargestellt ist.
Die Abbildung zeigt eine Bodenplatte mit einer Dämmlage aus geschlossenzelligem
Polystyrol, darüber Stahlbeton.
c. Welche Konstruktionen kommen für die Ausführung einer Bodenplatte eines
Passivhauses/Plus-Energie-Gebäudes noch infrage?
d. Überlegen Sie, für welche Lösung Sie sich entschieden hätten, und begründen Sie
Ihre Wahl.
Bodenplatten können folgendermaßen ausgeführt werden, wobei kein Unterschied zwischen
Passivhaus und Plus-Energie-Gebäude gemacht wird:

Stahlbeton-Bodenplatte mit Dämmung unterhalb:
Die wärmebrückentechnisch beste Lösung sieht die vollständige Dämmung
unterhalb der tragenden Bodenplatte vor. Aus statischer Sicht ist diese Lösung fast
immer realisierbar. Falls keine Unterkellerung vorhanden ist, muss die
Frostsicherheit der Konstruktion durch eine kapillarbrechende Schicht bis in
Frosttiefe sichergestellt werden. Gegebenenfalls kann in diesem Zusammenhang
eine Ausführung mit mineralischen Dämmstoffen gewählt werden, z. B. mit
Glasschaumschotter. Da die Dämmmaterialien unterhalb der Bodenplatte
kostenträchtiger sind als die Optionen oberhalb, kann auch eine Mischvariante
ausgeführt werden mit Teilung der Dämmfunktion oder- und unterhalb.
Bei der Wahl der Dämmmaterialien ist darauf zu achten, dass HFKW-freie
Materialien gewählt werden. Mehr dazu unter:
http://www.bauxund.at/fileadmin/user_upload/media/gelbe_liste/bauXund_BunteList
e_Unterscheidungsliste_XPS-Platten_bzgl_HFKW_Mai2013.pdf

Bodenplatte mit Streifenfundamenten und Dämmung oberhalb:
Wenn aus statischer Sicht Streifenfundamente erforderlich sind, ist wie bei der
Kellerdecke die einfachste und kostengünstigste Lösung die Dämmung auf der
Bodenplatte. Es kann dort kostengünstiges Material verwendet werden. Allerdings
entsteht der Nachteil, dass die Wandhöhe im Erdgeschoß erhöht ist und die
unterste Steinlage des Mauerwerks mit porosiertem Steinmaterial ausgeführt
werden sollte mit minimierter Wärmeleitung zur Bodenplatte.

Holzbalkenkonstruktion aufgeständert:
Die günstigste Lösung hinsichtlich der Grauen Energie ergibt sich durch eine
aufgeständerte Konstruktion für den Boden des Erdgeschoßes in Holzbauweise.
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
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Aufgabe 4 Detail Bodenplatte–Terrassentür
a. Was fällt Ihnen im Detail hinsichtlich Wärmebrücken und Wärmedämmung auf?
Detaillierte Erklärungen finden sich in der Audiodatei unter http://www.egenius.at/fileadmin/user_upload/Detailbeschreibung_Bodenplatte-Terrassentuer.mp3.
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
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Arbeitsblatt Fenster
Aufgabe 5 Auswahl und Anschluss der Fenster
a. Recherchieren Sie, welche Aspekte bei der Auswahl der Fenster für das
Beispielgebäude berücksichtigt wurden. Nennen Sie zumindest fünf Aspekte.
Welches Kriterium könnte bei der Auswahl darüber hinaus eine Rolle spielen?
Bei der Auswahl der Fenster für das Beispielgebäude wurden folgende Aspekte
berücksichtigt:

Optimierung der Fensterflächen, Maximierung der Fläche auf der Südseite des
Gebäudes

Optimierung der verglasten Fläche gegenüber dem Rahmenanteil durch wenige
Fensterteilungen und große Fensterformate

Einsatz eines hochwärmedämmenden Rahmens mit Uf = 0,74 W/m2K; im Bereich der
Südfenster wurde eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit möglichst filigranen Profilen
eingesetzt.

Verglasung mit Ug ≤ 0,5 W/m2K

Möglichst hoher Energiedurchlassgrad mit einem g-Wert von 53 %

Wärmebrückenminimierter Randverbund der Verglasung mit einem thermisch
optimierten Abstandshalter und einem günstigen Verlustkoeffizienten Ψg im Bereich
von 0,032 W/mK

Wärmebrückenreduzierung beim Einbau durch hohe Rahmenüberdeckung mit
Dämmung

Der resultierende UW-Wert liegt im Mittel unter 0,75 W/m2K inklusive Einbau
Zusätzlich zu beachten ist die Wärmebrückenreduzierung beim Einbau durch hohe
Rahmenüberdeckung mit Dämmung und durch ÖNORM-gerechten Einbau.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Materialwahl: Sollen zum Beispiel PVC-, Holz- oder
Alu- bzw. Holz-Alu-Fenster eingebaut werden? Zu bedenken sind hierbei die Vor- und
Nachteile hinsichtlich Wartung und Primärenergieinhalt (PEI) sowie Preis.
b. Was wird im Detail dargestellt? Was fällt Ihnen hinsichtlich Wärmebrücken und
Wärmedämmung auf?
Dargestellt ist der Detailschnitt der Fensterbrüstung auf der Südseite mit Anschluss zum
Solarthermiekollektor im Brüstungsbereich. Detaillierte Erklärungen finden sich in der
Audiodatei unter http://www.egenius.at/fileadmin/user_upload/Detailbeschreibung_Fensteranschluss.mp3.
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
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Arbeitsblatt Wärmebrückenoptimierung
Aufgabe 6 Was ist hinsichtlich der Wärmebrücken zu beachten?
a. Recherchieren Sie, wie Wärmebrücken vermieden werden können.
Bereits in der Vorentwurfsphase sollten Planungslösungen angestrebt werden, die einfache
Anschlüsse und möglichst wärmebrückenfreie Details ermöglichen. Das gilt auch für die
erdberührten Detailausbildungen. In der Entwurfs- und Werkplanung müssen die
Wärmebrückeneffekte berechnet und Details gezeichnet werden, die möglichst geringe
Wärmeverluste mit sich bringen und in der Praxis einfach durchführbar sind.
Bei der Bauausführung muss von Anfang an eine Abstimmung zwischen Planenden und
Ausführenden erfolgen, um die geplanten Details stimmig in die gebaute Form zu bringen.
Zusammengefasst können folgende Regeln in der Planungsphase zur Verringerung des
Wärmebrückeneffekts dienen:

Vermeidungsregel: Wo möglich, die dämmende Hülle nicht durchbrechen.

Durchstoßungsregel: Wenn die Durchstoßung der Dämmschicht
unvermeidbar ist, so sollte der Wärmedurchgangswiderstand in der
Dämmebene möglichst hoch sein. Also z. B. Verwendung von dämmenden
hochfesten Materialien, z. B. aus verfestigten Dämmschäumen. Alternativ
kann der Querschnitt so klein wie möglich gehalten werden und in einem
hochfesten, gering leitenden Material ausgeführt werden, z. B.
Edelstahlbefestigungen statt Aluminium.

Anschlussregel: Dämmlagen an Bauteilanschlüssen lückenlos ineinander
überführen – Anschluss in der vollen Fläche.
b. Welche Wärmebrückensituationen mussten im Beispielgebäude berücksichtigt
werden und wie konnten diese gelöst werden?

Sockel: Durch die Ausführung der Dämmung unterhalb der Bodenplatte konnte eine
lückenlose Dämmebene von dort in das Wärmedämmverbundsystem der Außenwand
hochgezogen werden. Die Bodenplatte und Außenwände wurden jeweils bis zur
Außenkante der Konstruktion für die U-Wert-Berechnung bemessen. Dadurch ergibt
sich für diesen Bereich eine negative Wärmebrücke von  = –0,06 W/mK.

Innenwände zur Bodenplatte: Die Dämmung unterhalb der Bodenplatte umfasst eine
Dämmdicke von 20 cm, oberhalb wurden zusätzlich 4 cm aufgebracht. Da oberhalb
der Bodenplatte im Bereich der Erdgeschoßwände mithin eine geringfügig
ungünstigere Situation als im ungestörten Bereich gegeben ist. Die unterste Lage der
Erdgeschoßwände kann z. B. mit porosiertem Material gemauert werden, um diese
Wärmebrücke nochmals zu reduzieren. In diesem Bereich ist beim Plus-EnergieGebäude eine kleine Wärmebrücke von  = 0,02 W/mK gegeben.

Gebäudeecke: Die Gebäudeaußenecke verliert in der Bilanz weniger Energie, als die
U-Wert-Berechnung mit Außenmaßbezug ergibt. Deshalb ist in diesem Bereich eine
negative Wärmebrücke von  = –0,05 W/mK gegeben.
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
Lernbaustein Gebäudehülle – Lösungsheft
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
Attika: Die Attika stellt eine etwas kompliziertere Konstruktion als die sonstigen
Außenecken dar. Dadurch liegt die Wärmebrücke in diesem Bereich bei  = –0,02
W/mK im Bereich des Holzwandanschlusses und bei  = –0,04 W/mK beim
Anschluss an das WDVS.

Fensteranschlüsse: Die Kennwerte für das Plus-Energie-Gebäude liegen in
Abhängigkeit von der Konstruktion bei Werten von  = 0,01 W/mK.
Aufgabe 7 Wärmebrückenoptimierung des Sockels
a. Erläutern Sie anhand des Schnittes kurz, wie mit der Wärmebrückensituation des
Sockels (Bodenplatte – Außenwand) umgegangen wurde. Welche Lösung kann
beim Wärmeübertrag der Innenwände an die Bodenplatte angewendet werden?
Durch die Ausführung der Dämmung unterhalb der Bodenplatte konnte eine lückenlose
Dämmebene von dort in das Wärmedämmverbundsystem der Außenwand hochgezogen
werden. Die Bodenplatte und Außenwände wurden jeweils bis zur Außenkante der
Konstruktion für die U-Wert-Berechnung bemessen. Dadurch ergibt sich für diesen Bereich
eine negative Wärmebrücke von  = –0,06 W/mK.
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
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Arbeitsblatt Luft- und Winddichtheit
Aufgabe 8 Luftdichtheit
a. Was ist die Mindestanforderung an die Luftdichtheit bei Passivhäusern?
Die Mindestanforderung an die Luftdichtheit von Passivhäusern beträgt n50 ≤ 0,6 1/h. Das
bedeutet, bei einer Druckdifferenz von 50 Pascal dürfen pro Stunde nur 60 Prozent der Luft
eines Gebäudes ausgetauscht werden.
b. Welche Aspekte hinsichtlich Luftdichtheit wurden bei der Planung des
Beispielgebäudes beachtet? Lesen Sie dazu Kapitel 7. Nennen Sie zumindest vier
Punkte.
Bei der Planung des Beispielgebäudes wurden vor allem folgende Aspekte der Luftdichtheit
beachtet:

Die Gebäudegeometrie wurde möglichst einfach gewählt.

Möglichst wenig Materialwechsel, zunächst war aus diesem Grund eine
Stahlbetondecke als oberste Geschoßdecke im Gespräch, die dann jedoch aus
Kostengründen nicht ausgeführt wurde.

Die Länge der Anschlüsse wurde minimiert und möglichst homogene Flächen
festgelegt, das heißt, die luftdichtenden Ebenen setzen sich zusammen aus:
o
Außenwänden mit Innenputz als luftdichtender Ebene
o
Bodenplatte aus Stahlbeton als luftdichtender Ebene
o
Südwand und Dachkonstruktion als Holzrahmenkonstruktion mit der inneren
Beplankungsebene mit luftdichtender Schicht

Durchdringungen wurden sowohl in konstruktiver Hinsicht als auch bei der
Gebäudetechnik auf das Minimum reduziert (z. B. Planung aller E-Leitungen, die
ins/aus dem Gebäude führen, …). Bei der Südwand und der Dachkonstruktion wurde
zum Teil eine Installationsebene eingeplant.

Es wurden Konstruktionsdetails präzise geplant und mit den Handwerkern in den
Bauteambesprechungen abgestimmt sowie die Materialien für die luftdichtenden
Ebenen und fugendichtende Materialien und Montagetechniken abgestimmt.
c. Fügen Sie im Schnitt durch das Gebäude mögliche Problemstellen für die
luftdichtende Ebene ein.
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
Lernbaustein Gebäudehülle – Lösungsheft
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Holzbauteile:
luftdichte
Verarbeitung in der
Fläche
Durchdringungen
luftdicht ausführen
Dach:
Holzrahmenbau,
luftdichter
Anschluss
an die Wände
Außenwand als
Holzrahmenbau
Luftdichtheitsebene:
Beplankung innen,
Sauber verkleben
Außenwand mit
WDVS,
Luftdichtheitsebene:
Innenputz
Fenster:
luftdichte Verklebung
des Rahmens zur
Wand
Bodenplatte
Stahlbeton
Luftundichtheiten
bei Durchdringungen
(Quelle: Benjamin Wimmer, bearbeitet)
d. Wann wurde die Luftdichtheitsprüfung im Beispielgebäude durchgeführt und
welche Rolle spielten dabei die Handwerker?
Die Luftdichtheitsprüfung wurde durchgeführt, als die luftdichtenden Ebenen fertig montiert
und noch zugänglich waren. Dazu wurde die Blower-Door in der Haustür luftdicht eingebaut
und eine Druckdifferenz erzeugt, die in Stufen auf 50 Pascal hochgefahren wurde.
Die beteiligten Handwerker standen bereit, um eventuell auftretende Luftundichtheiten zu
beheben. Bei der Messung sollten alle HandwerkerInnen vertreten sein, deren Gewerke
dieses Thema berühren. Das sind insbesondere Putzer/Trockenputzer, Fensterbauer,
Installateure für Sanitär, Heizung, Lüftung und insbesondere Elektro. Abdichtungsmaterialien
sollten vor Ort vorhanden sein, um die jeweiligen Leckagen direkt beim Aufspüren zu
beheben.
Fallbeispiel Plus-Energie-Gebäude
Lernbaustein Gebäudehülle – Lösungsheft
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