Mentoring als Unterstützungsangebot beim Berufseinstieg

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Mentoring als
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Unterstützungsangebot beim
Berufseinstieg
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Ein Projekt des 12.Inspektionsbezirkes APS/
SSR für Wien
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BSI Mag. Dr. Ursula Huber
1
2
INHALTSVERZEICHNIS
1
2
Mentoring als Unterstützungsangebot beim Berufseinstieg .......................................................... 3
1.1
Mentoring und Berufseinstieg................................................................................................. 3
1.2
Mentoring aus der Sicht des Personalmanagements.............................................................. 3
1.3
Mentoring als Personalentwicklungsinstrument für BerufseinsteigerInnen .......................... 5
1.4
Praktische Modelle des Mentorings in der Schule in Europa.................................................. 6
Mentoring als Teil eines Modells für den Begleiteten Berufseinstieg ............................................ 8
2.1
Mentoring als wesentlicher Bestandteil bei einem Modell zum Begleiteten Berufseinstieg . 8
2.2
Personen, welche die BerufseinsteigerInnen in einem Konzept zum Begleiteten
Berufseinstieg begleiten sollten .......................................................................................................... 9
3
Pilotprojekt Mentoringprogramm APS 12.IB Wien ........................................................................ 9
4
LITERATUR: .................................................................................................................................... 12
5
ANHANG: ....................................................................................................................................... 13
3
1 Mentoring
als
Berufseinstieg
Unterstützungsangebot
beim
1.1 Mentoring und Berufseinstieg
Mentoring als Unterstützungsangebot beim Berufseinstieg kann sowohl für LehrerInnen als auch für
DirektorInnen angeboten werden. Ideen und Modelle aus der Privatwirtschaft können neue
Strukturen in der Fortbildung von LehrerInnen und DirektorInnen bewirken.
Unter Mentoring ist der Begriff in der Wikipedia wie folgt definiert:
„als Personalentwicklungsinstrument, insbesondere in Unternehmen, aber auch beim
Wissenstransfer in persönlichen Beziehungen bezeichnet Mentoring die Tätigkeit einer erfahrenen
Person (Mentor), die ihr fachliches Wissen oder ihr Erfahrungswissen an eine unerfahrenere Person
(Mentee oder Protegé) weitergibt. Ziel ist, den Mentee bei seiner persönlichen oder beruflichen
Entwicklung zu unterstützen. Bereiche, die in Mentoring-Beziehungen thematisiert werden, reichen
von Ausbildung, Karriere und Freizeit bis hin zur Persönlichkeitsentwicklung, Glauben und
Spiritualität.
Allgemein bezeichnet das Wort „Mentor“ die Rolle eines Ratgebers oder eines erfahrenen Beraters,
der mit seiner Erfahrung und seinem Wissen die Entwicklung des Mentees fördert. Mentor war
ursprünglich in der griechischen Mythologie der Freund des Odysseus und Erzieher von dessen Sohn
Telemach (siehe Mentor (Mythologie)).“ http://de.wikipedia.org/wiki/Mentoring, 17.7.2012
Der Berufseinstieg ist ein temporär begrenzter Begriff unter Inkludierung des Begriffs Lebenslangen
Lernen, der für die BerufseinsteigerInnen persönlich aufgrund der psychischen Belastungen als ein
abrupter biografischer Einschnitt gedeutet werden kann. Einsteigen bedeutet für den Menschen
bewusst zu handeln zu beginnen. Begleitung beim Einstieg durch erfahrene KollegInnen erleichtert
den Berufseinstieg, wie verschiedene Modelle aus der Wirtschaft und der Schullandschaft zeigen.
1.2 Mentoring aus der Sicht des Personalmanagements
Der Berufseinstieg aus der Sicht des Personalmanagements basiert auf klar definierten Modellen der
Personalentwicklung. Im Gegensatz zum institutionellen Ansatz der Fortbildung im
schulorganisatorischen Konzept von Schulbehörden unterscheidet die Personalentwicklung die
zentralen Aufgabenbereiche von Personalentwicklung, wie Personaleinführung, betriebliche Fortund Weiterbildung, Karriere- und Laufbahngestaltung sowie Outplacement.(vgl. Kasper/Mayrhofer,
S. 486)Für die Organisation Schule werden diese Begriffe mit diesem Bedeutungsspektrum indessen
im Personalmanagementbereich nicht verwendet.
Berufseinstieg und Personaleinführung werden neben anderen Aspekten als Phase der Einarbeitung
in das soziale Umfeld definiert. Begleitung beim Berufseinstieg, das Training „on the job“, wird z.B.
von der BANK AUSTRIA als „Corporate Social Responsibility“ wahrgenommen. Der/die ArbeitgeberIn
nimmt damit die Einschulung der MitarbeiterInnen als soziale Verantwortung gegenüber
seinen/ihren ArbeitnehmerInnen war. Da die Auswahl von MitarbeiterInnen in der Wirtschaft
vielfach mit teuren und sehr spezifischen Rekrutierungsverfahren verbunden ist, damit im Gegenzug
4
dazu die Fluktuationskosten von Personal gering gehalten werden können, wird der
Personaleinführung in Unternehmen eine dementsprechende Beachtung geschenkt. (GrECo,
international führender Versicherungsmakler, 8.10.2008)
So heißt es bei Kasper/Mayrhofer und Riedl (2002, S. 486):
„Kommt eine Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter neu in die Organisation, stellen sich im Wesentlichen
zwei Herausforderungen an die Personaleinführung:
Fachliche Integration: Die neu eingetretene Person soll in ihrem Aufgabenfeld möglichst rasch eine
gute Kenntnis der zu erledigenden Aufgaben haben und somit voll einsatzfähig sein (Einarbeitung).
Soziale Integration: Diese zielt auf die Eingliederung in die Abteilung bzw. in die Arbeitsgruppe und
auf möglichst reibungsfreie soziale Beziehungen.“
Es wird davon ausgegangen, dass sich die MitarbeiterInnen der Corporate Identity unterordnen,
wodurch eine gelingende Personaleinführung im Interesse des Unternehmens liegt. In Bezug auf die
Organisation Schule müsste diese Feststellung bedeuten, dass der Phase des Berufseinstiegs große
Beachtung und Wertschätzung seitens der Schulbehörde, der Pädagogischen Hochschulen und der
Direktionen geschenkt werden muss. Dazu meint Skeates (1991, S. 11), dass der Arbeitsantritt in
einer neuen Organisation zu den „most stressful life experiences“ eines Menschen gehört. Im
klassischen Personalmanagement verläuft die Personaleinführung in verschiedenen Phasen (vgl.
Kasper/Mayrhofer 2002, S. 488):



Die Voreintrittsphase als Phase vor dem Eintritt,
die Eintrittsphase selbst mit dem Beginn des Orientierungszeitraumes und
die Integrationsphase.
Bezeichnend ist die Feststellung, dass der Eintritt in eine Organisation u.a. umso besser gelingt, je
realistischer die Informationen über den zukünftigen Arbeitsplatz sind bzw. je ähnlicher sich Normen,
Werte und Verhaltensweisen in der Organisation manifestieren. (vgl. Kasper/Mayrhofer, ebenda)
Dabei stellt sich die Frage, welche Maßnahmen zur Personaleinführung seitens des Unternehmens
angeboten werden können. Meist fungieren Vorgesetzte als Bezugspersonen ebenso wie KollegInnen
und/oder das Team. Es werden Mentoring- oder Traineeprogramme angeboten. So bietet die Wiener
Städtische Versicherung unter dem Namen VIG (Vienna Insurance Group)1 etwa ein einjähriges
„International Talent Management Programme“ an. Personalrecruitingfirmen, wie PwC
(Pricewaterhouse Coopers) ermöglichen Studierenden, gleichzeitig zum Studium mit Teilzeitarbeit
die Praxis kennen zu lernen.
Dieser Ansatz der Personaleinführung wäre auch im Schulbereich möglich und wird in finnischen
Schulen bereits umgesetzt. Dies hätte den Vorteil, dass die LehrerInnen die Umgebung, die
KollegInnen, die Räumlichkeiten und die strukturellen und hierarchischen Muster im System Schule
beim Berufseinstieg bereits kennen gelernt haben und durch die vermehrte Lehrtätigkeit beim
Berufseinstieg nicht einer völlig neuen Arbeitssituation gegenüberstehen. Auch bei Pago
1 Der Standard, 25.10.2008. Promotionsbeilage in Kooperation mit dem Zentrum für Berufsplanung
an der WU Wien, S. 10f
5
International2 geht man seit zwei Jahren in der Nachwuchsförderung neue Wege. So hat man die
klassischen Praktika abgeschafft und durch eine sechs- bis achtmonatige Verweildauer der
StudentInnen inklusive „echter Einbindung“ ersetzt und damit das informelle Lernen als Ressource
beim Berufseinstieg anerkennt. Dabei erscheint es wesentlich, anzumerken, dass informelles Lernen
nicht nur „individualisiert“ abläuft, sondern die Erkenntnisse „dialogisch“ entwickelt werden und so
die Gesamtorganisation wie auch die ArbeitnehmerInnen einen gemeinsamen Nutzen daraus ziehen
können.
Berufseinführungsprogramme in Non-Profit Organisationen und in Wirtschaftsbetrieben basieren auf
Mentoringprogramme oder die Begleitung durch einen Coach.
1.3 Mentoring
als
Personalentwicklungsinstrument
BerufseinsteigerInnen
für
Weiter verbreitet als der Einsatz von Coaching für BerufseinsteigerInnen ist das Modell des
Mentorats. Mentoring aus der Sicht der Personalentwicklung bedeutet, dass neuen MitarbeiterInnen
eine erfahrene Person zur Seite gestellt wird, deren Aufgabe es ist, den Einführungsprozess zu
begleiten. Mayerhofer (2002, S. 492) beschreibt die wesentlichen drei Funktionen von MentorInnen
wie folgt:
„Vorbildwirkung bzw. Rollenmodell:
Einstellungen, Werthaltungen und Verhaltensweisen des Mentor/der Mentorin werden geschätzt
und teilweise übernommen
Psychosoziale Unterstützungsfunktion:
Akzeptanz und Wertschätzung
Beratung in Problemsituationen
Freundschaftlicher Umgang
Karrierefunktion:
Herausfordernde Aufgaben und Sichtbarmachung von Leistungen
Einführung in die organisatorische Mikropolitik
Unterstützung bei Beförderung und Versetzung
Gewährung von Schutz gegenüber Dritten.“
In den Ausführungen verweist Mayerhofer auf empirische Befunde, die zeigen, „dass protegierte
Personen im Vergleich zu nicht protegierten Personen weniger Rollenstress und weniger
Rollenkonflikte erleben…“ (ebenda) bzw. dass Beziehungen und somit sozial vermittelte
Informationen wichtiger sind als kognitiv akzentuierte Medien und Veranstaltungen. Als Nachteile
des Mentoringsystems können starke informelle Beziehungen und Unklarheiten in der
Aufgabenteilung zwischen direktem/r Vorgesetzten und MentorIn genannt werden. (ebenda)
2 Der Standard, 20.9.2008. Bauer, Karin, Kärntner Leitbetriebe rufen Heimkehrer S.K35
6
1.4 Praktische Modelle des Mentorings in der Schule in Europa
In einigen europäischen Modellen zur Berufseinführung werden erfahrene LehrerInnen zu
MentorInnen ausgebildet. Als Vorreiterin dieser Modelle gilt die Schweiz. An der Pädagogischen
Hochschule in St. Gallen und Rorschach gibt es für Lehrpersonen des Kindergartens und der
Volksschule im Kanton St. Gallen seit 2005 (vgl. Birri u.a. 2005) ein Modell der Berufseinführung, das
sich aus einem obligatorischen und einem fakultativen Part nach einer Einführungsphase von einem
Jahr zusammensetzt. Dabei werden die BerufseinsteigerInnen von lokalen und zentralen
MentorInnen betreut.
Die Verantwortung für die Weiterbildung der lokalen und regionalen MentorInnen trägt die
Pädagogische Hochschule. Die LehrerInnen, die sich für diese Weiterbildung bewerben, verfügen in
der Regel über eine spezielle Ausbildung, wie z.B. als Praxis- oder BesuchsschullehrerIn.
Gleichwertige Ausbildungen anderer AnbieterInnen werden so weit wie möglich für die
Weiterbildung angerechnet. Die lokalen MentorInnen müssen zwei Module absolvieren, um als
MentorIn BerufseinsteigerInnen an der Schule beraten zu können.
Lokale MentorInnen sind mit der Einführung der BerufseinsteigerInnen am Arbeitsplatz betraut,
übernehmen die kollegiale Praxisberatung vor Ort und sind somit der/die erste AnsprechpartnerIn
für die BerufseinsteigerInnen. Zu den Aufgaben von lokalen MentorInnen gehören:




Einführung ins Schulhausteam
Beratung in fachlichen und pädagogischen Fragen
Regelmäßiger Erfahrungsaustausch und gegenseitige Hospitation
Kontakte zu Behörden und SpezialistInnen
Die MentorInnen haben keine beurteilende Funktion, sondern sollen den BerufseinsteigerInnen
fördernd und beratend zur Seite stehen.
Sie müssen über eine dreijährige Berufserfahrung verfügen und dürfen keine Vorgesetztenfunktion
(SchulleiterIn) gegenüber den BerufseinsteigerInnen ausüben. Die MentorInnen müssen
Aufzeichnungen über den betriebenen Aufwand bzw. die geleistete Arbeitszeit führen. Die lokalen
MentorInnen werden mit 0,5 Jahreswochenlektionen entlastet und die BerufseinsteigerInnen mit
einer Jahreswochenlektion. Die entstehenden Kosten tragen die Gemeinden und der Kanton. In allen
Schulgemeinden im Kanton Zürich muss ab dem Schuljahr 2008/09 für alle BerufseinsteigerInnen
eine Fachbegleitung am Arbeitsort zur Verfügung stehen. Diese erfahrenen LehrerInnen werden von
der Schulleitung ernannt und stehen den berufseinsteigenden LehrerInnen während der zweijährigen
Phase der Berufseinführung als erste AnsprechpartnerInnen zur Verfügung. Regelmäßige Reflexionen
und Unterstützung in der Unterrichtsarbeit sollen zur Bewältigung der alltäglichen Anforderungen
beitragen. FachbegleiterInnen können im ersten Jahr der Begleitung maximal 25 Stunden, im zweiten
Jahr maximal 17 Stunden abrechnen. (vgl. PHZ 2008, Fachbegleitung am Arbeitsplatz) Für
Unterrichtsbesuche stehen der Fachbegleitung im ersten Jahr der Begleitung maximal sechs Stunden
und im zweiten Jahr höchstens zwei Stunden zur Verfügung. Die Weiterbildung zum/r FachbegleiterIn
ist praxisorientiert aufgebaut. Die Inhalte werden zeitlich auf die Begleitung der
BerufseinsteigerInnen abgestimmt und die Erfahrungen der FachbegleiterInnen werden regelmäßig
integriert und ausgewertet. Die Weiterbildung kann demzufolge nur absolviert werden, wenn
gleichzeitig eine berufseinsteigende Lehrperson begleitet wird. Die Weiterbildung erfolgt in der
unterrichtsfreien Zeit an zehn Halbtagen, verteilt über die zwei Jahre einer Fachbegleitung, und
dauert pro Halbtag inklusive Pause dreieinhalb Stunden.
7
In Großbritannien steht den NQT (Newly Qualified Teachers) über das TDA (Training and
Development Agency for Schools) ein ITT (Initial Teacher Tutor) zur Verfügung. Die Aufgabe der
TutorInnen ist es, die BerufseinsteigerInnen zu beobachten, zu unterstützen und sie für die weiteren
Qualifikationen auf dem Weg zu einem QTS (Qualified Teacher Status) anhand einer zielgerichteten
Weiterbildung zu fördern. Diese Funktion kann sowohl von SchuldirektorInnen als auch von
LehrerInnen ausgeübt werden. Sie müssen allerdings eine Qualifikation bezüglich ihrer Führungs- und
Beratungsanforderungen nachweisen können, regelmäßigen Kontakt zu den NQT pflegen und diverse
vorgegebene Programme zur Berufseinführung in ihrer Tätigkeit umsetzen können. (vgl. TDA 2008,
Roles and Responsibilities) Von den NQT wird erwartet, dass sie sich über die laufenden
Weiterbildungsveranstaltungen informieren und Angebote zur persönlichen Fortbildung besuchen,
sodass sie auf das Assessment für den QTS vorbereitet sind. Die Lehrverpflichtung der
BerufseinsteigerInnen wird vermindert, damit sie die Herausforderungen des Berufseinstiegs durch
Reflexion und Vorbereitung des Unterrichts mit Hilfe der TutorIn bewältigen können. Diese
Selbstverantwortung, die von den BerufseinsteigerInnen auf dem Weg zur Erreichung des QTS
erwartet wird, wird im deutschsprachigen Bildungs- und Schulsektor nicht in diesem Ausmaß forciert
oder erwartet.
In Nordirland werden die BerufseinsteigerInnen von MentorInnen begleitet. Der TT (Teacher Tutor)
nimmt eine wichtige Position bei der Unterstützung der „Beginning Teachers“ an der Schule ein. (vgl.
Belb 2003) Zu den Aufgaben eines TT, der/die eine erfahrene Lehrkraft mit zusätzlichen
Ausbildungen ist, zählen u.a.:
„Get to know the Beginning Teacher professionally and personally
Create an open, supportive and challenging climate
Manage and coordinate the school’s induction programme
Prepare an induction information file for Beginning Teachers“(ebenda)
Das „Teacher Tutor Resource Booklet“ gibt den BegleiterInnen von BerufseinsteigerInnen eine
qualifizierte Grundlage, anhand dessen sie die BerufseinsteigerInnen gezielt begleiten können. Von
den MentorInnen wird erwartet, dass sie mit den BerufseinsteigerInnen laufend via E-Mail in Kontakt
sind. Die MentorInnen können die Handbücher und Formulare jederzeit von der Website
herunterladen. Dieser kommunikationstechnologische Ansatz ist ein erster Schritt für
BerufseinsteigerInnen, im Laufe ihrer Berufseinstiegsphase spezielle Internetforen zu benutzen.
Ein spezielles Programm für „Mentoring & Coaching“ bietet das Bishop Grosseteste University
College Lincoln in seinem Fortbildungsprogramm für „school-based tutors“. (vgl. Bishop Grosseteste
University College Lincoln 2008) Bei diesem Programm erhalten die MentorInnen eine Ausbildung in
den Bereichen Theorie und Praxis von Beratung (Mentoring & Coaching). Damit sollen sie befähigt
werden, Erwachsene, wie z.B. BerufseinsteigerInnen, durch strukturierte Unterstützung in
beruflichen Fragestellungen zu begleiten. Für die TeilnehmerInnen an diesem Kurs besteht die
Möglichkeit einer „postgraduate professional qualification“ auf dem Niveau eines Master Degree.
Diese Weiterbildung ist unter dem Aspekt des Lebenslangen Lernens im Lehrberuf besonders
hervorzuheben.
Für das Konzept eines multimodularen Modells für einen Begleiteten Berufseinstieg stellt Mentoring
durch erfahrene LehrerInnen, wenn möglich mit Zusatzausbildung, ein wichtiges Element dar.
8
2 Mentoring als Teil eines Modells für den Begleiteten
Berufseinstieg
Die Methode des Coachings und des Mentorings können als effiziente Methoden für ein Modell zum
Begleiteten Berufseinstieg angesehen werden. Gemeinsame Reflexionen von Unterrichtsgeschehen
mit anschließender Evaluation gemeinsam mit MentorInnen ist für die BerufseinsteigerInnen ein
methodische Variationsmöglichkeit bei einem Modell der Berufseinführung. Besonders geeignet zur
reflektierenden Gesprächsführung ist die Methode des systemischen Coachings. Coaching ist eine
Prozessberatung und deshalb als Instrument der Personalentwicklung beim Berufseinstieg von
LehrerInnen geeignet (vgl. Rauen 2003). Diese Methode der Begleitung und Reflexion mit
lösungsorientiertem Ansatz kann zur Entlastung der Situation beim Berufseinstieg beitragen, denn sie
stärkt das Selbstwertgefühl und die Selbstverantwortlichkeit der BerufseinsteigerInnen. Es kann
festgestellt werden, dass Coaching, im Besonderen das systemische Coaching als eine geeignete
Methode der Unterstützung beim Berufseinstieg von LehrerInnen anzusehen ist, seitens der
BerufseinsteigerInnen gewünscht wird und daher ein methodisches Element bei der
Berufseinführung von PflichtschullehrerInnen sein sollte. (vgl. Huber 2010, S.112)
2.1 Mentoring als wesentlicher Bestandteil bei einem Modell zum
Begleiteten Berufseinstieg
Als methodisches Element bei einem Konzept einer begleiteten Berufseinführung könnte Mentoring
bzw. das Mentorat einen entscheidenden Bestandteil bilden. Daher wäre es eine Möglichkeit der
beruflichen Weiterentwicklung für erfahrene LehrerInnen, eine Fortbildung zur MentorIn zu
absolvieren.
So könnte ein Weiterbildungsmodul für „länger dienende“ LehrerInnen eine Motivation für eine
Weiterbildung sein, die es seitens der Pädagogischen Hochschulen unter dem Aspekt des
Lebenslangen Lernens zu fördern gilt. Mit der Anrechnung dieser Zusatzqualifikation der LehrerInnen
(z.B. Master of Education) könnte eine universitäre Weiterbildung an den Bildungsabteilungen der
Universitäten anschließen. Ein Curriculum für die Ausbildung von LehrerInnen zu MentorInnen an
den Schulen zu erstellen und diesen Ausbildungszweig an den Pädagogischen Hochschulen in
Österreich in die Praxis umzusetzen, sollte ein Weg zur Professionalisierung von LehrerInnen und
BerufseinsteigerInnen sein.
Bei der Bestellung von erfahrenen LehrerInnen zu MentorInnen für BerufseinsteigerInnen am
Schulstandort könnten im Sinne einer gelebten Schulpartnerschaft die Personalvertretung und der
Schulgemeinschaftsausschuss eine beratende Funktion wahrnehmen. Seitens der Schulaufsicht sollte
der Auftrag an die SchulleiterInnen ergehen, erfahrene KollegInnen zur Begleitung und Beratung der
BerufseinsteigerInnen an den Schulen bei Bedarf zu betrauen. Ein entsprechendes
Ausbildungscurriculum seitens der Pädagogischen Hochschulen wird diese Maßnahme unterstützen.
9
2.2 Personen, welche die BerufseinsteigerInnen in einem Konzept
zum Begleiteten Berufseinstieg begleiten sollten
Der Einsatz von LehrerInnen als MentorInnen beim Begleiteten Berufseinstieg von LehrerInnen wird
als wichtiger Faktor für die Erstellung eines multimodularen Konzepts für einen Begleiteten
Berufseinstieg zu beachten sein. Die persönliche Betreuung durch eine erfahrene Lehrkraft zum
Zwecke der Selbstreflexion der unterrichtlichen und pädagogischen Tätigkeiten ist für viele
BerufseinsteigerInnen in einem Modell für einen Begleiteten Berufseinstieg sehr erwünscht. Externe
Coaches, welche die BerufseinsteigerInnen nach dem Kieler Beratungsmodell (vgl.) begleiten, sollten
als ein von den BerufseinsteigerInnen am hilfreichsten angesehener Personenkreis an der Begleitung
der BerufseinsteigerInnen mitwirken. (vgl. Huber 2010, S.127) Obwohl die Ergebnisse der
quantitativen Erhebung belegen, dass InspektorInnen nicht zum gewünschten BeraterInnenkreis bei
der Berufseinführung von den BerufseinsteigerInnen gezählt werden, könnte im Rahmen eines
„effizienten, wertschätzenden Pensionsübertrittes“ in einem Übergangsmodell zwischen Beendigung
der Funktion als SchulinspektorInnen und bevorstehendem Pensionsantritt nach erfolgter
Zusatzausbildung die SchulaufsichtsbeamtInnen als MentorInnen eingesetzt werden. LehrerInnen
und SchulleiterInnen, welche einen „sanften“ Übergang in die Pension erfahren möchten, könnten
als externe, wenn auch im System Schule tätig, MentorInnen für BerufseinsteigerInnen zur Verfügung
stehen.
In einem innerbetrieblichen Mentoringbestellungsprozess könnten die MentorInnen von den
obersten Vorgesetzten der zuständigen Abteilungen (z.B. LandesschulinspektorInnen) nach dem
Prinzip der Freiwilligkeit zugeteilt werden.Ähnliche Konzepte werden in der Privatwirtschaft bereits
erfolgreich angeboten. Die externen ConsulterInnen können ihr kompetentes Fach- und
Erfahrungswissen effizient in ihre Beratungsfunktion einbringen und ihre Erfahrungen bleiben für die
Gesamtheit erhalten. So könnten pensionierte SchulaufsichtsbeamtInnen als externe BeraterInnen
mit besonderen externen Ausbildungen, wie z.B. NLP, Coaching, Supervision oder Mediation,
temporär aufgrund ihrer Zusatzqualifikationen für eine externe Beratung und Unterstützung von
BerufseinsteigerInnen
hinzugezogen
werden.
Unter
diesen
Umständen
könnten
SchulaufsichtsbeamtInnen BerufseinsteigerInnen beim Berufseinstieg beratend zur Verfügung
stehen.
In einem multimodularen Modell für einen Begleiteten Berufseinstieg soll es nicht die Aufgabe der
SchulleiterInnen sein, als BeraterInnen aktiv für die BerufseinsteigerInnen zur Verfügung zu stehen.
Dies würde auch den Rahmen ihrer sonstigen Dienstaufgaben sprengen, wenn die Beratung
kontinuierlich und effizient sein soll. Vielmehr sollen SchulleiterInnen die Aufgabe wahrnehmen
können, LehrerInnen als MentorInnen zur Begleitung der BerufseinsteigerInnen auszuwählen.
3 Pilotprojekt Mentoringprogramm APS 12.IB Wien
Auf Grund der vorliegenden Betrachtungen über Mentoring und Coaching als effiziente Begleitung
beim Berufseinstieg für LehrerInnen und DirektorInnen wird ab dem Schuljahr 2012/13 im 18. und
19. Wiener Gemeindebezirk allen BerufseinsteigerInnen ein speziell auf die Ansprüche abgestimmtes
Mentoringprogramm durch schulinterne SupervisorInnen und Coach angeboten.
10
Das Konzept basiert auf den Mindeststandards und Kriterien von Mentoring Programmen.3
Die Ziele und die Laufzeit (1 Schuljahr) werden nach der Kick-Off Veranstaltung mit den zuständigen
MentorInnen abgesprochen und im Mentoringbogen verschriftlicht. Nach einem halben Jahr wird
gemeinsam in der Gruppe reflektiert und in der Abschlussveranstaltung evaluiert. Zur
Qualitätssicherung wird ein Feedback aller TeilnehmerInnen eingeholt, welches Anregungen zur
Weiterentwicklung des Programmes aufgreift.
Die Teilnahme am Mentoringprogramm ist freiwillig und nach dem Einführungsworkshop wählen die
TeilnehmerInnen ihre Mentorinnen aus. Für die TeilnehmerInnen ist das Programm kostenlos, die
Wahl der Besprechungen an einem neutralen Platz obliegt der Mentorin und der LehrerIn.
Die zur Verfügung stehenden Lehrpersonen/ MentorInnen werden den zuständigen DirektorInnen,
welche BerufseinsteigerInnen beschäftigen, im Rahmen einer Besprechung vorgestellt und das
Konzept des Mentorings beim Berufseinstieg erläutert. Diese Maßnahme soll als vertrauensbildende
Aktion für alle Beteiligten erfolgen. Bei diesem Gespräch wird abgeklärt, dass die
BerufseinsteigerInnen die Teilnahme an diesem Mentoringprojekt nicht bei jeder Inanspruchnahme
der Direktion melden müssen.
In der ersten Schulwoche werden die neuen LehrerInnen gemeinsam mit der zuständigen
Bezirksschulinspektorin in einem Erstgespräch drei LehrerInnen als MentorInnen vorgestellt. Alle
drei LehrerInnen sind auf Grund ihrer Zusatzqualifikationen ausgebildete Coachs/ SupervisorInnen/
Mentorinnen.
Die LehrerInnen haben die Möglichkeit einmal im Monat im Team oder als Einzelperson zur
Selbstreflexion zwei Stunden an einem Austausch/ Supervisons/ Coachingprozesses teilzunehmen.
Der Empfehlungscharakter zur Teilnahme an dem Projekt seitens des SSR für Wien ist gegeben. Die
BerufseinsteigerInnen können sich eine der drei MentorInnen auswählen oder in einem Wechsel die
verschiedenen Instrumente der Selbstreflexion der MentorInnen kennen lernen. Selbstverständlich
haben die MentorInnen absolute Verschwiegenheitspflicht, dies entspricht ohnehin ihrem Berufsbild
als Coach oder SupervisorIn oder MentorIn.
Der Vorteil dieses Mentoringprojekt besteht einerseits darin, dass die DirektorInnen entlastet
werden sollen, andererseits die BerufseinsteigerInnen die Möglichkeit haben, extern außerhalb ihrer
Schule über ihrer Arbeit mit einem externen, aber dennoch schulorganisatorisch internen Berater, zu
reflektieren.
Die als MentorInnen eingesetzten LehrerInnen erhalten dafür eine Stunde Lehrpflichtverminderung
bzw. 20 Stunden Einrechnung in Teil 3 der Jahresnorm zur Vorbereitung des Mentoringprogrammes.
Ein interner Austausch über die Instrumente effizienter Mentoringprogramme der LehrerInnen ist
erwünscht, ebenso eine Bewertung/ Reflexion ihrer Arbeit als Team an die zuständige
Bezirksschulinspektorin.
3
(vgl. Ada Lovelace Mentoring e. V., Arbeitgeberverband Gesamtmetall, Forum Mentoring e.V.,
SiemensRedaktion: Mitglieder der Arbeits-gruppe 2005 -2008, http://forummentoring.de/download/2007_Kriterien_Mindeststandards_Messmethoden_de.pdf, 16.7.2012)
11
Ablauf des Mentoringprojekts:










Kick-off Veranstaltung und Matching
Kommunikation der Ziele und Erfolgskriterien des Mentoringprojekts
Rahmenbedingungen und Mentoringvereinbarung
Hauptphase
Treffen von MentorInnen und Mentees 1x monatlich
Arbeitstreffen der Mentorinnen alle 3 Monate zu einem Erfahrungsaustausch
Ende des Mentoringprogramms
Schlusspräsentation und Reflexion zwischen MentorInnen und Mentees
Evaluierung des Programms von Mentees und MentorInnen
Öffentlichkeitsarbeit interne und externe PR für das Projekt
17.9.2012
September 2012- Mai 2013
Mai/Juni 2013
Kick-off Meeting und Auswahl der
MentorInnen
Individuelle Treffen; werden von MentorIn
und Mentee individuell vereinbart.
Abschlussveranstaltung und Evaluierung
Im Tandem MentorIn/Mentee findet ein personengebundener Lernprozess statt, der getragen von
der Eigeninitiative und der Verbindlichkeit der getroffenen Vereinbarungen ist.
Geplant ist, dass sich die Tandems alle 4 – 6 Wochen treffen. Die Tandems werden bei Bedarf durch
beratende Betreuung unterstützt.
10 Gründe für Mentoring









Mentoring erleichtert den Berufseinstieg durch Beratung.
Mentoring fördert lösungsfokussiertes Denken und Handeln.
Mentoring ist durch persönliche, direkte Beratung effizient und wirkungsvoll.
Mentoring ist schnell und flexibel, da direkt zwischen Mentee und Mentorin agiert wird.
Mentoring ist passgenau und Anlass bezogen, da die Bedürfnisse und Ziele der Mentees im
Mittelpunkt stehen.
Mentoring ist unkompliziert in der Umsetzung, den nach dem Matching finden alle
Vereinbarungen zwischen MentorIn und Mentee statt.
Mentoring ist eine kostengünstige Form der Personalentwicklung
Mentoring trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei und schafft bei MentorIn und Mentee
soziale Beziehungen und Kontakte
Mentoring bringt allen Beteiligten Vorteile
Mit diesem Projekt wurde die Begleitung beim Berufseinstieg zusätzlich zu den Modulen des BBE
(Begleiteter Berufseinstieg mit Zertifikat)des SSR für Wien in Zusammenarbeit mit der PH Wien X)
und den Seminaren der First Steps an der PH Wien X individualisert und speziell auf die Bedürfnisse
der einzelnen BerufseinsteigerInnen abgestimmt.
12
4 LITERATUR:
BELB, Belfast Education & Library Board. 2003. Induction/Early Professional Development.
Zugriff am 4.7.2008 unter http://www.belb.org.uk/teachers/i_tt_intro.asp?ddid=776
BIRRI, C., Vogt, F., Benz, A., Lehner, M. (2008). In: Konzept zur Berufseinführung für
Lehrpersonen in Volksschulen im Kanton St. Gallen. Zugriff am 28.11.2008 unter
http://www.phsg.ch/PortalData/1/Resources/weiterbildung/berufseinfuehrung/Konzept_Berufs
einfuehrung_PHSG_08.pdf
BISHOP Grosseteste University College Lincoln. 2008.
In: Mentoring & Coaching. Zugriff am 27.12.2008 unter
http://www.bishopg.ac.uk/docs/EDS/Mentoring.pdf
HUBER, Ursula, Der Begleitete Berufseinstieg für PflichtschullehrerInnen in Europa, Peter Lang
Verlag, Frankfurt am Main, 2010
KASPER, Helmut, MAYRHOFER, Wolfgang, Personalmanagement, Führung, Organisation,
Linde Verlag, Wien 2002
LENZ, Werner, Porträt Weiterbildung Österreich, Bertelsmann Verlag Gmbh & Co. KG, 2.Aufl,
Bielefeld, 2005
MARTINUZZI, Susanne, Der Berufseinstieg, LIT Verlag, Wien/ Berlin, 2007
OSER, Fritz, EDK Dossier 40A, Schweizerische Konferenz der EDK, Berufseinführung von
Lehrer/innen und Lehrern, Bern, 1996
PHZ 2008. Pädagogische Hochschule Zürich. Weiterbildung, Berufseinführung, fakultative Kurse.
Zugriff am 10.7.2008 unter http://www.phzh.ch/content-n116-sD.html,
RAUEN, Christopher, Coaching, Hogrefe-Verlag GmbH & CO. KG, Göttingen, Bern, Toronto,
Seattle, 2003
TDA, 2008c. Training and Development Agency for Schools. Induction-Support. Zugriff am
29.5.2008
unter
http://www.tda.gov.uk/teachers/induction/howinductionworks/whattoexpect.aspx
13
5 ANHANG:
Hilfreiche „BeraterInnen/BegleiterInnen“
Berufseinstieg4
für
BerufseinsteigerInnen
bei
einem
Begleiteten
Wie die Ergebnisse zu der Wahl der Methoden als Unterstützung bei einem Begleiteten
Berufseinstieg in Abschnitt (vgl.) zeigten, werden die folgenden Personen, die für eine Beratung bzw.
Begleitung von LehrerInnen beim Berufseinstieg wirken sollen, seitens der BerufseinsteigerInnen
gewünscht:
Personen von Behörden wie z.B.: Sozialarbeiter/in, Ärzt/in
Interner Coach
Externer Coach
Kolleg/in als Mentor/in
Rating Average
Schulleiter/in
Inspektor/in
Professor/in/ Tutorin einer PH
nicht hilfreich
0,00
1,00
Abbildung
ReferentIn
5-1:
Untersuchungsergebnis:
wenig hilfreich
2,00
Personenkreis
hilfreich
3,00
als
sehr hilfreich
4,00
BegleiterIn,
Die Mittelwerte bestätigen, dass externe/interne Coachs und LehrerInnen als MentorInnen für die
BerufseinsteigerInnen sehr hilfreiche und vertrauenswürdige BeraterInnen während der
Berufseingangsphase sein können.
Um dem Anspruch eines Begleiteten Berufseinstiegs gerecht werden zu können, sind
Fortbildungsinstitute, wie Pädagogische Hochschulen, aufgefordert, externe Coachs als BeraterInnen
bei Bedarf oder als Reflexionsmöglichkeit wöchentlich oder monatlich zur Seite zu stellen. Das
Landesinstitut für Bremen bietet SchulleiterInnen 14-tägig die Möglichkeit zu Einzelcoachings.
BerufseinsteigerInnen stehen Supervisionsstunden als kollegiale Supervision zur Verfügung (vgl.
Grothus 2005).
Im europäischen Raum gibt es im Bezug auf den Einsatz von Coaching als
Personalentwicklungsinstrument für BerufseinsteigerInnen in der LehrerInnenfortbildung noch keine
vergleichbaren Forschungsergebnisse. Aufgrund der Ergebnisse dieser Erhebung sollte es den
verantwortlichen Schulbehörden und Bildungsministerien in Zusammenarbeit mit den Pädagogischen
4
HUBER, Ursula, Der Begleitete Berufseinstieg für PflichtschullehrerInnen in Europa, Peter
Lang Verlag, Frankfurt am Main, 2010 , S.127
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Hochschulen ein Anliegen sein, externe Weiterbildungsangebote seitens privater Anbieter, wie
Volkshochschulen oder Consulting-Firmen, für eine professionelle Beratung den
BerufseinsteigerInnen kostengünstig zur Verfügung zu stellen.
Die daraus resultierenden Vorteile für die LehrerInnen und das System Schule könnten eine
Steigerung des persönlichen Wohlbefindens und eine Verbesserung der Berufs- und
Lebenszufriedenheit durch das Erkennen persönlicher Ressourcen im Zusammenhang mit der Berufsund Lebensbewältigung sein. Durch die Steigerung der Arbeitszufriedenheit der LehrerInnen und die
damit verbundene Motivationssteigerung beim Berufseinstieg tritt anstelle von Frustration ein
positives Anerkennen der realen Schulsituation, die es zu bewältigen gilt. Eine schnellere
Identifikation mit der Schule als neuen Arbeitsplatz kann die Kommunikation zwischen den
KollegInnen fördern.
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Vereinbarungsgespräch über eine Mentoring – Partnerschaft
Mentee
Mentorin
Treffen für den Zeitraum
von
bis
Die folgende Vereinbarung für eine Mentoren Partnerschaft wurden getroffen:
Zielsetzung:
Die Erwartungen und Chancen an das Mentoringprogramm werden gemeinsam geklärt.
Durchführung:
Es werden alle ________________persönliche Gespräche stattfinden, die in einem
strukturierten Rahmen durchgeführt werden. Nach den Treffen werden vereinbarte
Handlungsschritte auf in der Praxis erprobt. ______________wird die Folgetreffen
vorbereiten und sich auftretende Fragestellungen in ein Heft notieren. Es besteht die
Möglichkeit akute Themen auch per Mail zu klären.
Art und Medium der Kommunikation:
4 – 6 Persönliche Gespräche, Mail bei Bedarf, Mobiltelefon bei Bedarf
Vertraulichkeit:
Wir verpflichten uns, Informationen die im Rahmen der Mentoring – Beziehung ausgetauscht
werden auch über die Mentoring Beziehung hinaus als vertraulich gegenüber Dritten zu
behandeln.
Unterschrift Mentorin
Unterschrift
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Erstgespräch – Assessmentblatt:
Ziele



Persönliche Ziele von……….., die mit dem Mentoring – Programm erreicht oder
gestartet werden sollen:
Warum hat sich …………….. für dieses berufliche Mentoring-Programm
interessiert?
Welche beruflichen Ziele werden von ……………….. angestrebt?
Kurzzeit – Ziel (Perspektive 1 Jahr)
Langzeit – Ziel (Perspektive 3 Jahre)

Wie sieht die Realität aus? Könnte das Ziel erreichbar sein? Welches Ziel sieht
realistisch und erreichbar – im nächsten Jahr, in 3 Jahren, in 5 Jahren aus?
Entwicklungspotential:

Wo sind die persönlichen Stärken von …………………?
Stärken

Fähigkeiten(z.B. Entscheidungs-,Kommunikations-,Organisations-,TeamAnpassungs-, Führungsfähigkeit, Flexibilität)
Ausbildung, Wissen, Erfahrung im bisherigen Tätigkeitsfeld, in der Weiterbildung

Welche Fähigkeiten/Erfahrungen sollen verbessert, ausgebaut werden, um die
gesteckten Ziele zu erreichen?
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Evaluierung des Mentoringjahres(Fragebogen für Mentees):
Wussten Sie schon vor dem Projekt über Mentoring Bescheid?
Wie bewerten Sie die Information zu dem Projekt?
Glauben Sie, dass Ihre persönlichen Projektziele erreicht wurden?
Haben Sie einen beruflichen Aktionsplan erstellt? Und wie weit sind Sie mit der Umsetzung?
Welche Erfahrungen haben Sie grundsätzlich mit Mentoring gemacht (Reflexion,Selbstsicherheit...)?
Was hat Sie überrascht? Was haben Sie sich anders vorgestellt?
Gab es in der Mentorenschaft Probleme, Ängste, Konflikte oder Unsicherheiten?
Haben Sie auch persönliche Themen mit der MentorIn besprochen?
Wie viel Zeit haben Sie in die Mentorenschaft investiert?
Was halten Sie grundsätzlich von Mentoring?
Haben sich Ihre Erwartungen an das Projekt erfüllt?
Beschreiben Sie den konkreten Nutzen, den Sie aus dem Projekt ziehen konnten?
Waren Sie mit der Projektorganisation insgesamt zufrieden?
Haben Sie Wunsch nach einem Folgeprojekt? Wie stellen Sie sich dieses vor?
Haben Sie Verbesserungsvorschläge für das durchgeführte Projekt
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