BioS_2015_5_OE_Koch_Hesse

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Arbeitsblatt: Vom Ei zum Fluginsekt – der Lebenszyklus von
Libellen
Versuchsaufbau und Ablauf
Material
Luftkescher, Bestimmungsliteratur, kleine verschließbare Gefäße/ Röhrchen,
Binokular, Einwegpipetten aus Plastik, Petrischalen, kleine Aquarien/ Plastikgefäße, Gaze,
Küchensieb, Chironomiden/ Daphnien vom Zoofachhandel
Artemienaufzucht: Gefäß, feines Sieb, Artemieneier, Salz, Belüftungsstein, Pumpe
Schritt 1: Das Fangen der Weibchen und die Gewinnung der Eigelege
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Um an Eigelege zu gelangen, müssen Weibchen im Paarungsrad oder kurz danach
gefangen werden. Libellen haben ein sehr großes Sichtfeld, sowie eine sehr hohe
zeitliche Auflösung und können daher schnell reagieren. Möchte man sie fangen,
klappt das am besten, wenn man sich mit dem Kescher von hinten nähert. Wenn man
in Reichweite einer Libelle ist, wird der Kescher in einem schnellen Zug durch die Luft
gezogen. Ist die Libelle im Kescher, den Stiel schnell um ca. 90° drehen, sodass die
Öffnung des Keschers geschlossen ist und die Libelle nicht wieder entkommt.
Halten Sie das Libellenweibchen an der Flügelbasis aller vier Flügel fest. Keine Angst,
in dieser Haltung kann das Tier nicht beißen.
Tunken Sie den Hinterleib des Weibchens in ein mit Leitungswasser gefülltes
Röhrchen. Das Weibchen sollte nach kurzer Zeit mit der Eiablage beginnen.
Bestimmen Sie im Anschluss das Weibchen bis zur Art.
Beschriften das Röhrchen außen mit Artname und Ablagedatum. Nutzen Sie für jedes
Weibchen ein neues Röhrchen.
Bringen Sie die Röhrchen unter regelmäßigem Schütteln in die Schule. Das Schütteln
soll verhindern, dass die Eier zusammen kleben. Bei geöffnetem Deckel die Röhrchen
mindestens einen Tag im Kühlschrank lagern.
Schritt 2: Die Eier
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Um die Gelegegrößen und die Befruchtungsrate zu bestimmen, überführen Sie die
Gelege jeweils in eine mit einem Raster versehene Petrischale.
Beschriften Sie die Petrischalen mit dem Artnamen.
Zählen Sie die Eier und bestimmen die Anzahl an befruchteten Eiern. Befruchtete Eier
erkennt man an der dunkleren Färbung, die erst am Tag nach der Eiablage auftritt.
Lagern Sie die Petrischalen bei Raumtemperatur und kontrollieren Sie die
Eientwicklung regelmäßig unter dem Binokular.
Notieren Sie das Datum, an dem zum ersten Mal Augenflecken in den Eiern zu sehen
sind und an dem die ersten Larven schlüpfen.
Zählen Sie, wenn zwei Wochen lange keine neuen Larven geschlüpft sind, die leeren
Eier (Eier mit Schlitz) und bestimmen Sie darüber die Schlupfraten des Geleges.
Schritt 3: Larvengefäße vorbereiten
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Zeigen sich bei den ersten Eiern Augenflecken, sollten die Aufzuchtgefäße für die
Larven vorbereitet werden.
Die Gefäße gut ausspülen, mit einem halben Zentimeter gewaschenem Sediment
(Sand) versehen und etwa 4cm hoch mit gefiltertem Teichwasser füllen.
Zuletzt noch einige Stöcke als Sitzgelegenheit für die Larven in die Gefäße geben und
ein paar Grashalme, damit sich als Nahrungsquelle für die kleinen Larven ein
Heuaufguss bilden kann.
Schritt 4: Larvenaufzucht
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Überführen Sie die frisch geschlüpften Larven mit einer Pipette vorsichtig in die
Aufzuchtgefäße.
Beschriften Sie dabei auch die Gefäße wieder mit Artnamen und Ablagedatum.
Füttern Sie die Larven zunächst dreimal pro Woche mit Artemien, später (ab 6-7mm
Körpergröße) mit Chironomiden oder Daphnien.
Entfernen Sie totes Futter wieder aus den Gefäßen. Sollte sich eine Kahmhaut auf den
Gefäßen bilden, bitten Sie den Lehrer, diese mit einer Pipette vorsichtig abzusaugen.
Dies dürfen Sie wegen der eventuellen Infektionsgefahr nicht selber machen.
Stellen Sie zum Ende der Larvalentwicklung (Larven ~14mm Körperlänge)
Schlupfhilfen in die Gefäße und decken Sie diese mit Insektengaze/Moskitonetz ab.
Kontrollieren Sie nun sehr regelmäßig, ob Tiere geschlüpft sind. Frisch geschlüpfte
Tiere können in die Freiheit entlassen werden. Die Heidelibellen können auch relativ
kühle Temperaturen überleben und sind teilweise noch Anfang Dezember am
Gewässer anzutreffen.
Fragestellungen/ Aufgabenstellung
1) Ermitteln Sie die Größe der einzelnen Eigelege und die Befruchtungsraten.
2) Untersuchen Sie die Entwicklungsdauer der Eier bis zum Larvenschlupf.
3) Ermitteln Sie die Schlupfrate.
4) Ermitteln Sie das Verhältnis zwischen Eiablagerate und Anzahl der Larven bis zur
erfolgreichen Emergenz.
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