Bericht vom Workshop „Nachhaltigkeit braucht Sprachenvielfalt Diversity Management und transkulturelle Kompetenz“ Am 24. Mai, 2012 von 9.00 – 16.00 Uhr fand am Institut „Im Kontext“ im siebenten Wiener Gemeindebezirk statt. Die Veranstaltung wurde von Dr.in Sigrid Awart (Psychologin, Kulturwissenschaftlerin), Georgia Sever (Sozialmanagerin, Bildungs- und Sozialberaterin) und Vlatka Frketic (Diplomökonomin, Erwachsenenbildnerin) organisiert und durchgeführt. ExpertInnen für die Themen Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit wurden zum Workshop eingeladen und es war sehr erfreulich, dass daran sowohl Personen aus politischen Stellen (MA 22 - Wiener Umweltschutzabteilung), Bildungseinrichtungen (Forum Umweltbildung, Universität Wien), Interessensvertretungen (Verein für Konsumenteninformation, VKI - österreichisches Umweltzeichen; AK Wien - Umwelt und Verkehr) Plattformen für Umwelt und Wirtschaft (Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik, ÖGUT), Forschungsnetzwerken (Climate Change Centre Austria (CCCA) sowie Beratungseinrichtungen (Umweltberatung Österreich) teilgenommen haben. Der Workshop begann in sehr entspannter Atmosphäre mit einem türkischen Frühstück und der Vorstellung der TeilnehmerInnen und Vortragenden. Als Einstieg präsentierten Sigrid Awart und Georgia Sever den Verein Peregrina und das Projekt „Nachhaltigkeit braucht Sprachenvielfalt“. Danach gab Georgia Sever einen statistischen Überblick über die MigrantInnencommunitys in Wien und zeigte zum Abschluss ihrer Ausführungen den Film „Hiyab. Das Kopftuch“ von Xavi Sala (Spanien, 2005). Sigrid Awart referierte über Studien, Projekte und Einrichtungen zur „Nachhaltigkeit und MigrantInnen“ sowie über die Theorie und Praxis der Transkulturelle Kompetenz. Das Vormittagsprogramm wurde mit der Filmvorführung „The cookie thief“ von Korinna Sehringer (Schweiz 1999) beendet. Nach dem informellen Austausch beim gemeinsamen Mittagessen gestaltete Vlatka Frketic den Nachmittag mit den Themen „Diversitymanagement und Mehrsprachigkeit“ und setzte dabei den Schwerpunkt MigrantInnen. Während des gesamten Workshops wurden sehr angeregte Diskussionen geführt und interessante Ideen entwickelt, die zum Abschluss des Workshops auf Plakaten zusammengefasst wurden: IDEEN FÜR MASSNAHMEN IN MIGRANTINNENORGANISATIONEN/COMMUNITIES ZUR STÄRKUNG DES NACHHALTIGKEITS / UMWELTBEWUSSTSEIN Thematisierung der Nachhaltigkeit in MigrantInnen-Medien (z.B. Okto, Biber) Betriebsberatungen zum eigenen Umgang mit Energie, Abfall, Reinigungsmittel und Büromaterialien in MigrantInneneinrichtungen Anfertigung von Mindmaps zur Projektentwicklung Anfertigung von mehrsprachige Folder (z.B. beim VKI und dem österreichischen Umweltzeichen) Hinweisschilder aus anderen Ländern zum Vergleich Förderung der Kommunikation auf allen Ebenen Entwicklung eines Ideenkatalogs ArbeitgeberInnenschulungen, um Konzepte zu entwickeln Erhebung von Motivationsfaktoren für Umweltschutzmaßnahmen von migrantischen Betrieben Schaffen des Bewusstseins, dass Umweltschutz mehr ist als nur Müll zu trennen Integration von Nachhaltigkeitsthemen in Deutschkurse IDEEN FÜR UMWELTEINRICHTUNGEN ZUR STÄRKUNG DES BEWUSSTSEINS FÜR DIVERSTY /TRANSKULTURELLE KOMPETENZEN Erweiterung und Institutionalisierung von Sprachkompetenzen Niederschwellige Beratungen und Schulungen vor Ort, d.h.in Wohnumgebung von MigrantInnen Workshops, Studien zu Bedürfnisorientierungen, Glück und gutem Leben von MigrantInnen Förderung der Zusammenarbeit von Umwelteinrichtungen mit Migrantinnenorganisationen – Gründung eines Zentrums Weiterbildung über Diversitätsthemen mit im Umweltbereich tätigen Personen Neuanfertigung und Übersetzungen von Foldern in einfacher Sprache Scheu vor „unbekannten Zielgruppen“ nehmen Verstärkter Einsatz von Bildern bei Informationsmaterialien Übernahme der Konzepte des Ethnomarketings für Umweltthemen Nachbarschaftsfrühstücke mit Themenschwerpunkten der Nachhaltigkeit Verstärkte Berücksichtigung von Diversitätsaspekten im Kriterienkatalog des österreichischen Umweltzeichens „Weiter-denken“ aller Beteiligter Wir danken allen TeilnehmerInnen für die bereichernde Zusammenarbeit und Ihr Engagement beim Workshop und freuen uns sehr dass sich der Austausch mit Ihnen auch danach fortgesetzt hat und dass wir im Mai 2013 wieder einen Workshop mit neuen InteressentInnen anbieten können!